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Geschrieben von sojamama am 23.12.2013, 10:59 Uhr

Brauche mal Euren geschätzten Rat.... kein Stillthema bzw. indirekt vielleicht

Hallo,

ich glaube, ich werde mir eine Psychotherapie suchen. Mir geht es nicht gut.
Ich mache mir größte Vorwürfe, was meine Kinder betrifft.

Ich glaube, ich habe versagt bei meiner Tochter. Sie ist bereits 10 Jahre alt, ich habe ihr alles Gute angedeihen lassen, was ich damals für gut hielt, aber es war nicht gut genug.
Sie wurde gestillt, 14 Monate lang, vielleicht auch etwas länger.
Impfen habe ich sie auch lassen.
Getragen habe ich sie selten, eher nie. Kinderwagen gefahren täglich und sehr lange.
Geschlafen hat sie allein, in ihrem Bett, ich saß daneben, obwohl sie weinte, habe ich ihre Hand gehalten... weil der Kinderarzt sagte, ich würde sie sonst zu sehr verwöhnen.... sie hat somit kein Urvertrauen aufbauen können wie ich meine. Durch meine Blödheit.
Beikost kam mit 7 Monaten erst, weil sie vorher nicht reif genug war.

So, sie hatte zwar schon auch eine gute Bindung, aber anders. Sie hat bisher immer ziemlich viel selber entscheiden dürfen und ist sehr selbständig.
Doch jetzt in der Schule (4.Kl.) fängt alles an. Sie ist nervös, ängstlich, hat wenig Freunde, ist häufig allein, Noten sind durchschnittlich bis gut. Sie ist konzentrationsschwach und schusselig. Schmiert und liest nicht gründlich. Sprachlich ist sie sehr gut und war schon immer recht voraus.


Mein Sohn hingegen ist ganz anders. Er ist 5, wurde noch viel länger gestillt, viel getragen, schlief aber auch allein, musste aber nie weinen. Beikost auch erst so mit 7 o. 8 Monaten. Impfen habe ich ihn auch lassen, aber nur ausgewählte und nicht alles. Er ist sehr selbständig erzogen worden, wie auch Kind 1, darf viel selber entscheiden.

Und ich denke jedesmal, der enorme Unterschied ist nicht normal. Weil ich beim Kleinen sovieles anders gemacht habe, in meinen Augen besser, denke ich jedesmal, es ist meine Schuld, dass es alles so gekommen ist.
Ich kann damit nicht umgehen.

Ich habe tolle Kinder, ich weiß auch, dass man nicht vergleichen kann und soll. Trotzdem nagt es an mir. Immer denke, ich hätte ich es doch anders gemacht, dann wäre es nicht so wie es ist.... aber ich kann es nicht rückgängig machen.

melli

 
9 Antworten:

Re: Brauche mal Euren geschätzten Rat.... kein Stillthema bzw. indirekt vielleicht

Antwort von Ottilie2 am 23.12.2013, 11:10 Uhr

Liebe sojamama,
ich denke, du hast immer alles gegeben. Du hast dich auch bei deiner Tochter informiert, aber heute kommt man an viel mehr Wissen ran. Damals hat man noch mehr Vertrauen in KiÄ gesetzt. Das ist nicht deine Schuld. Ob deine Tochter nun deswegen anders ist als dein Sohn, ist noch nichtmal sicher. Das erste Kind hat irgendwie immer einen Kollateralschaden, ist bei mir nicht anders. Wichtig finde ich, dass du mit deiner Großen darüber sprichst, wenn sie reif genug ist. Auch über deine Gefühle.
Therapie für dich ist eine gute Idee, wenn du eine gute Psychologin findest (also keine vom Kaliber "Kinder verwöhnt man nicht", solche gibt es auch reichlich). Wenn du selbst schon merkst, dass es dir nicht gut geht und dass Schuldgefühle eine Rolle spielen, könnte dir damit geholfen werden.
Ich schicke dir noch ne PN.

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Re: Brauche mal Euren geschätzten Rat.... kein Stillthema bzw. indirekt vielleicht

Antwort von Lian am 23.12.2013, 12:23 Uhr

Hallo,

wir Mütter suchen immer erst mal den Fehler bei uns, wenn wir das Gefühl haben, dass mit unseren Kindern irgendwas quer läuft. Das ist normal.
Wie sagte jemand so schön: Sie können nicht viel falsch machen. Geben sie den Kindern genug Liebe, genug zu essen und schlagen Sie sie nicht mit einer Bratpfanne über den Kopf. (oder so ähnlich).

Kinder vertragen eine Menge. Sie verzeihen uns die Fehler, die wir (gerade beim Erstgeborenen) machen. Und grundsätzlich versuche ich nicht mehr als 10 Fehler pro Tag zu machen. Das kriegen die schon klar.
Du scheinst eine liebevolle, sehr bemühte Mutter zu sein und das ist doch schonmal das Wesentliche. Kinder sind unterschiedlich. Wenn ich mir anschaue, wie unterschiedlich meine beiden Kinder sind, dann denke ich, dass die Kinder unabhängig von unserer Erziehung sehr viel mehr von Natur aus mitbringen.
Dass es Deiner Tochter im Moment nicht gut geht hat vielleicht doch eher aktuelle Gründe, oder? Der Schulübertritt und der Druck der 4. Klasse, die beginnende Vorpubertät, Stress mit Freunden, etc.

Ich habe meiner Tochter das Programm "Jedes Kind kann schlafen lernen" angetan, was ich zutiefst bedauere und wünschte, ich könnte es rückgängig machen. Aber trotzdem habe ich ein vollkommen normales Kind mit tollen Eigenschaften und nicht so tollen Eigenschaften, das seinen Weg gehen wird. Und das werden Deine Kinder auch.
Auch wenn wir unsere Kinder perfekt und fehlerlos großziehen, werden darauf keine rundum glücklichen sorgenfreien Kinder.
Du machst schon alles richtig.

Solidarische Grüße
Lian

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Re: Brauche mal Euren geschätzten Rat.... kein Stillthema bzw. indirekt vielleicht

Antwort von nörgelmama am 23.12.2013, 12:50 Uhr

Kinder kann man nicht erziehen. Man kann vielleicht etwas moderieren, mehr nicht. Ehrlich. Und Mütter sind nicht an allem "schuld". Das ist so'n Frauending - irgendwas läuft nicht so wie geplant - was hab ich falsch gemacht.
Ich habe eine große Tochter, die hab ich 3 Jahre gestillt, nur ganz am Anfang mit im Bett gehabt, am Anfang wenig, dann mehr getragen. Ein unkompliziertes "Anfängerkind". Ich habe eine beste Freundin, die hat einen Sohn. Da haben wir uns immer gefragt, was die mit dem Bengel machen...
Dann kam unser großer Sohn. Ich war gelassener, ich habe viel getragen 3,5 Jahre gestillt, er hat uns klargemacht, daß er bei uns schlafen muß... (für mein Empfinden alles "besser" und "richtiger" - aber ehrlich - wäre er der Erste gewesen, es hätte nie ein zweites Kind gegeben. Er hat jede Nacht stundenlang gebrüllt. Nicht erst aufwachen, dann ningeln dann weinen - nein- sofort noch im Tiefschlaf ohrenbetäubend brüllen und dabei irgendwann wach werden. Monatelang, von 2 bis 4 Uhr nachts, unbeeinflußbar, egal ob tragen/stillen/fahren/wippen. Wir waren völlig am Ende. Dann kam noch der Nachtschreck, nachts eingepullert hat er bis er 7 war. Ist insgesamt wenig belastbar, macht in der Schule wenig bis nix und hat keine Frustrationstoleranz, die Leistungen sind trotzdem sehr gut, weil doof isser ja nich, nur schwierig. Freunde hat er wenige, glücklich ist er eigentlich nur beim Sport. Der war einfach schon immer so, obwohl wir ihn genauso behandelt haben, wie die superunkomplizierte Große!!!!!!!
Mein Mann hat dann vorgeschlagen, wir könnten das einfach als seine Form einer "Behinderung" akzeptieren. Das hat uns wirklich geholfen, das: "er kann ja nix dafür, er ist eben so". Man hat den Eindruck, daß es sich langsam bessert, LANGSAM.
Der Unterschied zwischen den beiden könnte größer nicht sein - nur halt andersrum als bei Dir. Und ja, man hat jeden Tag Einfluß auf das, was passiert, dauert halt manchmal ewig, bis man einen Effekt sieht.
Erst unser drittes und viertes Kind haben die "Schieflage" bei den Kindern gebessert ("Dem bringe ich dann alles bei" - das wollen wir aber nicht hoffen..), weil ein Teil der Aufmerksamkeit jetzt woanders ist, und er etwas "aus der Schußlinie".
Der langen Rede kurzer Sinn - es ist nicht Deine "Schuld". Kinder sind wie sie sind, man muß halt irgendwie lernen, damit umzugehen. Ist wie bei allen Geschenken - manchmal hilft wünschen nicht.
Frohe Weihnachten!

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Re: Brauche mal Euren geschätzten Rat.... kein Stillthema bzw. indirekt vielleicht

Antwort von Leewja am 23.12.2013, 14:06 Uhr

liebe sojamama, es tut mir so in der seele weh, wenn ich lese, welche vorwürfe du dir meinst machen zu müssen...

deine große nähert sich der pubertät! sie verändert sich, die hormone könnten schon übermorgen lossprudeln, sie wird bald (mal wieder) einen gewohnten und schützenden rahmen verlassen und auf eine neue, andere schule gehen, sie wird immer mehr druck udn verantwortung für ihr leben spüren und sie reagiert darauf...vielleicht sehr feinfühlig, vielleicht sejr früh, mag sein, aber es ist, wie es ist: man nennt es erwachsenwerden...

ich gebe dir mal ein gegenbeispiel:
ich wurde vielleicht 5 min gestillt, dann klappte es nicht und ich wurde noch an meinem ersten lebenstag ein falschenkind (zum tiefen und großen und andauernden bedauern meiner mutter, die gerne gestillt hätte, aber den nonnen nicht zu widersprechen wagte im KKH).
ich kenne bilder von mir aus dem gitterbettchen, aber auch neben meiner mutter.
ich kenn einige bilder im tragesack und viele, viele mit kinderwagen und buggy.

ich bin durchgeimpft (was meienr meinung nach auch NICHTS, aber GAR ncihst mit der seelisch/geistigen gesundheit zu tun hat, aber da mag ich hier recht alleine stehen).

ich habe mit 4 oder 5 monaten die erste beikost, möhrchen bekommen und zischendurch immer fencheltee.




meine kleine schwester wurde geschlagene 13 monate quasi vollgestillt, schlief im bett meiner mutter bis sie 11(!!!!) war, dauernd pusselten meine letern ODER ich um sie herum, die klaine musste keine MINUTE allein verbringen oder wurde je schreien gelassen (ich glaube aber, ich auch nicht, also, schreien gelassen).

sie bekam eben erst mit über einem jahr tatsächlich beikost, ist ebenfalls durchgeimpft.

wir beide wurden als gleichwertige, wichtige menschen gesehen, wurden sehr richtung selbständigkeit und auf eigenen beinen stehen, sich druchsetzen und auch erfolg haben erzogen.

wir sind absolut 100% unterscheidliche menschen, und die mit der tieferen unsicherheit, der zu engen bindung an die mutter, den allergien, den angstzuständen und der "kindlicheren" art, die rauchende und asthmageplagte, der es schwer fällt, auf andere zuzugehen, die aufbrausend und jähzornig und bewusst verletztend sein kann....ist meine schwester.

sie IST einfach so, man kommt nicht als unbeschriebenes, weißes blatt zur welt,als blankobaby, was nur 2 jahre gestillt, und ununterbrochen getragen werden muss, um ein stabiler, glücklicher mensch zu werden----es GIBT perösnlichkeiten und charakterzüge, schon bei neugeborenen, davon bin ich fest überzeugt....

eine therapie tut dir vielleicht wirklich gut, wenn du jemanden findest, der oder die dir hilft, dir zu verzeiehn, dich zu lieben, zu dir zu stehen, dir NICHTS übel zu nehmen, dich für toll und großartig zu halten!

alles gute!!

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Re: Brauche mal Euren geschätzten Rat.... kein Stillthema bzw. indirekt vielleicht

Antwort von cashew1 am 23.12.2013, 14:13 Uhr

Das tut mir auch leid für Dich, sowas zu lesen!
Ich denke nicht, dass man alles steuern kann, egal wie man es macht. Es gibt soooo viele Beispiele von tollen Müttern und anderen und deren Kindern, wo es einfach später nicht so läuft, wie man aufgrund des frühen Umgangs vermuten oder erhoffen würde.
Eine ausführliche Beratung für Dich, die Dir wieder Selbstvertrauen gibt, ist bestimmt gut!

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Re: Brauche mal Euren geschätzten Rat.... kein Stillthema bzw. indirekt vielleicht

Antwort von Black Forest Girl am 23.12.2013, 17:57 Uhr

Ach du, jetzt bekommst du erstmal einen fetten Weihnachtsumarmer!

Wenn ich lese was du schreibst, sehe ich nicht was du falsch gemacht haben könntest. Klar, war die Schlafsituation aus heutiger Sicht suboptimal, aber ich denke nicht, dass es das raus reißt.
Ich glaube allein durch lange stillen, tragen und bei sich schlafen lassen, bekommt man nicht automatisch selbstsichere, fitte Kinder. Da muss sooo viel zusammen spielen.
Es gibt so viele Kinder, die das alles nicht hatten und trotzdem keine Defizite (sozial, emotional, entwicklungsmäßig, lernmäßig....) haben.
Außerdem: Jedes Kind ist anders. Da hat man als Eltern nur bis zu einem gewissen Punkt Einfluss drauf.
Das Wichtigste ist doch, dass du für deine Tochter da bist, dass sie weiß sie kann immer zu dir kommen.

Ich glaube du gehst viel zu hart mit dir selbst ins Gericht, wenn du schreibst deine Tochter konnte wegen deinen "Fehlern" kein Urvertrauen aufbauen. Und wirklich beurteilen ob und wie sie Urvertrauen hat, kann man als Laie ohnehin nicht.

Was du über deine Tochter schreibst hört sich gar nicht so schlimm an. Sie hat ein paar Probleme, aber in meinen Augen klingt das jetzt nicht überdramatisch. Hast du mit deiner Tochter mal über deine Sorgen gesprochen? Hast du sie mal gefragt, ob sie sich mehr Freunde wünschen würde? Was sagt denn ihre Lehrerin?
Und: Sie ist in der vierten Klasse. Bei manchen Kinder klopft da schon gewaltig die Pubertät an die Tür.
Das ist jetzt etwas laien-psychologisch aber vielleicht spürt deine Tochter auch deine Sorgen ihrbezüglich und ist deshalb selber unsicher.

Also, mach dir nicht so den Kopf. Du bist eine gute Mutter und wahrscheinlich besser als viele andere.

Liebe Grüße und frohe Weihnacht
Black Forest Girl

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Re: Brauche mal Euren geschätzten Rat.... kein Stillthema bzw. indirekt vielleicht

Antwort von niccolleen am 23.12.2013, 22:12 Uhr

Ich habe auch bei meiner Tochter viel anders gemacht als spaeter bei meinem Sohn. Ich hab beim zweiten Kind schon viel gelernt und war auch selbstsicherer und hab auch die Geschichte mit der Angst vor dem Verziehen bald aus sicherer Entfernung gesehen. Meine Tochter ist auch ein bisschen ein Sorgenkind, fast 5, aber sie ist auch ein 6-Monats-Fruehchen.

Tatsache ist, dass du zu der Zeit genau das gemacht hast, was deine Tochter gebraucht hat! Du hast nichts gegen deine Ueberzeugung gemacht und nichts gegen das Empfinden, was in dieser Situation richtig ist. Das spuert auch ein Kind genau so! Sie hat also von dir genau das bekommen, was sie benoetigt hat, und es hat alles gepasst. Das zweite Kind hat es auch bekommen, vielleicht mit mehr Sicherheit und bisschen anderen Grundprinzipien, dafuer mit weniger Zeit und Aufmerksamkeit, weil es diese ja schon mit einem Geschwisterl teilen musste. Aber es hat bei allen gepasst.

Zweite Tatsache ist: Wenn alles gut laeuft, freut mich sich, was man geschafft hat, und wenn was nicht so gut laeuft, sucht man den Fehler bei sich. Aber beides ist leider oder gottseidank total unnoetig, denn die Kinder kommen mit einer fertigen Persoenlichkeit, die sich nach und nach entwickelt, aber sehr wenig beeinflussbar ist. Sie stecken ganz leicht Komplikationen weg und werden von positiven Ereignissen genausowenig verpatzt. Man kann ihnen Werte mitgeben und Manieren und ein paar andere Kleinigkeiten, aber alles andere bringt das Kind selber mit, ob man will oder nicht! Schau dir mal die Kinder um dich herum an. Schau dir an, ob du irgendeinen statistisch relevanten Unterschied siehst zwischen denen, die gestillt oder nicht gestillt wurden, zwischen denen die schreien gelassen wurden oder nicht, zwischen denen die verwoehnt und denen die "erzogen" wurden,... Es ist manchmal niederschmetternd zu sehen, aber die Unterschiede liegen hauptsaechlich in der Persoenlichkeit der Kinder. Es bewahrheitet sich praktisch nicht, wenn man sich bei einer Mutter, die es so oder so macht, denkt, na die wird schon ihr blaues Wunder erleben. Es wird auch ein normales Kind.

Es gibt solche und solche Kinder und alle haben ihre Staerken und Schwaechen. Unsere Inkubatornachbarin aus der Intensivstation ist auf einem Auge blind, das andere wackelt, sie hat mit 3 gehen gelernt, hat etliche Darm- und andere Operationen hinter sich... Und ihre Mutter ist froh, dass es ihr so gut geht und sie sich so gut entwickelt hat, denn der Bub im Inkubator neben ihr ist mit derselben Geschichte erblindet. Deine Tochter hat Staerken und Schwaechen, wie jedes andere Kind auch!

Das mit der Psychotante ist auf jeden Fall eine gute Idee. Man muss sich aussprechen und man muss von professioneller Seite bestaetigt werden, wenn noetig.

lg
niki

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Re: Brauche mal Euren geschätzten Rat.... kein Stillthema bzw. indirekt vielleicht

Antwort von chrpan am 24.12.2013, 0:47 Uhr

Liebe Sojamama!
Es ist schlimm, dass du dich so quälst. Verstehen kann ich es gut, weil ich mir auch wegen Dingen, die manche nicht einmal bewusst wahrnehmen, zur Selbstzerfleischung neige...und dem eigenen Kind ist nicht gedient damit. Im Hier und Jetzt sein hingegen schon (spreche auch ein wenig zu mir).
Weißt du, es ist ja unbestritten gut und wichtig für Babys, gestillt und getragen zu werden ganz nach Bedarf eben und nicht nach dem gerade modernen Konzept. Aber man kann nicht daraus folgern, dass deine Tochter heute in einer anderen sozialen und emotionalen Lage wäre, hättest du damals deinem Herzen folgen können.
Wer weiß, ob deine Tochter selbst die selben Vorstellungen über die Menge der Freunde hat, wie du. Vorschnelles Pathologisieren ist nicht gut!
Introvertiertere Menschen haben andere soziale Vorlieben und Bedürfnisse , als extravertierte, zum Beispiel. Und dann kommt es auch noch sehr stark an auf die Qualität der Klassengemeinschaft und Feinfühligkeit der Lehrerin an!
Kopf hoch, hab unbeschwerte Weihnachten und ganz liebe Grüße,
Chris

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Vielen, vielen Dank für Eure aufmunternden und tollen Worte

Antwort von sojamama am 25.12.2013, 0:17 Uhr

Das hat mir sehr gut getan.
Ich glaube ja durchaus, dass Frauen immer in irgendeiner Form zu Selbstzweifeln tendieren. Immer oder häufig gibt man sich die Schuld an etwas, woran man aber gar nicht Schuld ist.

Ich weiß schon, dass es ein großer Unterschied ist und war, vor 10 Jahren waren die Dinge so, 5 Jahre danach eben anders.
Heute, jetzt Ende 2013 ist es wieder anders. Und hätte ich wieder ein Kind, nach weiteren 5 Jahren... so sind ja unsere Abstände, würde ich wohl wieder vieles ganz anders machen als bei den ersten beiden Kindern.

Ihr habt mir nun glaubhaft versichert, dass ich mein Bestes gegeben habe und auch immer geben werde. Ich liebe meine Kinder und das zählt. Fehler dürfen wir machen. Kinder werden es wegstecken. Ich hoffe es jedenfalls....

Meine Kinder wissen jedenfalls, sie können sich immer auf mich verlassen und mir vertrauen. Immer.

Ich merke das Vertrauen ja schon immer wieder. Selbst in kleinen Dingen. Wie gestern z.B., ich war in der Arbeit, Papa war auch weg. Kinder allein daheim. Mit Oma, die wohnt ja unter uns.
Kind 1 (10 Jahre wie gesagt) ruft mich in der Arbeit an, ob sie den Fernseher einschalten dürfte, um mit Kind 2 (5 Jahre) eine kleine Sendung auf Disney junior zu sehen.

Andere Kinder hätten wahrscheinlich einfach eingeschalten und wahllos etwas geschaut. Ich finde es toll, dass mich anruft.

Auch sonst, die Kinder sind so super geraten. Ich bin so glücklich, dass sie gesund und munter sind. Fröhlich und lustig, auch mal ernst und nachdenklich, frech und vorlaut, aber auch unendlich freundlich und liebenswert in ihrer Art.

Danke Euch allen, Ihr habt mir sehr weitergeholfen. Schöne Festtage noch.

melli

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