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Geschrieben von Betula am 19.05.2013, 21:44 Uhr

Wie geht ihr mit Wutanfällen um

Hallo ihr Lieben

Ich würde sehr gerne eure Erfahrungen hören.Mein kleiner Mann ist 16 Monate alt,ein fröhliches, gut entwickeltes und liebes Kind,aber auch sehr temperamentvoll.
Seit c.a 2 Wochen haben wir das Problem,dass er regelrechte Wutanfälle bekommt.
Z.B hatten wir heute die Situation,dass er sich mein Schlüsselbund geschnappt hat.Der Autoschlüssel ist sehr scharfkantig und er rannte damit herum.Da mir das zu gefährlich schien,gab ich ihm seinen Spielzeugschlüsselbund,erklärte kurz dass er meinen nicht haben dürfe,da er sich daran weh tue( mir ist schon klar dass er das in dem Alter noch nicht so versteht,doch ich gebe immer eine kurze Erklärung)

Die Spielzeugschlüssel landeten in hohem Bogen auf dem Boden und mein Sohn versuchte mir meine Schlüssel wieder abzunehmen.

Ich sagte " nein", legte die Schlüssel auf den Schrank,mein Junge machte sich steif,warf sich auf den Boden,brüllte wie am Spieß und war nicht mehr ansprechbar.
Er rollte sich schreiend hin und her,bog den Rücken durch und hielt sogar die Luft an.Das Ganze dauerte 15 Minuten( gefühlte Stunden).

Da er sich nicht ablenken ließ und ich das Gefühl hatte,dass er seine Wut jetzt herauslassen muss, ließ ich ihn,saß aber daneben.Als er ruhiger wurde, krabbelte er zu mir und wurde in den Arm genommen.Er war sehr schmusig. Danach spielte und lachte er wieder und war wieder " der Alte"

Solche Situationen haben wir immer mal wieder,doch heute war es schon heftiger als sonst, normalerweise lässt er sich noch ablenken.

Kennt das jemand?Ich war schon ein wenig erschrocken,kam mir seine Reaktion doch sehr heftig vor.Was denkt ihr was ich falsch gemacht habe?
Ich kann ihm ja schlecht immer seinen Willen lassen,eine Alternative wollte er auch nicht ( Spielschlüssel)
Würde mich sehr über Antworten freuen.Danke und liebe Grüsse

 
11 Antworten:

Re: Wie geht ihr mit Wutanfällen um

Antwort von Spinat am 19.05.2013, 22:38 Uhr

Ja, ich kenne das sehr gut, vorallem vom Großen.
Bei deinem Standpunkt bleiben, ihn trösten und vorallem Verständnis zeigen.

Ich bin eigentlich kein Ratgeberleser, hatte aber das Buch "das glücklichste Kleinkind der Welt" geschenkt bekommen und das fand ich für mich toll und einiges (nicht alles!) gut umsetzbar und hilfreich.

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Re: Wie geht ihr mit Wutanfällen um

Antwort von Adele_ am 19.05.2013, 23:30 Uhr

Ein Abschnitt von dir ist meine Patentlösung: Die Wut muss raus!
Meiner (17 Monate) wütet gerade auch im Supermarkt, wenn er dies oder das nicht in den Einkaufswagen/aufs Band legen darf, wenn es daheim den Nachtisch nicht vor dem Essen gibt oder wenn er trotz aller Gegenwehr gewickelt wird. Er schreit seine Wut dann raus, legt sich auf den Boden, rollt sich rum, weint, oder oder oder... Wenn das dann verraucht ist, lässt er sich kurz trösten und schwupps ist alles wieder wunderbar.
Ich denke ablenken sollte eine Notlösung sein (in größeren Menschenmengen natürlich die angenehmere Alternative..), aber zuhause sollten die Kleinen Wutzwerge meiner Meinung nach schon die "Sau rauslassen" dürfen und so lernen können, ihre Gefühle zu regulieren.

LG,
Adele

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Re: Wie geht ihr mit Wutanfällen um

Antwort von Hexhex am 20.05.2013, 10:43 Uhr

Hallo,

Dein Sohn ist jetzt im sog. Selbständigkeitsalter (im Volksmund bekanntlich "Trotzalter" genannt). Das heißt, er möchte Vieles schon selbst tun und selbst entscheiden, auch wenn das im Einzelfall in unseren Augen "unvernünftig" ist. Er kann nicht anders, die Phase, die ein Kind durchläuft, sind angeboren, es ist eine Art genetisches Programm, das abläuft. Das heißt: Alle Kinder müssen in diesem Alter versuchen, ihren Kopf durchzusetzen, um ein eigenständiger Mensch mit eigener Persönlichkeit zu werden. Das Trotzalter dauert etwa bis nach dem 3. Lebensjahr, dann flaut es allmählich ab.

Als meine Kinder in diesem Alter waren, habe ich versucht, einen Mittelweg zu finden: Ich habe verboten, was unbedingt nötig war. Und erlaubt, was irgend nur ging. Denn zu viele Neins und Verbote frustrieren das Kind, es wird noch "trotziger". Alles erlauben muss man natürlich auch nicht. Gefährliches bleibt verboten, und dazu muss man dann auch stehen.

Wenn's akut wird: Bei einem Trotzanfall macht man am besten gar nichts, da hast Du total richtig reagiert, als Du einfach abgewartet hast! Das Kind ist sowieso in diesem Moment nicht erreichbar und völlig in seiner Wut gefangen, es kann da nicht heraus. Man wartet also, bis das Gewitter vorüber ist.

Trotzdem würde ich immer wieder abwägen, ob ein Verbot jetzt wirklich sein muss. Viele Eltern verbieten einfach zu viel, damit nur ja nichts schmutzig oder unordentlich wird. Zum Beispiel hätte ich ihm den Autoschlüssel erlaubt - warum denn nicht? Man muss halt dabei bleiben, damit er nicht irgendwo verschwindet.

LG

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Re: Wie geht ihr mit Wutanfällen um

Antwort von nugginuggi am 20.05.2013, 15:54 Uhr

ich finde auch du hast richtig reagiert, austoben lassen und nicht nachgeben.

der Autoschlüssel ist kein Spielzeug und gehört dir und dem Papa.
du hast ja sogar ein tausch angeboten.. bleib weiter an deinem Standpunkt
und das Trotzalter wedet Ihr überleben.. NG

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Re: Wie geht ihr mit Wutanfällen um

Antwort von mf4 am 20.05.2013, 18:31 Uhr

Das kennt wohl jeder. Toll wird dann noch mal die ich-werfe-mich-auf-den-Boden-Phase...
immer denken "es ist nur eine Phase", konsequent beim Nein bleiben, wenn eben etwas nicht geht und auch mal 10min Gebrüll aushalten. Nachgeben um Ruhe zu haben ist keine gute Option.

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Re: Wie geht ihr mit Wutanfällen um

Antwort von Snaffers am 21.05.2013, 0:40 Uhr

willkommen in der Trotzphase.
Du kannst nix andres machen als das, was du getan hast.

...Ich habe letztens mit einem trotzig brüllenden Zweijährigen den gesamten Großeinkauf erledigt (für 5 Personen, es war also ne Menge einzusammeln), es musste zu dem Zeitpunkt sein und er musste akzeptieren, dass er nicht alles aus den Regalen reißen darf (sonst klappt das recht gut, an dem Tag gings gar nicht). Der Einkauf hat gefühlt bestimmt nicht nur für mich Wochen gedauert... beim nächsten Mal gings wieder besser (aber die nächste Brüllattacke kommt bestimmt)

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Re: Wie geht ihr mit Wutanfällen um

Antwort von Zafon am 21.05.2013, 18:07 Uhr

Hallo, unterscheiden kann man dennoch die Zeit des Entdeckens des Selbst und damit die Entwicklung des ersten Willens und die richtige Trotzzeit.

Du machst es gut, weil Du ihm eine Alternative anbietest -
wenn Du beim nächsten Mal eine Alternative spannender verpackst (oder etwas anderes anbietest, was genauso begehrenswert ist - inzwischen häufig die Dinge, mit denen wir uns beschäftigen statt das eigene Spielzeug),
wird er das eigentlich begehrte Stück außer acht lassen und dann kannst Du z.B. den Schlüssel möglichst schnell und unauffällig verstecken -
sehen die Kinder, in dem Alter, das Objekt der Begierde nicht mehr und halten eine spannende Alternative in den Händen oder werden anderweitig abgelenkt, ticken sie eher selten aus.

Da sie momentan nicht verstehen, warum sie etwas nicht haben dürfen ist es für ihr Befinden besser, wenn sie ausgetrickst/ abgelenkt werden anstatt sie wüten zu lassen.
Im richtigen Trotzalter gibt es dann im Anfall kaum Möglichkeiten da raus zu kommen - da kann Mama nur versuchen den Anfall zu verhindern bzw. wenn das nicht geht, hinterher da zu sein, aber da hast Du ja noch ein bisschen Zeit LG

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Nachtrag

Antwort von Zafon am 21.05.2013, 18:13 Uhr

Achso, wenn ich gerade mal nichts zur Hand habe, klappt es bei meiner Tochter (im selben Alter) momentan sehr gut, indem ich ganz begeistert oder verwundert rufe "Schau mal!" und zeige irgendwo hin, wo SIE auf jeden Fall etwas Spannendes entdeckt dann ist sie abgelenkt, ich manövriere sie weg oder stecke das "Objekt der Begierde" schnell ein ...

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Re: Wie geht ihr mit Wutanfällen um

Antwort von NinnyM am 22.05.2013, 13:58 Uhr

Du hast Dich schon ganz richtig verhalten.
Die Wut muss in der Tat raus und ein wuetendes Kind ist auch nicht zugaenglich fuer gute Ratschlaege.
Das wirkt besser, wenn die Wut verraucht ist.
Solche Situationen haben wir (T, 19 Monate ) auch desoefteren, meist wegen Kleinigkeiten, Schluessel ist ein gutes Beispiel...
Ich bleibe auch konsequent, wenn ich das nicht will und sie darf auch mal wuetend darueber sein. Ist sie wieder ruhiger, spreche ich normal mit ihr und erklaere kurz, was Sache war, nehme sie dabei in den Arm oder auf den Schoss ( Augenhoehe!) .
Hilft das nicht, hole ich sie aus der Situation und setze sie z.B. in ihr Bett, bleibe aber in der Naehe mit der Ansage, dass sie mich rufen soll, wenn sie sich ausgetobt hat. Meist hilft das.
Das Buch "Das gluecklichste Kleinkind..." hat mir auch gute Tipps gegeben, und vor allem Erklaerungen, warum und wie so ein Wutanfall funktioniert. Hilft mir, selbst dabei ruhig zu bleiben.

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Re: Wie geht ihr mit Wutanfällen um

Antwort von Betula am 22.05.2013, 21:44 Uhr

Hallo
Vielen Dank für die lieben Antworten und Ratschläge!
Tja,da müssen wohl die meisten Eltern durch.Immer positiv denken,es geht vorbei und hat wohl auch seinen Sinn( Erkennen dass man eine eigenständige Persönlichkeit ist/ Entdecken des Willens)
In 10 Jahren kommt dann die Pubertät....

Aber man hat sie ja lieb!

Liebe Grüsse.

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Re: Wie geht ihr mit Wutanfällen um

Antwort von pepecleo am 29.05.2013, 18:43 Uhr

Hallo,

habe auch mal eine Frage, meine 10 monate alte Tochter macht das auch. Sie schreit dazu den ganzen Tag, egal wo wir sind. Ich bleibe dann immer ruhig und bestimmt. Auch nachts im Bett, wenn Sie einschläft und auch wenn sie wach wird. Ich bin dann immer für sie da, aber ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Sie plappert zwar immer und versucht zu sagen was sie will, fuchtelt ganz wild mit Ihren Armen in meine Richtung. Aber ich kann sie einfach nicht verstehen. Mein Mann und ich wissen einfach nicht weiter. Wenn es dann zu wild wird, nehmen wir sie auf den Armen und hoffen, dass wenn der Druck nachlässt, sie ruhiger wird.

Kann das mit 10 Monaten denn schon sein? Oder können wir nicht sehen, was tatsächlich mit der Kleinen los ist.

Dankbarkeit für jede Antwort.

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