zurück| Geschrieben von Claudia2912 am 02.09.2017, 22:52 Uhr |
Ich bin kurz vorm durchdrehen!
Unser Sohn 20 Monate, treibt uns mit seinem Schlafverhalten noch in den Wahnsinn!!! Er hat noch nie gut oder durchgeschlafen! War immer bis zu 10 mal in der Nacht wach. Dann wurde es mal etwas besser und er war nur noch 3 mal die Nacht wach und seit ca.4-6 Wochen ist es wieder so schlimm geworden 
Jeden Abend wacht er alle 30-45 Minuten auf und schläft nur ein, wenn ich neben ihm liege und ihn stille. Was wir eigentlich abgewöhnt hatten. Doch vor 3 Wochen war alles bisschen stressig, da wir geheiratet haben und danach gleich in Urlaub geflogen sind. Und in der Zeit hat er sich durch nichts beruhigen lassen, außer dem stillen. Und somit sind wir wieder rein gerutscht. Was mir aber gar nicht passt. Ich hab nichts gegen einmal am Morgen stillen (wo wir auch schon waren) aber das , das macht mich innerlich total wütend und ich bin kurz vorm durchdrehen! Wahrscheinlich merkt er das dann auch... mein Mann und ich haben auch schon öfter gestritten, weil uns das einfach alles gerade zu viel wird. Ich hab seit 20 Monaten keine 4 Stunden mehr am Stück geschlafen und die paar mal, wo es so war, kann ich abzählen. Deshalb, ich bin auch mit meinen Kräften am Ende. Meine ganzen Blutwerte sind im Keller und meine Hormonwerte auch... so kann es auch nie besser werden! Was sollen wir machen? Ganz abstillen? Eigenes Bett? Eigenes Zimmer? Ich hab das Gefühl, dass er sehr sensibel ist. Das bedeutet, er beobachtet alles und reagiert dadurch ziemlich doll. Ich hab auch das Gefühl, er findet den ausknopf nicht. Er kann einfach nicht abschalten und ist dann eben total überreizt. Er braucht sehr, sehr viel Körpernähe! Die wir ihm auch immer geben oder gegeben haben. Wo wir auch nichts dagegen haben, ihm die weiter zu geben. Nur es muss sich dringend was ändern! Denn ich hab am Tag, die Kraft nicht mehr um ruhig zu bleiben. Denn er ist sehr lebhaft und temperamentvoll!
Hat das schon mal einer erlebt oder erlebet es gerade? Wenn ja, was hilft???
Danke für eure Hilft.
Liebe Grüße
Claudia
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Re: Ich bin kurz vorm durchdrehen!
Antwort von Nina411 am 03.09.2017, 0:00 Uhr
Das hätte ein Text von mir sein können ;-)
Mein Kind war auch so.
Es wird besser! In dem Alter haben wir auch wieder wahnsinnig oft gestillt besonders nachts, es hat mich ehrlich aufgeregt.
Was hilft war bei mir unter anderem gesunde Ernährung, meine Werte habe ich nicht checken lassen, aber ich fühlte mich immer buchstäblich "ausgelutscht" und habe das auf einen Mangel durch das Stillen geschoben. Und ganz wichtig: ich habe mir auch mal FREI genommen! Mein Mann oder meine Mutter haben dann aufgepasst und ich habe einfach nur mal was für mich getan.
Wirklich merklich besser wurde es nach dem Abstillen. Vielleicht kam es mir auch nur so vor, weil ich ab dem Moment nachts wieder mehr schlafen konnte und alles besser war inkl meiner Stimmung tagsüber. Mein Kind wurde aber bei und nach dem Abstillen wieder sehr anhänglich und noch sensibler, was darauf hinaus lief das er noch mehr Nähe und Verständnis brauchte.
Du musst natürlich auch deinen sohn verstehen lernen. Trotzphase ist wahrscheinlich auch gerade bei euch eingetroffen und das Überrumpelt euch alle. Den Ausknopf wird er noch eine Weile nicht selber finden, da seid ihr Eltern gefragt.
Wie sieht es mit Mittagsschlaf aus? Müde Kinder können seeeeehr anstrengend sein.
Ich habe leider keinen Tipp für dich, denn...
Antwort von sarahT am 03.09.2017, 7:21 Uhr
mein Sohn war auch so und auch ohne Stillen hat sich sein Schlafverhalten nicht wirklich gebessert. Er hat dann angefangen mir in den Haaren zu drehen, was mir nachts auch nicht geholfen hat zu schlafen. Als er so 28 Monate alt wurde wurde es langsam besser. Was heißt, er hat ab da mal 3-4Std geschlafen am Stück und ist nicht mehr jede Nacht schreiend aufgewacht. Noch heute, und er ist grad eingeschult worden, kommt fast jede Nacht zu uns rüber.
Ich kann dir also nur sagen, halt durch. Es wird irgendwann besser. Bestimmt. Dir wünsch ich viel Kraft und Zuversicht.
Re: Ich bin kurz vorm durchdrehen!
Antwort von EarlyBird am 03.09.2017, 9:01 Uhr
Hallo Claudia, ich gehöre auch zu den "war bei uns auch so" Mamas.
Es gab Zeiten da kam er 10-15 mal nachts und wenn es nur 3-4 mal waren, dann hatten wir eine gute Nacht.
Mein Kleiner ist jetzt korrigiert 26 Monate alt und vor vielleicht 4-6 Wochen besserte sich sein Schlafverhalten völlig unerwartet und total überraschend => er schlief die erste Nacht nahezu komplett durch :)
In einer schlechten Nacht wacht er noch 3-4 mal auf zum kuscheln und zum stillen, i.d.R. sind wir nun aber bei 1-2 mal und da kommt er zu mir gekrabbelt zum kuscheln und stillen und döst jedoch schnell wieder ein. Komplettes Durchschlafen haben wir gelegentlich bis selten, aber ich komme mit seinem jetzigen Schlafverhalten recht gut zurecht.
Ich würde dir auch raten auf die Ernährung zu achten, Trockenobst mit Nüsse sind bspw ein guter Eisenlieferant.
Mein Neffe war übrigens auch ein "katastrophaler" Schläfer, bis zu seinem 2. Geburtstag und dann schlief er schlagartig komplett durch - von heute auf morgen.
Daher würde ich dir sagen: Ihr habt den Löwenanteil sicherlich hinter euch gebracht und es ist sicherlich nur eine Frage der Zeit bis sich sein Schlafverhalten bessert.
Ansonsten könntet ihr mal zur Osteopathie gehen, wenn dein Kind eine oder mehrere Blockaden hat, dann wird es nach Entfernung vllt besser.
Aber ganz ehrlich: ehe du richtig wütend wirst geh einfach raus und verschnaufe kurz. Ich war oft an dem Punkt wo es besser war, mir ein Glas Wasser zu holen und durchzuschnaufen. Ich habe meinen Kleinen sonst nie schreien lassen und war immer für ihn da. Aber die Erschöpftheit und die Verzweiflung machen irgendwann auch wütend und in solchen Situationen muss Mama sich eine Pause gönnen und kurz Abstand nehmen zum Durchatmen.
Ich drücke euch die Daumen das diese schwierigen Schlafentzugsmonate rasch hinter euch liegen und erholsames Schlafen wieder möglich ist.
Liebe Grüße
Re: Ich bin kurz vorm durchdrehen!
Antwort von Claudia2912 am 03.09.2017, 9:08 Uhr
Es tut sehr gut zu lesen, dass wir nicht alleine sind. Ja das stimmt, wo ich ein paar Monate nicht mehr abends und nachts gestillt habe, wollte er nur noch in meinem Arm schlafen. Was momentan auch mit stillen so ist. 
Hmm die Trotzphase ist jetzt schon länger stärker, die hat schon früh angefangen. Nur momentan ist sie wirklich sehr extrem. Auch mit beißen, Kneifen und hauen. Ich dachte es wird mal besser, wenn er mehr reden kann. Aber das ist auch nicht der Fall. Denn er kann schon recht viel reden. Bis zu 4 Wort Sätze. Aber natürlich kann er einem nicht erklären, was ihn gerade belastet.
Mittagsschlaf macht er meistens anderthalb Stunden, aber nur wenn ich daneben liege, ansonsten 45Minuten.
Gesund zu ernähren versuche ich mich schon, nur wenn es zu stressig wird, eher nicht... wo ich auch weiß, dass es eigentlich gar nicht gut ist.
Na dann hoffe ich mal, das es auch bei uns irgendwann besser wird. Und versuch mich jetzt mal "wieder" damit zu arrangieren und zu verstehen. Das ist wirklich der beste Weg! Dann wird es für alle wieder etwas leichter!
Vielen, vielen Dank für eure aufmunternden Worte!
Re: Ich bin kurz vorm durchdrehen!
Antwort von Junijunge am 03.09.2017, 12:05 Uhr
Auch von mir könnte Dein Beitrag sein. Mein Sohn wird morgen 27 Monate und seit einigen Wochen wird das Schlafen besser. Ich habe diese Woche zum ersten Mal seit seiner Geburt sechs Stunden durchgeschlafen. Er schafft immer öfter sechs bis acht Stunden am Stück. Und wir stillen auch noch und haben das Abstillen noch nie versucht. Ich denke, es regelt sich alles von alleine...
Halte durch und die Ohren steif!
Re: Ich bin kurz vorm durchdrehen!
Antwort von faenny am 03.09.2017, 13:31 Uhr
Auch ich kenne das - und zwar seit bald 4 Jahren (auf 2 Kinder verteilt).
Ich denke, du hast 2 Möglichkeiten:
Akzeptiere, was du nicht ändern kannst oder
Ändere, was du nicht akzeptieren kannst.
Ich selbst habe mich entschieden, die Situation zu nehmen, wie sie ist. Ging beim großen eine Weile, bis ich das konnte. Allein durch die Veränderung meiner Einstellung wurde es leichter. Natürlich bin ich nach einer anstrengenden Nacht müde, aber nicht mehr so endlos genervt.
Wenn du es aber nicht annehmen kannst, dann ändere was! Wichtig dabei ist, dass du hinter deiner Entscheidung stehst und die Verantwortung dabei trägst. Tipps zum nächtlichen abstillen, findest du, wenn du "besser schlafen im familienbett" oder Gordon googelst. Dabei geht es nicht unbedingt um das Programm, sondern um die Haltung dahinter.
Du musst stark genug sein, um dein Kind in seinem Frust über das nicht Stillen dürfen, zu begleiten, es zu trösten, ihm alternativen zu geben.
Aber: selbst wenn ihr erfolgreich nachts abgestillt habt, ist das keine Garantie für bessere Nächte! Meine Erfahrung ist, dass es meist einen anderen Grund gibt, wenn die Nächte ganz schlecht sind. Allem voran die zähne! Aber auch entwicklungsschritte oder zB. Kitaeingewöhnung etc. In solchen Nächten finde Stillen eher die Ideallösung zum schnellen wiedereinschlafen.
Ich wünsche euch einen guten Weg!
Re: Ich bin kurz vorm durchdrehen!
Antwort von vinchen am 03.09.2017, 18:28 Uhr
Vielleicht mal einen osteopaten oder chiropraktiker aufsuchen. Eine starke innere Unruhe kann auch von einem Atlasproblem kommen, diese Kinder haben häufig eine starke reizüberflutung.
Re: Ich bin kurz vorm durchdrehen!
Antwort von Tini_79 am 04.09.2017, 11:19 Uhr
Was hilft? Keine Ahnung, abwarten?
Uns ging es bis ca. 2 ähnlich und du hast ja schon gelesen, dass du nicht allein bist mit diesen Erfahrungen. Ich habe seit fast 28 Monaten nicht mehr länger wie 4 oder 5 Stunden am Stück geschlafen, es geht immer irgendwie weiter und könnte viel schlimmer sein.
Vielleicht hilft dir dieser Spruch von William Sears etwas:
„Die Zeit, die unsere Kinder in unseren Armen, an Mamas Brust und in unserem Bett verbringen, ist ein vergleichsweise kurzer Teil ihres Lebens, doch die Erinnerung an unsere Liebe und Verfügbarkeit auch in der Nacht, werden sie ein Leben lang begleiten.“
Re: Ich bin kurz vorm durchdrehen!
Antwort von EarlyBird am 04.09.2017, 12:30 Uhr
William Sears ist einfach großartig :)
Re: Ich bin kurz vorm durchdrehen!
Antwort von Claudia2912 am 04.09.2017, 14:10 Uhr
Ich glaube so wie alle von William Sears schwärmen, muss ich mir dieses Buch auch mal zulegen.
Vielen Dank für all eure lieben Worte, das alleine tat mir schon gut und hat mir wieder etwas Kraft gegeben.
Re: Ich bin kurz vorm durchdrehen!
Antwort von chrpan am 06.09.2017, 8:08 Uhr
Die anderen haben dir schon geschrieben, dass das durchaus vorkommt.... Bei meinen beiden Kindern auch!
Bein zweiten kannte ich das schon und habe nicht mehr gehadert, mich dazugelegt und fertig (schreibt sich so leicht, ich weiß).
Aber ich weiß auch, dass es besser wird! Beim Großen ist es ab dem 2. Geburtstag viel weniger geworden, darauf hoffe ich jetzt beim Kleinen auch (er ist 17 Monate).
LG,
Chris
Re: Ich bin kurz vorm durchdrehen!
Antwort von Kacenka am 06.09.2017, 14:09 Uhr
Uns ging es mit dem Grossen genauso. Und etwas besser wurde es auch erst mit dem Abstillen. Geschafft haben wir das mit dem Schnuller + Wasser aus der Tasse nachts. Er trinkt auch jetzt noch zuwenig tagsüber, aber nach und nach wurde es nachts besser. Und vor allem: mich konnte mal jemand (mein Mann) ablösen. Auch tagsüber bringt es wirklich VIEL, wenn man das Kind mal für eine Stunde oder zwei der Oma oder jemand anderem dem Kind vertrauten überlässt und mal schwimmen geht, in die Sauna oder mit einer Freundin in Ruhe einen Kaffee trinken oder oder. Lass Dich ablösen, so oft es geht.
Selbst die halbe Stunde in der Badewanne, während mein Mann mal alles übernimmt, war gold wert.
Es wird besser, aber es bringt gar nichts, wenn man es von jetzt auf gleich übers Knie brechen will. Durchschlafen - ich weiss gar nicht wie alt unser Grosser war, als er schliesslich regelmässig durchgeschlafen hat, mindestens 4 Jahre, würde ich sagen. Eigenes Bett hatte unserer schon immer, aber angestellt an unseres. Mit zunehmendem Alter musste er dort auch liegen und durfte nicht mehr zu mir rüberwandern nachts - gekuschelt lagen wir trotzdem.
Ich hab mich praktisch immer mit ihm abends hingelegt und parallel mit ihm geschlafen. Ca. mit 4 1/2 hat er dann im eigenen Zimmer im grossen Bett geschlafen, da ist er auch schon längere Zeit nicht mehr so oft aufgewacht nachts.
Auch das alleine Einschlafen hat er erst ganz spät gelernt, wir mussten ihm lange helfen. Als er schon grösser war, haben wir zunächst geübt längere Zeit ruhig liegen zu bleiben, damit er sich überhaupt fürs Einschlafen beruhigen kann. Dann haben wir geübt abends an etwas schönes erlebtes zu denken, das er sich auch ins Gedächtnis rufen kann, falls er nachts aufwacht. Das haben wir dann zusammen immer wieder probiert... Auch jetzt braucht er manchmal noch unsere Hilfe beim Einschlafen, wenn er sehr aufgewühlt ist, etwa weil am nächsten Tag etwas aufregendes bevorsteht. Diese erste Zeit schlaucht unheimlich, gerade auch, weil die Tage mit dem Bewegungsdrang nicht gerade einfach sind. Und ohne genug Bewegung draussen schläft er erst recht nicht richtig.
Aber tagsüber kann man sich leichter mal ablösen lassen und je öfter das Kind tagsüber auch von anderen als Mama betreut wird (Papa, Oma, Babysitter, Kiga), umso eher geht es dann auch mal abends oder nachts. So übersteht man diese Zeit einigermassen ohne dem Kind zu schaden - durch die eigene Erschöpfung oder zu grossen Druck: denn die Entwicklung lässt sich eh nicht beschleunigen..
Alles Gute Euch!
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