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Geschrieben von Hase67 am 06.04.2022, 12:00 Uhr

Inkonsequenz gegenüber Russland bzw. russischen Waren

"Generell mache ich mir zur Zeit einige Gedanke hinsichtlich eines konsequenten Umgangs mit der aktuellen Situation. Ich habe schon längere Zeit jede unnötige Autofahrt versucht zu vermeiden, jetzt haben wir ein Auto verkauft. Außerdem haben wir die Chance, mein Elternhaus zu übernehmen und zu sanieren. Hier haben wir die bisherigen Planungen so verändert, dass Solaranlage und alternative Energieformen die höchste Priorität bekommen haben, während Dinge für den Wohlfühlfaktor erstmal auf der Prioritätenliste nach hinten rutschen.
Wie denkt Ihr dazu? Mein Mann ist da etwas weniger enthusiastisch als ich und mein Bruder hält mich diesbezüglich für total bekloppt. Daher würden mich einfach auch mal andere Sichtweisen und Gedanken interessieren."

Konsequenz halte ich auch für weniger wichtig, als überhaupt anzufangen. Meinem Bruder würde ich an deiner Stelle eine Breitseite verpassen, was heißt denn hier "bekloppt"? Es sollten sich viel mehr Leute solche Gedanken machen wie du.

Ich war gestern auf der Geburtstagsfeier einer lieben Freundin, eine tolle Runde mit lauter interessanten Frauen, und obwohl wir eigentlich vor allem unser Zusammensein genießen wollten, kamen wir auch nicht umhin, über die aktuelle Weltlage zu sprechen. Wir haben alle Kinder, wir machen uns alle Sorgen, jede*r überlegt hoffentlich gerade, wie sie*er sich aktuell verhalten sollte und ihren*seinen Beitrag leisten kann. Eine Ärztin, die im Aktionsbündnis Ukraine engagiert ist, hat erzählt, welche Mühe sie hatte, beim Freiburg-Marathon letzten Sonntag Geldspenden für die Ukraine zusammenzubekommen. Obwohl für dieses Aktionsbündnis Leute mitgelaufen sind, obwohl an den Ständen auf der Messe sündhaft teurer Schnickschnack, überteuerte Energieriegel und diverser anderer Tinnef reißenden Absatz fanden, gab es sehr oft keinen Euro für die Spendenbox oder die Ausrede "ich habe schon gespendet". Wir können uns nicht mit einmaligen Wohltaten "freikaufen" und dann so weitermachen wie bisher, ich hoffe, diese Erkenntnis sickert langsam mal in die Köpfe ein.

Auch ich bin nicht immer konsequent und kaufe Dinge ein, die ich nicht dringend bräuchte, weil ich sie schön finde, ich schmeiße tatsächlich auch manchmal Lebensmittel weg, immer noch, obwohl ich alles tue, um das zu vermeiden. Niemand ist perfekt. Aber seine Grundhaltung umzustellen und aus dieser bequemen Wohlstandsfilterblase herauszukommen, in der die meisten von uns leben, ist zwingend geboten. Auch wenn das verkniffen klingt und nervt. Wir sollten doch mittlerweile kapiert haben, dass Vorsichherschieben und Schönreden nix bringt.

 
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