KV heiratet

Hallo!
Der KV meiner Tochter heiratet am Freitag (13.1.). Ich habe es von seinem Bruder und seiner Schwägerin erfahren. Dort ist meine Tochter jeden zweiten Sonntag (die sind sehr nett und kümmern sich um ihre Nichte, wohl auch um den Ausfall des KV zu kompensieren).
Schwägerin und Bruder haben ihn Weihnachten mitsamt neuer Freundin einmal kurz gesehen. Er und seine neue Freundin machten einen guten (normalen) Eindruck. Das ist schon eine ziemliche Verbesserung, nachdem er zwischen 2002 und 2005 total neben der Spur ging.

Im Raum steht immer noch die Frage, ob und in welchem Umfang er Kontakt zu seiner Tochter haben kann. Sollte er tatsächlich über einen längeren Zeitraum (halbes Jahr oder so) normal bleiben, wäre das im Prinzip möglich. Wenn Bruder und Schwägerin dafür Verantwortung übernehmen wollen (noch sind sie eher skeptisch), kann ich mich dem kaum wiedersetzen.

Als er nicht normal war, hat er versucht, mich und meine Tochter (damals noch ein Baby) zu schlagen und zu treten. Er hat uns terrorisiert und mit allem möglichem gedroht (sich oder seine Tochter umzubringen...). Er war mehrere Monate wegen eines missglückten Selbstmordversuches in einer geschlossenen Klinik, hat eine Vorstrafe, ist bei mehreren Beratungsstellen, bei denen wir wegen einer Umgangsregelung waren ausgeflippt und rausgeflogen, seine Geschwister haben wegen diverser Vorfälle den Kontakt abgebrochen....
Irgendwie ist seine Abwesenheit auch ziemlich gut. Seit wir keinen Kontakt mehr haben (seit zwei Jahren), haben wir auch keinen Ärger mehr mit ihm. Eigentlich war davor nur Ärger, ich kann mich seit der Schwangerschaft an keinen einzigen Tag erinnern, an dem er normal war.
Ich kann natürlich nicht in die Zukunft blicken, aber ich traue der Sache nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, nach allem was ich mit ihm erlebt habe, dass er über längere Zeit normal bleiben wird. Hinzu kommt, das er Epileptiker ist und große Mengen an Antiepileptika schluckt (und trotzdem lange nicht anfallsfrei ist, und deshalb auch nicht in der Lage, ohne Begleitung ein Kleinkind zu beaufsichtigen), welche auf das zentrale Nervensystem wirken und Wesensveränderungen hervorrufen können, zumindest so die Aussage zweier Ärzte. (er hatte schon den totalen Gedächtnisverlust).

Ich habe einen neunen Partner. Er ist für meine Tochter der Papa. Sie weiß aber, dass er nicht ihr leiblicher Vater ist. An ihren leiblichen Vater erinnert sie sich nicht(zum Glück muss man sagen, sie hat ihn bis knapp zu ihrem zweiten Lebensjahr nur ausflippen sehen). Mein Freund hält sich immer sehr zurück, wenn ich mal etwas über den durchgeknallten Ex erzählt habe. Er war zuerst auch sehr zurückhaltend, was die Übernahme der Vaterrolle angeht. Doch mittlerweile ist er in jeder Hinsicht ihr Papa (er verbringt viel Zeit mit ihr, jetzt wo ich wieder schwanger bin und mir ständig übel ist viel mehr als ich, er tritt finanziell selbstverständlich für sie mit ein, der KV zahlt keinen Unterhalt, er ist irgendwie durch und durch Familienvater, bis auf die rechtliche Seite. Ich habe (zum Glück) das alleinige Sorgerecht, aber eine Adoption wäre glaube ich wohl nur mit Zustimmung des KV möglich und ich wollte da keine schlafenden Hunde wecken. Als ich mit meinem Freund darüber gesprochen habe, liefen ihm irgendwann die Tränen über das Gesicht und er sagte, seiner Meinung nach hätte der KV seine Chancen verspielt. Er würde sich sicherlich nicht querstellen, wenn unsere Tochter wieder Kontakt zum KV hätte, aber ich kann ihn irgendwie auch verstehen. Er kümmert sich seit fast zwei Jahren um das Kind, als wäre es seine Tochter und dann dürfte jemand, der sich nur daneben benommen hat (milde ausgedrückt) wieder auftauchen und den Vater spielen. Sollte das nicht klappen, darf er dann das Kind trösten. Gesagt hat er das nicht, aber ich glaube gedacht schon.
Also ehrlich gesagt wünsche ich mir, dass der KV nie wieder auftaucht.
Gruß, Sabri