Mitglied inaktiv
Hallo! Meine Tochter Anna ist 2 Jahre und 8 Monate alt. Ist die zu Hause und spielt, und ihre Freunde kommen uns besuchen oder sie ist in einer bekannten Umgebung, will sie absolut der Chef sein. Nur widerwillig lässt sie die anderen Kinder mit ihrem Spielzeug spielen, oder nimmt jemand etwas, das ihr nicht passt, schlägt sie, zieht in den Haaren oder stößt die Kinder weg. Sind wir jedoch in einer ihr fremden oder nicht allzu bekannten Umgebung (z.B Mutter-Kind-Gruppe 1 x in der Woche), sitzt sie nur auf meinem Schoß und will nach Hause, weint evt. auch. Ich kann sie dann nur zum bleiben überzeugen, wenn ich mich intensiv mit ihr beschäftige, und wir z.B. noch einmal singen oder tanzen. Danach spielt sie dann ca. 5 - 10 Min. mit den Kindern. Ich habe schon alles ausprobiert, wenn sie schlägt. Manchmal schlägt oder kratzt sie auch mich und meinen Mann. Wir haben sie in ihr Zimmer gebracht und gesagt, du darfst erst wiederkommen, wenn du lieb bist. Dann weint sie 2 Min. und kommt dann wieder und ist erst einmal wieder lieb. Wir haben das auch schon ignoriert oder ihr erklärt, das das weh tut und wir das mir ihr auch nicht machen. Weinen die anderen Kinder bereut sie ihr Verhalten manchmal und nimmt sie in den Arm und will dann das Spielzeug abgeben. All das, was ich gerade beschreiben habe, ist natürlich nicht immer, sie kann auch sehr lieb sein, aber doch recht häufig. Mit kleinen Babys geht sie ganz lieb um. Wir werden aber aus gesundheitl. Gründen meinerseits wohl eher keine Kinder mehr bekommen. Sie ist ein Einzelkind. Vielleicht können Sie mir helfen, wie ich mich verhalten kann, damit das anders wird. Sonst wird wohl in Zukunft keiner mehr mit ihr spielen wollen. Vielen Dank. Heike
Christiane Schuster
Hallo Heike Gerade Einzelkinder tun sich besonders schwer zu akzeptieren, dass sie nicht immer im Mittelpunkt stehen können und dass auch nicht Alles ihnen gehört. Beteiligen Sie sich so oft wie möglich am Spiel Ihrer Tochter und bitten Sie hin und wieder 1-2 weitere Kinder mitzuspielen. Heben Sie dann sowohl Annas Stärken als auch die Stärken der anderen Kinder lobend hervor und regen Sie zu gegenseitiger Hilfestellung an. Üben Sie besonders zu Hause spielerisch das Geben und Nehmen, aber zeigen Sie auch, dass Sie persönliches Eigentum akzeptieren. So kann es eine ganz persönliche "Ecke" für Ihre Tochter und auch eine ganz persönliche Spielkiste geben, die weggeräumt wird, bevor Besuch eintrifft. Für die Allgemeinheit gibt`s dann eine "Besuchskiste". Schlägt Ihre Tochter, weil sie ein erwünschtes Spielzeug nicht haben kann, gehen Sie zu ihr und dem anderen Kind, bzw. halten Sie ihre Hände fest, nehmen direkten Blick- und möglichst auch Körperkontakt zu ihr auf, um ihr dann ganz ruhig zu erklären, warum sie dieses Spielzeug im Moment nicht haben kann. Gleichzeitig schlagen Sie eine Lösung des vorangegangenen Konflikts vor, wie z.B. ein gemeinsames Spiel, ein Abwechseln, einen Tausch oder das Hinzuziehen eines weiteren Spielzeugs. Viel Erfolg, erholsames Wochenende und: bis bald?
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