Doktorspiele - wie danach fragen ?

Hallo,

gestern gab es einen außerordentlichen Elternnachmittag, bei dem einiges zu Tage trat.

Das "Popomessen" wird nicht mit Fieberthermometern gespielt, sondern mit Legosteinen, Stöckchen, Bleistiften, Zimmermannsnägeln, Linealen und was eben sonst gerade zur Hand ist. Dies ist seit 2011 bereits aktenkundig. Ehemalige "passive" Kinder wurden zu "aktiven", es gibt eine Art "Teamwork", bei der Kinder zum Schmierestehen abgestellt werden. Es handelt sich offenbar schon lange nicht mehr um das normale Entdecken des eigenen Körpers oder um normale Spiele zwischen gleichaltrigen und gleichgeschlechtlichen Kindern, sondern ältere Kinder in Überzahl gegen kleinere, Buben gegen Mädchen.

Die Leiterin gab gestern zu, daß bisher offenbar keine Eltern konkret informiert wurden. Das verletzte Mädchen der vorletzten Woche hat sich erst auf einen Verdacht der Mutter hin geäußert. Einzige bisher bekannte pädagogische Maßnahme war, daß ein einem anderen Fall beide beteiligte Kinder sofort von ihren Eltern abgeholt werden mußten. Das Mädchen, dem ein anderes Kind den Rock hochgeschoben und den Schlüpfer runtergezogen hat, wurde zusammen mit diesem Kind im Büro der Leiterin an den Tisch gesetzt und mußte berichten, obwohl eine Erzieherin den Vorfall gesehen hatte und eingeschritten ist. Anscheinend wurde dem Mädchen sogar vorgeworfen, daß sie laut protestierte.

Ich habe gestern abend meine Tochter konkret gefragt. Sie weiß, was Popomessen ist und sagte, daß "wir das nicht mehr machen dürfen". Sie hat bestätigt, daß es auch bei ihr vorkam. Ich trau mich kaum weiterzufragen, ob sie auch mitgemacht hat.

Wir als Eltern werden uns jetzt mal mit dem JuAmt in Verbindung setzen und uns über die Informationspflichten schlaumachen. Es steht der Verdacht im Raum, daß die Leitung die Erzieherinen angewiesen haben könnte, die Vorfälle nicht weiterzugeben. Es bewegt sich erst etwas, seit der neue Pfarrer da ist.

Traurige Grüße,
Sabine