Nachts immer noch nicht trocken

Faulheit in diesem Zusammenhang gibt es nicht.
1. muss die nächtliche Urinproduktion gedrosselt werden, was mit einem Hormon zusammenhängt. Dieses Hormon wird bei dem einen Kind früher, bei dem anderen später ausreichend gebildet. Das kann nicht antrainiert werden (spätes trockenwerden ist oft auch erblich bedingt).
2. muss das Gehirn merken, dass die Blase voll ist und das Kind aufwachen lassen. Versuch mal einem Kind zu sagen: Schlaf nicht so tief...

Mein Sohn ist jetzt zu seinem 7. Geburtstag nachts trocken gewesen (tagsüber mit 3,5). Bis dahin hat er nachts eine Windel getragen (Gr. 6, normale Höschenwindeln; die speziellen Underjams halte ich für überteuert und die sehen auch nicht viel anders aus als die normalen Windeln). Ich war es leid, ständig zu waschen und er hat es auch eingesehen. Vor ein paar Wochen haben wir dann eine Klingelhose (verschrieben vom Kinderarzt) ausprobiert. Nach ca. 4 Wochen hat es anscheinend geklappt. Er ist zumindest seit ca. 5 Wochen trocken. Die Urinmenge hat sich nicht verringert aber sein Gehirn hat offensichtlich "gelernt" auf die volle Blase zu reagieren. Er wacht jetzt rechtzeitig von alleine auf.

Dass Kinder spät trocken werden, ist nicht ungewöhnlich. Nur wird selten darüber gesprochen, weil es den meisten zu peinlich ist. Nicht wenige Eltern machen sich selbst Vorwürfe, weil sie meinen, vielleicht etwas in der Erziehung falsch gemacht zu haben. Mach dich frei davon. Setz dein Kind nicht unter Druck. Wenn es körperlich dazu bereit ist, wird es schon trocken werden. Keiner pinkelt nachts ein, weil es so schön ist. Wenn du weiter Bedenken hast, sprich mit dem Kinderarzt. Der kann eine organische Ursache ausschließen.