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Geschrieben von Astrid am 16.02.2024, 14:56 Uhr

Männliche Führungsrolle

Hallo,

das klingt, als ob ihr keine Beziehung auf Augenhöhe hättet, sondern dein Mann die Führungsrolle hat. Das spiegelt sich wieder in seinen Forderungen, aber auch darin, dass er de facto beruflich dein Chef ist. Man muss als Frau schon sehr selbstbewusst sein, damit es hier kein Machtgefälle gibt. Ich habe zwei Freundinnen, deren Männer auch Firmen haben. Beide arbeiten bewusst nicht für ihren Mann, obwohl der das gern hätte, sondern haben eigene Jobs. Genau wegen der Gefahr, dass man sich dann nur noch schwer auf Augenhöhe begegnet.

Dazu kommt, dass du Angst vor Konflikten hast und dann leicht weinst. Das ist ein erlerntes Kleinmädchen-Verhalten, das aber nicht mehr zu einer erwachsenen Frau passt. In einer Beziehung mit einem Alphatier wie deinem Mann muss man als Frau auch mal gegenhalten, und es darf da auch mal gehörig rumpeln in der Beziehung, das gehört dazu. Denn der Mann gibt natürlich seine Führungsrolle nicht gern ab. Wenn du dann in die Kindrolle flüchtest und heulst, nimmt er dich nicht ernst, und erreichen tust du auf diese Weise auch nichts.

Du hast dieses Verhalten offenbar erlernt, und du hast dir nicht zufällig einen Mann ausgesucht, der der Meinung ist, dass er die Führungsrolle in der Ehe haben sollte. Es gibt hier keinen Zufall, und man „rutscht“ in so was auch nicht hinein. Die Partnerwahl geschieht nie aus Versehen (aber oft unbewusst). Übrigens auch bei deinem Mann nicht. Er hat sich eine Frau gesucht, die seinem unbewussten Wunsch zu dominieren entgegenkommt.

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten, und keine ist per se falsch. Die erste Möglichkeit: Du akzeptierst die Führungsrolle deines Mannes. Denn sie gibt dir natürlich auch eine gewisse Sicherheit, psychisch und auch finanziell. Manchen Frauen reicht das. Sie genießen das Abgesichertsein und das gute Einkommen des Mannes - und nehmen den Rest in Kauf. Aber nicht aus Zwang oder Angst, sondern als bewusste Entscheidung. Nur dann ist es okay.

Die zweite Möglichkeit: Du setzt durch, dass die Beziehung künftig auf Augenhöhe geführt wird. Hier werden vermutlich heftige Streits, Erschütterungen und Erdbeben nötig sein. Denn für deinen Mann ist diese Vorstellung neu, ungewohnt und sehr unbequem. Er wird seine Chefrolle nur ungern aufgeben. Er wird dir Schuldgefühle machen, weil er doch für euren Wohlstand sorgt und es dir an nichts fehlt, da kannst du ihn ja wohl auch mal massieren us. Er kann das jetzt schon prima, gell. Hier musst du seiner Dominanz eiserne Entschlossenheit, eine freundliche Unnachgiebigkeit und große Durchsetzungskraft entgegensetzen.

Das ist möglich, aber es ist mühsam. Du musst dir dann vorher in Ruhe überlegen, was genau du möchtest. Wie soll künftig euer Alltag aussehen? Wirst du dir einen Job suchen? (Dein Mann kann dann eine Teilzeitkraft einstellen). Wie löst du die viele Hausarbeit (Putzfrau nehmen oder sogar eine Kinderfrau, die auch Haushalt macht und Mittagessen kocht). Wie wirst du künftig mit Forderungen deines Mannes umgehen (ihn bitten, auch Dinge für DICH zu tun, die nichts mit Arbeiten zu tun haben?).

Diese konkreten Entscheidungen darfst du nicht deinem Mann überlassen. Sie sollten nicht von ihm kommen. Sondern DU musst vorher für dich ganz genau wissen, wie es künftig laufen soll. Suche dir drei wichtige Punkte aus, die du durchsetzen willst, und dann fang damit an.

Wenn dir das schwerfällt, würde ich ruhig mal eine Paarberatung oder Paartherapie machen. Männer lassen sich von Außenstehenden manchmal eher etwas sagen oder auch überzeugen als von der eigenen Frau. Und du kriegst etwas Rückendeckung durch einen Mediator, um notwendige Veränderungen auch wirklich durchzusetzen. Wenn er nicht mitkommen will, geh allein zu einer Beratung.

LG

 
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