Teenies

Teenies

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Tachpost am 05.02.2010, 17:17 Uhr

Der heiße Stuhl

Heute kam mein Sohn von der Schule nach Hause,mit folgender Story.

Die Klassenlehrerin hat sich etwas neues ausgedacht,was wohl dazu dienen soll,betreffendes Kind,welches auf dem Stul landet, irgendwie zur Raison zu bringen,und zwar den "Heissen Stuhl"
Heute wurde dieser eingeweiht.
Platznehmen "durfte" ein Junge der als eher aufgedreht und schon etwas auffälliger wahrgenommen wird.
Es kam zu einem Vorfall,den hier auszuführen,Seiten füllen würde,woraufhin dann der heiße Stuhl zum Einsatz kam,was dann so aussieht.das ein Stuhl in den Klassenraum gestellt wird,betreffendes Kind nimmt Platz,und jeder Schüler tritt einzeln vor,und sagt dem Kind,was ihm an ihm nicht gefällt,was er nicht mag,was ihn stört.
Es war dann so,das viele Schüler sich einfach nur hinstellten,und dem betroffenen Schüler an den Kopf knallten "Ich hasse Dich" !!!!!!!
Wahrscheinlich waren sie selbst mit der Situation überfordert,und wussten auch gar nicht recht darauf zu reagieren.

Die Idee mit dem heißen Stuhl an sich,finde ich schon unter aller Sau !!!!!
Aber das die Lehrerin nicht eingeschritten ist,während da Hasstiraden auf den Jungen eingeschmettert sind......ich bin noch immer völlig von den Socken,

Hab erstmal die Mutter des Jungen angerufen,weil ich das alles kaum glauben konnte,aber es ist wohl leider genauso passiert.

Ich finde diesen heißen Stuhl entsetzlich !
Mit welch demütigenden Maßnahmen wird denn hier versucht Schüler zur "Raison" zu bringen.

Die Klassenlehrerin war mir vom ersten Elternabend an nicht eben sympathisch,denn auch dort wurde öffentlich eine Mutter nebst Sohn an den Pranger gestellt,überhaupt wird gerne alles öffentlich gemacht,und beim Namen genannt.
Aber mit dieser Aktion heute,hat sie sich endgültigt meinen Unmut zugezogen.

Gibts solch fragwürdigen Aktionen bei Euch auch ?

LG
Birgit

 
8 Antworten:

Re: Der heiße Stuhl

Antwort von franziska1958 am 05.02.2010, 19:07 Uhr

Wie alt sind denn die Kinder und um welches Schuljahr handelt es sich?

Hätte es besser gefunden, wenn du die Lehrerin angerufen und sie nach einer Erklärung gefragt hättest. Die Mutter des Jungen anzurufen, hat dir eigentlich nichts gebracht, ausser deinen Zorn los zu werden.

Franziska

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Der heiße Stuhl

Antwort von Carmar am 05.02.2010, 19:35 Uhr

http://de.wikipedia.org/wiki/Anti-Aggressivit%C3%A4ts-Training#Hei.C3.9Fer_Stuhl

Schlimm, wenn Lehrer sich nicht anders zu helfen wissen.
Wenn es so abgelaufen ist, wie es dir zu Ohren kam, hat die Lehrerin wohl die Durchführung und den Sinn nicht verstanden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Der heiße Stuhl

Antwort von Henriette am 05.02.2010, 20:17 Uhr

Hallo,

was du beschreibst, ist eine bekannte Methode aus dem Repertoire der Konfliktlösung im Rahmen konfrontativer Pädagogik bzw. des Sozialtrainings in einer Klasse. Derartige Methoden kommen in der Regel dann zum Einsatz, wenn das Sozialgefüge innerhalb einer Klasse insbesondere durch das Verhalten eines einzelnen Kindes stark beeinträchtigt (zB bei Mobbing) ist und steht im Normalfall nicht isoliert bzw. wird nicht unvermittelt eingesetzt. Den Ablauf von außen bzw. nur basierend auf den Erzählungen einzelner Kinder zu beurteilen, ist ganz schwierig. Es mag sehr fragwürdig klingen, aber wenn es gut angebahnt ist, kann die Methode langfristig sehr gut Erfolge zeigen, was natürlich stark davon abhängt, wie der Lehrer die Situation moderiert und begleitet. Mit "An-den-Pranger-stellen" hat das wenig zu tun.

Es gibt andere, "sanftere" Wege (zB den sog. "No Blame Approach"). Was du beschreibst, wurde in meiner Klasse in einem besodners hartnäckigen Fall auch schon durchgeführt, initiiert allerdings durch unsere Kontaktbeamtin der Polizei, diem it den Schülern einen Tag lang ein Sozialtraining durchgeführt hat.

Henriette

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Der heiße Stuhl - Ergänzung

Antwort von Henriette am 05.02.2010, 20:21 Uhr

Ich kann deine Aufregung insofern verstehen, als die Vorgehensweise der Lehrerin scheinbar nicht so gewesen ist, wie es der Ansatz eigentlich vorsieht. Es soll und darf jeder seine persönliche Befindlichkeit bezüglich des betreffenden Schülers äußern, darf dabei aber nicht verletzend werden und das scheint hier ja der Fall gewesen zu sein. Dennoch - bei den Schilderungen von Schülern bin ich immer sehr vorsichtig; sprich lieber mit der Lehrerin, damit sie dir ihre Intention erklären kann und ihren Eindruck schildern kann.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Der heiße Stuhl

Antwort von Celine2 am 05.02.2010, 20:41 Uhr

Hallo,

ich kenne diese Methode auch und habe sie auch schon angewandt, allerdings bei 16-20jährigen Azubis.

Die Regeln müssen klar besprochen werden und die Auf-dem-Stuhl-Sitzende-Person sollte das freiwillig machen, sonst hat es keinen Sinn.

Uns wurde das so vermittelt (bin u. a. Trainer für Konfliktbearbeitung und Mediator), dass die Schüler einzeln vor den heißen Stuhl treten sollen und eine möglichst kurze Ich-Botschaft an den "Angeklagten" geben (z. B. "Ich finde es ungerecht, dass Du Dir das Recht rausnimmst, jeden Tag 20 Min. zu spät zum Unterricht zu kommen. Ich bin morgens auch noch müde und würde auch gerne länger schlafen."
Der nächste sagt z. B. "Ich fühle mich gestört, wenn Du erst um 8.20 Uhr reinkommst, weil dann wieder alle kucken, der Lehrer wissen will, warum Du zu spät kommst und wir teilweise wegen Dir nochmal etwas wiederholen müssen, was unnötig Zeit kostet.").... usw.

Der Lehrer sollte im Vorfeld mit der Klasse Ich-Botschaften üben und auch ansprechen, dass konkrete Fälle angesprochen werden und nicht solche Formulierungen wie "immer bist Du" und "dauernd machst Du"-Anschuldigungen gesendet werden...

Man kann auch die "abgeschwächte" Variante machen, dass man einen negativen Punkt sagen darf und mit einem positiven Punkt abschließen muss - dann ist es nicht ganz so hart.
Effektiver ist aber wohl die andere Methode. Mit Grundschülern muss sowas aber gut eingeübt und vor allem gut nachbesprochen werden. Der "Angeklagte" soll ja drüber nachdenken und sich auch noch dazu äußern, bzw. gemeinsam mit der Gruppe eine Lösung für das Problem finden.

So eine Übung macht man normalerweise mit Schülern, die überhaupt nicht merken, wie andere sie wahrnehmen und wie ihr Verhalten etc. die anderen Schüler (negativ) beeinflusst.

Bei meinen Großen ist das ganz gut angekommen und sie wollten es sogar nochmal bei einem anderen Problem wiederholen, weil`s zu ner guten Lösung kam und der "Angeklagte" danach wesentlich besser integriert war. (Kam dann noch zu einem sehr persönlichen Gespräch, in der derjenige seine Lage erklärt hat,...) Jedenfalls hatten die anderen Schüler dann mehr Verständnis und er hat auch sein Verhalten geändert, weil er gemerkt hat, den anderen liegt schon was an ihm, sie mögen nur sein VERHALTEN nicht - ist ganz wichtig zu trennen: DIE PERSON und DAS VERHALTEN

Habe demnächst auch vor, eine abgeschwächte Version bei meinen 15-24jährigen durchzuführen, wenn sich ein Azubi weiterhin so verhält.

LG, Cel

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Der heiße Stuhl

Antwort von Tachpost am 05.02.2010, 21:04 Uhr

Betrifft die 5. Klasse,also ca. 11 jährige.
Und ob´s dazu Anleitungen gab,seitens der Lehrerin,muss ich nochmal erfragen.
Es hörte sich aber nicht so an.

@franziska wenn ich betreffende Mutter anrufe,dann auch erstmal um mir Gewissheit zu verschaffen,ob tatsächlich so geschehen,ich finde daran auch nichts verwerfliches.
das ich die lehrerin nicht anrufe,hat auch einen Grund,und zwar einen ganz simplen....Ich mag sie nicht ! Nach der heutigen Aktion noch weniger,und ja,es würde mir dann sehr schwerfallen,noch einigermaßen angemessen zu reagieren.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: och

Antwort von HellsinkiLove am 05.02.2010, 22:24 Uhr

das geht doch noch..
die klassenlehrerin meiner tochter hat in der 5. und 6. klasse noch ganz andre sachen abgezogen.
da wurde mit fetten schlüsselbunden nach den kindern geworfen und auch schon mal am kopf getroffen,es wurde an den ohren gezogen,kinder wurden vor der ganzen klasse gedemütigt und runtergemacht.
einem kind was übel war wurde der gang zum klo verweigert weil es angeblich faul sei...okay die schmutzigen schuhe hatte sie dann weil ihr das kind vor die füsse gekotzt hat.
auch war es üblich das den kids in unterrichtsstunden der dame mal schrubber,seife und lappen in die hand gedrückt wurde damit sie die klasse reinigten.inclusive fensterputzen auf wacklig aufeinandergestellten stuhl-tisch kombinationen.
und wenn madame das resultat nicht gefiel wurde der dreckige seifige lappen auch mal gerne im gesicht des kindes ausgedrückt.

ende vom lied:
schulaufsicht kam,sie fühlte sich missverstanden udn blieb nen halbes jahr zu hause und die kids hatten in den fächern locker ein halbes jahr defizit.

prima oder

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Wie bei Celine2

Antwort von magistra am 06.02.2010, 9:15 Uhr

So habe ich es auch schon in einer Mittelstufenklasse eingesetzt, aber eben mit einem vorherigen Durchnehmen der Ich-Botschaft. Zudem habe ich eingegriffen, wenn die Regeln verletzt worden sind.
Es ist tatsächlich eine gute Methode, wobei ich denke, dass 10-11-jährige damit eventuell überfordert sind. Da gibt es andere Methoden, die dann die betreffenden Schüler zum Nachdenken bringen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Teenies
Die ersten Schritte in die Pubertät
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.