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Geschrieben von Enn79 am 01.07.2013, 11:14 Uhr

Welche Reaktion auf Wutanfälle bei Sohn (20Mon.)?

Hallo zusammen,
ich suche Ratschläge oder Erfahrungen von anderen Eltern, wie ich am besten mit den langsam häufiger auftretenden Wutanfällen meines kleinen Sohnes umgehe. Er ist jetzt 20 Monate alt.
Seit ein paar Wochen "rastet er gelegentlich aus", wenn etwas nicht oder nicht sofort nach seiner Nase läuft. Nicht jedes Mal, manchmal weint oder meckert er nur, aber manchmal kneift, beißt oder haut er mich oder meinem Mann, wirft mit den betreffenden Gegenständen oder dem Essen und kreischt dazu ohrenbetäubend.
Ich weiß sehr gut, daß so ein kleiner Kerl seine Wünsche oder seinen Ärger gar nicht anders ausdrücken kann und meist selbst nicht verstehen kann, was da in ihm vorgeht und daß er das nicht mit Absicht macht, um uns zu ärgern. Daher wüßte ich gern, was eine angemessene Reaktion auf diese "Vorfälle" ist.
Ich habe ihm jetzt meist deutlich und kurz gesagt, daß und warum wir das nicht machen und ihn dann ganz fest in den Arm genommen. Sozusagen "pucken" zum runterkommen. Wenn er dann nochmal versuchte zu hauen oder kneifen, habe ich noch seine Hände etwas festgehalten, so daß er das nicht weiter machen konnte und "Ich will das nicht! Das tut mir weh!" gesagt....
Ist das in Ordnung so oder wie sollte ich mich sonst verhalten?
Ich bin im 8. Monat schwanger, d.h. mein Sohn bekommt in einigen Wochen ein Brüderchen und soll auch im Hinblick darauf natürlich merken, daß er ein bißchen vorsichtiger sein muß und mit dem Werfen usw. ggf. auch das Baby verletzen könnte....
Wenn er diese Ausraster häufiger am Tag hat und zwischendurch dann auch noch wegrennt wenn ich ihn z.B. wickeln will oder zum Schlafengehen umziehen und ich ihn dann "einfangen" muß, ist meine Geduld manchmal echt am Ende und ich weiß nicht, wie ich das die nächsten Wochen noch machen soll. Werde ja auch nicht gerade fitter, wendiger und mobiler :/
So, das war mein Redeschwall, vielleicht mag ja jemand seine Erfahrungen schreiben oder einen guten Tipp loswerden, wie das für uns in den nächsten Wochen laufen kann....
Danke schonmal, viele Grüße!

 
9 Antworten:

Re: Welche Reaktion auf Wutanfälle bei Sohn (20Mon.)?

Antwort von NinnyM am 01.07.2013, 11:48 Uhr

Ich finde, Du machst das ganz gut.
Wenn das Festhalten nichts nuetzt ( hier auch: 21 Monate...starker eigener Wille ), aus der Situation holen, ablenken. Nuetzt das nicht, kurze Auszeit - und Du erklaerst ( ruhig ), warum und gehst dann weg. Ich biete dann auch immer an, dass sie wieder zu mir kommen darf, wenn sie sich "abreagiert" hat.
Kneifen, Hauen, mit Dingen werfen geht gar nicht.
Ich "drohe" dann mit Konsequenz ( Essen, Spielzeug etc. kommt weg ) und setze das nach einmaliger Drohung auch um.
Hilft, wird weniger.
Bei Hauen, Kneifen etc. sage ich deutlich, dass das nicht ok ist und ich keine Lust habe, sie so weiter zu bespassen oder was auch immer gerade passiert.
Dann setze ich sie ab und "ignoriere" den Rest. Hilft auch.
Bei alledem, versuche ich ruhig, aber konsequent zu bleiben.
Sind es natuerlich Dinge, die sie einfach traurig machen, mache ich ihr klar dass ich ihren Aerger verstehen kann - aber dann hilft auch meist nach dem Troesten etwas anderes zu machen, ein Buch anschauen oder singen oder malen, am besten, etwas, dass man dann zusammen macht.
Sind es die Wutausbrueche einer 2-jaehrigen ohne triftigen Grund zaehlt bei uns "ruhige Konsequenz", und das funktioniert hier bestens - wir haben hier schon deutliche Grenzen und die kennt sie genau - manchmal werden sie halt getestet.
Ich denke allerdings nicht, dass er seine Wut am Baby auslaesst - wenn Du ihn von Anfang an einbeziehst und sein Papa sehr viel fuer ihn da ist, dann klappt das schon.
Was auch SEHR wichtig ist, beide Eltern muessen sich absolut einig sein, was erlaubt ist und was nicht.

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Re: Welche Reaktion auf Wutanfälle bei Sohn (20Mon.)?

Antwort von schnabbel am 01.07.2013, 12:37 Uhr

Hi,

du machst es schon genau richtig. Du sprichst von dir "ich will" und du bleibst bei ihm.

Die Tipps, die du schon bekommen hast, kann ich so nicht unterschreiben.

1. Auszeit bedeutet Liebesentzug. Tolles Buch dazu "Liebe und Eigenständigkeit" von Alfie Kohn.

2. Konsequenzen. Meist nicht anderes als Strafen. Es gibt keine Ausraster ohne Grund, wir sehen den Grund nur manchmal nicht. Und wenn es nur Frustration über eine misslungene Sache ist. Nur weil wir es "lächerlich finden, deswegen zu weinen oder den Gegenstand an die Wand zu pfeffern" muss man keine Konsequenzen folgen lassen. Verbalisieren und Verständnis (so wie du es schon machst) hilft am besten. In dem Alter ist das alles noch _etwas_ schwieriger, aber es wird von Monat zu Monat leichter.

Vermutlich merkt er, dass was im Anmarsch ist. Da sind wohl die meisten Kinder durch den Wind. Es wird sicherlich auch nochmal schwieriger, wenn der Bruder erst da ist. Auf einmal muss er euch teilen.

>>Wenn er diese Ausraster häufiger am Tag hat und zwischendurch dann auch noch wegrennt wenn ich ihn z.B. wickeln will oder zum Schlafengehen umziehen und ich ihn dann "einfangen" muß< <

Du zwingst ihn zu Dingen, die er gerade nicht will. Du missachtest seine Grenzen, vll. missachtet er deswegen deine (aber alle Kinder hauen mal). Zwing ihn nicht. Setz auf Kooperation. Sei es durch Fragen "ich glaube, du brauchst eine frische Windel, wollen wir schnell eine neue ummachen?" oder wenn das noch nicht klappt, eben durch klare Aussagen deinerseits. "Wir spielen das jetzt noch ein bisschen und dann will ich dir eine neue Windel anziehen" 1. gibst du ihm hiermit die Möglichkeit entweder selbst zu entscheiden (das finden sie ganz toll) oder eben Zeit mit einer Sache anzufreunden. Oft geht es doch in unserem Rhythmus. Die Mama will das jetzt machen und fertig.
Wenn du ihn fragst und er "nein" sagt, lass es stehen. Er will sich positionieren, ohne eine "doch" von der Mama. 1 Minuten später antwortet er vll. schon mit "ja".

So wie oben beschrieben erziehe ich meinen Sohn (26 Monate) und habe diese "Tipps" auch dem o.g. Buch sowie "Dein kompetetes Kind". Es ist kein Erziehungsratgeber ala "wenn das passiert, machen sie das" sondern ändert die Sichtweise auf sein Kind, die bei dir aber schon gut vorhanden ist ;)

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Re: Welche Reaktion auf Wutanfälle bei Sohn (20Mon.)?

Antwort von schnabbel am 01.07.2013, 12:43 Uhr

>>Dann setze ich sie ab und "ignoriere" den Rest. Hilft auch.< <

Du machst ihr damit klar, dass du sie nicht mehr lieb hast, wenn sie sich so verhält. Natürlich wird sie ihr Verhalten anpassen, denn nichts ist schlimmer, als von Mama und Papa nicht geliebt zu werden.

>>Sind es die Wutausbrueche einer 2-jaehrigen ohne triftigen Grund zaehlt bei uns "ruhige Konsequenz", und das funktioniert hier bestens - wir haben hier schon deutliche Grenzen und die kennt sie genau - manchmal werden sie halt getestet.< <

Wie ich schon schrieb, gibt es immer einen Grund, auch wenn er für uns oft "lächerlich" erscheint. Kinder testen keine von Eltern gesteckten Grenzen, sondern die Grenzen der Eltern, deswegen sollte man immer bei sich bleiben. Was will ich, was finde ich doof usw.

>>Was auch SEHR wichtig ist, beide Eltern muessen sich absolut einig sein, was erlaubt ist und was nicht.< <

Das ist Quatsch und auch nicht einzuhalten. Eltern bestehen aus 2 Personen mit 2 Meinungen. Die Kinder werden älter und sehen genau, dass Mama was anderes gutheißt als Papa. Und weißt du was? Das ist ok so. Jeder darf seine Meinung haben und vertreten und dann findet man einen Kompromiss. Ich glaube, wenn man so daran geht, bekommt man ein Kind, dass einen nicht gegeneinander ausspielt sondern mit offenen Karten.

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Re: Welche Reaktion auf Wutanfälle bei Sohn (20Mon.)?

Antwort von NinnyM am 01.07.2013, 16:10 Uhr

Schnabbel,

wenn Du meinst, dass ich meine Tochter, obwohl sie mich haut und feste kneift auf dem Arm behalten soll, bitte. (ich schmeisse sie auch nicht von meinem Arm oder stelle sie in die Ecke, sondern setze sie ab) - und eine kurze Auszeit voneinander in solchen Situationen hilft meist die dicke Luft zu vertreiben, was ist daran falsch - vielleicht muss ich dann ja auch erstmal durchatmen ?
( die Auszeit dauert uebrigens 1 Minute und ist auch nicht lokal getrennt, meist ist der Wutanfall auch frueher vorbei...)
Von "Liebesentzug" zu sprechen ist ein starkes Stueck.
Woher weisst Du denn, was ich vorher zu ihr sage. Natuerlich mache ich ihr vorher klar, dass ich sie - bedingungslos - lieb habe, mir aber auch nicht alles gefallen lasse - ich will dem Hauen und Schlagen aber auch nicht mehr Aufmerksamkeit schenken.
Und kooperiere auch nicht mit ihr, wenn sie Essen absichtlich runter schmeisst, aus Wut oder eben einfach so, was sie aber auch nicht macht, und wenn, dann erinnere ich sie freundlich, dass wir das bei uns nicht machen. Macht sie es dann nochmal, kommt der Teller weg. Wo ist das denn Liebesentzug ?
Wenn ihr Spielzeug mal nicht so will wie sie, kein Problem - das kenne ich auch. Das darf sie werfen, solange niemand und nichts verletzt wird. Ich hatte es so verstanden, dass das Hauptproblem beim Essen und Geschirr werfen liegen wuerde, und das ist fuer mich ein No-Go.
Und sorry, mit einer vollen stinkenden Windel bei einem wunden Po lasse ich sie auch nicht zu Ende spielen - nach 2 Minuten fuehlt sie sich dann auch wieder wohler und spielt weiter. Wo ist das Problem ? Ich diskutiere nicht jede volle Windel aus, meine Tochter findet es aber keineswegs angenehm und sagt sofort "Hose machen" und geht schon Richtung Treppe.

Das von Dir benannte Buch von Jesper Juul kenne ich uebrigens auch und auch noch andere, ich weiss, dass jedes Kind kooperieren will und lasse es bei meiner Tochter auch zu - wenn sie nicht schlafen will mittags, muss sie das nicht, obwohl ich es besser finde usw.
Aber gewisse Familienregeln ( fuer alle 5 Familienmitglieder ) gelten bei uns und fuehren zu einem harmonischen Familienleben, in dem sich alle geliebt und geborgen fuehlen.
Das heisst aber auch, dass jeder - auch meine 21 Monate alte suesse Maus, schonmal Kompromisse machen muss. Und, stell Dir vor, sogar ich!

Sie geht auch in eine Creche, da bekommt auch nicht jedes Kind immer seinen Willen. Auch dort gibt es Regeln fuer ein gutes Miteinander und die werden auf aehnliche Art und Weise, immer freundlich und das Kind respektierend, umgesetzt.

Und noch etwas: Es gibt zu jeder Erziehungsansicht Buecher, ich kann Dir auch noch ein paar nennen, die vielleicht doch von einer Auszeit sprechen.
Kennst Du "Das Geheimnis gluecklicher Kinder ?" oder " Das gluecklichste Kleinkind der Welt ?"
Da werden naemlich auch andere Tipps gegeben.

Ich habe lediglich Tipps gegeben, was sich bei mir zu Hause in der Praxis zur Zeit bewaehrt. Und ich habe ein liebes, ausgeglichenes, glueckliches Kind zu Hause, was schon sehr lange ohne Probleme durchschlaeft, spielt, singt, lacht, ihre Familie ueber alles liebt, uns kuesst, druckt und streichelt - auch mal haut und beisst, aber sehr selten. Sie geht sehr gerne in die Creche und kommt noch lieber nach Hause...
So ein Quatsch kann es dann doch nicht sein, was ich da so treibe.

Noch eine persoenliche Anmerkung: Mir ist hier schon oefters aufgefallen, dass man sehr abgebuerstet wird, wenn man seine Meinung sagt. Vor allem, wenn man sich in Erziehungsdingen doch etwas konsequenter aufstellt und seinen Alltag nicht ausschliesslich von den Kruemeln bestimmen laesst.
Ich belasse es kuenftig dabei, still mitzulesen und mir meinen Senf dabei zu denken. Ich bin es nicht gewohnt, dass meine Meinung von gaenzlich Unbekannten als "Quatsch" bezeichnet wird und habe das, gelinde gesagt, auch nicht noetig.

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Re: Welche Reaktion auf Wutanfälle bei Sohn (20Mon.)?

Antwort von NinnyM am 01.07.2013, 16:18 Uhr

Noch etwas: In grundsaetzlichen Fragen, wie Benehmen z.B. bei Tisch, Hauen, Beissen - sind mein Mann und ich uns einig, was geht und was nicht.
Trotzdem haben wir jeder eine eigene Meinung und wissen auch, diese zu vertreten und Kompromisse einzugehen. Glaube mir, ansonsten waere ein gutes Familienleben in unserer (Patchwork)-Familie schwierig.

Dass sich Eltern in den Grundbausteinen der Erziehung einig sind, hat doch nichts mit "gegeneinander" Ausspielen zu tun. Diese negative Sichtweise habe ich auf keines der 3 Kinder und auch noch nie erlebt.

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Re: Welche Reaktion auf Wutanfälle bei Sohn (20Mon.)?

Antwort von schnabbel am 02.07.2013, 6:41 Uhr

Ninny,

ich frage mich gerade, was dem vorausgeht, wenn du selbst erstmal durchatmen musst. Kann einen sowas dermaßen aufregen?
Wenn du schreibst, dass du sie nicht weiter beachtet (oder das was sie tut), jetzt wiederum schreibst, dass ihr nicht lokal getrennt seid, was denn dann? Du sitzt daneben und starrst die Wand an?

Der Liebesentzug ist nicht von dir bewusst gewollt, kann aber bei deinem Kind so ankommen ("ich will dich nicht in meiner Nähe haben, wenn du mir wehtust") Genauere Erklärung hierzu wenn du magst in meinem vorgeschlagenen Buch.

>>Macht sie es dann nochmal, kommt der Teller weg. Wo ist das denn Du bringst was durcheinander. "Auszeit" kann Liebesentzug bedeuten. Liebesentzug ? < <

Du bringst was durcheinander. "Auszeit" kann Liebesentzug bedeuten. Nicht auf mich hören, zieht eine Konsequenz/Strafe mit sich.

>>meine Tochter findet es aber keineswegs angenehm und sagt sofort "Hose machen"< <
Na dann habt ihr doch kein Problem damit, aber die TE. Und ich hatte ihr den Tipp gegeben, mal ein "Nein" stehen zu lassen um dann 2 Minuten später wieder nachzufragen. Nix von wundem Po o.ä.

Die von dir genannten Bücher kenne ich nicht, eben weil ich bereits weiß, dass darin Tipps gegeben werden, die mit meiner Erziehungsansicht nicht übereinstimmen.

Da du ja leicht auf die Palme zu bringen bist (und dich dann zurückziehst, wie bezeichnend) möchte ich zu deinem Beispiel, dass deine Tochter ein liebes, ausgeglichenes.... ist, noch sagen, dass selbst Kinder, die schlecht behandelt werden (was bei euch sicher nicht der Fall ist), ihre Familie lieben, drücken, küssen usw. Erst wenn unsere Kinder erwachsen sind, werden wir sehen, ob alles gut gelaufen ist.

Aber jetzt denk dir deinen Senf!

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Re: Welche Reaktion auf Wutanfälle bei Sohn (20Mon.)?

Antwort von Enn79 am 02.07.2013, 15:22 Uhr

Hallo NinnyM, hallo schnabbel,
lieben Dank für Eure Beiträge/Erfahrungen/Tips. Daß es so aus dem Ruder läuft, hatte ich nicht gewollt.
Ich fand Eure beiden Beiträge sehr interessant, vor allem zu lesen, wie eben andere mit ähnlichen Situationen umgehen.
Wir haben hier auch superviele "Ratgeber" stehen und ich glaube, mit denen ist es genau wie mit Tips: man muß halt schauen, was für einen selbst richtig ist. In der direkten Situation, in der Erziehungsfrage an sich.
Ich weiß jetzt, daß ich prinzipiell mit meinem Vorgehen auf dem richtigen Weg bin und habe auch gerade heute vormittag zweimal gemerkt, daß ihm das feste Umarmen, um ihn zu beruhigen und das ruhige kurze Erklären, ganz gut hilft.
Werde Eure Beiträge heute abend in Ruhe noch einmal durchschauen und auch die genannten Bücher nochmal näher betrachten.
Herzlichen Dank nochmal für Eure Mühe, ich hoffe, daß sich die Gemüter wieder einigermaßen beruhigt haben - es gibt nunmal nicht die eine richtige Lösung, die für jede Familie und jedes Kind paßt. Danke, daß Ihr Euch die Mühe gemacht habt, Eure Erfahrungen zu teilen!!

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Re: Welche Reaktion auf Wutanfälle bei Sohn (20Mon.)?

Antwort von NinnyM am 02.07.2013, 16:22 Uhr

Hallo Enn79,

keine Sorge, Du hast das "aus dem Ruder laufen nicht verursacht", alles ist gut.
Mich hat das "Abkanzeln" meines Beitrages durch direktes Zitieren gestern sehr geaergert, aber mich natuerlich auch zum Nachdenken gebracht.
Ich finde es nun mal nicht gut, eine andere Meinung, als man selber hat, auf diese Art und Weise zu zerpfluecken und als "Quatsch" zu bezeichnen, aber das ist nunmal so in www - haette man die Person vor sich, wuerde man sicher anders reagieren.

Ich wollte noch hinzufuegen, dass die "Auszeit" bei uns wirklich nur der allerallerletzte Ausweg ist, nach in den Arm nehmen, Verstaendnis ausdruecken und Loesungsvorschlaege anbieten, Ablenken, Troesten und dementsprechend selten vorkommt, also alles, was Du auch machst.
Und - meine Kleine wird dann auch nicht in ihr Zimmer gebracht oder sonst wohin gesperrt, sondern schlicht und ergreifend kurz auf Distanz gesetzt, meist gebe ich ihr auch ein Kuscheltier in die Arme, dem sie dann ihr Leid erzaehlen soll, es ist wirklich nicht laenger als eine Minute ( noch nie gewesen ) und die "Distanz" ist Sicht- und Hoerweite. Wenn sie ganz verzweifelt ist, gehe ich natuerlich wieder hin, Ich lasse sie nicht weinen - aber den Unterschied hat man doch schnell raus, Wutgeheul/Schmollen und echtes Weinen, oder etwa nicht ?
Und ich starre in der Zeit nicht die Wand an, sondern fahre einfach mit dem fort, was ich gerade gemacht habe, sei es Tisch abraeumen, kochen, Waesche falten, Kaffee trinken oder was auch immer.
Ich finde nur auch, dass manche Dingen einfach nicht gehen und da bin ich auch dann nicht zum Verhandeln bereit, das betrifft grundsaetzlich gewisse altersentsprechende Tischmanieren, Respekt vor Anderen, sie soll kein Kind werden, was andere Kinder, Tiere oder Gegenstaende traktiert. Ich mache das aber im Grunde so wie Du und halte erst ihre Haende fest, sage, dass es mir weh tut und bitte sie freundlich-bestimmt mit entsprechendem Gesichtsausdruck, das zu lassen. Macht sie dann weiter, setze ich sie eben ab - ich muss jetzt nicht unbedingt Kneif- oder Kratzspuren im Gesicht haben, wer will das schon ?
Koerperhygiene, wie Windeln wechseln, waschen, baden, eincremen (Problemhaut) und regelmaessig Zaehneputzen ist fuer mich auch ein "Must". Ich sage ihr zwar Bescheid, dass das nun in den naechsten Minuten ansteht, aber ich lasse ihr da nicht wirklich eine Wahl, zu Ende gespielt werden darf natuerlich noch - Ausnahme: Stinkwindeln.
Ich habe leider erlebt, wie sehr es ein Zusammenleben beeinflussen kann, wenn da nicht von Anfang an eine Grundhaltung anerzogen wird, das will ich bei meiner Tochter von Anfang an vermeiden.
Allerdings habe ich das Glueck, dass das meist kein grossartiges Problem ist und sie die Ablaeufe kennt und gerne mitmacht, vor allem beim Baden. Eine volle Windel stoert sie sowieso, also habe ich da kein echtes Problem.
Ich achte sehr die Beduerfnisse und Signale meiner Tochter, von Anfang an, auch weinen lassen ist bei uns Tabu.
Aber sie ist kein Saeugling mehr und ich finde, es ist Aufgabe der Eltern, natuerlich neben einer groesstmoeglichen Entwicklungsfreiheit und gluecklicher Kindheit, auch ein gewisses "Grundgeruest" mitzugeben, das ist Erziehung nun mal.
Und auch wenn das nun old-fashioned und nicht-forumsgerecht erscheint, an dem Spruch "Was Haenschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" ist etwas dran - meine Meinung.
Lange Rede, kurzer Sinn - mit liebevoller Konsequenz geht es bei uns momentan am Besten, wobei die Betonung absolut auf LIEBE liegt.

Ich wuensche Dir und Deinem Sohn, dass ihr Euren Weg finden werdet.

Viele Gruesse,
Katrin

P.S. Mir faellt gerade noch etwas ein - wie und wo wickelst Du Deinen Sohn ? Falls Du das noch im Liegen machst, vielleicht findet er das auch nicht mehr gut und Du probierst es mal im Stehen ? Dann fuehlt er sich vielleicht schon "gross" und ist etwas kooperativer.

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Re: Welche Reaktion auf Wutanfälle bei Sohn (20Mon.)?

Antwort von danielle_de am 03.07.2013, 21:46 Uhr

Hallo,

hier ist zusammengefasst, was bei uns extrem gut bei Trotzanfällen half:

http://gewuenschtestewunschkinder.blogspot.de/2013/05/autonomiephase-trotzphase-warum-immer.html

Bei uns wurde es wirklich schlagartig besser.

Liebe Grüße!
Danielle

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