Rund um die Erziehung

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Geschrieben von üpoi am 14.02.2010, 17:24 Uhr

Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Ich weiß das ist das Erziehungsforum aber ich muß mir mal Luft machen oder Rat holen.

Gleich vorweg,ich nehme auch Kritik an wenn es mir hilft die Dinge anders zu sehen.

Also,es geht um meine Oma.Ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen weil sich meine Eltern nicht um mich gekümmert haben oder nicht wollten.
Nun ist es so das meine Großeltern ein Haus besitzen,für was immer ich vorgesehen war.
Im letzten Jahr im Feb. verstarb mein Opa und meine Oma wollte das mein Mann und meine beiden Kinder mit ins Haus ziehen und auf einmal fühlte ich mich als nimmt man mir meine Luft.Ich muß dazu mit erwähnen das das Haus sehr klein ist,Bad,Küche und WZ hätte von uns allen gemeinsam genutzt werden müssen und wir bekamen sehr oft zu hören:Opa hat das so gemacht und so machen wir das auch,ohne Rücksicht auf unsere Meinungen.Ich habe dann meiner Oma gesagt das wir nicht einziehen wir ihr aber jederzeit helfen und für sie da sind (wir wohnen 10 Auto Min.auseinander.) Seit dem ist alles anders geworden.Meine Oma hat sich von uns ständig in die Notaufnahme unseres KH fahren lassen nachts,frühs und immer sofort mußten wir da sein. Irgendwann machte das die Notaufnahme nicht mehr mit und sie mußte 6 Wochen auf eine psych. Station da nichts gefunden wurde.Nach ihrer Entlassung ging es die erste Zeit,sie war motiviert etwas zu ändern doch dann kam wieder der Einbruch.Ich fuhr 3 Wochen zur Kur und in dieser Zeit hatte sich meine Omi wieder von Nachbarn zu Ärzten und ins KH fahren lassen,natürlich ohne Befund. Ich habe dann mit den Ärzten gesprochen und sie sagten mir das Oma einfach zu viel allein ist und sich so ihre Aufmerksamkeit holt. Für mich war das ein Schock denn Oma war immer resolut und wollte von Krankheiten gar nichts wissen. Naja ich suchte nach Lösungen gemeinsam mit ihrer Schwester zu der sie immer einen guten Draht hatte. Wir haben ihr vorgeschlagen zu ihrer Schwester zu ziehen (in ein Nachbarhaus) und davon war sie angetan wir sollten alles in die Wege leiten.
Dann auf einmal der Umschwung nein sie möchte im Haus bleiben,sie fängt sich schon wieder.Gut haben wir akzeptiert aber mit der Klarstellung wir kommen nur noch 1xpro Woche da ich eine neue Arbeitsstelle anfing und mein Mann 3schichtig arbeitet.Dann kam September und ich wurde noch einmal schwanger. Meine Oma war außer sich vor Wut,ich sollte das Kind abtreiben lassen,wie kann ich nur so dumm sein und wie will ich mich überhaupt dann noch um alles kümmern.Ganz davon abgesehen wir waren fertig mit unserer Kinderplanung zumal unsere Tochter in der 26.SSW zur Welt kam und ich das nicht mehr erleben wollte aber Abtreibung stande für mich nicht zur Debatte. Nach einer Zeit mit Funkstille "akzeptierte"sie meine Entscheidung.Nun haben wir bei uns im Haus eine zusätzliche Wohnung bekommen die wir ausbauen und da ei Gästezimmer haben. Nun wollte auf einmal meine Oma zu mir ziehen obwohl wir 1 Monat vorher unseren Garten nicht richtig angelegt haben mein WZ ihr nicht gefällt und vieles mehr.Diese extremen Schwankungen machen mir echt zu schaffen. Ich sagte ihr ich suche ihr gern bei uns auf der Straße eine Wohnung aber nicht mit in meinen Haushalt,zumal wir diese Wohnung zusätzlich für unsere große Tochter haben wollten das sie mehr Privatsphäre hat.Jetzt beginnt alles von vorn.Ich habe Oma diese Woche 2xzum Arzt gebracht weil irgend etwas nicht stimmt,lt.ihrer Aussage.Sie bekam Schmerzmittel und Schleimlöser weil sie wirklich etwas hustete.Dann gestern früh 7.30 ,4 Anrufe auf meinen Telefon-meine Oma.Ich rief zurück und sie weinte wieder und sagte ich solle sie ins KH bringen der Husten wird mehr. Ich war fertig mit den Neven ich habe diese Woche 3x meine Kinder allein zu Hause lassen müßen,weil ich sofort kommen mußte die Straßen vereist waren und sie auch unbed.um 8 Uhr zum Friseur mußte,da sagte ich: Nein ich bring dich nicht ins KH,ich bin schwanger kann kaum etwas einnehmen wenn ich mich irgendwo anstecke,habe immer mal wieder Blutungen,soll lt. meiner Ärztin soviel Liegen wie mgl.das ich wenigstens diesmal die 30.SSW erreiche. Rums legte sie den Hörer auf. Dann kam das schlechte Gewissen bei mir ich rief ihr ein Taxi und sagte ihr noch wer als Bereitschaftsarzt da ist. Vom Arzt zurück rief sie mich noch an hatte neue Medis fühlte sich besser. Heute morgen wollte ich nochmal fragen wie es ihr geht,ging sie nicht an ihr Telefon (so straft sie mich immer wenn ich irgend etwas falsch gemacht habe)e.Meistens fahren mein Mann oder ich dann zum Haus um sicher zu gehen das Sie nicht gestürzt ist oder schlimmeres. Diesmal ging es nicht,nach dem 6xging sie ran und sagte mir barsch:Wie soll es mir gehen,ganz normal. Ich fragte Sie warum sie mir gegenüber so eiskalt geworden ist,da sagte sie:das habe ich so gelernt und das ist gut das ich so bin.

Ich könnte nur noch heulen,sie war meine liebe Omi und jetzt wo alles nicht so eintrifft wie es vorgesehen war ist sie so kalt mir gegenüber geworden. Sie hat auch niemanden außer ihre Schwester der sie mal rausholt,alles bleibt an mir hängen und ich fühle mich dem ganzen überfordert,da ich auch nicht ganz so kann wie ich will.
Sie war immer für mich da und ich fühle mich als lasse ich sie mit allen allein.

Danke fürs lesen,für Ratschläge bin ich offen und dankbar.

Heike

 
23 Antworten:

Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von celmin am 14.02.2010, 19:03 Uhr

Ich kann Deine Situation verstehen und ich kenne auch die Schuldgefühle, die man als Kind oder Enkel gegenüber demjenigen hat, der einen liebevoll aufgezogen hat.
Deine Omi ist nach dem Tod des Ehemannes in ein Loch gefallen und wird sich wohl fragen, was ihr Leben noch für einen Sinn hat. Sie fühlt sich ganz alleine, will aber im Gegenzug auch keine Hilfe von außen oder in Deinem Fall von ihrer Schwester. Du bist jetzt diejenige, um die sich alle dreht. Es gibt gute Tage, an denen ist für die Oma alles einfach und dann gibt es eben auch schlechte Tage, an dem sie mit ihrem Leben verzweifelt und Dich dann quasi dazu verpflichten will, dass Du sie da herausholst. Es ist bei Euch auch schwierig, weil sie sich bei Dir immer noch als Erziehungsperson fühlt und immer noch glaubt, Dir einreden zu können, was für Dich richtig ist (Garten, Wohnzimmer, Kind).
Ich kann Dir nur raten, Dich soweit es geht abzugrenzen und Dich nicht dafür verantwortlich zu fühlen, wenn sie sich so schlecht fühlt.
Ich mache so etwas in der Art schon über 6 Jahre mit und es belastet mich sehr. Aber mir geht es da wie Dir, man fühlt sich irgendwie trotzdem verantwortlich und versucht noch dazu, den Therapeuten zu ersetzen. Irgendwie ist es wie ein Zwang, dass man doch auch etwas zurückgeben muss, dafür, dass man so liebevoll aufgezogen wurde. Ich höre auch sehr oft, dass es ganz selbstverständlich ist, dass die Eltern erst ihre Kinder großziehen und im Alter dann von den Kindern unterstützt werden müssen. Vielleicht ist es bei Dir ja auch so? Das würde die Schuldgefühle erklären.
Es ist rein theoretisch alles ganz einfach. Ich weiß das und ich bin sicher, Du weisst das auch alles. Aber man kann/traut sich einfach nicht, es umzusetzen. Was, wenn dann etwas passiert? Dann macht man sich noch mehr Vorwürfe. Man hat die Person ja trotzdem sehr lieb und will, dass es ihr gutgeht.
Ich kann Dir nur raten Dich weiter abzugrenzen und der Oma auch zu sagen, dass Du nicht für ihr Leben verantwortlich bist. Du hast 3 Kinder (fast) und ein eigenes Leben. Und das steht Dir zu. Deine Kinder sind von Dir abhängig. Du kannst sie nicht wegen der Oma vernachlässigen. Zeige der Oma, wie sie im Notfall ein Taxi ruft und welcher Arzt Dienst hat. Solange sie das nicht selbst kann, wird sie Dich immer um Hilfe bitten.
Wie alt ist denn Deine Oma?

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Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von Guapa am 14.02.2010, 19:10 Uhr

PN

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Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von +emfut+ am 14.02.2010, 19:16 Uhr

http://www.hilfe-gegen-depressionen.de/arten-depressionen/diagnose-altersdepression-depression-im-alter.php

Wurde das wirklich kompetent abgeklärt? Also daß es keine Depression ist?

Das klingt sehr danach....

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von CarmenOma am 14.02.2010, 19:50 Uhr

Klingt absolut nach Depressionen! Bitte das abklären lassen! Sie ist viel alleine - ja - aber es ist nicht in deiner Verantwortung sie zu beschäftigen - und das 24 Stunden. Das muss Oma lernen. meine Mutter (bin Einzelkind) war zeitenweise auch so. Sie konnte nicht verstehen, dass es auch ein Leben neben dem Elternhaus gibt (oder dem haus in welchem man aufwächst).
Sie sollte sich irgendwelchen Vereinen anschließen oder in den Chor gehen oder bei der VHS einen Kurs besuchen - irgendwas was sie aus ihrem Loch herausholt ABER den Weg kann sie nicht alleine gehen und finden ABER auch du bist dafr nicht verantwortlich! Hast du einen guten Hausarzt? REd mit dem!

LG
Carmen
*1972 Zwillingsmädels *1992 Sohnemann *2002 und Oma im august 2010

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Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von üpoi am 14.02.2010, 20:23 Uhr

Danke für Eure zahlreichen Beiträge.Ja es wurde als Depression diagn..Deshalb auch die mehrwöchige Therapie.Meine Oma sah das aber nicht als solche sondern war der Meinung auf "diese"Station gehört sie nicht. Trotzdem brach sie die Therapie nicht ab sondern ließ sie über sich ergehen.Freunde und Hobbys hat sie leider nicht.Ihr Lebensinhalt war es ihren Ehemann zu versorgen. Deswegen dachte ich eine betreute Wohnanlage wäre super.Sie hat einen 24 h Notrufschalter und Menschen die ähnliches Schicksal teilen.Zusätzlich gibt es Seniorenveranstaltungen,leider lehnt sie das ab. Ich habe sie auch gebeten zur Kur zu fahren um sich vieleicht in einer anderen Umgebung sammeln zu können aber sie schiebt es nur vor sich her.Im Moment glaube ich das die Depression wieder zunimmt,wenn ich sie aber darauf anspreche reagiert sie unehalten.
Sie wird im Juli 70.Jahre,ist aber körperlich noch rüstig

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Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von CarmenOma am 14.02.2010, 21:15 Uhr

Oh man das ist echt schwer. Das ist oftmals so wenn die Frauen erst die Kinder, dann die Enkel und dann den mann als Lebensinhalt hatte und sich dann alle so langsam "verabschieden" - in welcher Art und Weise auch immer.

Wie wärs mit einem Hund? neuer Lebensinhalt ;-) ALLERDINGS muss man dann halt auch damit rechnen das der 10-13 Jahre alt wird aber wenn die Oma noch rüstig ist kann das ja gut was sein - eventuell auch einen aus dem Tierheim. Ich denke sie braucht dringend was, was sie wieder umsorgen kann! Kann auch ne Katze sein oder so - ein Tierchen ist vielleicht nicht nschlecht.

LG
Carmen
*1972 Zwillingsädels *1992 sohnemann*2002 und dann 08/10 Oma

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Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von +emfut+ am 14.02.2010, 21:20 Uhr

Bekommt sie denn Antidepressiva? Nimmt sie die auch?

Jahreszeitlich bedingt werden Depressionen derzeit gerne schlimmer. Das kann man aber medikamentös auffangen. Dann ist es auch nicht nötig, in ein Heim oder betreutes Wohnen zu ziehen - solange die körperliche Fitness noch für die Selbstversorgung ausreicht UND die Tabletten zuverlässig genommen werden (!!!!!!!).

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von üpoi am 14.02.2010, 21:33 Uhr

Als mein Opa verstarb,war ihr Lebensinhalt weg,dann verstarb der Hund eines Nachbarn und er holte sich einen neuen,das war die Zeit in der ich nach Lösungen suchte. Meine Oma schaute dem Hund beim tollen zu und sie mußte auch schmunzeln weil er so tolpatschig war. Ich sprach sie darauf an und nach kurzen zögern mußte ich den Nachbarn fragen wo er ihn her hatte. Sie war so euphorisch ich mußte mit ihr Tienahrung kaufen und am selben Abend baute sie ihn noch ein Bett aus einen Koffer. Ich war so froh-das war die Lösung.Einen Tag bevor wir den Hund holen konnten rief sie mich wieder in der Nacht an sie hätte einen Schlaganfall ich müßte sofort kommen.Es war natürlich nichts aber das KH reagierte eben darauf mit der psych. Station.Alles war wieder hinfällig ich sollte den Hund wieder absagen,jetzt spricht sie zwar wieder von einem Hund ich bin mir aber nicht sicher es ist zur Zeit alles so ein Auf und Ab was ist mit dem Tier wenn die Stimmung dann wieder kippt,das kann man ja einen Tier auch nicht zumuten das es dann wieder zurück ins Heim muß.

Aber die Lösung wäre so schön gewesen. Heike

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Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von üpoi am 14.02.2010, 21:42 Uhr

Nein,Antidepressiva lehnte sie schon während der Therapie ab.

Sie bekommt ab und an Schlafmittel,obwohl ich eine medikamentöse Einstellung befürworten würde. Ich habe schon überlegt mit ihren Hausarzt zu reden aber wie gesagt das ist ein sehr schmaler grad,zumal sie jetzt erst gewechselt hat und nun schon wieder über einen erneuten Wechsel nachdenkt, da er sie ihrer Meinung nach nicht richtig untersucht.

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Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von celmin am 14.02.2010, 22:53 Uhr

Ganz ehrlich denke ich, Deine Oma wird alles ablehnen, was Du ihr anbietest. Das einzige, was sie annehmen würde, wäre bei Euch einzuziehen. Und dann würdest Du dabei kaputt gehen.
Sie wird die Kur nicht machen, sie wird auch immer wieder den Hausarzt wechseln, wenn sie nicht das hört, was sie gerne möchte. Du überschlägst Dich fast, mit immer neuen Angeboten. DAs ist es ja, was sie möchte, da bekommt sie Deine Aufmerksamkeit. Und wenn es soweit ist, wird sie abblocken und auf etwas neues warten. Steige da aus. Solange es nicht etwas gibt, was sie von selbst will, wird es eh nicht gelingen. Und solange Du Dich kümmerst, wird sie es nicht selbst tun.
Und solange sie nicht selbst sieht, dass sie eine Depression hat, wird sie auch dagegen nichts tun.

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Du hast eine PN! o.T.

Antwort von betty71 am 14.02.2010, 23:38 Uhr

o.T.

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Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von +emfut+ am 15.02.2010, 10:40 Uhr

Solange der Leidensgewinn - Du kümmerst Dich, Du sorgst Dich, Du hast ein schlechtes Gewissen - größer ist als der Leidendruck, wird sie keine Veranlassung haben, aus der Spirale auszusteigen.

Sie meint es nicht böse, aber trotzdem hilfst Du nicht nur Dir sondern auch ihr wahrscheinlich mehr, wenn Du Dich besser abgrenzt.

Ich habe selber Depressionen und ich habe großen Respekt für alle, die es in meinen schlechten Phasen mit mir ausgehalten haben. Tatsache ist aber auch, daß es bei Angehörigen von Depressionskranken einen ähnlichen Effekt gibt wie bei Co-Abhängigen: Indem man sich kümmert, die Folgen der Depression abschwächt, den Kranken auffängt, macht man es schwerer für ihn, eine geeignete Behandlung anzufangen und durchzuziehen. Paradox, ist aber so.

Depressionen machen es einem sowieso schwer, eine Behandlung zuzulassen - eines der großen Probleme dieser Krankheit. Eine Kopfschmerztablette nimmt man, sobald der Kopf ein wenig weh tut. Hustensaft nimmt man, sobald man hustet. Aber die Depression wehrt sich gegen Medikamente.

Umso wichtiger ist es, daß der Kranke nicht auch noch einen Gewinn aus dem Keine-Medikamente-Nehmen hat.

Ich weiß, daß es sehr schwer ist, sich da rauszuziehen. Du liebst Deine Oma, fühlst Dich verantwortlich, und der erste Reflex ist dann sicher, zu helfen und sich zu kümmern. Es kostet große Überwindung, das nicht zu tun. Halte Dir vor Augen, daß Du ihr mit klaren Regeln und emotionaler Distanz besser helfen kannst.

Gruß,
Elisabeth.

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das ist fast unmöglich, oder?

Antwort von celmin am 15.02.2010, 12:00 Uhr

Emotionale Distanz klingt gut, aber die bekommt man dann ja auch wieder vorgeworfen. Dann fühlt man sich schuldig und alles bleibt wie es ist.....

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Schwer, ja! Aber unmöglich???

Antwort von +emfut+ am 15.02.2010, 12:27 Uhr

Es ist wirklich fast wie beim Alki oder Junkie: Du gibst ihm Geld, weil er so verhungert aussieht - und er kauft Drogen. Du rufst beim Arbeitgeber an und sagst, daß er eine schwere Grippe hat - während er besoffen auf dem Sofa liegt.

Natürlich ist es sauschwer, dann zu sagen: "Ich ruf bei Deinem Chef nicht an, und wenn Du den Job verlierst hast Du halt Pech gehabt!" Aber es ist das einzige, was hilft - und wenn man sich das vor Augen führt, dann geht es meistens doch.

Wenn man sich deutlich vor Augen führt: "Wenn ich da jetzt hinfahre und sie zur Notaufnahme karre, wenn ich im 10-Minuten-Rhythmus anrufe, wenn ich mich immer wieder herumschubsen lasse - dann wird sie nie einen Grund haben, ihre Tabletten zu nehmen und/oder eine Therapie zu machen!" - dann geht es genauso.

Was es bei einem Alki oder Junkie wohl leichter macht: Man kann sich eher ein Feindbild aufbauen. Die gängige Sichtweise, daß ein Abhängiger an seiner Abhängigkeit selber schuld ist, erleichter das "Fallen-Lassen" sicher. Aber objektiv sucht sich ein Alki seine Sucht genausowenig aus wie ein Depressiver seine Krankheit.

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Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von Tathogo am 15.02.2010, 13:18 Uhr

Ich kenne so ähnliche Situationen aus meinem täglichen Arbeitsleben und weiss wie SCHWER es für Angehörige oft ist aus so einer Lage "rauszukommen"...denn:
Wenn du ständig da bist,immer wieder eingreifst und alles für deine Oma tust wenn sie es verlangt ...dann hilfst du ihr im Endeffekt nicht und machst dich selbst dabei kaputt.

Versuch mal sie nicht als deine Omi zu sehen,sondern als sehr kranke Person(Depression,Demenz...??) damit du dich distanzieren kannst.

Vertrau DU dich mal einem Arzt an,such dir Hilfe(weiss nicht wo du wohnst es gibt zig Verbände die Angehörige unterstützen-einfach mal googlen) -viele Verbände wie Caritas oder Diakonie bieten auch Hilfen an für Angehörige die mit der Pflege überfordert bzw einfach hilflos sind-auch wenn deine Oma kein Pflegefall im "herkömmlichen Sinne" ist..

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Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von üpoi am 15.02.2010, 17:07 Uhr

Danke Euch allen,mit soviel Beistand und Hilfe habe ich gar nicht gerechnet,ebenso an die,die mir PN gemailt haben.
Im Moment herrscht Funkstille,wie es weitergeht-keine Ahnung. Ich weiß sie wird sich nicht melden,weil sie weiß das mir das Kummer macht,Bestrafung halt.
Meine Angst das wir uns im bösen trennen und ihr etwas passiert,ich glaube das würde ich mir nicht verzeihen. Es ist wahrlich ein Teufelskreis.

Danke Euch,Heike

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Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von Kuegelchen am 15.02.2010, 20:54 Uhr

Viele habe ja schon so viel Richtiges geschrieben...
Mein Gedanke dazu wäre folgendes: Gibt es in der Stadt nich Seniorenclubs, oder Vereine in denen sich rüstige Rentner treffen können? Oft bieten die Kirchen so etwas an.
Oder es gibt doch auch Kurse an Volkshochschulen für Senioren, vielleicht macht ihr so etwas Spaß? Deine Großtante könnte sie mit dazu ermuntern und vielleicht sogar am Anfang begleiten?
Wegene inem Tier würde ich mir auch noch mal Gedanken machen, vielleicht dann keinen Hund, aber einen Vogel oder so?
LG Kügelchen

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Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von wildbande am 15.02.2010, 22:26 Uhr

Die Oma braucht dringend Anschluß. Frag doch mal bei Deiner Gemeinde nach: da gibt es sicher Senioren-Nachmittage, Tagesfahrten etc.pp wo Oma beschäftigt wird.
Alte Menschen sind leider manchmal wie kleine Kinder. Und einmal die Woche finde ich für einen 10min-Weg sehr wenig Besuch (im unschwangeren Zustand).
Kann die Oma denn nicht zu Euch tagsüber rüber kommen und Dir bei den Kindern helfen (Kochen z.B.) ? Würde Dich entlasten und sie belasten :-)
Liebe Grüße von ela

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Re: Sorgen aber nicht mit dem Kind,wer mag bitte lesen!!!! Lang

Antwort von seestern78 am 16.02.2010, 0:17 Uhr

Hallo,

habe die anderen Antworten nicht gelesen, aber kann Dir sagen, das es ganz normal ist, wie sich deine Oma verhält. Alte Leute sind so, gerade, wenn der Partner verstirbt. Sie sucht Aufmerksamkeit, wie die Ärzte sagen und das hast Du ja an der Reaktion hinsichtlich Deiner Schwangerschaft gemerkt. Lass Dich nicht stressen, sondern bleibt entspannt. Deine Oma muss damit klarkommen, dass Du Entscheidungen triffst, die ihr nicht gefallen. Erwarte keine Dankbarkeit für Deine Hilfe und Unterstützung, denn es wird mit den Jahren nur schlimmer, auch das ist normal. Such Dir Unterstützung, was die Betreuung angeht. Und ganz ehrlich, genau aus diesem Grund, kommen ältere Leute in ein Pflegeheim, weil die Familie dieser Belastung nicht immer stand hält. Kümmere Dich um sie, eine Betreuung für Sie oder hole Dir Hilfe (vielleicht kann Dir ja jemand anders hier sagen wo). Wenn Du Dich nicht dagegen wehrst, dann belastet das auf lange Sicht nicht nur Deine Schwangerschaft, sondern auch Deine Familie, Deine Beziehung und Deinen Seelenfrieden. Also mach Dir einen Plan und nimm Dir Omas Verhalten auf keine Fall zu Herzen, denn Sie weiß nicht und merkt nicht, was sie Euch damit antut.

Gruss Katrin

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Du läßt dich von deiner Oma erpressen

Antwort von Hofi2 am 16.02.2010, 6:23 Uhr

Wenn du nicht springst, gehe ich halt nicht ans Telefon - dann sollst du dir halt Sorgen machen...
Auch wenn du deine Oma lieb hast, zieh das doch mal mehrere Tage durch, dann wird sie sich schon melden.
Und sorg dafür, daß sie Anschluß bekommt. Seniorennachmittage etc.
Sie ist halt plötzlich einsam.

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Re:@emfut

Antwort von üpoi am 16.02.2010, 9:54 Uhr

Habe ich überhaupt die Möglichkeit ihre Depression bewußt zu machen? Sobald ich dieses Thema anspreche wird sie böse oder wiegelt alles ab. Dazu muß ich noch sagen sie hört mir nicht zu,spricht auch während einer Unterhaltung auf einmal von ganz anderen Dingen. Sie sagt bloß auf "diese" Station geht sie nicht mehr und sie kommt schon mit ihren Leben zurecht.Ihr Hausarzt hatte ihr damals eine ambulante therapie vorgeschlagen,leider auch abgelehnt.
Kann ein Mensch von selber erkennen das er eine Depression hat?

Danke,Heike

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Re:@emfut

Antwort von +emfut+ am 16.02.2010, 13:21 Uhr

Er kann es NUR selber erkennen - aber manche erkennen es (leider!!!) nicht.

Aber Du wirst sie nicht davon überzeugen können, wenn sie nicht überzeugt werden will. Das ist oft auch ein Stück Selbstschutz - es ist keine angenehme Erkenntnis, wenn man sie zuläßt, schon gar nicht in der Generation.

Manchmal kann man "Therapie durch die Hintertür" machen - also kleine therapeutische Ansätze "an die Frau" bringen, ohne daß der Patient es merkt. Ein Tier kann eine Therapie sein, die man nicht als Therapie erkennt. Oder eine Seniorengruppe. Viele ältere Menschen nehmen lieber "etwas Pflanzliches" als Antidepressiva - meine Oma hatte keine Probleme damit, Johanniskraut zu nehmen, was anderes ging aber gar nicht. Das ist zwar schwerer zu dosieren und hat Nebenwirkungen, aber - ganz ehrlich - ab einem gewissen Alter ist das oberste Ziel, dem Menschen die letzten Jahre lebenswert zu machen, auch wenn man schlimmstenfalls das Leben um zwei Monate verkürzt.

Irgendwer gab den Tipp, sich "Hilfe für Angehörige" zu suchen - das halt ich für eine gute Idee.

Gruß,
Elisabeth.

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@üpoi

Antwort von Mama Heike am 17.02.2010, 9:31 Uhr

Liebe Heike,

***Ich weiß sie wird sich nicht melden,weil sie weiß das mir das Kummer macht,Bestrafung halt.***

vielleicht hilft es dir, nicht über sie und ihre Liebe zu dir nachzudenken, sondern lediglich über deine _Beziehung_ zu ihr.

Du bist in eurer Beziehung das *Kind*. Der Status *Kind* hat nichts damit zu tun, dass du wieder als unmündig erklärt wirst und damit machen musst, was sie sagt. Heute bist du ja kein Kind mehr, denn du sorgst und kümmerst dich bestens um dich selbst und weißt bzw. spürst genau, was dir gut tut und was nicht. Der Status "Kind" ermöglicht dir aber, dass du es ihr überlässt, über ihr Leben _selbst_ zu entscheiden.

Wenn sie die Aufmerksamkeit der Ärzte möchte, dann lasse sie das ausprobieren. Die Ärzte sind professionell genug, damit umzugehen. Wenn sie die Krankheit noch ein wenig braucht, dann lasse sie. Als *Kind* darfst du auch sagen: "Ich bin jetzt müde, ich will lieber schlafen. Ich mag jetzt lieber mit anderen spielen. Ich möchte jetzt lieber hier sein. Ich will nicht machen, was du sagst." Und wenn du ihr ein Taxis rufst für ihre Arztbesuche, ist das eine gute, erwachsene Entscheidung.

Bist du als Kind von ihr mit Liebesentzug bestraft worden? Ich frage deshalb, weil sie es heute so versucht bzw. weil du es so interpretierst. Dann hat deine Oma bereits damals deinen Status *Kind* verletzt. Aber bestimmt nicht deshalb, weil sie dich nicht liebt, sondern wahrscheinlich deshalb, weil sie es selbst so erlebt hat.

Vielleicht war es in eurer damaligen Beziehung aber auch so, dass dir bei Oma gar nicht möglich war, dich abzunabeln und dich "gesund" abzugrenzen. Vielleicht ist es aber auch Oma, die sich niemals abnabeln durfte oder konnte. Und sie ist jetzt in eine Dynamik hineingeraten, weil sie vom Umfeld wie ein unmündiges Kind behandeln wird und nun "bockt", besonders in eurer Beziehung.

Eine Beziehung zwischen zwei Menschen ist etwas anderes als Liebe. Es geht bei Beziehungen um das richtige Verhältnis zwischen Nähe und Distanz von zwei Menschen. Wenn das Verhältnis stimmt, kann Liebe am besten, nämlich ungehindert, strömen und das fühlt sich sehr gut an. Das sind ganz wertvolle, einzigartige Momente in unserem Leben. Weil aber alles in Bewegung ist (auch wir selbst ändern uns), bleibt uns nichts anderes übrig, als um das richtige Verhältnis immer wieder neu zu ringen. Um der Liebe willen. :-)

Liebe Grüße
(auch) Heike

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