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Geschrieben von Bonnie am 05.05.2015, 13:11 Uhr

Selbständigkeitsalter mehr berücksichtigen...

Hallo,

dass Konsequenzen wirkungslos sind, wurde bereits mehrfach in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Und die Erfahrung hast Du ja auch selbst schon gemacht.

Was Dein Sohn jetzt braucht, sind eigentlich zwei Dinge: Zum Einen möchte er jetzt Halt und Orientierung haben. Das heißt: Drohe keine großen Konsequenzen an, sondern setz' Dich lieber immer sofort in der jeweiligen Situation durch. Dabei ist es nicht so wichtig, ob er klagt, meckert oder lamentiert. Darauf musst Du nicht ausführlich eingehen. Du musst auch nicht mit ihm schimpfen, diskutieren, alles ausführlich erklären. Sag ihm nur ganz kurz, warum es jetzt nötig ist, dass er sich anzieht usw., und labere dann nicht weiter auf ihn ein. Bleib gelassen, auch wenn er sich weigert - sei aber absolut hartnäckig, bis das passiert, was er machen soll.

Zum Zweiten braucht Dein Sohn jetzt viel Anerkennung. Er ist ja im sog. Selbständigkeitsalter. Das heißt, er möchte möglichst viel selbst tun und bei Vielem mithelfen. Viele Eltern lassen die Kinder zu wenig selbst machen und nicht zu Hause mithelfen - und das frustriert die Kleinen unheimlich - sie werden "bockig". Trotz und Unzufriedenheit sind oft von uns Eltern hausgemacht. Der bekannte Erziehungsexperte Jesper Juul sagt gern: "Trotz alter ist, wenn die Kinder selbständig, und die Eltern trotzig werden."

Lass Deinen Sohn alles machen, was er schon selbst kann, auch wenn es dann länger dauert oder das Ergebnis nicht sehr vollkommen ist. Soviel Geduld muss jetzt sein. Er kann sich selbst anziehen, (weitgehend) selbst duschen, die Zähne putzen (evt. hinterher bissl nachputzen). Er kann beim Kochen Gemüse schnippeln, beim Einkaufen Dinge nehmen und in den Wagen geben, beim Putzen und Wäschesortieren helfen. Kleine Kinder WOLLEN wichtig für die Familie sein, sie wollen helfen und gebraucht werden - nicht immer nur spielen.

Lobe Deinen Sohn dann sehr viel für alles, was er schon selbst macht. Korrigiere das Ergebnis seiner Mühen nicht, auch wenn's nicht perfekt ist. Je mehr er selbst machen darf, desto zufriedener macht ihn das. Die ständige Bockigkeit wird dann überflüssig, er kann sie aufgeben. Das hat bei meinem Sohn auch unglaublich gut funktioniert, ich hätte das vorher nie gedacht. Sein Trotz war reines Unglücklichsein und Frust. Als ich ihm mehr Eigenverantwortung gegeben habe, war der Trotz fast schlagartig vorüber.

LG

 
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