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Geschrieben von MamaMalZwei am 27.01.2009, 9:33 Uhr

Durchlässigkeit von weiterführenden Schulen

Hallo, ich habe mal eine Frage zur Durchlässigkeit von Real-, Hauptschulen und Gymnasien: Vor kurzem waren an der Schule meines Sohnes (Realschule Klasse 6) Zensurenkonferenzen. Jetzt weiß ich definitiv, dass mindestens zwei Kinder die erforderlichen Noten beisammen haben, um zum Gymnasium zu wechseln. Das eine Kind ist vom Wesen her eher schüchtern und zurückhaltend, das andere ist meines Erachtens ein Typ, der sich gern in den Vordergrund spielt, so nach dem Motto nett und vorlaut. Ihr erratet sicher schon, bei wem die Lehrer den Wechsel befürworten.
Ich finde es persönlich für das schüchterne Kind sehr schade. In Deutsch wurde neulich ein Teil seines Aufsatzes fotokopiert, damit der Rest der Klasse weiß, wie man so etwas schreibt. Das Kind hat nach dem, was mein Sohn mir gezeigt hat, absolut Gymnasialniveau. Ich weiß (meine Tochter geht aufs Gym) was auf dem Gym verlangt wird. Es sollte doch auch für schüchterne Kinder die Möglichkeit geben, auszuprobieren, ob es mit der nächsthöheren Schulform klappt. Ich verstehe nicht ganz, nach welchen Kriterien Gym-Nachrücker ausgewählt werden.
Vielleicht kann mir ein Lehrer ja mal auf die Sprünge helfen...LG

 
11 Antworten:

Re: Durchlässigkeit von weiterführenden Schulen

Antwort von Henriette am 27.01.2009, 9:42 Uhr

Hallo,

ich denke, dass das Potential allein nicht ausschlaggebend sein darf, vor allem, wenn es sich um ein sehr schüchternes und zurückhaltendes Kind handelt. Ein solches Kind kann in der Rreaschule sehr gute Erfolge haben und einen späteren Wechsel anstreben, wenn es in seiner Persönlichkeit noch gestärkter ist. Bei einem Übertritt von einer Schulform in eine andere muss auch immer mit einem Absacken der Noten gerechnet werden (was im Übrigen normal ist). Welche Folgen hätte das uU für ein sehr zurückhaltendes Kind?

Gruß, Henriette

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Re: Durchlässigkeit von weiterführenden Schulen

Antwort von polgri am 27.01.2009, 9:59 Uhr

hallo,

bin zwar keine lehrerin, aber mein sohn hat nach der sechsten klasse realschule aufs gymnasium gewechselt. dazu benötigte es nicht der zustimmung der lehrer. voraussetzung waren die entsprechenden zensuren (mind. eine zwei in allen hauptfächern + zweite fremdsprache), natürlich sollten es in den nebenfächern keine vieren sein. somit gab es einen entsprechenden vermerk auf dem zeugnis, der besagte, dass die voraussetzungen für den übertritt aufs gymnasium gegeben sind. die entscheidung, dass kind auf dem gymnasium beschulen zu lassen, treffen dann ganz allein die eltern. wir wohnen in niedersachsen (mag in anderen bundesländern anderweitig geregelt sein).

lg polgri

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Re: Durchlässigkeit von weiterführenden Schulen

Antwort von MamaMalZwei am 27.01.2009, 13:07 Uhr

Hallo polgri, wir wohnen auch in Niedersachsen. Klar, mit dem entsprechenden Vermerk kann man wechseln, so auch dieses Kind.
Aber vorher ist ja noch ein Beratungsgespräch mit der Klassenlehrerin. Und wenn die dann als Bedenkenträgerin auftritt ist es glaube ich für das Kind und auch die Eltern psychologisch sehr schwer, Bedenken vom Tisch zu wischen.
Ich erlebe das Kind - ein Mädchen - als sehr angenehm und ausgeglichen, sie überlegt sich genau, was sie sagt und tritt in Konfliktsituationen oft vermittelnd, aber sehr zurückhaltend auf. Das wirkt dann oft so, als ob sie sehr schüchtern ist, dabei überlegt sie sehr genau, was sie sagt.
Das andere Kind dagegen ist ein Wirbelwind, mir auch sympathisch aber eben geradeheraus und manchmal etwas neben der Spur oder sollte ich lieber sagen undiplomatisch. Es realisiert nicht, wenn ein Verhalten verletzend ist (ich kenne es privat). Wenn jemand Blödsinn macht oder jemandem Beleidigendes an den Kopf wirft, ist dieses Kind sofort dabei.
In der Klasse meiner Tochter (Gym) gibt es so einige Kinder, die so drauf sind wie Kind Nr. 2, weshalb meine Tochter sehr oft in den "Genuss" von Weiterbildungen kommt: "Wie nehme ich besser Rücksicht auf meine Mitschüler", verstehst Du?
Also, wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich eher das erste Mädchen als Bereicherung für eine Gym-Klasse empfunden. LG

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Re: Durchlässigkeit von weiterführenden Schulen

Antwort von susanne2 am 27.01.2009, 14:31 Uhr

Hallo,
ich finde, Schüchternheit ist kein Argument, nicht aufs Gymnasium zu gehen. Meine Freundin hat eine Tochter, die fit ist, aber schüchtern. Denke nicht, dass sie auf der Realschule besser aufgehoben ist, obwohl ihre Mutter sich da schon den Kopf macht... Ich war super schüchtern und hatte zuerst nur vieren war auf dem Gymnasium (stand aber nicht alleine so), habe aber mein Abitur gar nicht so schlecht gemacht. Man kann halt auch viel durch schriftliche Arbeiten rausholen. Ist alles sehr individuell und auch lehrerabhängig, inwiefern sie Schüchterne aus der Reserve locken können.
Da kann ich genauso argumentieren, mein Große hat nie gelernt zu lernen und sich durchzubeißen... Ist sie fit für das Gymnasium???
Liebe Grüße
Susanne

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Re: Durchlässigkeit von weiterführenden Schulen

Antwort von polgri am 27.01.2009, 15:21 Uhr

hallo mamax2,

hm, verstehe die zerrisenheit der eltern. in unserem fall war es so, dass wir das gespräch mit der damaligen klassenlehrerin erst gar nicht gesucht haben. ich fand ihre qualitäten als pädagogin nicht besonders herausragend (einzelheiten würden hier den rahmen sprengen). von daher war in unserem fall das meinungsbild der lehrerin irrelevant. grundsätzlich finde ich, dass es bei einem vertrauensverhältnis zwischen lehrern und eltern durchaus wichtig ist ein beratungsgespräch zu führen um im sinne des kindes eine entscheidung zu fällen.

allerdings sind ausgeglichenheit und zurückhaltung gar keine argumente um ein kind nicht aufs gym.zu schicken. wenn sie sonst leistungsstark ist, kann sie durchaus auf dem gym.gut zurecht kommen. sie entwickelt sich ja auch noch und kann auch durch referate ihre mündliche mitarbeit unterstützen. also, wenn sie bereit ist und den wechsel möchte nur zu und die eltern sollen unbedingt an ihre tochter glauben! eine garantie gibt es doch für nichts!

wenn auf den gymnasien nur mündlich starke, temperamentvolle und selbstsichere kinder platz finden würden, wäre es sehr schade und auch nicht ratsam (den geräuschpegel muss man sich mal vorstellen) erst die "mischung" aus unterschiedlichen charakteren macht ein lernen von und miteinander möglich und interessant. jeder sollte eine chance haben unabhängig von seinen wesenszügen!

alles gute polgri

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Re: Durchlässigkeit von weiterführenden Schulen

Antwort von MamaMalZwei am 27.01.2009, 16:06 Uhr

Hallo polgri, das meine ich eben auch. In der Zeugniskonferenz war außer mir noch die Elternvorsitzende drin, die es gar nicht gern sehen würde, wenn die leistungsstarken Kinder die Realschule verlassen, aber auch das kann nicht im Interesse der betroffenen Kinder sein. Schließlich könnte es ja auch Aufsteiger aus der Hauptschule geben.
Was mir wieder besonders auffiel ist, dass fast alle Kinder mit tollen Noten Mädchen sind, die Jungs hinken da echt hinterher. Aber unsere Klassenlehrerin ist sowieso jemand, der total auf Mädchen steht. Da können Jungs fast nicht gegenhalten. Mädchen: Sozial-und Arbeitsverhalten fast durchgängig B und vereinzelt C, Jungs fast alle C C oder sogar C und D.
Da muss man als Junge schon 1en schreiben, um eine 2 zu bekommen, weil es irgendwie doppelt gewertet wird. Der Junge, der letztes Jahr noch wechseln konnte, hat sich diesmal mit mehreren 3en den Gym-Schnitt "versaut". LG

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Re: Durchlässigkeit von weiterführenden Schulen

Antwort von polgri am 27.01.2009, 16:58 Uhr

hallo mamax2,

da könnte man fast in eine grundsatzdiskussion über unser schulsystem abrutschen. diese frühe aufteilung der kinder auf die weiterführenden schulen und damit ihre etikettierung mit den attributen von leistungsorientiert, leistungsschwach usw. finde ich wirklich nicht tragbar und kontraproduktiv, aber ich schweife ab...

wenn das kind und die eltern der meinung sind ein wechsel ist anzustreben, dann nur zu! kann ich nur empfehlen, wie sagt man noch "probieren geht über studieren! "

lg polgri

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Re: Durchlässigkeit von weiterführenden Schulen

Antwort von RenateK am 27.01.2009, 17:07 Uhr

Hallo,
ich sehe das wie Susanne. Ich verstehe überhaupt nicht wie man mit dem Argument "Schüchternheit" gegen den Besuch eines Gymnasiums argumentieren kann - ich kann das inhaltlich überhaupt nicht nachvollziehen, was das miteinander zu tun hat, in meinen Augen nämlich gar nichts.. Wenn die Lehrerin mehr nicht zu bieten hat, würde ich das als Inkompetenz abtun und als Eltern nicht weiter beachten, da es ja offensichtlich so ist, dass bei entsprechenden Noten die Entscheidung allein bei den Eltern liegt.
Gruß, Renate

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Re: Durchlässigkeit von weiterführenden Schulen. Erfahrung:

Antwort von pauline04 am 27.01.2009, 20:42 Uhr

Nein, logisch ist das alles nicht.

Aber aus der aktuellen Erfahrung (Neffe, 11 Jahre, sehr "ruhig" - nicht schüchtern aber still) geht in die fünfte Klasse Gym, genau wie mein Sohn, allerdings anderes Gym.

Jedenfalls sehen wir derzeit an den sog. "Epochal"-Noten, wie sehr die Mitarbeit gefordert ist. Und da sind die stillen Kinder benachteiligt, das ist wirklich so.
Mitarbeit zählt viel und ein sehr ruhiges Kind wird naturgemäß schon nicht sehr mitarbeiten (im Sinne von melden, aufzeigen) auch wenn es doch "wach" am Unterricht teilnimmt.

Da das Gym meines Neffen sehr anspruchsvoll ist, sie viel erwarten und sich seine Noten erstmal verschlechtert haben im Gegensatz zur Grundschule, trägt das ganze natürlich noch schwerer das er eben keine "guten" Mitarbeitsnoten hat. Ein blöder Kreislauf.

LG
Pauline

P.S.
Im Gym meines Sohnes gehen sie anders mit den Kids um, sie fürhen sie etwas laaaangsamer an das gesteigerte Pensum. Somit werden wohl alle gleich sicher, auch die "ruhigeren" und ohne Druck vielleicht auch lockerer, ich weiß es nicht...

Ist wohl wie immer: Von Schule zu Schule und von Kind zu Kind utnerschiedlich.

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Re: Durchlässigkeit von weiterführenden Schulen. Erfahrung:

Antwort von MamaMalZwei am 28.01.2009, 9:29 Uhr

Hallo zusammen, ich weiß wie wichtig die mündliche Mitarbeit ist, meine Tochter und die Töchter meiner Freundinnen haben sich bis zum letzten Schuljahr regelmäßig ihre Noten damit um eins nach unten gezogen. Bei meiner Tochter hat es im letzten Jahr "Klick" gemacht. Sie hat das zum ersten Mal realisiert und sich fest vorgenommen, sich öfter zu melden. Nach einem Jahr (seit Klasse 7) haben das nun auch die Lehrer wahrgenommen oder sie hat zum ersten Mal jeweils eine Note besser abgeschnitten als sie geschrieben hat. Zuerst war sie etwas verwirrt, aber dann hat sie sich sehr gefreut darüber. Gerade diese Entwicklung wird diesem Mädchen verwehrt, indem man es in einer Schulform festhält, die für ihren Intellekt nicht mehr angemessen ist.
Am Gym haben die Lehrer sehr freundlich mit den Kindern gearbeitet (bis auf einige Ausnahmen), so dass sie persönlich reifen konnten.
Auf der Realschule meines Sohnes dagegen herrscht ein sehr strenges Regiment, da werden Kinder angeschrien, regelmäßig vor die Tür gestellt, sind die Lehrer oft sehr gestresst und müssen oft erziehend eingreifen. Insofern wäre es dem Kind wirklich zu wünschen, dass es wechseln kann. LG

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Re: Durchlässigkeit von weiterführenden Schulen. Erfahrung:

Antwort von RenateK am 28.01.2009, 10:11 Uhr

Hallo,
nochmal dazu; natürlich ist die mündliche Mitarbeit wichtig, das wird aber auf der Realschule kaum anders sein. Wenn man sich nicht beteiligt bekommt eine schlechtere Note, auch das ist klar, aber dann ist das eben so, dann hat man halt mal keine zwei.
Bei meinem Sohn (5. Klasse Gymnasium) ist es genau umgekehrt, er beteiligt sich rege (obwohl er sonst auch eher still und zurückhaltend ist, eine Beteiligung am Unterricht lässt sich aus sowas auch nicht unbedingt ablesen); die Hefte sehe aber auch wie Sau (Knicke, eingerissen), er hat eine furchbare Klaue und eine schreckliche Rechtschreibung. Ihn hat umgekehrt die mündliche Mitarbeit rausregerissen, teils soweit, dass er trotz der Bemerkung im Heft "außere Form nicht ausreichend" z. B. eine 1 in Bio bekommen hat. Niemand zweifelt an, dass er auf dem Gymnasium richtig ist. Warum soll das nicht auch umgekehrt gehen, dass jemand sich halt wenig beteiligt, dafür aber im Schriftlichen gut oder sehr gut. Da würde ich kein Problem sehen.
Gruß, Renate

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