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Geschrieben von Nadzieja2016 am 24.08.2019, 19:11 Uhr

Zweites Kind gewünscht - aber Angst vor Wiederholung meines Traumas

Hallo liebe Mamis,

ich möchte mich heute mal an euch mit einer Frage wenden. Ich weiß, keiner wird mir hier eine wirkliche Antwort wissen, aber ich glaub ich brauch irgendwie Erfahrungsberichte, aufmunternde Worte, positive Beispiele...:) Es geht um einen zweiten Kinderwunsch, bei dem ich aber sehr zögerlich bin, wegen sehr schlimmen Erfahrungen in der ersten Schwangerschaft. Sorry, etwas lang:

Und zwar geht es um folgendes: Ich bin 35 und Mama einer knapp 2,5-jährigen Tochter. Die erste Schwangerschaft war nicht geplant, aber sehr sehr erwünscht. Jetzt ist es aber so, dass es mir anfangs schon sehr schlecht ging. Das übliche - Schwindel, Übelkeit, Schwäche, ständige Müdigkeit. Als das dann wieder besser wurde (so ab der 14. Woche etwa), ging es dann etwa 4-5 Wochen ganz gut. Aber dann kam der Horror meines Lebens...ich hatte generell Probleme mit Verstopfung, wie viele Schwangere. Und hab dann ganz schreckliche Bauchschmerzen bekommen, rechts vom Bauchnabel. Aber so schlimm dass ich mich nicht mehr bewegen konnte und geschrien hab vor Schmerzen. Kam dann mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus und musste 3 Tage bleiben - aber alle Untersuchungen waren ohne Ergebnis. Einen leichten Nierenstau haben sie gefunden, der war aber für die Schmerzen nciht verantwortlich. Ich hab seit Jahren mit Reizdarm zu kämpfen, daran läge es wohl.

Gleichzeitig hatte ich auch ständig einen steinharten Bauch, ich bin richtig verkrampft dabei. Täglich sehr oft - das ganze war aber nie muttermundwirksam. Mit meiner Tochter war auch zu jedem Zeitpunkt alles ok (zum Glück!).
Naja, ich war dann 3 Wochen etwa daheim und nach Neujahr sind diese Schmerzen dann mit einer Heftigkeit wiedergekommen, das war der Horror. Ich lag dann wieder 2 Wochen im KH und danach 4 Monate lang zuhause, konnte mich kaum bewegen und hab wirklich so gut wie jede Sekunde abartige Schmerzen gehabt.

Man wollte (konnte?) mir keine wirksamen Schmerzmittel geben, der Schwangerschaft wegen.

Ich hab dann schließlich das ganze irgendwie überstanden und meine Tochter bekommen. Beschwerden habe ich nach wie vor, aber es war niemals vor und nach der Schwangerschaft so schlimm, wie während.

Ich hätte jetzt aber gern ein zweites Kind und hab wahnsinnig Angst, dass das wieder passiert und man mir dann wieder nicht helfen will... :/ (oder kann!)

Ich meine - kann man einen echt so leiden lassen, gibt es wirklich keinerlei Möglichkeiten zur Schmerzlinderung? Ich hab wirklich ein krasses psychisches Trauma davongetragen.

Hat jemand von euch vielleicht auch Reizdarm und hatte Probleme in der Schwangerschaft? Kann ma da irgendwie vorbeugen (Ernährung, sonst wie?). Oder hat jemand vielleicht selbst eine schwierige Schwangerschaft gehabt, und danach eine einfachere?

Ich muss dazu sagen - bei mir war das ein Stück weit bestimmt auch psychisch mit bedingt damals. Die Psyche hat ja auch Reizdarmbeschwerden durchaus einen großen Einfluss. Aber - woher soll ich denn wissen, ob es mir jetzt "gut" genug geht, dass es sich nicht wiederholen würde?

Könnt ihr mir irgendwie Mut machen? Ich hätte so gern noch einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester für meine Tochter, aber ich weiß echt nicht, ob ich so etwas nochmal überstehe. Mir kommen schon die Tränen, wenn ich daran denke.

Viele Grüße und allen vielen Dank, die sich den ganzen Text durchgelesen haben!

 
5 Antworten:

Re: Zweites Kind gewünscht - aber Angst vor Wiederholung meines Traumas

Antwort von Janni Jan am 24.08.2019, 21:36 Uhr

Ob du dazu bereit bist, weißt natürlich nur du.
Allerdings klingt es ganz und gar nicht danach...
Hast du dir mal Hilfe/Beratung geholt?
Sowohl für dein Reizdarmsyndrom (Medikamente/Ernährung), als auch für die Verarbeitung deines Traumas würde ich dir das sehr empfehlen.
Ich denke, es wird dir nichts mehr helfen, als eine gute Vorbereitung mit kompetenten Ärzten/Therapeuten.
Da helfen dir irgendwelche Berichte von Fremden nicht weiter, es ist bei jedem anders und wird auch anders wahrgenommen und verarbeitet.
Ich habe vor kurzem einen Geburtsbericht gelesen, der meiner hätte sein können. Nur einen Unterschied gab es: die Frau war völlig traumatisiert und sprach von einer Horrorgeburt, ich fand meine zwar anstrengend, aber völlig ok. So unterschiedlich ist die Wahrnehmung.
Ich wünsche dir alles Gute!

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Re: Zweites Kind gewünscht - aber Angst vor Wiederholung meines Traumas

Antwort von Nadzieja2016 am 24.08.2019, 22:43 Uhr

Hallo,
danke für deinen Beitrag!
Ja, ich bin seit einigen Monaten in Psychotherapie, gehe seit Jahren zu einer Gastrologin (und habe schon x Medikamente durchprobiert, aber einen Durchbruch gibt es nicht), x Diäten probiert...bisher komme ich mit nichts wirklich weiter.

Das Problem ist - man darf fast keine Medikamente nehmen während der Schwangerschaft. Zumindest in dem Land, in dem ich lebe (östlich von Deutschland) wollen die Ärzte keinerlei Risiko eingehen und verschreiben nichts.

Ich glaube, wenn mir jemand einfach mal sagen würde (ein Gynäkologe z.B.), wir schaffen das, im Fall des Falles können wir Ihnen helfen, dann ginge es mir schon viel besser. Ich krieg echt Schnappatmung wenn ich daran denke, dass ich das vielleicht alles nochmal erleben muss...

Natürlich muss die Entscheidung ich alleine treffen, das ist mir durchaus klar. Aber ich hatte den Eindruck, es würde mir vielleicht helfen, ein wenig darüber ins Gespräch zu kommen.

Wie gesagt - bei x Ärzten war ich schon. Was den Darm betrifft schon seit 10 Jahren, und ansonsten halt seit der Schwangerschaft.

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Re: Zweites Kind gewünscht - aber Angst vor Wiederholung meines Traumas

Antwort von nita83 am 25.08.2019, 8:14 Uhr

Wenn der Wunsch nach einem zweiten Kind groß genug ist, geht's du das Risiko ein.und entweder wird's nochmal so oder völlig eben nicht.
Viel hilft auch die Einstellung.
Meine erste Schwangerschaft ebenfalls eine Überraschung (da mir gesagt wurde ohne ihr keine Chance ss zu werden) lief schlecht Blutungen, Übelkeit und Erbrechen plus Kreislauf kam kaum aus dem Bett vorzeitige Wehen, trichterbildung, Gebärmutter Hals Verkürzung unter Belastung usw es war alles andere als schön Wochenende langes liegen schmerzhafte Wehen und am Ende ein Kaiserschnitt weil es mir so schlecht ging..
Danach war es noch schlimmer ein absolutes schrei Kind mit kiss Syndrom .
Aber irgendwann war der Kinderwunsch so groß das ich mir gesagt hab schlimmer kann es fast nicht werden und für die Belohnung Kind lohnt es sich.
Es hat ewig gedauert und etliche fehlgeburten und dann war's noch schlimmer als beim ersten mal. Ich kann gar nicht alles aufzählen was war aber wehen diesmal schon ab der 16ssw Blutungen, nierenstau, reißen von verwachsungen,8 Wochen schwimmende mittelohr Entzündung waren nur die größten Probleme.
Ich hab allerdings meine Einstellung geändert als ich gleich zu Beginn gemerkt habe es wird diesmal nicht besser.das hat ganz viel mit mir gemacht ich hab nicht mehr erwartet das die ss schön oder einfach wird sondern die Katastrophen genommen wie sie waren.und mich für jeden Tag den ich geschafft hab bedankt egal wie Scheiße er war jeder Tag war einer mit meinem Kind und ein Schritt zum Baby.
Die Geburt endete on Top mit sek.sectio wegen drohender uterus ruptur
Und dennoch möchte ich noch ein Kind auch in dem wissen das es vielleicht wieder so läuft.
Wenn du so ein Trauma damit hast solltest du dir Hilfe suchen bevor du noch ein Kind bekommst.
Denn es kann dir niemand sagen das es besser wird.
Und Medikamente sind nun mal schwanger sehr begrenzt.
Magnesium hilft übrige hoch dosiert beim harten Bauch und auch Verstopfung.
Evtl.hast du schwanger einfach auch zusätzlich eine unverträglichkeit auf lactose, Gluten oder so das macht auch schwere bauchkrämpfe.

LG nita

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Re: Zweites Kind gewünscht - aber Angst vor Wiederholung meines Traumas

Antwort von Nadzieja2016 am 26.08.2019, 8:18 Uhr

Liebe Nita,
auch Dir vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort.
Wenn ich mal praktisch fragen darf - konntest du denn dann in der 2. Schwangerschaft dein erstes Kind versorgen? Das wäre nämlich auch eine Schwierigkeit hier bei uns.
Das mit dem "Trauma" hängt bei mir noch mit viel mehr Dingen zusammen, als nur mit den Schmerzen in der Schwangerschaft, das ist eine viel längere Geschichte. Ist ja meistens so. Ich hab halt irgendwie so den inneren Drang, irgendwie vorsorgen zu wollen und die "Gewissheit" (insoweit das überhaupt möglich ist natürlich) zu haben, dass man mir irgendwie helfen kann, das alles zu überstehen. Ich kam mir nämlich voll verlassen damit vor.

Was ich noch praktisch fragen wollte: kann man eventuelle, nur während der Schwangerschaft bestehende Unverträglichkeiten mit den gängigen Tests denn nachweisen? Also falls es z.B. Gluten wäre - könnte man das dann durch einen Test beweisen, auch wenn es keine dauerhafte Unverträglichkeit ist?

Ich ziehe übrigens absolut den Hut vor dir, du musst eine sehr starke Person sein, dass du das zweimal durchgezogen hast und jetzt ein drittes Kind möchtest. Alle, alle Achtung!

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Re: Zweites Kind gewünscht - aber Angst vor Wiederholung meines Traumas

Antwort von nita83 am 26.08.2019, 13:18 Uhr

Hallo

Ich möchte ein Kind würde es auch ohne Schwangerschaft fertig nehmen nur das geht so einfach leider nicht.
Gut im Moment ist es auch unpassend da mein kleiner Sohn Krebs hat aber es kommen auch wieder andere Zeiten.
Vieles was mir in der Zeit geholfen hat hab ich beim potenzialwecker gelernt. Erst recht das was mir aktuell hilft es gut zu meistern.

Ich hab mein Kind soweit versorgt wie es ging es war vieles vielleicht nicht perfekt und ich hab oft Freunde und Familie mit einspannen müssen aber es geht und wenn man ein weitere Kind will sollte vielleicht auch der Mann mal drüber nachdenken ob es nicht Zeit ist mehr zu Hause zu sein.
Mein Mann kam zurück gut verdient hat er weniger war dafür aber jeden Tag da.
Jetzt ja auch ich kümmere mich ums kranke er um den großen Unterstützung gibt's von Familie und Freunden.
Es wird dir niemand sagen das er dir helfen kann sollte es nochmal so sein.
Deswegen geh mal lieber davon aus das es nicht so ist.
Das mein ich mit Einstellung ändern du hast dich verloren gefühlt somit bist auch nur du in der Lage dieses Gefühl zu verändern.
Und Hilfe solltest du dir so oder so holen um das Trauma in seinem vollen Umfang zu bearbeiten und los lassen zu können.

LG nita

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