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Geschrieben von Sunshineangel am 24.04.2016, 10:43 Uhr

Soziale Unsicherheit?

Ich brauche eure Tipps und Einschätzungen.
Unser Sohn ist 4 Jahre alt und zu Hause ein sehr aufgewecktes, munteres, aktives Kind. Am liebsten würde er immer bestimmen wollen, was wie gemacht wird. Er ist willensstark und selbstbewusst...
Kommt er jedoch in Situationen, wo andere Kinder sind, z.B. Auf dem Spielplatz, beim kinderturnen oder auch beim Treffen mit seinen Kindergartenfreunden und deren Freunde, dann versteckt er sich komplett hinter mir und will gar nicht mehr spielen. Ist er auf dem Spielplatz beispielsweise auf der Schaukel und ein anderes Kind setzt sich auf die Schaukel daneben, hört er sofort auf- obwohl er eben noch Spaß hatte.
Im turnen sitzt er fast nur am Rand und schaut zu, obwohl er sehr gern turnt und klettert... Sind dann Geräte frei, nutzt er es ab und zu und ist sauer, wenn die Zeit um ist. Er steht sich also selber im Weg.
Andererseits gibt es Momente, da spielt er plötzlich von sich aus mit Kindern, die 6-10 Jahre älter sind Fußball... Und zwar mit Kindern, die er vorher nicht kannte. Gehen wir aber wöchentlich zum Fußball, wo sein Freund mitspielt und er die anderen Kinder vom sehen her zumindest schon kennt, sitzt er trotzig auf der Bank oder will nur am Rand mit uns spielen.
Sich ist das auch hausgemacht, da wir uns immer sehr viel mit ihm beschäftigt haben, aber ich mache mir doch große Sorgen, wenn das so weiter geht.
Er hat auch keine schlechten Erfahrungen mit Gleichaltrigen gemacht und wir sind auch nie einfach heimlich weggegangen, wenn er gespielt hat.
Sind wir mit Freunden, deren Kind er eigentlich mag und mit dem er auch gern spielt, unterwegs und die anderen Kinder spielen zusammen, kommt er lieber zu uns und fordert ein, dass wir mit ihm spielen...alles gut zureden hilft nicht... Und wenn ich selber mit den anderen Kindern spiele, dann sitzt er trotzig am Rand.
Was würdet ihr tun? Ich habe Angst, dass er sich immer mehr versperrt und so gar nicht erfahren kann,wie schön es ist, mit anderen Kindern etwas gemeinsam zu machen...

 
6 Antworten:

Re: Ganz normale Entwicklung, er ist hin- und her gerissen zwischen...

Antwort von Hexhex am 24.04.2016, 11:59 Uhr

Hallo,

die Scheu Deines Sohnes ist nicht "hausgemacht", sondern es ist gut, dass Ihr Euch viel mit Eurem Kind beschäftigt habt! Die meisten Kinder haben das Problem, dass man sich zu wenig Zeit für sie nimmt, nicht umgekehrt! Das Verhalten Deines Sohnes ist in diesem Alter noch ganz häufig, es ist einfach eine Typfrage. Er schwankt außerdem momentan sehr zwischen Selbstsicherheit (die er ja in manchen Situationen auch schon hat) und Selbstunsicherheit (soziale Ängste, Weggehen vom Spielgerät etc.).

Das ist wirklich absolut normal, bei meinen Kindern war es zeitweise exakt genauso. wie bei Deinem Sohn. Auch ihr Verhalten war nicht immer logisch, sondern schwankte. Beide hatten zeitweise große Probleme, ein Spielgerät zu benutzen, wenn es nicht ganz frei war - es durfte nicht einmal ein Kind in der Nähe sein. Trotzdem waren beide zugleich auch mutig und manchmal sogar kontaktfreudig. Es ist eine Entwicklung, bei der die Kinder mitten im Übergang stecken: Manchmal "vergessen" sie ihre Scheu und sind dann schon das Kind, das sie später einmal sein werden. Andere Dinge wiederum gehen einfach noch gar nicht, da ist die Angst noch zu groß.

Dein Sohn wächst aus dieser Phase ganz einfach heraus, wirst sehen. Das geht aber nicht von heute auf morgen, es kann noch bis zum frühen Schulalter dauern, es wird halt immer besser. Beschleunigen kannst Du das nicht, Du machst bereits alles richtig. Ein Sprichwort sagt ja: "Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht." Ganz genauso ist es bei Kindern. Bleibe gelassen, gib Deinem Sohn vor allem das Gefühl, dass er völlig richtig ist, so, wie er ist. Vermittle nicht, dass Du ihn Dir wagemutiger, kontaktfreudiger, anders wünscht. Das verunsichert wirklich. Vertraue ihm mehr - er entwickelt sich immer weiter, und die Scheu wird verschwinden.

LG

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Re: Ganz normale Entwicklung, er ist hin- und her gerissen zwischen...

Antwort von Sunshineangel am 24.04.2016, 12:05 Uhr

vielen Dank für deine beruhigende Worte. Es ist nur schwierig, wenn er überall das einzige Kind ist, das sich so schwer tut... Und seit 2 Jahren warten, dass diese Phase bald vorüber geht, zerrt schon an den Nerven.

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Re: Soziale Unsicherheit?

Antwort von niccolleen am 24.04.2016, 21:51 Uhr

"große Sorgen, wenn das so weiter geht. "

"..alles gut zureden hilft nicht... "

Das sind die beiden Schluesselsaetze zur Loesung. 1. Keine Sorgen, dass es so weitergeht. 2. Aufhoeren mit Gutzureden und hindraengen.
Wirst sehen, er loest sich schneller von dir, wenn du ihn bei dir festhaeltst und nicht wegschiebst.

lg
niki

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Re: Ganz normale Entwicklung, er ist hin- und her gerissen zwischen...

Antwort von niccolleen am 24.04.2016, 21:53 Uhr

Wie kommst du darauf, dass er das einzige Kind, ist, das so ist? Ich kenne viele solcher Kinder. u.a. meine eigenen. Der Kleine weniger, aber meine Tochter zeitweise noch immer. Die braucht einfach total lang, bis sie mit einer Situation vertraut wird. Ab dann ist sie selbstbewusst und froehlich. Bis dahin versteckt sie sich hinter meinem Popo oder stemmt sich irgendwie gegen mich.

lg
niki

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Re: Soziale Unsicherheit?

Antwort von Sunshineangel am 25.04.2016, 6:30 Uhr

ich komme darauf, dass er in unserer Umgebung das einzige Kind ist, da ich es bei anderen nicht wahrnehme.
Natürlich weiß ich, dass er nicht generell das einzige Kind mit diesem Verhalten ist.

Ich schiebe ihn nicht weg und dränge ihn auch nicht... Ansonsten würde ich wohl nicht schon über ein halbes Jahr jede Woche im turnen warten, dass er mal mitmacht.

Ich hatte mir erhofft, von euch tipps zu erhalten, wie ihr euch in solchen Situationen verhaltet.

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Re: Soziale Unsicherheit?

Antwort von sileick am 25.04.2016, 8:14 Uhr

Meine Tochter ist zwar gar nicht schüchtern, sondern sehr kontaktfreudig, aber wie alle Kinder hat sie auch Situationen, in denen sie die Sicherheit bei mir sucht. Meine Erfahrung ist, dass sie mich am einfachsten wieder loslassen kann, wenn ich sie damit ganz annehme, sie also gern auf den Schoß nehme, ebenso leicht wieder gehen lasse und meinen Rödelkopf abschalte, der sich ja immer Sorgen machen will. ;-)
Was auch hilfreich ist, ist, wenn ich mir was zu tun suche. Ich habe festgestellt, dass das so einen Nachahmungseffekt gibt. Mein Kind fängt dann auch an, sich Bescjäftigung zu suchen. Mit vier Jahren fangen sie langsam an, richtig miteinander zu spielen, aber manche sind da auch, wie bei allem, später dran.

Nimm ihn, wie er ist, mach Dir nicht so viele Sorgen. Das kommt sicher alles noch

Falls Dein Gefühl, da sei was falsch, sich gar nicht beruhigen lässt, kann evtl. ein Seh- und Hörtest nützlich sein. Kinder, die hier Schwächen haben, halten sich oft mit anderen zurück, weil sie sich unsicher fühlen. Ihnen fehlt ja ein Stück Wahrnehmung.

Viel Erfolg!

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