Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter Hannah wird im August 3 Jahre alt und kommt dann auch in den Kindergarten. Im Moment habe ich echte Probleme mit ihr, denn sie macht was sie will und hat immer das letzte Wort. Sie ist sprachlich und auch sonst sehr weit entwickelt. Bitte ich sie, etwas zu tun, z.B. ihr Bon Bon Papier in den Müll zu schmeissen, sagt sie:" Nein, mach ich nicht" und schmeißt es demonstrativ auf den Boden. Sie kann mit keinem Kind Spielzeug teilen und es gibt einfach wegen allem und jedem Ärger. Beim essen wird nur gemanscht, sie will ein Glas, bekommt sie es, will sie einen Becher. Es wäre ja alles nicht so schlimm, wenn sie nicht völlig ausrasten würde. Sie schreit, heult, hält die Luft an, schmeißt Sachen durch die Gegend. Ich habe geschimpft, sie in ihr Zimmer gesteckt, Verbote ausgesprochen. Ihr ist alles egal und auch vor meinem Mann macht sie da keinen halt. Ich bin auch wieder schwanger und habe im Moment auch dünne Nerven, aber ich beschäftige mich schon so viel mit ihr und vernachlässige oft Dinge, die eigentlich im Haushalt nötig wären. Sie ist einfach nie zufrieden. Was soll ich nur mit ihr machen? Liebe Grüße und Danke Tanja & Hannah
Christiane Schuster
Hallo Tanja Ihre Tochter spürt unbewußt die auf sie zukommenden Veränderungen ohne sie aber zu verstehen, sodass sie verunsichert ist und Ihre verstärkte Aufmerksamkeit benötigt, die Sie ihr auf Grund Ihrer Schwangerschaft im Moment wahrscheinlich nicht geben können. Gleichzeitig sieht Hannah, wie gestresst sie sind und nutzt Ihre angespannte Stimmung, um sowohl Ihre Reaktion als auch die eigenen Grenzen zu testen, ohne Ihnen bewußt Schmerzen, bzw. Ärger zufügen zu wollen. Nehmen Sie sich gegenseitig in den Arm und suchen Sie entsprechend gegenseitigen Trost, wenn`s nicht so läuft, wie Sie und auch Hannah es sich vorstellen. Lassen Sie " Fünfe gerade sein", da die jetzige Situation scheinbar alle Familienmitglieder sehr belastet. Ihre Tochter wird sich auf diese Weise verstanden, akzeptiert und geliebt fühlen und sicher gern bereit sein, das Bonbon-Papier in den Mülleimer zu werfen, damit Sie sich nicht unnötig bücken müssen. Vielleicht erhält sie dann dafür im Gegenzug ein großes Lob?- Wird beim Essen bewußt gemanscht, scheint Hannah keinen Hunger mehr zu haben und lieber spielen zu wollen, sodass sie zu ihrem Spielzeug gehen kann, bzw. konsequent hingebracht wird, während ihr Teller abgeräumt wird. Begründen Sie dann bitte so gelassen wie möglich, warum Sie das Manschen während der Mahlzeiten weder mögen noch zulassen werden. Setzen Sie ihr liebevoll, aber auch bestimmt begründete Grenzen, die konsequent einzuhalten sind. Beginnt sie ärgerlich zu toben, reichen Sie ihr ein Wutkissen oder anderen Gegenstand um sich abreagieren zu können, bevor Sie dann von Ihnen tröstend in den Arm genommen wird. Lassen Sie sich jetzt besonders von Ihrem Partner, einer Verwandten, Freunden, Babysitter oder Tagesmutter (zeitweise) unterstützen, damit Sie selbst hin und wieder Zeit zum "Auftanken" haben, um den alltäglich an Sie gestellten Anforderungen gerecht zu werden. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?
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