Geschrieben von Berlin! am 06.07.2020, 12:43 Uhr |
Hochgeholt: Lesenswerter Artikel aus der SZ
Unten geteilt von Sille, besten Dank!
https://www.sueddeutsche.de/politik/polizei-bundeswehr-rechtsextremismus-rassismus-kritik-1.4956076
Wie Sille bemerkt hat: bietet viel Möglichkeit zur Selbstreflexion.
Re: Hochgeholt: Lesenswerter Artikel aus der SZ
Antwort von Nynaeve2019 am 06.07.2020, 19:10 Uhr
"Sozialarbeiter bekommen deshalb regelmäßig Supervision. Polizisten bekommen nichts." --> vielleicht ist das ein Ansatz (wobei auch nicht alle Sozialarbeiter*innen Supervision bekommen), das man mehr auf die Psychohygiene der Leuteachtet, das sie ihren "Frust" reflektieren und abarbeiten können. Aber da sind wir wieder bei den Konservativen, die keine Schwäche zeigen wollen.
Ja, ich glaube, das in der Polizei und in der Bundeswehr mehr Konservative statt Liberale tätig sind. Das ist auch nichts schlimmes (unter Sozialarbeitern sind naturgemäß eher Linksgerichtete zu finden, auch nicht schlimm.)
Nur, es darf nicht in Extremismus enden, nicht rassistisch, frauenfeindlich oder was auch immer werden. Es muss für die Polizist*innen die Möglichkeit geben, ihr Verhalten, ihr inneres Bild zu reflektieren. Ja, das kostet Geld und Zeit, aber ich denke, das es ein richtiger Schritt wäre
Re: Hochgeholt: Lesenswerter Artikel aus der SZ
Antwort von Miamo am 06.07.2020, 20:45 Uhr
.. "Der Polizist, der Trottel: Wer auf einer Party unter Linken erzähle, dass er von Beruf Polizeibeamter sei, werde schief angesehen. "Wenn Sie erklären, Sie sind Soldat, dann ist das so etwas Ähnliches wie Kinderschänder." Verachtung für diejenigen, die sich den Rechtsverächtern entgegenstellen? Auch das müsste sich ändern, wenn Polizei und Bundeswehr sich ändern sollen"
In der Tat ein erster Ansatz!
Re: Hochgeholt: Lesenswerter Artikel aus der SZ
Antwort von AliceBrownful am 06.07.2020, 21:21 Uhr
Supervision wäre ein Anfang (sollte an vielen anderen Stellen auch Standard sein) und ich denke, dass die schon vielfach geforderten Ombudsstellen ein Schritt in die richtige Richtung wären. Die Polizei ist eine staatliche Einrichtung, da sehe ich die Verantwortung Strukturen zu schaffen, die dann vielleicht auch unattraktiv sind für gewisse Gruppen und für andere attraktiver werden.
Grundsätzlich wird sich aber kein/e überzeugte/r Pazifist*in für einen Beruf entscheiden, in dem man nicht drumrum kommt, auch irgendwie geartete Gewalt anzuwenden. Und das kann man auch von niemandem erwarten.
Und natürlich sollte man auch versuchen, Polizist*innen und Soldat*innen unvoreingenommen zu begegnen.
Andererseits sind ja eigentlich alle „Staatsdiener*innen“ starken Vorurteilen ausgesetzt. Beamt*innen genießen nicht den besten Ruf. Dafür fallen mir viele Gründe ein, von denen viele durch strukturelle Maßnahmen zu beheben wären.