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Geschrieben von Nurit am 15.02.2010, 11:41 Uhr

Genugtuung

Ich hatte vor Jahren mal einen Mann kennengelernt, der erst alles daran gesetzt hatte, mich zu bekommen und mich dann nach einem halben Jahr schon betrog; ich hatte es verziehen und dann waren wir noch einige Zeit zusammen und es war wunderschön, er hatte sich an dem letzten Wochenende, an dem ich bei ihm war, ein Bein ausgerissen, damit es ein schönes Wochenende wird (sonst war er immer bei mir gewesen, wir wohnten ca. 200 km auseinander) und als er mich zur Bahn brachte, hat er noch geheult und danach habe ich nie wieder etwas von ihm gehört.

Für mich brach damals eine Welt zusammen; er ist nicht mehr ans Telefon gegangen und hat auch nicht mehr angerufen. Zwei Jahr später hat er eine gemeinsame Freundin von uns besucht: mit Frau und Kind. Ich habe dann zurückgerechnet: das Kind muss während unserer Zeit entstanden sein; das war ein weiterer Schlag für mich. Er hat mir die ganze Zeit, während wir zusammen waren, das Gefühl gegeben, als wäre unsere Liebe etwas ganz Besonderes für
ihn. Weil ich noch studierte und schon zwei Kinder hatte, konnte ich nicht einfach so zu ihm ziehen und er wollte aus seiner Stadt nicht weg, aber ich habe immer gedacht, dass wir irgendwann eine Zukunft haben, weil er das auch immer betont hat und es schwer verkraftet, dass ich nicht ein Wort der Erklärung wert war. Danach habe ich immer nur belanglose Beziehungen gehabt, weil ich eh keinem mehr irgendwas geglaubt habe, das war sehr lange so.

Gestern habe ich mal so aus einem Impuls mal seinen Namen und seine Stadt bei Stayfriends eingegeben und was soll ich sagen; er ist da mit Foto..
Ich bin ja so froh, dass ich nicht mit so einem alten Schlorren zusammen bin; der sieht ja richtig alt und runtergekommen aus. Aus seiner Vita, die er da schön brav aufgeschrieben hat, kann ich auch sehen, dass wohl keiner seiner hochtrabenden Pläne in Erfüllung gegangen ist; er macht sogar noch den komischen ungelernten Job, den er damals schon hatte (und er wollte doch das Abi nachmachen...). Seine Ehe hat auch nicht gehalten.

Mir ist gestern ein Stein vom Herzen gefallen, der da noch jahrelang lag.
Nicht der beste Charakterzug von mir, aber dieser Kerl hatte mir extrem wehgetan.

So, das musste ich mal loswerden; meinem Mann kann ich es ja schlecht erzählen und vielleicht kann es die Eine oder Andere nachvollziehen.

LG,
Kathrin

 
6 Antworten:

Re: Genugtuung

Antwort von KlaraElfer am 15.02.2010, 11:49 Uhr

Ehrlich?

Nein, kann ich nicht nachvollziehen.
Im Umkehrschluß heißt dass für mich, dass du deinen Frieden mit ihm noch lange nicht geschlossen hattest, er sollte dir schlichtweg einfach egal sein. Insofern finde ich dieses Gefühl der Genugtuung und das Wohlergehen, dass du empfindest wenn du siehst, dass es ihm nicht so doll ergangen ist, wie soll ich sagen... hab ich grad kein passendes Wort für. Vor allem die Tatsache, dass dir ein Stein vom Herzen fällt, der da noch jahrelang lag, weil er sich beruflich nicht so entwickelt hat und seine Ehe auch in die Brüche ging, spricht dafür, dass du immer noch einem "whatif?" hinterhergetrauert hast und nun zufrieden bist, dass du nix verpasst hast.

Gruß, alex

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Re: Genugtuung

Antwort von Nurit am 15.02.2010, 12:09 Uhr

Ich habe auch wirklich noch jahrelang und nach jeder anderen Beziehungspleite gedacht, dass er der Einzige ist, den ich je richtig geliebt habe und dass er das männliche non-plus-ultra ist.
Mit ihm konnte man einfach nicht streiten und wenn ich mal sauer war, hat er mich einfach in den Arm genommen und so lange festgehalten, bis ich lachen musste.
Ich war halt noch jung und wusste es nicht besser.
Irgendwie hat immer in meinem Kopf gegeistert, dass ich nie um ihn gekämpft habe: ich hätte ja hinfahren können und eine Aussprache fordern können, aber dazu war ich zu stolz.
Heute weiß ich, dass unsere Beziehung nur deshalb so toll war, weil wir keinen gemeinsamen Alltag hatten,
Ich glaube, dass ich damals einfach eine naive Frau für nebenbei war und als AE sowieso nicht für ernsthafte Dinge in Frage kam, denn damit hatte er ein Problem. Vielleicht finde ich es deshalb so gut, dass sein Leben eben auch nicht wie im Bilderbuch verlaufen ist.

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Re: Genugtuung

Antwort von babyfelix am 15.02.2010, 12:14 Uhr

Er scheint dich damals sehr verletzt zu haben. Aber vermutlich war es für ihn auch kein Zuckerschlecken, als aus seiner Affäre ein Kind hervorging. Vielleicht wollte er damals einfach zu der Sache stehen? Möglicherweise hatte das mehr mit seinem Gewissen dem ungeborenen Kind gegenüber zu tun als mit dir. Du solltest versuchen, ihm und dir zu verzeihen, dass bringt dir auf Dauer vermutlich etwas mehr als die kurze Genugtuung über sein verkorkstes Leben. Ist doch alles schon lange her.

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Re: Genugtuung

Antwort von Patti1977 am 15.02.2010, 12:56 Uhr

Hallo,

bei Männern, die mich verletzt haben, geht es mir ähnlich. Mir tut dann so ein "Erfolgserlebnis" nach der Beziehung auch gut. Es bestätigt einen, dass es so wie es jetzt ist, richtig ist und fegt die "Idealgedanken", die man noch irgendwo hat, weg.

Lg

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Re: Genugtuung

Antwort von mamafürvier am 15.02.2010, 14:09 Uhr

Ich war mit einem Idioten verheiratet, dem ich so wenig wichtig war wie seine Kinder. Eine Genugtuung ist es für mich nicht, daß er dann mti einer zusammenkam, die unter jeglichem Niveau ist. Ich war mit ihm 7 Jahre zusammen. Mit ihr ist er schon viel länger zusammen... sie paßt eben zu ihm, ich wars eben nicht... Punkt.
Er sieht auch aus wie ein Asi wie ich kürzlich auf einem Foto sehen konnte aber schön find ichs nicht, weil er immerhin der Vater 2 meiner Kinder ist.
Ich wünsche ihm dennoch nicht die Pest an den Hals... ich bin ihn los, das reicht mir vollkommen.

PS: Dieser Mann war auch toll als er mich haben wollte. War aber schnell vorbei. Wie Garfield... es geht vielen nur ums Jagen nicht ums Haben.

Was andere Ex von mir machen, wie die leben usw. ist mir weitestgehend Wurst, weil mich nix mehr mit ihnen verbindet.

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Re: Genugtuung

Antwort von LAnja am 15.02.2010, 15:00 Uhr

hallo,
ich kann deine "genugtuung" verstehen. mit meinem 1ten ex hatte ich schluss gemacht, weil es ging einfach nix mehr. ich hatte auch keinen bock mehr, den mit durchs leben zu schleppen. er hat mir nie zugehoert, immer nur genoelt, dass ich immer dieselbe scheisse rede (o-ton...). tja, und dann war ich wech. jahre spaeter hat er mich irgendwie telefonisch geortet. und was soll ich sagen. auf einmal war all die scheisse gar nicht mehr so scheisse und haett er mir doch nur mal zugehoert und und und...ende v lied: ICH BIN DIE BESTE FUER IHN , aber mich hat er verloren. so kanns gehen. ich bin einfach nur froh, dass ich damals (ist schon 15 jahre her oder so) gegangen bin

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