Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Astrid am 13.05.2010, 20:26 Uhr

Urinieren als Trotzreaktion?

Hallo,

naja, es wird schon so sein, wie Du vermutest: Er war so sauer, dass er Dich ein bisschen ärgern wollte. Ich würde das aber nicht überbewerten, eigentlich finde ich's nachvollziehbar: Die Kleinen sind - Trotz hin und Trotz her - doch eigentlich uns gegenüber sehr wehrlos und in fast jeder Hinsicht unterlegen. Dauernd müssen sie Neins einstecken, hören Verbote und kriegen Grenzen gesetzt, bekommen nicht selten auch mal geschimpft - wir sitzen einfach immer am längeren Hebel. Wenn meine eigenen Kinder dann aus lauter Wut mit ihren begrenzten Mitteln mal den Aufstand proben (Aufstampfen, mich anschreien etc.), dann kann ich das eigentlich auch mal recht gelassen sehen. Irgendwo muss ja auch ihre Wut oder Enttäuschung mal heraus.

Wenn Dein Sohn wieder auf den Boden macht, würde ich gar nicht an ihm herumerziehen. Sondern sagen: "Du musst ganz schön sauer auf mich sein, dass Du jetzt sogar auf den Boden machst, nur um mich zu ärgern. Ist es, weil ich vorhin...? Ich kann gut verstehen, dass Du jetzt enttäuscht bist. Hm, was können wir denn da machen, damit wir beide zufrieden sind?" Ist von Euch beiden ein Kompromiss gefunden, bzw. sind die Wogen geglättet, kannst Du sagen: "Jetzt lass uns aber mal die Pfütze wegwischen, wir machen das zusammen, ja?"

Ich glaube, wenn Dein Kleiner merkt, sein Signal und sein Protest sind bei Dir angekommen und werden wirklich verstanden (und nicht nur wegerzogen), dann braucht er dieses Mittel bald nicht mehr anzuwenden, um auf seinen Frust aufmerksam zu machen. Was bei uns auch geholfen hat: Wenn die Kinder die Wörter für ihre Gefühle lernen. Man kann z. B. bei Konflikten sagen: "Du bist jetzt richtig, richtig sauer auf mich, oder? Du, ich bin auch sauer, weil dies und jenes schiefgegangen ist. Jetzt sind wir beide wütend. Da müssen wir uns wohl beide erstmal wieder beruhigen, nicht wahr?" Aber auch schöne Gefühle brauchen Worte: "Ich sehe, dass Du gerade richtig fröhlich bist. Das geht mir genauso..."

Wenn Kinder Gefühle artikulieren können (und das geht mit drei Jahren mit etwas Übung schon sehr gut), brauchen sie nicht mehr auf allzu drastische nonverbale Mittel zurückzugreifen, um sich Luft zu machen, gell.

LG

Astrid

 
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