Erfahrungen Krippeneingewöhnung

Mein Sohn war 10 Monate alt. Die Wochen beginnen bei uns immer Dienstags. Montag ist "Wiederholung", damit die Kinder erst einmal wieder in den Rhythmus zurückfinden.

1. Woche: 2-3h in der Gruppe mit Mama da. Die Erzieher haben immer wieder versucht Kontakt aufzunehmen und etwas mit ihm zu spielen. Er war sehr interessiert und hat schnell die Spielsachen rausgekramt. Kam immer wieder zu mir, ging aber genauso schnell wieder spielen.

2. Woche: 2-3h da und Mama geht erst mal 10 Minuten raus mit kurzer (!) Verabschiedung bis 15-20 Minuten am Ende der Woche. Mein Sohn hat beim Verabschieden nicht geweint. War die ersten zwei Tage etwas unsicher, aber da war ich dann auch gleich wieder da. Die Erzieher konzentrieren sich in der Zeit nur auf die Eingewöhnungskinder. Er wurde Ende der Woche krank. Die Woche wurde deshalb um einen Tag verlängert um zu schauen, wie er reagiert.

3. Woche: 2-3h da, Mama geht nach kurzer Verabschiedung für zunächst eine Stunde bis zwei Stunden am Ende der Woche. Zweimal wurde ich angerufen, weil er zu müde wurde und hab ihn etwas eher abgeholt. Er hat einmal kurz geweint, ließ sich aber gleich wieder beruhigen. Einmal schlief er bereits auf dem Arm der Erzieherin.

4. Woche: Früh abgeben und nach dem Mittagessen abholen. (Bis 12 Uhr)

5. Woche: Wie 4. Woche aber mit Schlafen. (Bis 14 Uhr)

6. Woche: Bleiben bis 15:30/16 Uhr.

Bei uns gab es kaum eine Träne. Er hat sehr schnell verstanden, dass Mama wiederkommt und freut sich bis heute, wenn er abgeholt wird, geht aber genauso gern und freudig früh ohne Druck in den Gruppenraum rein. Er ist aber in den 10 Monaten vorher auch lange durch Papa und Mama zusammen betreut worden und kannte die Situation, dass Mama auch mal weg ist für ein paar Stunden, während er dann mit Papa alleine ist. (Und umgekehrt)

Das Mädchen, das mit uns zusammen angefangen hat (13 Monate) hatte deutlich mehr Probleme. Sie hat beim Weggehen sehr geweint und war die ersten Tage kaum zu beruhigen. Nach 10-15 Minuten wurde die Mutter immer angerufen, länger darf ein Kind nicht weinen müssen ohne dass die Erzieher es beruhigen können. Sie haben dann so lange Mama nur zehn Minuten rausgelassen, bis die Kleine Vertrauen in eine der Erzieherinnen hatte. Ihre Eingewöhnung hat nochmal drei Wochen länger gedauert. Auch sie geht inzwischen gern in die Krippe und weint nie beim Abgeben. (Unsere Kinder kommen gleichzeitig an).

Bei uns wird sich vor allem Zeit genommen, speziell bei Kindern unter 1,5. Die Kinder sollen so viel Zeit haben um sich an die neue Situation zu gewöhnen, wie sie brauchen. Starre Zeitpläne gibt es von der KiTa nicht für die Eingewöhnung. Wenn irgendwo was schneller geht, können die Eltern auch schneller vorwärts gehen im Programm, sie müssen aber nicht. Das entscheiden die Eltern, wie gut sie denken, dass ihr Kind das packt.

LG Lilly