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von Leena  am 08.03.2021, 14:31 Uhr

Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Ich weiß nicht, wie viele "Glückwünsche" zum Weltfrauentag ich heute schon bekommen habe. Tatsächlich zumeist von alleinstehenden, kinderlosen Frauen. Und natürlich -zig Prozente-Super-Sonderangebote zum Weltfrauentag. Juchhu.

Und etliche Kommentare von Frauen habe ich auch gelesen, dass sie auf einen Weltfrauentag ganz prima verzichten könnten, wenn sie dafür bessere / gerechtere Rahmenbedingungen bekämen. Und man liest ja auch in den allgemeinen Medien viel, dass gerade Frauen die Verliererinnen der Corona-Krise seien, die Gleichberechtigung um Jahrzehnte zurückgeworfen...

Ich gebe zu, bei uns ist es auch so, dass Homeschooling etc. mein "Problem" ist, mein Mann geht wieder jeden Tag zur Arbeit, seit unsere Tochter hier wieder eingezogen mit ihrer Tochter und sein Arbeitszimmer weggefallen ist.

Im Grunde ist es bei uns auch so ein klassischer Fall von "eines führte zum anderen" - wir wohnen nahe der Arbeit meines Mannes, nicht nahe meiner Arbeit, weil ich teilzeit-bedingt nicht so oft zur Arbeit fahre wie er (schon vor 18 Jahren nicht). Dann arbeite ich wegen der Kinder Teilzeit (ich verdiene im öffentlichen Dienst auch deutlich weniger als mein Mann in der freien Wirtschaft - und ein gewisses Gehalt etc. ist ja auch ganz nett). Dann mache ich, wegen der Fahrerei, nun schon seit 11 Jahren überwiegend Telearbeit, habe in der Wohnung eine feste "Arbeitsecke" und fahre nur einen Tag pro Woche ins Amt. Also bin ich die, die "eh zu Hause ist", also kommt der Kleine mit seinen Schul-Frage zu mir, ich bin fürs "Abfüttern" aller Beteiligten zuständig, ... Während mein Mann "gemütlich" jeden Tag ins Büro gehen kann.

Im Grunde war also jede einzelne Entscheidung sinnvoll - und trotzdem sitze ich hier und denke, steckt Euch doch Eure Glückwünsche zum Weltfrauentag sonst wohin... und gleichzeitig ist es natürlich mein ureigenster Fehler, wenn ich diesen Weg so gegangen bin, dass ich in Corona eben da, wo ich jetzt bin. Ich habe letztes Jahr um 10% aufgestockt (gemessen an einer VZ-Stelle), ich bin - mit Grundschulkind, Enkelkind und noch drei Jugendlichen / Heranwachsender im Moment an meinem persönlichen Limit, gefühlt... aber wenn ich eine "wirklich taffe Frau" wäre, würden alle Kinder kräftig mit anpacken und alles wäre gerecht verteilt und der Laden liefe. Ich geh dann mal zum Lachen in den Keller...

 
26 Antworten:

Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von DK-Ursel am 08.03.2021, 15:07 Uhr

Hej Leena - und alle Frauen hier!
Ich betrachte den Weltfrauentag nicht so sehr als Gratulationstag (wie Muttertag, den wir in meiner Familie auch nicht "feiern"), sondern mehr als - wie er hier in DK zumindest ja auch heißt: Kampftag. So haben wir den inDtld. auch begangen - das war eine im Positiven streitlustige zeit mit viel Frauensolidarität und dem Mut, Dinge zu verändern. Oder dies doch wenigstens zu wollen.

Und gerade in den letzten Jahren ist wohl auch einigen jüngeren Frauen bewußt geworden, daß der Feminismus, die Gleichberechtigung, der Frauenkampftag eben noch keine Geschichte sind, sondern weiterhin erkämpft werden müssen. Sogar meine Tochter kann inzwischen einige beispiele benennen, wo sie ren lohntechnischen Kürzeren zog oder man den ihr unterstellten Mann sehr automatisch als ihren Chef betrachtete, obwohl SIE die diejenige welche war.
Von den sexistischen Dingen mal ganz abgesehen, immerhin sind hier in DK im Coronajahr etliche höhere Politiker gegangen (worden), weil sie in ihrer Laufbahn sich Dinge herausnahmen, die deutlich unter als MeToo fielen.

Am traurigsten oder wütendsten , je nach Stimmungslage - machen mich dann eigentlich die Anmerkungen von Frauen: Sie hätte ja NEIN sagen können, meine Güte, damit kommt sie jetzt erst? Hätte sie doch gekündigt - da bleibt man doch nicht bei so einem Chef! Wieso geht sie auch dahin, zieht das an etc.
Einen Vater (!) habe ich gefragt, was er denn für ein Vater sei. Seine Tochter könne so eine Hand unter dem Rock mit der linken Hand wegschieben, während die mit der rechten Playmobil spiele - tja, siehste, ICH möchte gar nicht, daß meine Töchter so eine Hand unter ihrem Rock wegschieben müssen!!!
Denn daß Männer oft widersprechenb, Mißstände nicht sehen, nicht sehen wollen, es anders gemeint haben etc. - naja, solche Sprüche kennt man auch aus Rassismusdiskussionen - und es ist nachvollziehbar, wenn auch nicht gutzuheißen, daß die, die mehr Einfluß und Geld haben, nicht gern darauf verzichten oder teilen und auch gern festschreiben, was sie wie meinen und wie andere ihre Sprüche, begriffe, Blicke aufzufassen haben..
Nein, mir tun die armen Männer nicht leid, die nun nicht mehr wissen, was sie überhaupt noch dürfen. Am Arbeitsplatz genau dasselbe, was sie mit einem männl. Kollegen tun und besprechen,den sie nicht anbaggern und abschleppen wollen -was ist daran so schwer, mit einer weibl. Mitarb. ebenso sachlich umzugehen wie mit dem männl. Kollegen?

Ja., es gibt noch viel zu tun, und gerade auch Corona hat gezeigt, daß meistens die Frauen zuerst in die Ururaltrollen zurückgedrängt werden wenn Krise herrscht.
Wir sind sicher einiges weiter als in den Anfängen des Feminismus und in meinen heftigeren feministischeren zu Studienzeiten ,aber angekommen in der Gleichberechtigung sind wir noch lange nicht.

In diesem Sinne allen eine guten Weltfrauentag!
Gruß Ursel, DK - immer noch frauenbewegt

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Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von Astrid18 am 08.03.2021, 15:41 Uhr

Ach Leena, ich bin schon seit langem eine Verfechterin der Vollzeittätigkeit. Da muss man zwangsläufig einiges outsourcen. Ich habe das durch mit Vollzeit und Wochenendvater; Vollzeit und 80km Strecke zur Arbeit (einfach) und jetzt aktuell Teilzeit.

Ich habe mich bei Vollzeit immer positiv ausgelastet gefühlt. Ich war in vielen Dingen effizienter bzw. habe Lebensmittel liefern lassen oder bin in 20 Minuten mit dem Wocheneinkauf durchgewesen, hatte die Putzhilfe fürs Saubermachen und Bügeln. Die Kinder waren lange betreut und essenstechnisch musste ich mich nur ums Frühstück, Pausenbrote und Abendessen kümmern.

Jetzt zu Corona bin ich für alle Mahlzeiten am Tag zuständig; das macht echt viel aus. Die Tage verwaschen irgendwie; mit der Arbeit komme ich nie zu dem Punkt, dass alles erledigt ist; dann stehe ich viel in der Küche, bin gefühlt den ganzen Tag beschäftigt, die Spülmaschine ein- und auszuräumen. Und die Erfüllung finde ich in meiner Arbeit auch gerade nicht.


Mein Traum wäre ja, eine Haushaltshilfe zu engagieren, die die Bude in Schuss hält, einkauft, bügelt und kocht, gerne drei- bis viermal die Woche. Mir macht jedenfalls die Haushaltszeit wenig Freude. Von der erhofften Zeit für mich bleibt wenig.

Aber bald bin ich wieder in VZ tätig. Das wird für die Kinder eine Umstellung. Ich erhoffe mir für mich eine geistige Herausforderung, die mich aus diesem zähen Alltagsbrei herausholt. Insofern glaube ich fest, dass man mit seinen Aufgaben wächst.

Kannst Du Dir nicht Unterstützung von außen holen?

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wenns für Euch stimmt, stimmts eben

Antwort von Benedikte am 08.03.2021, 15:50 Uhr

och Leena.......

ich verstehe, dass Du Dich bei Deiner derzeitigen Grundlast, coronapotenziert, platt und usselig fühlst. Usselig ein Begriff meines Heimatdialekts und meint bescheiden, das Gegenteil von gut, ohne dass es einem richtig schlecht geht, man sitzt einfach nicht gut in seiner Haut.

Und ganz ehrlich- Du hast ja auch ordentlich aufgeladen. Job, recht verantwortungsvoll, große Familie, großes Haus- da darf man auch stöhnen.

Wichtig ist aber, was für Euch als team passt. Team Familie, Team Eltern. Wenn einer zurückstecke muss- natürlich der, der das deutlich kleinere Gehalt und den deutlich sichereren Job hat (außer, Dein Mann würde seine hassen). Wichtig ist, wie Ihr das zusammen hinkriegt.

Und auch die Idee, dass Kinder "kräftig mit anpacken". Die einzige, die das-gelegentlich- getan hat, war meine Tochter. Und ganz ehrlich- ich wars meist zufrieden, wenn die ihren Schulkram selber gemanaged haben dass da nichts zuhause ankam. Dass Kinder ohne Geschrei unaufgefordert kräftig mitanpacken- ich kenne es kaum.

Helft der Tochter auf die Füße sobald sie ihren MAnn verdaut hat und raus mit ihr. Corona verdauen und ab Sommer wieder in den Normalmodus übergehen........

und alle drei Monate Minimum eine Woche Island

kurz- ich finde auch, dass die vielen getroffenen Entscheidungen Dein Leben typisch weiblich ausgestaltet und Du im Moment ein großes Päckchen hast

aber richtig ist, was Euch als team nützt

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Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von DK-Ursel am 08.03.2021, 16:01 Uhr

Leena, darauf geht ja genau auch mein eher allgemein zur Lage der Frauen gehaltener Beitrag hinaus, und Benedikte bestätigt es ja auch:
Man steckt zurück - gerade auch in (Corona-)Krisen, und das sind meistens die mit dem kleineren Gehalt. Ja, und wer hat das in der Überzahl??
Und waru mist das so?
ich könnte platzen,wenn Männer dann meinen, Frauen könnten doch bloß die besser bezahlten Stellen annehmen - selbst schuld. wenn man nun auch noch einen "typischen Frauenberuf" wählt - statt sich für gleichen Lohn einzusetzen!

Ja sicher ist vieles besser geworden, viele Männer packen heute mehr als vor 50 Jahren, trotzdem obliegen Verantwortung für Haushalt, Kinder und allem drum und Dran dabei eben den Frauen. Helfen ist nicht dasselbe wie gleichwertig mitarbeiten!

Astrid, diese Beobachtung kenne ich auch:
je mehr Zeit man hat, umso weniger schafft man. Und das prägt nicht nur das Bild von der eigentilch gar nicht so ) ineffzienten Hausfrau, sondern vor allem steigert das auch das allgemeine Unwohlsein über - naja, wie Du beschreibst: eigentlich gar nichts, man bekommt es ja gar nicht richtig zu fassen.
Abgesehen davon, daß "a housewife´s work is never done" und man sie eben nur sieht, wenn sie NICHT getan ist (das sagte schon meine Mutter oft stöhnend, und "man steht ewig am Herd und kocht was Schönes, und in 5 Minuten ist weg... und keiner sieht die Arbeit dahinter!")

Gruß Ursel, DK

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Re: wenns für Euch stimmt, stimmts eben

Antwort von _jadzia_ am 08.03.2021, 16:16 Uhr

"Helft der Tochter auf die Füße sobald sie ihren MAnn verdaut hat und raus mit ihr."

Hört, hört, ganz meine Rede! Ich würde mein verlassenes Kind gerne eine Zeitlang betüddeln. Aber Leena, das ist eine erwachsene Frau, und so sollte sie auch behandelt werden. Sie muss lernen, Krisen mit Hilfe aber trotzdem selber zu verarbeiten, und das wäre eine Möglichkeit für Dich, Dich zu emanzipieren.
Es ist scheiße, wenn eine Ehe den Bach runtergeht (ich habe mitgelesen), aber es "bremst" auch Deine Tochter in ihrer Entwicklung, das psychisch selber zu ver- und bearbeiten, wenn sie Mutti jederzeit als sicheren Hafen in Beschlag nimmt.
Oder sehe ich das falsch? Dann entschuldige ich mich.

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Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von renate48 am 08.03.2021, 16:26 Uhr

zu diesem Thema fällt mir folgendes ein:

es gab im vorigen Jahrhundert - genauer gesagt 1975 - das Internationale Jahr der Frau.
Dazu hat meine Mutter ( Jahrgang 1916 ! ) damals zu Fastnacht eine Büttenrede gemacht; die den Refrain hatte :
" das Jahr der Frau hat nichts gebracht "

https://de.wikipedia.org/wiki/Internationales_Jahr_der_Frau

Leider hat sich bis heute - 46 ! Jahre später nicht wirklich sehr viel verändert weil sich vielfach die Denkweise der Menschen nicht verändert hat.

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Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von Mörchen17 am 08.03.2021, 16:47 Uhr

Hallo,

bei uns ist es so, dass mein Mann nicht aushäusig arbeiten geht, ich aber schon. Trotzdem bin ich, wenn ich die Situation mal objektiv betrachte, deutlich stärker in der Verantwortung, was unseren Sohn angeht, für ALLES Organisatorische betreffend das Kind bin ich zuständig, ich beschäftige mich auch viel mehr mit den ganzen "Kinderangelegenheiten" als mein Mann (also wenn es um Kindererziehung und dergleichen geht). Da habe ich mir auch schon manches Mal gedacht, ich bin wohl doch mehr "typisch Frau", als ich es eigentlich immer sein wollte. Immerhin ist der Haushalt recht paritätisch zwischen meinem Mann und mir aufgeteilt und wir haben auch "nur" ein, noch kleines, Kind, nicht derer vier (oder wie viele es auch sind) und noch ein Enkelkind an der Backe. Das könnte ich gar nicht stemmen und wenn mein Mann dann tagsüber noch arbeiten und somit nicht greifbar wäre, gäbe es eine ganz schöne Schieflage in unserer Partnerschaft, glaube ich.

Prinzipiell finde ich, uns Frauen hier in Deutschland geht es, gemessen an den Verhältnissen, in denen Frauen anderswo auf der Welt leben müssen, relativ gut (ich habe gestern erst im Radio einen Bericht über die Situation von Frauen in Brasilien gehört, einfach nur grauenhaft), aber es gibt noch einiges, was sich vor allem in den Köpfen (die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind ja weitestgehend in Ordnung) ändern muss, das stimmt schon. Glückwünsche zum Frauentag habe ich heute noch keine erhalten, fand die aber immer schon deplaziert.

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Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von Astrid18 am 08.03.2021, 16:55 Uhr

Das frustrierende an der Care-Arbeit ist ja, dass man da keinen wirklichen Erfolg messen kann. Im Beruf ist ein Vertrag geschlossen, ein Projekt beendet etc. Oder wenigstens gibt es einen Feierabend, an dem man mit der Arbeit abschließt. Das gibt es bei der Care-Arbeit nicht, da gibt es nie ein Ende, selbst nicht im Schlaf, wenn ein Kind plötzlich einen Alptraum hat und uns Mütter ruft.

Ich muss aber auch klar sagen: auch in einem nicht typischen Frauenberuf wie meinem ist es so, dass die gläserne Decke einfach da ist. Die wird auch einmal durchstoßen, aber meist von den kinderlosen Frauen. Und das liegt nicht daran, dass zuwenige Mütter weiter kommen wollen. Typisch ist doch, was ich gerade habe: eine Abteilung, 8 Frauen und ein Mann. Welches Geschlecht hat der Chef? Dreimal dürft Ihr raten.

Das gibt es noch so häufig, dass Frauen die Mehrheit der Mitarbeiter stellen, sich dies aber Nichtsein den Führungspositionen widerspiegelt. Da liegt noch ein langer Weg vor uns.

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Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von Mörchen17 am 08.03.2021, 17:01 Uhr

Was ich auch schräg finde: Der Kindergarten, in den unser Sohn geht, wird von einer Elterninitiative betrieben; die verantwortlichen Ämter (Personal, Technisches, Beschaffungswesen etc.) werden daher von Elternteilen wahrgenommen. Jedenfalls aktuell ist es so, dass diese Ämter (ca. ein halbes Dutzend) bis auf ein einziges ausschließlich von Vätern besetzt sind. Besonders auffallend war das bei dem bislang einzigen "echten" Elternabend, an dem ich teilgenommen habe (unser Kleiner geht erst seit August letzten Jahres in den Kindergarten und coronabedingt war da noch nicht viel mit Elternabenden und dergleichen); anwesend waren NUR Mütter, denen sich dann also besagte Väter mit Amtsposten vorstellten.

Also diese Sache mit der Besetzung von Führungspositionen ist nicht nur im beruflichen Bereich noch arg veränderungsbedürftig.

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Jede Frau ist ihres Glückes Schmied.

Antwort von Marianna81 am 08.03.2021, 17:50 Uhr

so einfach ist es. Oder Frau findet immer Ausreden.

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Re: Jede Frau ist ihres Glückes Schmied.

Antwort von DK-Ursel am 08.03.2021, 18:00 Uhr

Leider gilt das nicht für alle, Marianna.

GrußUrsel, DK

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Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von kirshinka am 08.03.2021, 18:06 Uhr

Wenn du eine toughe Frau wärst, dann hättest du deinen Mann schon vor langem in die Pflicht genommen...
machen und machen lassen - es gehören immer zwei dazu!

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Muss man für alles diese hippe Bezeichnungen? Care Arbeit. Erziehung und Haushalt

Antwort von Marianna81 am 08.03.2021, 18:51 Uhr

tun es auch.

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Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von kirshinka am 08.03.2021, 20:08 Uhr

Und wieder:
Warum studieren so wenige Frauen Ingenieurswissenschaften?
Oder Maschinenbau?
Oder Biotech?

In meiner Firma war eine Gruppenleiterstelle intern ausgeschrieben - bei mehr als 50% Frauen - keine einzige Bewerbung einer Frau auf diese mittlere Management Position. Auch im der zweiten Runde nicht.

Da muss man sich nicht wundern!!

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Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von Leena am 08.03.2021, 20:27 Uhr

Na ja, an meinem Studium oder meiner Berufswahl liegt es jetzt nicht direkt - nur verdient mein Mann halt trotzdem mehr als ich. ;)

Nicht jeder / jede ist unbedingt geeignet, Ingenieurswissenschaften, Maschinenbau oder Biotech zu studieren oder würde in diesem Bereich glücklich, egal, ob m/w/d. Das ist also auch nicht die allgemein seligmachende Strategie.

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Re: wenns für Euch stimmt, stimmts eben

Antwort von Leena am 08.03.2021, 20:48 Uhr

Keine Ahnung, ob Du das falsch siehst...

Meine Tochter ist halt "erst" 21 und studiert und muss Kind und Studium (und Studentenjob) unter einen Hut bekommen. "Raus mit ihr" ist da so eine Sache, finanziell und auch betreuungstechnisch. So ist immer jemand da, der da auch mal einspringen kann und sich um die Kleine kümmern...

Abgesehen davon, dass die Ehe eben (noch?) nicht endgültig den Bach runtergegangen ist, meine Tochter hofft noch und im Moment gibt sich ihr Mann wohl auch Mühe. Das Drama ist also, so oder so, noch nicht abgeschlossen, da funktioniert auch das Verdauen nicht...

Im Moment hat es schon mal sehr geholfen, dass die Kleine seit Januar einen Krippenplatz hat, das entspannt die Gesamtsituation auf allen Ebene schon mal.

(Nein, ideal ist es nicht, ich weiß.)

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Re: Muss man für alles diese hippe Bezeichnungen? Care Arbeit. Erziehung und Haushalt

Antwort von Leena am 08.03.2021, 20:53 Uhr

Care-Arbeit ist aber eben mehr als "Erziehung und Haushalt", da fällt mehr "Pflegen und Sich-Kümmern" darunter. Einschließlich auch Pflege im Alter, auch ein großer Posten.

Ob es dafür "hippe Bezeichnungen" braucht, weiß ich nun nicht. Aber irgendeinen Namen muss das Kind ja bekommen, und "Erziehung und Haushalt" deckt eben nur einen Teil ab.

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@Benedikte

Antwort von Leena am 08.03.2021, 21:00 Uhr

Ja, als Team betrachtet sind es sicherlich alles die richtigen Entscheidungen, auch langfristig betrachtet. Das stimmt definitiv.

"Usselig" kenne ich übrigens von meinem Sauerländer-Ehemann nur als Bezeichnung für Schmuddelwetter. ;)

(Am "alle drei Monate mind. eine Woche Island" bin ich dran, an der Front sieht es derzeit gut aus. Letztes Jahr bin ich auf ca. 10 Wochen Island gekommen, insgesamt. Das ist ein echter Anker! Und geht halt auch nur aufgrund eben der o.g. Familien-Entscheidungen.)

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Re: Jede Frau ist ihres Glückes Schmied.

Antwort von pauline-maus am 08.03.2021, 21:59 Uhr

Natürlich nur wenn sie hofiert werden und man ihnen den roten Teppich auslegt, um anzufangen das Glück zu schmieden
Alle andere werde diskriminierend und Frauenfeindlichkeit.
Aber das Thema gab es ja schon oft hier

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Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von renate48 am 08.03.2021, 23:29 Uhr

Nicht alle Frauen haben Abitur und Studium; aber man kann sich trotzdem engagieren, z.B. in der Politik oder im Betrieb ( Gewerkschaft/Betriebsrat/Aufsichtsrat).
Oder man macht eine Fortbildung, oder oder, oder...
Das sind alles Dinge, auf die man selbst Einfluß nehmen kann.
Schwieriger wird es bei der Bezahlung; da werden Männer immer noch sehr oft besser bezahlt als Frauen - bei gleicher Qualifikation.
Es geht doch einfach nur um Gleichbehandlung/Gleichberechtigung; da gibt es noch Nachholbedarf.

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Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von kirshinka am 09.03.2021, 10:11 Uhr

Es geht aber nicht nur um die Qualifikation, sondern um den Job, der gemacht wird.
Und hier gibt es ein Transparenz Gesetz - und eins für gleiche Bezahlung bei gleichem Job!
Die Ausbildung ist nur ein Teil dessen, was das Gehalt ausmacht und immer wieder darauf rum zu reiten, macht keinen Sinn!
Gleiches Gehalt für gleiche Arbeit/Leistung - das ist, wo man ansetzen muss!

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Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von kirshinka am 09.03.2021, 10:14 Uhr

Leena - entschuldige bitte- ich war in meinem Post sehr harsch! Ich wollte dich auf keinen Fall beleidigen oder verletzen.
Natürlich leistest du sehr viel und bist eine starke Frau - und ich kann mir nicht vorstellen, wie das wäre mit 4 Kindern.
Trotzdem sind wir alle auch ein Produkt unserer Entscheidungen.
Und die Entscheidung, den Mann in die Haushalts- und Kinderpflicht zu nehmen, ist eine, die man oftmals wieder aufs Neue treffen und durchsetzen muss.
Leider...

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Q

Antwort von Mehtab am 09.03.2021, 10:43 Uhr

Ja, so sehe ich das auch. Wenn es das eigene Kind ist, dann hilft man halt doch, damit es wieder auf die Füße kommt. 21 Jahre ist schon sehr jung für eine Mutter, und als Studentin hat sie wahrscheinlich kein Einkommen. Das ist jetzt ein schwierige Übergangszeit. Wenn sie ihr Studium abgeschlossen und ein eigenes Einkommen hat, dann wird sie schon ausziehen. Aber das hilft dir im Moment zur Corona-Zeit rein gar nichts.

Manchmal kommt man im Leben in Situationen, die man sich nicht ausgesucht hat. Man muss halt reagieren, und ich verstehe schon, dass man sein eigenes Kind nicht auf die Straße setzt. Wenn die Tochter noch kein eigenes Kind hätte, dann würde sie als Studentin auch noch zu Hause wohnen. Sie ist ja auf einem guten Weg.

Der Teilzeit-Job ist ein zweischneidiges Schwert. Er funktioniert so lange gut, wie die Ehe hält. Das ist oft ein ganzes Leben lang. Da gestehe ich jedem Paar zu, selbst zu entscheiden, ob die Frau, die es ja meistens ist, den Haushalt ... schmeißt, oder ob man lieber outsourced, was auch nicht immer das Gelbe vom Ei ist.

Auch Frauen, die ganztags arbeiten, werden oft benachteiligt, wenn es um die Bezahlung ... geht. Wenn sie wechseln, dann ist es auch nicht sicher, dass sie im neuen Betrieb gleichberechtigt sind. Oft kommt frau vom Regen in die Traufe. Selbst wenn eine Quotenfrau als Vorgesetzte vorhanden ist, ist das keine Garantie, dass sie als Single nicht wieder Männer bevorzugt, wie ich es gerade life miterleben darf. So einfach ist das Ganze nicht.

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Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von renate48 am 09.03.2021, 11:45 Uhr

" Gleiches Gehalt für gleiche Arbeit/Leistung - das ist, wo man ansetzen muss! "

Nichts anderes habe ich geschrieben ....

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Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von Leena am 09.03.2021, 20:35 Uhr

Entschuldigung angenommen, danke, Kirshinka.

Und Du hast ja recht - wir sind alle irgendwie "Produkt unserer Entscheidungen".

Im Grunde habe ich mich spätestens bei Kind4, unserem Nachzügler, gegen eine Vollzeit-Stelle in absehbarer Zeit entschieden - weil ich meinem Anspruch, was Begleitung / Betreuung / Erziehung meiner Kinder betrifft, bei vieren eben nicht neben meinem Job in Vollzeit nachkommen könnte. Zumindest nicht längerfristig und nicht ohne dass ich irgendwann schlapp machen würde (fürchte ich). Und auch nicht mit meinem Mann, der für seinen Beruf eben auch entsprechend arbeiten muss, oft genug auch am Abend und am Wochenende, zwar in Heimarbeit und ohne Meetings etc., aber "verplanen" kann ich ihn da auch nur bedingt oder entsprechende Ansprüche "durchsetzen". Und irgendwann ist er auch platt...

Wobei es sicher auch ein "typisches Frauen-Ding" ist, dass ich die Grenzen anderer da viel eher beachten kann als meine eigenen. Also auch bei mir in vielen Bereichen noch deutlich Luft nach oben... ;)

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Re: Weltfrauentag in Corona-Zeiten

Antwort von Leena am 09.03.2021, 20:48 Uhr

Ich bin ja im öffentlichen Dienst, da wird der Mann mit A... natürlich genauso bezahlt wie die Frau mit demselben Dienstgrad. Da ist es dann eher, dass der Mann vielleicht schneller befördert wird und dann dieselbe Arbeit mit dem höheren Dienstgrad macht und dafür dann (natürlich) besser bezahlt wird. Manche Stellen werden eben einem Mann eher zugetraut, im Zweifelsfall wird Vollzeit erwartet, auch wenn zunehmend auch "vollzeitnahe Teilzeit" akzeptiert wird... mittlerweile ist bei männlichen Kollegen sogar Teilzeit wegen Kinderbetreuung kein automatisches k.o.-Kriterium mehr, hey, es wird besser...

Es bewegt sich ja was, gerade was Vereinbarkeit von Beruf und Familie betrifft, aber es bewegt sich sehr, sehr langsam... (Vor Kind4 war ich mehrere Jahre auch als Gleichstellungsbeauftragte tätig, an manchen sehr dicken Brettern bohrt man da wirklich über Jahrzehnte...)

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