Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, unser Sohn ist 3,5 Jahre alt und geht erst seit sehr kurzer Zeit manchmal (wirklich selten) auf die Toilette. Ich muß dazu sagen, dass unser Sohn im Babyalter diverse Operationen über sich ergehen lassen mußte und bis vor kurzem noch extreme Probleme als Folge davon hatte - er hat sich fast ein dreiviertel Jahr den Stuhlgang verdrückt, so dass dieser dann extrem hart wurde und natürlich große Schmerzen verursacht hat, als er es nicht mehr halten konnte. Als Folge wurde es von Mal zu Mal schlimmer. In enger "Zusammenarbeit" mit Kinderarzt und Kindergarten hat sich dieses Problem Anfang August diesen Jahres erledigt. Nach der zweiten Woche im Kindergarten ist es nicht mehr vorgekommen, dass er sich den Stuhlgang verdrückt hat. Nun ist es aber so, dass unser Sohn - bis auf diese wenigen Male - so gar keine Anstalten macht, auf die Toilette zu gehen. Sowohl Kinderarzt als auch Kindergarten raten, das Thema vollkommen unter den Tisch fallen zu lassen wegen der Vorgeschichte. Wir haben auch lange nichts gesagt, waren schon froh, dass wir das Problem mit dem Stuhlgang endlich im Griff hatten und haben uns erst einmal eine "Atempause" gegönnt. Das allererste Mal ist er im Kindergarten auf die Toilette gegangen und danach wollte er dann zu Hause auch gehen. Ich muß dazu sagen, dass im Kindergarten allgemein sehr auf die Kinder eingegangen wird und auch sehr eng mit den Eltern zusammen gearbeitet wird. So wird unser Sohn z.B. immer als Letzter gewickelt, weil dann Ruhe ist und er manchmal bei der Gelegenheit auch auf die Toilette geht. Ich möchte ihn nicht unter Druck setzen, man sieht auch nicht unbedingt, dass er noch eine Windel um hat, aber mich graust es schon wieder vor den Sprüchen all der klugen Leute (was, Du gehst immer noch nicht aufs Töpfchen?!). Schließlich kann (und will) ich auch nicht jedem vor dem Kind erzählen, dass es sich hier nicht um einen "normalen" Fall handelt. Der Kinderarzt meinte übrigens, wir sollten - wenn wir das Thema Trocken werden angehen - einfach sagen, die Windeln wären alle und der Kaufmann hätte auch keine mehr. Leider funktioniert das nicht, weil unser Sohn darauf besteht, zum Kaufmann zu fahren und nachzuschauen... (vorher gibt er keine Ruhe). Manchmal (gerade wenn er im Kindergarten oder zu Hause auf der Toilette war oder nach dem Baden oder einfach beim Wickeln) frage ich, ob er wieder eine neue Windel um machen möchte oder ein bißchen ohne laufen möchte. Oft sagt er, er will die Windel nicht, aber wenn ich ihm die Unterhose ohne Windel anziehe, weint er sofort nach seiner Windel. Wie gesagt, wir wollen ihn nicht unter Druck setzen, aber wir wollen ihm schon ein bißchen "auf die Sprünge helfen". Oder sollten wir alles lassen wie es ist und bis zum Sommer warten? Sorry, dass es so lang geworden ist.
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Bieten Sie Ihrem Sohn mal bitte eine Trainings- oder Höschen-Windel als "dicke Unterhose" an, sodass er SELBER entscheiden darf, ob er auf`s Klo -mit Sitzverkleinerer- oder doch lieber noch in die Windel machen möchte. Gehen Sie regelmäßig nach dem Motto: "Komm, wir gehen mal eben probieren, ob das Pipi kommen möchte" mit ihm zur Toilette und lassen Sie dort als Anregung den Wasserhahn ein ganz klein wenig laufen. Loben Sie jeden noch so geringen Erfolg. Möchte er allerdings nicht mit Ihnen gehen, setzen Sie ihn bitte auch weiterhin nicht unter Druck. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
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