Rund um die Erziehung

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Geschrieben von astrosternle am 18.01.2008, 15:36 Uhr

Schwieriger Sohn - 6 Jahre / Anstand/ Umgangston

Hallo!

Muß leider mal wieder was loswerden. Mein Sohn, 6 Jahre ist grad einfach unausstehlich.

Er eckt überall an, trotzt extrem und geht gegen jegliche Regeln, seien es auch noch so logische. Er fühlt sich ständig gedrängt und bevormundet und sieht keineswegs ein, dinge zu tun, die andere von ihm verlangen.
Auf der anderen Seite ist er selber sehr bestimmend, auch im Umgangston, der eher einem befehlston ähnelt. Es muß immer alles gleich und sofort passieren.

Läuft etwas gegen seinen Strich, dann wird er extrem bockig und wütend, das äußert sich in Sachen umwerfen, dagegen treten, schreien, mit Wörtern um sich werfen und seinen Groll an anderen auszulassen.

Das äußert sich auch grade im Kiga so. Damit grenzt er sich aus, auch möchte er nicht dahin und es kostet mich grade in letzter Zeit viel Kraft konsequent (war ich leider nie wirklich) zu sein. Auch hat er eine Feinmotorikschwäche, weil er sich einfach weigert es zu versuchen mit dem Malen usw., so fehlt ihm letztlich die Übung, was mir sorgen bereitet wegen der Schule im Herbst. Er geht deswegen auch seit einem halben Jahr zur Ergo. Aber auch dort läßt er sich nicht dazu bereit erklären, kann nicht über seinen Schatten springen, geht auch dort an die Grenzen anderer.

Er war schon immer etwas lebhafter und konnte seine Aggressionen nicht kontrollieren usw. Aber das ist jetzt besser geworden. Er hat auch eine neue Angewohnheit, zu drohen, wenn ihm was nicht paßt: Insbesondere hat er das heute zum ersten Mal im kiga gemacht, meinte er zerstört den kiga und haut die Erzieherin usw. Das alles stört natürlich den ablauf und die Leiterin mag unseren Sohn auch nciht ausschließen, sie bemüht sich da schon.

Er zeigt grad einfach keinerlei Respekt vor anderen. Er hört nicht, wenn ein Erwachsener etwas von ihm möchte (ohne das dieser jetzt unverschämt wäre). Er ist einfach unverschämt in seinem Verhalten und mir macht es Sorge, daß er dieses Verhalten auch in die schule mitträgt. Dort wird es so wohl nciht gehen und ich mag eigentlich vermeiden, daß er dann abgeschoben wird.

Wenn ich ihn frage, dann kommt nur, "ich will einfach mal machen, was ich will" (Ausschlafen, mit jmd. spielen, TV schauen usw.). Dabei hat er eigentlich kaum Regeln, wahrscheinlich liegt es daran, daß ich ihm seine Grenzen nicht wirklich konsequent aufzeige, auch weil ich ihn nicht "diktieren", sondern auch mitbestimmen lassen möchte.
Was aber soll ich tun, wenn von ihm nur Negatives kommt? Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Sein Vater ist eher autoritär, der würde dieses Problem wohl mit Strenge und Strafen verhängen lösen. Aber ist das wirklich sinnvoll?

Sorry, wurde etwas lang, aber ist echt ein nervenaufreibendes Thema grad für mich. Ach ja, eine 1-jährige Schwester gibts auch ncoh, die liebt er abgöttisch.

LG Claudia

 
12 Antworten:

dein Sohn kooperiert...

Antwort von mamaselio am 18.01.2008, 16:30 Uhr

um es mit Jesper Juul zu sagen.
Kennst du das kompetente Kind, wenn nicht liess es...

Liebe Claudia,

so alle zwei Monate schickst du einen Bericht ueber deinen schwierigen Sohn.

Ich sage das, nicht um dich zu aergern, sondern weil ich glaube, dass du ein zu negatives Bild von deinem Sohn hast (ich weiss wovon ich spreche...passiert mir auch).

Du sagst er hoert nicht. Hoerst du ihn? Hoert dein Mann ihn? Vermutlich nicht...

Dein Sohn sagt dir mit aller Kraft und all seinen Mitteln, dass etwas nicht laeuft. Du musst rausfinden was es ist. Nur so kommst du weiter. Du musst bei dir/euch gucken, sonst drehst du dich im Kreis und dein Sohn wird immer aggresiver. Was soll er auch sonst tun...

Wer benutzt den Befehlston in der Familie? Dein Mann? Was ist mit dir? Bist du wirklich immer freundlich und nett? Nie aggressiv?
Du musst mir diese Fragen nicht beantworten, stell sie dir selbst.
Mir hat erst mein Sohn klar und deutlich gezeigt, dass ich gar nicht so nett bin wie ich immer dachte...

Dein Sohn fuehlt sich nicht angenommen, kann er auch nicht, wenn du so denkst wie du hier von ihm schreibst (das mein ich nicht boese).
Vielleicht schreibst du nochmal, was er eigentlich wirklich gut kann und wann er dir gefaellt.

Dein Sohn kommt da allein nicht raus, er braucht deine Hilfe.

Gruss
Christiane

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Re: Schwieriger Sohn - 6 Jahre / Anstand/ Umgangston

Antwort von Birgit67 am 18.01.2008, 16:35 Uhr

auch wenn ich hier anecke: Aber Du hast es schon treffend gesagt - Du warst nie Konsequent genug und das ist bei manchen Kindern ein fehler. Fange jetzt an, mache Sinnvolle ankündigungen was passiert wenn er sein Verhalten nicht ändert und lobe ihn sehr stark, wenn er was macht wie Du es wolltest. Wenn nicht jetzt, dann wird es gar nichts mehr, denn mit 9 werden die Jungs noch Dickkopfiger als sie voher waren. Mein Grosser ist jetzt 10 und war immer ein ganz einfaches liebes Kerlchen der alles machte wie man es z.T auch erwartete - und jetzt kommt nur noch Kontra. Mein Kleiner hat auch von anfang an Rebelliert und hat gleich Konsequenzen bekommen wie z.B. auch Spielverbot mit seinem besten Freund wenn demnach was war. Und vor allen Dingen - sprich Dich mit Deinem Mann ab dass ihr ins gleiche Horn bläst - denn nur so merkt er dass er nicht weiterkommt.

Und ein grosser Teil Frust weil noch Kindi wird auch vorhanden sein.-

Was die Feinmotorik betrifft: Auch bei meinem Kleinen wird immer rumgemacht was mich aber wenig interessiert - ich weis dass er es kann wenn er will -nur in der Schule will er nie, er ist jetzt 7 und in der 2. Klasse und hat abgesehen vom sauberen Falten und Zeichnen keinerlei Probleme.

Das verhalten in der Schule wird anderst, oft werden ganz ruhige dann sehr laut und ganz laute sehr ruhig. Es weht ein anderer Wind und Dein Sohn wird bald merken dass es so nicht geht wenn die anderen es nicht wollen. Also da heisst es erst mal in ruhe abwarten, viele Jungs die ich kenne die im Kindi unmöglich waren sind tolle Jungs geworden - gerade ist so einer bei uns zum spielen und er ist wirklich sehr umgänglich geworden.

Also Konsequent bleiben ihm immer wider sagen so geht es nicht und durchaus auch Vergünstigungen streichen - aber im Gegenzug ihn wirklich mal vom Kindi zu Hause lassen - habe ich bei meinen Jungs auch gemacht weil es ihnen zu langweilig im Kindi wurde aufs Ende zu.

Gruss Birgit

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Re: Schwieriger Sohn - 6 Jahre / Anstand/ Umgangston

Antwort von SusanneZ am 18.01.2008, 21:38 Uhr

ich hänge mich eigentlich voll und ganz mamaselio an: dein Sohn versucht dir mit aller Kraft zu zeigen, dass er sich nicht wohl fühlt, dass etwas nicht stimmt. Er wehrt sich, was das Zeug hält damit du endlich was änderst - merkst, dass etwas geändert werden muss. Lerne die Sprache deines Sohnes zu verstehen. Und die Mittel, die die Kinder wählen, um sich zu wehren, liegen zum einen in Ihrer Natur und zum anderen in den Vorbildern. Auch ich meine das nicht bös, ich drück es extra etwas drastisch aus - bin wohl auch eher wie dein Sohn veranlagt ;-)

Was das Konsequentsein anbelangt: ich habe den Eindruck du denkst, du must unbedingt um der Konsequenz willen konsequent sein. Das ist blödsinn. Du musst ihm auch NICHT SEINE Grenzen zeigen - du musst ihm DEINE Grenzen ehrlich zeigen. Seine Grenzen kennt er selbst am besten und die können maximal von anderen verletzt werden. Wenn etwas einfach nicht geht, dann sei ehrlich zu dir und zu deinem Sohn - dann klappt das mit der Konsequenz auf ganz natürliche Art und Weise. Willst du Konsequent sein um der Konsequenz willen, spürt dein Sohn das sofort, dass du nicht ehrlich mit dir und ihm bist - entsprechend prüft er dich wie ehrlich du dein "nein" oder "wir müssen aber" meinst.

Dein Sohn meint es nicht böse - er kommuniziert mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Geh mal nen halben Meter/ Meter tiefer und schau dann nochmal was du siehst.

LG

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Re: Schwieriger Sohn - 6 Jahre

Antwort von Mijou am 19.01.2008, 15:19 Uhr

Hallo Claudia,

hier spielen ja viele Aspekte eine Rolle. Du weißt zum einen, dass Du ein Problem hast, Deinem Sohn Grenzen zu setzen. Trotzdem tust Du's nicht ausreichend. Dein Partner wiederum scheint zu autoritär zu sein (was EINE Ursache für die Aggressionen Eures Sohnes sein könnte). Daneben muss Euer Sohn auch noch mit seiner normalen Geschwister-Eifersucht klarkommen. Auch, wenn er seine Schwester liebt, ist diese Eifersucht absolut unvermeidlich und ganz normal. Wenn sie sich nicht im Umgang mit der Schwester äußert, äußert sie sich eben indirekt auf "Nebenkriegsschauplätzen", das ist bei unserer großen Tochter auch so.

Ich finde, Ihr braucht eine gute Beratung. Macht doch mal einen der wirklich superguten Elternkurse beim Kinderschutzbund ("Starke Eltern - starke Kinder"). Oder nehmt einige Termine in einer Erziehungsberatungsstelle wahr. Du solltest dazu auch Deinen Partner unbedingt überreden, es ist jetzt allerhöchste Zeit, Lösungen zu finden! Spätestens beim Schulstart wird es sonst unter Umständen große Probleme geben. Das solltet Ihr Euch und Eurem Sohn ersparen, damit er einen guten Einstieg in der Schule hat!

Es ist im übrigen so, dass wenn Ihr jetzt nicht freiwillig eine Beratung macht, man Euch in der Schule auch dazu zwingen kann. In der Klasse meiner Tochter ist ein recht unruhiger, aggressiver Junge. Die Rektorin hat kürzlich einfach mit dem Schulverweis gedroht für den Fall, dass die Eltern keine Erziehungsberatung in Anspruch nehmen. Die hatten bis dahin auch immer geglaubt, allein klarzukommen. Erst unter Zwang sind sie endlich zur Beratung gegangen - was prima geholfen hat. Der Sohn hätte sonst auf eine Sonderschule gehen müssen.

Manchmal kommt man als Eltern aus eingefahrenen Verhaltensmustern nicht mehr heraus. Außenstehende können einem helfen, ganz neue Wege zu gehen. Sie sehen die Situation überdies mit Abstand und daher klarer - und sie haben viel Erfahrung aus ihrer Beratungspraxis.

Grüßle,

Mimi

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Re: Schwieriger Sohn - 6 Jahre

Antwort von TinkaN am 20.01.2008, 10:30 Uhr

Hallo Claudia,

bisher habe ich immer versucht, dir Tipps zu geben und im Grunde hast du weder meine, noch die von Anderen angenommen und drehst dich ständig im Kreis.

Mein erster Gedanke beim Lesen des Postings war: Wer jammert, braucht nicht handeln.

So, zum letzen Mal von mir:
Es liegt in deiner Hand etwas zu ändern!
Heb den Ar...!

Heute mal grußlos, weil ich mir gerade etwas veralbert vorkomme...

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Schade, daß sich hier einige vera... fühlen

Antwort von astrosternle am 20.01.2008, 12:45 Uhr

Sorry, war nicht meine Absicht!

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Re: Schade, daß sich hier einige vera... fühlen

Antwort von wassermann63 am 20.01.2008, 17:08 Uhr

Hi,

ich glaube, Tinka meinte, du sollest das Fahrwasser, in welchem ihr euch offensichtlich schon seit längerem bewegt, einfach mal verlassen.

Hierzu vortrefflich geeignet ist mamaselios posting. Sie zeigt dir eine ganz andere Richtung auf, die - meiner Meinung nach - die vollkommen richtige für euch ist.

Sonst riskiert ihr, ständig an derselben Schraube weiterzudrehen, bis diese dann irgendwann heftigst zurückschnallt.

Liebe Grüße
JAcky

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Hallo!

Antwort von astrosternle am 21.01.2008, 7:56 Uhr

Also zunächst, ich nehme hier nix persönlich, es ist nur schade, daß manche mich nicht ernst zu nehmen scheinen. Egal.

Gestern war ein schöner Tag, wir waren auch draußen, er mit dem Kettcar (bekam er zu Weihnachten). Wenn ich mir die Supernanny-Kids ansehe, dann ist mein Sohn sehr milde dagegen. Er "spinnt" ja nicht die ganze Zeit, sondern nur ab und zu, mal mehr mal weniger.

Was kann er gut bzw. mag ich an ihm: Er ist ein toller Kletterer, halt unser Äffle, er liebt alles Sportliche, hat sich da allerdings noch nicht festgelegt, kommt vllt. in der Schule noch. Er kann sehr fürsorglich sein, manchmal macht er kleinere Dinge, wie z.b. seinen Teller raustragen ganz alleine, ohne daß ich ihn dazu auffordere. Er empfindet mit der Oma mit (meiner Oma), daß er sagt, ich trag das für Dich, weil Deine Knie so schlecht sind (er testet aber auch bei ihr die Grenzen). Er verteidigt seine Schwester und kümmert sich gut um sie, er kann auch mal kurz auf sie aufpassen. Er hat einen starken Willen und ist ein sehr großer Diskutiermeister. Seine Phantasie ist riesengroß, oft "erfindet" er Sachen, auch mit Kombinationsgabe (Praktisches), auf die ich nie kommen würde. Er ist definitiv ein Praktiker, kein Theoretiker. Ich könnte mir vorstellen, daß ihn Mathe in der Schule mehr interessiert als Schreiben und lesen. Er weiß durchaus welches Verhalten in bestimmten Situationen angemessen ist/wäre und ich denke, er versucht bewußt dagegen anzuecken.

Was ihm fehlt, ist ein Freund, eine Bezugsperson, kein Papa oder Mama. Er sucht die ein wenig bei seiner Schwester, aber die ist noch zu klein, man merkt das, weil er oft mit ihr spielen will, sie praktisch in "Beschlag" nehmen will, ob sie möchte oder nicht. Im Kiga gibt es wenige Kinder, von denen er sagen würde, es sind seine Freunde. Er hat ab und an zwar Spielpartner, aber halt keine bestimmten. Auch spielt er viel mit der Erzieherin. Über diesen Punkt beschwert er sich auch: Er sagt, er will nicht in den Kiga, weil dort niemand mit ihm spielt. Vllt. geht er einfach auch nicht auf die anderen zu, vllt. denken die anderen, er will nur bestimmen. Dabei kann er mit fremden Kindern gut spielen (merkt man auf dem Spieli oder beim Kölle), er kann also auch durchaus Rücksicht nehmen oder mal das machen was der andere will.

Wenn man ihn fragt, was er denn möchte, dann ist grade sein größter Wunsch, daß er alles bestimmen darf. Er fühlt sich irgendwie eingeengt, denkt er hat keine "Freiheiten". Ich sehe nicht wirklich, wo die ihm fehlen?

Grade deswegen sprach ich die Konsequenzen an, weil ich denke, es fehlt ihm an konsequenten Regeln und er findet sich dann nicht zurecht, kennt seinen "Spielraum" nicht und daher kann er auch seine "freiheiten" nicht erkennen.

Er sollte/muß in den Kiga gehen. Auch wegen der Schule, sie haben auch einmal in der Woche einen Schulkindtreff. Mittwochs morgens geht er in seine Ergo und danach kann er daheim bleiben, das haben wir so ausgemacht, bzw. ist mein Kompromis.

Das Problem das ich habe ist, daß ich zwar zuhause auf ihn eingehen kann, ihm sagen kann was ok ist für mich und was nicht (meine Grenzen, nicht aus Prinzipienreiterei oder weil es andere gerne so sehen). Was aber ist mit dem Umfeld? Auf den Kiga habe ich keinen Einfluß und ich sehe auch keine Logik darin, ihn für fehlerhaftes Verhalten im Kiga daheim zu bestrafen (z.b. TV Verbot). Ich denke, er muß dort seine eigene Grenzen erfahren bzw. lernen, ich halte mich dort an meinen Spielraum oder nicht.

Ich weiß, daß mein Sohn vieles kann, aber im Moment WILL er oft nicht. Auch schaue ich jetzt vermehrt darauf, daß er seine Gefühle in Worten fassen kann. Vllt. lernt er so besser damit umzugehen. Wirklich kaputt gegangen ist schon lange nix mehr, aber weiß in diesen Situationen einfach nicht wohin mit seiner Wut. Dann läßt er es woanders aus, entweder er schreit, wirft mit worten um sich oder sucht etwas das er kaputt machen könnte. Ich möchte, daß er lernt zu sagen, ich finde das nicht ok was Du gesagt/gemacht hast, ich ärgere mich, weil...

So, jetzt aber genug erst mal. Wenn jemand Lust hat noch was zu schreiben, dann freue ich mich.

Claudia

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Re: Hallo!

Antwort von Stan+Olli am 21.01.2008, 10:50 Uhr

Hi Claudia,
na: Nerven hast Du ja gerade bewiesen!! Glückwunsch. 1000 Punkte, alles richitg gemacht.

Hmmm, ich an Deiner Stelle würde jetzt folgendes versuchen: Erfülle Deinem Sohn seinen momentan grössten Wunsch und lasse ihn einen Tag in der Woche immer bestimmen. Also:
- ob er in den Kiga geht oder nicht
- was es zum Mittagessen gibt (wünscht er sich was, was nicht da ist, müsst ihr eben einkaufen oder er muss sich was anderes wünschen)
- was er anzieht oder ob er den halben Tag im Pölter rumläuft
- was gespielt oder unternommen wird
- ob er sein Zimmer aufräumt oder nicht
- vielleicht sogar ob er sich die Zähne putzt

Schau vorher, wo Deine persönlichen Schmerzgrenzen sind, bei mir wären es z.B. unbeschränkter TV-Konsum und die Zubettgehzeit, da hätte ich jeweils Höchstgrenzen. Oder mein Sohn wünscht sich häufig als Mittagessen Gulasch, da ich aber vormittags berufstätig bin, geht das unter der Woche kaum, denn G. kocht sich nicht allein und Vorkochen unter der Woche - never ever!

Und dann schau, was mit Euch passiert. Ist es wirklich so schwer für Dich, wenn alles nach der Nase Deines Sohnes geht? Wie fühlt sich das an? Wie sind Deine Gefühle? Vielleicht fühlt sich so täglich Dein Kind? Entgleitet Dir alles? Sind diese Tage spassig oder anstrengend? Wir benimmt sich Dein Sohn? Welche Wünsche hat er? Denkt er nach oder handelt er ziellos? Ist er an solchen Tagen glücklicher?

Mein Sohn und ich machen manchmal solche Bestimmertage. Bekommt er einen, bekomme ich allerdings im Gegenzug auch einen.

Noch kannst Du vielleicht "solche Tage" gut leben, bei uns wird das mittlerweile immer schwieriger, da die Schule doch die Freizeit immer mehr zeitlich einschränkt bzw. "Frei"-Zeiten terminlich vorgibt. Aber das ist ein anderes Thema....

Viel Erfolg wünscht Angela

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Re: Hallo!

Antwort von astrosternle am 21.01.2008, 11:09 Uhr

Hallo Angela!

Danke für Deine worte! Ja, ich hatte den gleichen Einfall wegen dem Bestimmertag! Ein Versuch wäre es denke ich wert, grade, weil er denkt, daß so vieles so gemein ist (v.a. der Kiga).

Mit dem Essen gibts da glaube ich kaum Probleme, da er sowieso kaum bis wenig ißt. Die Schwester könnte evtl. einen Strich machen, da sie ja auch nicht die ganze Zeit schläft. Auch müßte ich mir überlegen, in wieweit der Haushalt bzw. ich meine Dinge erledigen kann/will. Würde er jetzt den ganzen Tag TV schauen wollen, hätte ich damit kein Problem, wäre ja ne Ausnahmesituation (er könnte durchaus den ganzen Tag davor sitzen, aber viel auch wg. Langeweile).

Heute morgen war alles entspannt, ich ließ ihn ein wenig länger schlafen und machte erst die Kleine fertig, dann ein wenig mit beiden gespielt und dann angezogen (half ihm ein wenig - ohne es zu thematisieren), auch kamen wir dann rechtzeitig weg. Im Auto kurz ein Versuch von "ich will nicht" - ich ignorierte es und fragte, ob er seine Stofftiere mitnehmen möchte (dürfen sie immer mitnehmen) und dann in Kiga. Unten kamen danach noch zwei Mädels, denen machte er die Tür auf (ganz Gentelmen), die Mütter wollte er dann nicht mehr reinlassen und suchte nach einem Machtkampf. Ich mußte ihn leider da wegholen, er fing an wieder zu schlagen und drohte zu schreien usw. (Schema x). Ich versuchte ruhig zu bleiben, die Mädels waren dann natürlich vor ihm fertig umgezogen, weil er mehr mit seiner Schwester rummachte. Es war sichtlich, daß er NICHT rein wollte. Ich habe ihm noch gesagt, daß ic so ein Verhalten (Tür usw.) nicht möchte. Wir gingen dann rein, er sagte auch hallo und wir verabschiedeten uns. Alles in allem bin ich zufrieden, denn das morgendliche Theater gab es heute nicht im Ansatz, das war richtig schön. Würde er sich jetzt noch auf den Kiga freuen, wäre ich viel beruhigter, schließlich möchte ich doch, daß er Spaß hat. Ich versuche jetzt verstärkt ihm die positiven Seiten deutlich zu machen, also wenn er was tolles geschafft hat, zu sagen, wie er sich fühlt, auch daß ich mich freue.

Ein kleines Bsp. muß ich noch erwähnen: Heute morgen brachte ich ihm den Kaba ins Zimmer, er trank ihn und ich meinte zu ihm, er solle ihn in sein Regal stellen, dann bring ich es später in die Küche. Was macht er? Er brachte die Tasse gleich in die Küche. So ist es öfters, ich merke, wenn ich nicht alles "fordere", ergibt sich vieles von alleine. aber bei manchen Dingen, da sind mir einfach die Hände gebunden, wie z.b Kiga, oder manche Regeln.

Danke Claudia

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Re: Hallo!

Antwort von raphael04 am 21.01.2008, 15:33 Uhr

Hallo,

darf ich mal fragen, wie lange dein Sohn schon "nicht gerne" in den KiGa geht und was ihr dagegen unternommen habt?
Immerhin ist er schon 6 Jahre alt, d.h. er geht evtl. seit bereits 3 Jahren nicht gerne in den KiGa?
Habt ihr es einfach schon mal mit einem anderen KiGa oder generell einer anderen Einrichtung versucht (weniger Kinder) oder (ich lese mal aus deinen Postings heraus, daß du zuhause bist - falls ich mich irre, bitte korrigieren!) ihn einfach nur Nachmittags in den KiGa, zumindest bis zur Einschulung? Erfahrungsgemäß sind dann ja viel weniger Kinder dort.

Ich kenne natürlich eure Gesamtsituation nicht, aber hier würde ich defintiv ansetzen - denn er scheint in dieser Hinsicht überhaupt kein Gehör zu finden ...
hat er schon mal einen Vorschlag gemacht, wo er z.B. stattdessen lieber wäre, was er lieber machen würde etc.?

Liebe Grüße ... Marion

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Re: Hallo!

Antwort von astrosternle am 22.01.2008, 7:34 Uhr

Hallo Marion!

Gestern hatte ich nochmals ein Gespräch mit der Erzieherin und sie meinte bestärkt, daß unser Sohn sich noch nie im Kiga über den Kiga beschwert hätte. Sie hat den Eindruck, daß er gern hin geht. Auch spielt er dort mit anderen und ihr. Sie vermutet, daß er es als "Druckmittel" gegen mich einsetzt und versucht mich damit auszuspielen?

Wenn das so sein könnte, dann frage ich mich ernsthaft warum? Könnte es sein, daß er wirklich NUR mehr und direkte Aufmerksamkeit von mir möchte?

Er ging in den kiga seit er 3 ist. Damals habe ich Vollzeit gearbeitet und er wurde nachmittags (Kiga geht bis 13.30 h) von meiner Oma (anderer Ort) betreut. So konnte er auch außerhalb keine richtigen Bekanntschaften bilden, da ich ja nicht da war. November 2006 kam dann die kleine Schwester und da war ich dann daheim, jetzt sind es noch 2 Jahre Elternzeit. Danach habe ich vor nur Teilzeit zu arbeiten.

So richtig mit dem "Weigern" fing erst letztes Jahr an, so im Herbst. Allerdings fällt mir nix ein, was diese Abneigung ausgelöst haben könnte.

Auch freut er sich, wenn er z.b. auf dem Spieli ein Kigakind trifft und sie spielen zusammen.

LG Claudia

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