Er hat sich verändert...

Hallo,

das klingt gar nicht gut, und ich denke, ihr bräuchtet jetzt eine Paarberatung durch Außenstehende.

Dass er mit seinem Sohn so unterkühlt umgeht, hat seine Ursachen in eigenen Kindheitserfahrungen. Und die wiederholt er unbewusst gerade.

Das Ding ist, dass man das nicht mal eben so abstellen kann als Betroffener. Da wirken sehr alte Muster, auf die gerade ein Mann, der vielleicht nicht so reflektiert ist wie eine Frau, kaum zugreifen kann.

Er wird dir kaum glauben, wenn du ihm das sagst, viele Männer haben keinen Zugang zu diesen Dingen. Deshalb ist es so wichtig, jemand Außenstehenden zur Vermittlung dazu zu nehmen. Männer hören eher zu bei Fachleuten als bei der eigenen Frau. Sie sind auch eher bereit, deren Rat zu folgen.

Ich würde ihn deshalb bitten, zu einer Paarberatung mitzugehen. Neben niedergelassenen Paartherapeuten (= ausführlichere Paartherapie) beraten auch Caritas und Diakonie (kurze Paarberatung, für den Anfang sicher das bessere Angebot). Einfach mal mit deinem Mann reden und sagen, dass du gern ein, zweimal mit ihm zur Beratung gehen würdest, weil du momentan unglücklich bist.

Ich würde dabei noch nicht zu sehr aufs Problem eingehen, sonst blockt er ab, weil er sich angegriffen fühlt. Sondern ich würde sagen, da ist Einiges, was ich besser sagen kann, wenn jemand dabei ist, der uns gleich dazu beraten kann. Mach‘s ruhig etwas geheimnisvoll, das macht nichts. Und sei nachdrücklich, Männer haben erstmal keine Lust auf Beratung, hier musst du straight sein und dich durchsetzen.

Tu’s vVor allem für euren Sohn. Denn er nimmt Schaden, wenn sein Vater ihm so unterkühlt begegnet. Das nennen Fachleute ein „Trauma der Liebe“ (s. Bücher des Traumaforschers Prof. Ruppert), und es wirkt sich aufs ganze spätere Leben und auf die eigene spätere Liebesfähigkeit aus.

LG