Hallo Frau Ubbens,
Mein Kind ist knapp 34 Monate alt und im Moment wird es hier immer schwieriger.
Es war sonst immer ein sehr entspanntes und zufriedenes Kind.
Im Moment will es einfach nicht ins Bett geht und weint schon lange vorher, dass es nicht schlafen will.
Das ins Bett bringen endet oft im Jammern und einschlafen vor völliger Erschöpfung, obwohl wir immer Ruhe einkehren lassen, lesen und kuscheln.
1 Jahr freut es sich immer auf den Kindergarten und plötzlich will es nicht mehr hin.
Es werden den ganzen Tag Grenzen ausgetestet, nach Süßigkeiten gefragt, beim Essen zubereiten kann man auch nichts richtig machen, die Wurst ist zu dünn geschnitten, das Brot falsch belegt.
Eigentlich schlittern wir von einem Heulanfall in den nächsten.
Es hilft weder gut Zureden und in den Arm nehmen, ruhig reden oder auch mal meckern.
Die Anfälle gesehen bis zum Schluchzen und Jabbsen und kurz vor dem Würgen.
Ist es eine Trotzphase, die in dem Alter normal ist?
Im Moment wirkt es auch leicht angeschlagen und das heiße Wetter macht es sicher auch nicht besser, aber das wird nicht der einzige Grund sein oder?
Haben Sie einen Tipp wie ich damit umgehen soll?
Vielen herzlichen Dank
Lisa
von
Schlafbedarf
am 14.06.2023, 20:58
Antwort auf:
Trotzphase?
Liebe Lisa,
Ihr Kind hat die Erfahrung gemacht, dass es eigene Entscheidungen treffen kann. Da dies nicht immer möglich ist, wird gejammert. Manchen Situationen können Sie im Vorfeld begegnen, in dem Sie beispielsweise Ihr Kind selbst entscheiden lassen, was auf das Brot soll. Fragen Sie nach, ob die Wurst dünn oder dick geschnitten sein soll. Die Wurst kann es sich dann selbst auf das Brot legen. - So können Sie es nicht falsch belegen.
Für Süßigkeiten gibt es feste Zeiten bzw. Ihr Kind darf lernen, dass es auch mit einem Nein leben muss bzw. können Sie Ihrem Kind vor dem Nein eine Alternative anbieten. "Bonbons kannst du jetzt nicht haben. Ich kann dir einen Apfel klein schneiden." So kann sich Ihr Kind Gedanken darüber machen, ob es einen Apfel möchte und die Süßigkeiten sind für einen Moment vergessen. So ähnlich können Sie auch in anderen Situationen reagieren.
Wie lange ist es schon so, dass Ihr Kind nicht schlafen mag? Erst, seit es so warm ist und das Einschlafen aus dem Grund schwerer fällt? Schläft es dadurch insgesamt weniger und ist von daher schon früher müde? Oder genau die andere Richtung? Macht es noch einen Mittagsschlaf und es ist abends nicht mehr müde genug? Da kann eine Kürzung des Mittagschlafes hilfreich sein.
Auf die Kindergartenunlust gehen Sie möglichst wenig ein. Bleiben Sie deutlich bzgl. Ihres Standpunktes. Ihr Kind sagt, dass es nicht gehen möchte und Sie erklären, dass alle Kinder in den Kindergarten gehen und Sie es ja direkt nach der Arbeit wieder abholen. Wenn Ihr Kind schon so verständig ist, können Sie ihm morgens erzählen, was sie am Nachmittag gemeinsam machen. Es muss nichts besonderes sein. Dann kann es sich darauf freuen und sich in dem Moment der Traurigkeit darauf konzentrieren.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 16.06.2023