Rund um die Erziehung

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Geschrieben von SaureGurke am 08.10.2009, 19:59 Uhr

Auch verzweifelt...:-(((

Hallo,

ich bin körperlich und mental momentan fast am Ende.
Ich habe 2 Kinder, 3 Jahre und 21 Monate (Mädchen und Junge).
Die "große" geht seit knapp 1 Jahr in den KiGa, lehnt diesen aber nun ab.
Kindergarten rät eher zu einem Wechsel.
Sie ist wahnsinnig hibbelig, will alles wissen, fragt ununterbrochen warum dieses so ist und nicht anders...
Nun wo sie erstmal nicht im Kiga ist, finde ich den Tagesablauf ungeheuer anstrengend.
Beide Kinder verlangen meinen vollen Einsatz, möchten mit mir kneten, Wasserfarben malen, Basteln, Tanzen, Singen und, und, und...

Nur ich muss auch die Hausarbeit erledigen in dieser Zeit...
Dann spielen die beiden auch schon zu zweit, aber oft gibt es auch Streit wegen dem Spielzeug...das Geschrei meines Sohnes (21 Monate) ist dermaßen laut und schrill, dass ich mich richtig schäme...die Nachbarn hören das ja alles.

Ich muss sagen, dass wir sehr viel Stress haben.
Mein Mann studiert (in einem Jahr macht er den Bachelor...) und arbeitet an der Uni in 2 verschiedenen "Jobs".

Er hat sehr viel zu tun.
Ich habe mich doch entschieden Abitur nachzumachen, besuche an 3 Abenden die Schule, sonst vom PC aus...
Aber mit den sehr aktiven Kindern und meinem ausgepowerten Mann fühle ich mich persönlich sehr an der Grenze.
Ich mache auch seit längerem eine Psychotherapie, wegen einer sehr dramatischen und schlimmen Kindheit...auch das nimmt meine Kräfte sehr in Anspruch...
Seit gestern habe ich Herzstiche und auch bis in den Arm...
Ich vermute es ist der Stress.
Wir kommen gar nicht mehr zur Ruhe, da wir hier auch keine Großeltern haben und sonst noch keine engeren Bekanntschaften (sind umgezogen...).

So lastet der Stress 24 h auf uns und er geht nachts in Gedanken weiter, wegen der Therapie und den Zukunftssorgen oder dem Abitur...

Ich weiß, man könnte Kur beantragen, aber meine Frage geht weiter:

Ich habe sehr "großzügig" erzogen, mein Ziel war immer ohne Klapse und Schreie.
Schreien tue ich aber gerade sehr, da ich mich so sehr unter Druck und auch überfordert fühle...ich möchte so gerne alles perfekt machen, aber es gelingt mir nie...
Wie kann man seinen Kindern Grenzen aufzeigen, ohne zu hauen und zu schreien?
Mir gelingt es nicht, zur Zeit tanzen sie mir auf der Nase rum und ich verliere dann die Nerven und schreie, weil ich so enttäuscht bin.

Ich stehe auch fast den ganzen Tag in der Küche wegen dem Geschirr (handspülen...bei mir dauert das so lange...)
und dem Kochen..
Habe kaum noch Kraft.
Eher das Bedürfnis essen zu gehen und in der Hängematte zu liegen...

Am meisten macht mir zu schaffen, dass ich mich selber so unter Druck setze mit der Ordnung in der Wohnung...
Weil es nicht zu schaffen ist, ich lasse die Kinder auch toben und da kann die Wohnung nicht glänzen, aber genau das will ich immer.

Mensch, wie komme ich da raus???

Bin so traurig,.....

Liebe Grüße

 
5 Antworten:

Re: Auch verzweifelt...:-(((

Antwort von SkyWalker81 am 08.10.2009, 20:51 Uhr

Hallo,
erstmal: warum rät der Kindergarten zu einem Wechsel ?
Weil sie Kleine hibbelig ist und viel fragt ? Was sind denn das für Erzieherinnen....
Oder steckt mehr dahinter ?
Schliesslich können die ja nicht sagen: Wir nehmen sie nicht mehr oder ?
Hast Du denn versucht, sie wieder in den Kiga zu bringen ? Viele Kinder haben immer wieder Phasen, wo sie nicht in den Kindi wollen. Aber was soll eine berufstätige Frau dann machen ? Sie zu Hause lassen ?
Eine gute Erzieherin im Kindergarten kann mit solchen Phasen auch gut umgehen.
Würde also erstmal versuchen, die Grosse wieder in den Kiga zu bringen, dann bist Du schonmal entlastet.

Weiter würde ich mich fragen, ob es in deiner derzeitigen Verfassung wirklich nötig ist noch nebenher Abitur zu machen. Ich finde es natürlich klasse das Du das machst, aber OHNE Unterstützung geht sowas nicht.
Also informier dich beim Jugendamt z.B. über Möglichkeiten (finanzielle und vielleicht stundenweise jemand der den Kleinen betreut).
Wenn das nicht geht, dann würde ich das Abitur eben verschieben, bis der Kleine in den Kindi kommt (dann hat ja auch dein Mann seine Ausbildung fertig).

Es hilft hier nur ENT-lastung. Damit Du wieder entspannter sein kannst und dann regelt sich auch mit der Erziehung von selber, denn dann wirst Du auch nicht so schnell die Fassung verlieren.

Nochwas: Kauf dir einen Geschirrspüler (gibts auch gebraucht oder oft mit 0 % Finanzierung), und verabschiede dich bei 2 Kleinkindern, die den ganzen Tag daheim sind von der Vorstellung einer glänzenden, aufgeräumten Wohung.

Also, Kopf hoch, lass Dir helfen.

lg

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Re: Auch verzweifelt...:-(((

Antwort von SaureGurke am 08.10.2009, 21:07 Uhr

Danke...*schnief* das hat schon gut getan.
Über den Geschirrspüler muss ich mir ernsthaft Gedanken machen!!!

Mit dem Kiga:
Ich befürchte, meine Tochter ist denen zu anstrengend,...nein, rausschmeißen können Sie sie nicht, aber sie meinten eben auch, dass wenn sie gar nicht möchte eben ein Wechsel Wunder wirken kann.

Danke Dir!

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Re: Auch verzweifelt...:-(((

Antwort von DieTwins.Tina am 08.10.2009, 21:49 Uhr

Ich würde versuchen, mir mehr "Freiräume" zu schaffen.

1. Unbedingt einen KIGA-Platz für die Große. Entweder ihr bekommt es mit Eurem Kindergarten hin oder versuche kurzfristig zu wechseln.

2. Ab wann kann Dein Sohn in den Kindergarten.

3. Gibt es eine nette Nachbarin oder Mädels in Eurer Nähe, die die Kinder gerne mal betreuen würden. Mädesl ab 14 Jahre z. B. bei Euch zu Hause? In der Zeit kannst Du in Ruhe was erledigen (Hausarbeit oder Abi).

4. Ich liebe Ordnung auch und möchte es gerne permanent aufgeräumt und sauber haben. Aber wenn man viel zu Hause ist, ist das fast ein Ding der Unmöglichkeit. Das sieht anders aus, wenn die Kids vormittags aus dem Haus sind oder man selber vormittags (oder wie auch immer) arbeiten ist.

5. Dein Stress überträgt sich auf die Kinder. Das genau ist der Grund, warum sie momentan keine Grenzen kennen. Ansonsten steckt man Grenzen am besten durch konsequentes Handeln ab.

Könnt ihr Euch (vielleicht jetzt in den Herbstferien) mal eine Auszeit gönnen? Danach startet man oft wie neu durch. Ich habe die Erfahrung gemacht,ansonsten aus dem "Hamsterrad" nicht rauszukommen.

LG Tina

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Re: Auch verzweifelt...:-(((

Antwort von Mondreise am 08.10.2009, 23:36 Uhr

Hi,

1. Sei stolz auf deine Tochter, überhaupt auf beide, scheinen sehr aufgeweckt zu sein:-)

2. Wen interessiert die Hausarbeit.
Soll es doch aussehen, wie es aussieht. Mir ist das wurscht, und war es schon immer. Meine Schwester ist so wie du, setzt sich auch selbst unter Druck (obwohl "Nur"-Hausfrau und Mutter, übrigens, und hat mittlerweile körperliche Probleme, übel, und denkt auch über Kur nach)
Das Geschrei wegen dem Spielzeug würde mich aber nicht davon abhalten, und prinzipiell soll man Kinder nicht immer beschäftigen, die sollen lernen, sich auch mal selbst was einfallen zu lassen.
(aber alles normal bei Euch, keine Angst)

3. Nobody is perfect. Das betrifft nicht nur die Hausarbeit. Man muss nicht alles und alles auf einmal schaffen. Man muss fast gar nix. Nur Leben, und Sterben.

4. Warum lehnt deine Tochter den Kindergarten ab?
Vielleicht kann man das rausfinden. Wenn auch der Kindergarten zu einem Wechsel rät, finde ich komisch. Welche Alternativen gibt es, und warum hält der Kindergarten die Alternativen für besser?
Warum will deine Tochter nicht hin?
So wie die drauf ist, kannst du bestimmt schon was aus ihr rauskriegen, auch in dem Alter.

5. Wie ist es mit einem Krippen / - Kindergartenplatz für deinen kleinen?
ok, das ist so schnell nicht möglich, aber schau dich mal um.

6. WICHTIG:
Ihr seid nicht die einzigen, die da neu sind und niemanden kennen.
Knüpf Bekanntschaften. Es gibt Leute, die nur darauf warten, daß man sie mal einlädt, oder was zusammen unternimmt.
TRAU DICH!
Mir geht es 1000 mal besser, seitdem ich Kontakt habe zu anderen Familien, und mit denen zusammen mal was unternehme. Das ist auch für deine Kinder wichtig. Die müssen soziales Leben lernen. Übrigens wurden wir angesprochen, ich bin auch eher zurückhaltend. Ich habe mich sehr gefreut, daß ich angesprochen wurde.
Sprich mehrere Leute an! Bring sie auch zusammen!

7. Meiner tanzt mir nie auf dem Kopf rum.
Er ist kein Engel und auch manchmal genervt, oder nervt mich, obwohl er unschuldig ist (und ich halt nur genervt.)

Nach meiner Erfahrung hilft es, ganz ruhig mit dem Kind zu reden, warum irgendwas nicht geht. Und das wichtig zu machen, DASS es nicht geht.
Stell dich runter auf Augenhöhe und erklär' es.
Und das nur manchmal, oft sagt man einfach auch zuviel, und was die Kleinen machen passt eigentlich schon.
Prinzipiell habe ich viel Vertrauen in Kinder. Auch in deine:-)

8. Auch wichtig: egal ob dein Mann aufpasst, oder sonstwer (aber dein Mann ist momentan am greifbarsten)
Dann mach doch mal was für dich. Ihr werdet einen Abend (oder auch sonst eine Tageszeit) finden, wo er aufpassen kann, und du mal echt was ganz anderes machst. Und das gleiche gestehst du dann auch deinem Mann zu.

Ciao Biggi

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Re: Auch verzweifelt...:-(((

Antwort von Mrs. Chocolate am 09.10.2009, 8:57 Uhr

Hallo,

ich kann mich den anderen nur anschließen.

Mach dir doch mal eine Liste was für dich und deine Familie wirklich wichtig ist. Vielleicht erkennst du dann, dass einige Themen einfach zu hohe Prioritäten besitzen, und dann kannst du die Prioritäten ändern und verschieben.

Dann würde ich mir unbedingt einen Geschirrspüler anschaffen, bei 2 Kindern mit der Hand zu spülen geht gar nicht. Und wenn es eine 0% Finanzierung ist, egal. Das verschafft dir schon mal mehr Luft im Alltag.

Dann überleg doch mal, ob es nicht Sinn macht, das Abi zu verschieben. Aufgeschoben ist ja nicht Augehoben.

Meiner Meinung nach, hast du viel zu viel Baustellen in deinem Leben.

Dann würde ich unbedingt der Kiga-Problematik auf den Grund gehen. Such Gespärche mit den Erzieherinnen und klär das. Lass dir genau sagen, WARUM die Erzieherinnen einen Wechsel für gut halten. Es kann ja nicht wirklich an dem Grund liegen, dass sie lebhaft und aufgeweckt ist!

Tja, das mit dem Schreien ist schwierig. Ich schreie leider auch, wenn mir alles über den Kopf wächst, obwohl ich weiß, dass das großer Mist ist. Sie einfach gut zu dir, versuch dir, winzige Auszeiten zu verschaffen und wenn es erstmal nur ein schönes Bad abends ist, wenn die Kleinen schlafen. Versuch dich nicht so unter Druck zu setzen und rede deutlich mit deinem Mann darüber. Sag ihm, dass du das so nicht mehr schaffst und sucht gemeinsam nach Lösungen.

Ich wünsche dir alles Gute!!!

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