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Geschrieben von sechsfachmama am 28.02.2012, 13:43 Uhr

hat ein chef denn narrenfreiheit?

im umfeld gehört und ich frage mich - darf chef denn alles? alles festlegen und vereinbaren, wie er möchte, auch wenn das (grund?)gesetz, arbeitsrecht was anderes aussagt?
und welche rechte hat man als AN? alles hinnehmen und mitmachen oder die kündigung ist die alternative?
betrifft einerseits kleinbetrieb ohne betriebsrat bzw. betrieb, wo der betriebsrat nichts unternimmt.

AN müssen unterschreiben, dass sie jeden monat mehrere überstunden unentgeltlich leisten
AN müssen unterschreiben, dass sie auf dauer täglich 1 stunde mehr arbeiten - über VIELE monate, ende nicht absehbar

soweit ich mich erinnere, müssen im dauer-überstundenfall arbeitskräfte eingestellt werden?

sagt man eines tages: mit mir nicht mehr, ich gehe nach meinen acht stunden, dann wird es vermutlich als arbeitsverweigerung ausgelegt und man riskiert die kündigung?
man fährt gesundheitlich am limit, sollte betr. dieser mehrbelastung eig. mal zum arzt gehen (oder wer wäre der geeignete ansprechpartner?) - tut es aber nicht, weil "es geht schon" und geht auch nicht zum arzt wenn man eig. ins bett gehört wegen krankeit.

oder: chef denkt sich immer neue "sachen" aus, die er schriftlich formuliert und alle müssen unterschreiben.
vor vielen jahren mir selbst passiert: trinken am arbeitsplatz ist verboten. trinken ist nur in den pausen gestattet, weil man sonst zu oft aufs klo müsse.
damals zum glück kein schriftstück, das hätte ich auch verweigert.

inzwischen gibts in besagter firma dazu ein schriftstück und wenn man trinken möchte, muss man dazu den pausenraum aufsuchen.

dann gab es ein schriftstück, wo allen unterschreiben mussten, dass sämtliche vom chef angeordneten arbeiten ohne widerspruch auszuführen sind - egal ob man überhaupt fachlich, gesundheitlich (nehmen wir schwer heben z.b.) in der lage ist oder nicht.
unterschreib oder du gehst.

chef-ausgedachte regelungen dieser art gibt es in jener firma inzwischen noch viel mehr, weiß ich aus sicherer quelle.

WAS darf chef eig.? wieso darf zwischen chef und AN alles vereinbart werden, auch wenn es dem gesetz widerspricht? (sagte jemand auf der gewerkschaft). sobald man als AN ne vereinbarung unterschreibt - und sei sie noch so gegen das gesetz - so hat man sich dran zu halten.
wozu gibts dann überhaupt gesetze, wenn letztlich alle privaten vereinbarungen drüber stehen?
und AN lässt sich letztlich alles gefallen, weil er ja angst um seinen arbeitsplatz hat.

 
10 Antworten:

Ein Arbeitsgeber steht nicht über dem Gesetz.

Antwort von Zero am 28.02.2012, 14:00 Uhr

Man muss gar nichts unterschreiben - schon gar nicht, wenn der Arbeitgeber meint, es kann das Gesetz umgehen.
Dafür gibt es Gewerkschaften, Anwälte und Arbeitsgerichte.

Wenn ich das Gefühl habe, es paßt am Verhalten meines AG etwas nicht, hake ich bei ihm/ihr selbst nach, wenn das nichts bringt, gehe ich eine Etage höher.

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Re: hat ein chef denn narrenfreiheit?

Antwort von Steffi528 am 28.02.2012, 14:08 Uhr

Was der Chef nicht darf, ist die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft zu verbieten...

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Klar kann er die Mitgliedschaft verbieten.

Antwort von FrauKrause am 28.02.2012, 14:13 Uhr

Wenn man dem zuwiderläuft, wird man aus anderen Gründen gekündigt. In einer kleinen Firma ohne Kündigungsschutz (DAS ist der entscheidende Punkt) ist (oder kann, gibt ja auch gute Kleinfirmenchefs) oben Beschriebenes Gang und Gäbe. Es ändert nichts, aushalten oder - viel besser - Firma wechseln. Es gibt immer Leute, die sichs gefallen lassen (darauf baut natürlich der Chef) und Leute, die sichs eben nicht gefallen lassen und wechseln.

Es ist wie in einer Beziehung....

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Re: Klar kann er die Mitgliedschaft verbieten.

Antwort von Maximum am 28.02.2012, 14:35 Uhr

Das hört sich alles so schön an mit den Gesetzen und jeder denkt es wäre ja schön wenn es so wäre...aber im Realfall wird es so aussehen...AN sagt ein-zweimal nein...so schnell kann er nicht gucken wie er weg vom Fenster ist.Jeder,gerade so kleine Betriebe haben höhen und tiefen,und was glaubst du wenn das nächste Tief ins Haus steht wer als erstes gehen muß ? Der ,welcher allzeit bereit ist und den Cheffe nicht ärgert bleibt auch in der saure Gurkenzeit,aber derjenige welche sich wagt nö zu sagen...nur weil es in Gesetzen anders steht kann sein Bündel ganz schnell schnüren und heim gehen.So sollte es nicht sein,ist aber so.
Aber so ist es auch in unseren Leben...mir passt auch so vieles nicht,aber wer A sagt muß B mögen...

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Was man auf jedenfall darf...

Antwort von bobfahrer am 28.02.2012, 14:37 Uhr

...ist sich einen andere Arbeitsplatz suchen....

So feel free ....

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Ja, wenn man sich seit Jahrzenten die AN-Rechte beschneiden lässt...

Antwort von Steffi528 am 28.02.2012, 14:48 Uhr

jetzt ist es fast schon zu spät, die Gewerkschaften sind geschwächt, die Arbeitnehmerrechte immer weiter beschnitten und HARTZ IV ist ein Drohszenario fast wie eine iranische Atombombe . Das merkt man dann schon, da kuscht man, da schluckt man fast jede Kröte...

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Re: hat ein chef denn narrenfreiheit?

Antwort von Katinkasmom am 28.02.2012, 15:12 Uhr

meiner Erfahrung nach zahlen solche Chefs nun auch nicht die Wahnsinns-Gehälter, man würde also zumindest finanziell ohne den Job -in dem man unbezahlte Überstunden schiebt, sich schikanieren läßt und auch so sicherlich reichlich Nerven läßt- nicht schlechter dastehen. Warum tut man sich das an?
(und ja, ich war auch schon in der Situation und habe sicherlich eine gewisse Zeit dem Chef entgegenkommen gezeigt. Mit dem Ergebnis, daß es immer selbstverständlicher wurde, daß mein eigenes Leben auf der Strecke bleibt... Ergebnis: Gespräch, schlußendlich meine Kündigung, 3 Monate Arbeitslosigkeit und dann ein Job mit Tarifvertrag und einem Chef, der weiß, was seine Mitarbeiter wert sind. Würde ich immer wieder so tun)

ich glaube, wenn alle mal mehr die Zähne zeigen würden, würden sich AG in dieser Hinsicht weniger trauen (andersherum klar, wenn Leute Schlange stehen, die sich ausnutzen lassen nimmt man lieber die, ist eindeutig bequemer)

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doch, das darf er durchaus !!

Antwort von Christine70 am 28.02.2012, 16:27 Uhr

hier gibt es eine große kunstofffirma, die genauso heißt wie der ort ihres sitzes.

wenn man dort anfangen möchte, muß man zahlreiche fragen beantworten. Unter anderem, ob man in der gewerkschaft ist.
auch darf man in bestimmten vereinen nicht mitglied sein.

ist man dort mitglied, dann wird einem nahegelegt, auszutreten oder man bekommt den job nicht.

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Re: hat ein chef denn narrenfreiheit?

Antwort von Luni2701 am 28.02.2012, 16:47 Uhr

so eine chefin hatte ich auch bei einem großen Supermarkt.

Angestellt wurden 4 Aushilfen für die Abendstunden (ich und 3 weitere) und samstags. Arbeitszeit 3 Tage die Woche von 18-22 Uhr und samstags von 14-22 Uhr. 20 STunden also. 1 Samstag im Monat sollte frei sein, dafür dann die ganze woche von 18-22 Uhr.

Tatsächlich wurde die Arbeitszeit wöchentlich erhöt, nachher waren wir auf 35-40 Std. Einen Samstag hatte niemand von uns frei.

nach einem halben Jahr liefen unsere Verträge aus. Vorraussetzung für eine Verlängerung bestand darin, weiterhin keinen Urlaub wahrzunehmen (hatten wir in dem halben jahr gar keinen und am ende ausgezahlt bekommen) und überstunden im bisherigen umfang pflicht. ALso weiterhin 35-40 Std. ohne Urlaub. Mein Kollege hatte für den kommenden Sommer Urlaub gebucht (vertrag ging bis April), er sollte den Urlaub stornieren.

So nun hat keiner von uns den Vertrag verlängert und es wurden eben 4 oder 5 neue aushilfen angestellt. Von denen sind übrigens wieder alle weg :-) Aber solang immer wieder nachkommen wird sich nichts ändern, beim bewerbungsgespräch wurde davon nichts gesagt.

Achso, dazu bekamen wir von den Festangestellten noch gesagt, dass wir ja so viel bessere Arbeitszeiten hätten und ja nie da sind. Klar die kamen ja auch vormittags jeden tag und haben uns oft nicht gesehen...

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Bei Fragen nach Gewerkschaftszugehörigkeit

Antwort von FrauKrause am 28.02.2012, 17:32 Uhr

darf man lügen. Allerdings, wenn es dann später herauskommt und der AG einer Kleinfirma fühlt sich "betrogen", läßt er sich einen hübschen (anderen) Grund einfallen und kündigt.

In einer Firma mit Kündigungsschutz wäre das etwas anderes. Aber auch bei großen Firmen gibt es viele Hebel, einen nicht genehmen AN herauszumobben...

Die Welt ist schlecht..

LG fk

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