Ich muss das jetzt mal öffentlich loswerden....

Hallo Ihr,

obwohl wir (noch) erst beim Kinderwunsch sind, machen wir uns Gedanken über das, was kommen wird. Unter anderem wie es bei der Geburt sein wird.

Ich als Mann will bei allem dabei sein, so gut es geht in alles mit einbezogen werden, Zykluskurven, Schmerzen, Anzeichen auf SS, Stellung der Mumu, jeder Besuch beim FA, interessieren mich genau so wie meine Frau, denn es geht in aller erster Linie um unser gemeinsames Kind.
Dass der Mann das Kind physisch nicht in sich trägt, dass er körperlich nicht schwanger werden kann, ist ein biologischer Fakt an dem nun mal niemand was ändern kann.
Trotzdem ist es auch sein Kind. Und er kann sein ungeborenes Kind genauso lieben, obwohl er es noch nicht kennt, wie seine Frau.
Es ist für mich selbstverständlich, dass ich von der ersten Sekunde bis zur letzten bei der Geburt dabei sein werde, unser Kind genauso wie meine Frau sofort (nach ihr selbstverständlich) auf meine Brust legen werde, bevor es gewaschen, gewogen usw wird. Es ist in meinen Augen ebenso wichtig, dass unser Kind eine Beziehung zu meiner Frau wie zu mir aufbauen kann. Genauso selbstverständlich ist es, dass ich meine Frau und mein Kind direkt nach der Geburt nicht alleine lassen werde und wir dann gemeinsam nach Hause gehen werden.

Es ärgert mich deshalb extrem, wenn ich in der heutigen Zeit lese, dass eine Hebamme folgendes zu Männern im Kreissaal schreibt:

"Ein Mann, der gut vorbereitet mit der Partnerin in eine Geburt geht, ist sehr hilfreich. Es kann allerdings genau so gut eine andere Vertrauensperson sein. Ebenso kann es vorteilhaft sein, wenn sich Vertrauenspersonen abwechseln. In jedem Fall brauchen Frauen eine Begleitung.......Wir nehmen auch an, dass die Technisierung der Geburt auch aufgrund der Anwesenheit der Männer so enorm zugenommen hat. Denn Technik gibt Männern Sicherheit. Dadurch wird die Geburt messbar und für ihn nachvollziehbar."

Ist der Vater des Kindes tatsächlich durch eine x-beliebige Person ersetzbar? Nein, bestimmt nicht! Vergessen? Es ist auch das Kind des Mannes. Und wenn er auch keine Wehen kriegt, es ist ebenso sein Kind das auf die Welt kommt, auch er hat Gefühle. Es ist bestimmt nicht die Technik die ihm Sicherheit gibt (selten so ein Blödsinn gelesen). Er braucht die Geburt nicht messbar visualisiert, damit er sich für sie interessiert oder sie für ihn nachvollziehbar wird. Den Mann auf das technische Interesse zu reduzieren zeugt nicht gerade von Menschenkenntnis und ist in allen massen diskriminierend.

Ich fühle mich keineswegs nur als Schwimmerspender und werde von meiner Frau zum guten Glück auch nicht als solcher behandelt. :-)

Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende, und hoffe für alle, dass der Kinderwunsch baldmöglichst in Erfüllung geht!