Mitglied inaktiv
Hallo. Unsere Tochter ist zwei Jahre alt und hat seit einiger Zeit eine schlimme Phase. Vorweg möchte ich erwähnen, dass sie ein liebes und ausgeglichenes Kind ist, zumindest berichten mir das die Krippenerzieher und die Omas, wenn sie unsere Tochter alleine betreuen. Es heißt dann immer, sie ist ja so gut erzogen. Davon erfahren wir als Eltern zur Zeit nichts. Sie schreit, wenn sie etwas nicht will und läßt sich einfach zu Boden fallen. Wenn man nicht blitzschnell reagieren würde, hätte sie sich schon so manches mal den Kopf aufgeschlagen. Hebt man sie dann auf, verdreht sie sich und nebenbei schlägt sie um sich. Mittlerweile haut sie einen, wenn man schimpft, und guckt dann ganz gespannt, wie wir Eltern reagieren. Wenn wir ihr dann erklären, dass keiner gehauen wird, dann grinst sie, oder tut es einfach noch mal. Wird man dann lauter, damit sie die erhobene Stimmlage erkennt und das es ernst wird, das scheint sie nicht zu interessieren. Wenn man sie dann aus dem Zimmer schickt in ihr Kinderzimmer, dann geht sie anstandslos rüber, mit einem Lächeln im Gesicht. Sie provoziert in einer Tour und wir sind ratlos, was wir falsch machen. Sie geht seit fast einem Jahr in die Kinderkrippe, was ihr auch sehr viel Spaß macht und sie schön gefördert wird. Doch jedes mal, wenn Mama sie abholt, dann freut sie sich kurz, macht dann aber ein Drama, wenn es um's Anziehen geht. Ich verstehe es nicht. Man muß auch erwähnen, dass unsere Tochter sehr selbständig geworden ist, weil sie immer sofort alles alleine machen wollte und will, und auch durfte. Keiner darf ihr helfen, wenn doch, quieckt sie. Von vielen höre ich, sie ist ja so weit, aber das hilft mir nicht weiter. Es erschwert es für uns, auch wenn wir sie sehr in ihrem Vorschungsdrang unterstützen und sie machen lassen, solange dabei nichts passieren kann. Als Beispiele, sie zieht sich selbst an, sogar Schuhe, sie steckt Schlüssel in die Tür, um sie aufzuschließen, sie kippt Trinken in ihren Becher, sie öffnet Bananen, sie will sich selbst die Stulle schmieren. Wahrscheinlich ist das alles normal und gut, aber die Art und Weise, wenn sie es mal nicht darf. Das Hauptthema für uns ist dieses Trotzverhalten und ganz schlimm dieses auf den Boden werfen. Die Gefahr der Verletzung ist dabei sehr groß. Was können wir noch tun, sollen wir uns in Geduld üben und einfach weiter so mit ihr reden, wie wir es tun? Sobald einer mit ihr schimpft, will sie zum anderen, genauso bei Alltagsdingen, es soll dann immer derjenige das machen, der es gerade nicht macht. Wir brauchen dringend einen Rat zur Beruhigung, zumal ich auch wieder schwanger bin und auch schon Komplikationen hatte und ein "wenig" normalen Alltag brauche. Danke im Voraus. Stephanie
Christiane Schuster
Hallo Stephanie Ihre Tochter verhält sich eigentlich durchaus altersgerecht. Sie hat ihren eigenen Willen entdeckt, ist genügend selbstsicher, um zu wissen, was sie schon SELBER kann und probiert an Ihnen als die vertrautesten Bezugspersonen ihre Grenzen aus, die Sie ihr nun begründet und möglichst gelassen setzen müssen. Richten Sie Ihre Bitte möglichst erst dann an Ihre Tochter, nachdem Sie direkten Blick- und möglichst auch Körperkontakt zu ihr aufgenommen haben. Bieten Sie ihr wiederholte Male ein Kissen an, damit sie sich nicht selbst weh tun muß und schlagen Sie ihr konkrete Möglichkeiten vor, ihre Wut angemessen rauszulassen. So kann sie z.B. eine (selbst gefertigte?) Trommel bearbeiten; Sie können zu einem Ballspiel, zum Tanzen usw. anregen. Versuchen Sie, ein Schimpfen oder ein Schicken ins andere Zimmer möglichst zu vermeiden, da sich Ihre Tochter dann noch weniger geliebt und akzeptiert fühlen KANN, was ihr Grenzen testendes Verhalten eher noch verstärken wird, statt es zu mindern. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?
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