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Geschrieben von Mucki+Ninchen am 18.06.2009, 13:53 Uhr

Brauche einen Tipp gegen gelangweilte Stimmung :-) (lang, sorry)

Hallo zusammen,

meine Tochter ist 5 Jahre alt. Sie geht schon lange in den Kindergarten, und hat noch ein Jahr vor sich. Im Kiga gehts ihr recht gut, sie ist allerdings von halb acht bis 17 Uhr dort. An sich kein Problem, aber:

Seit einiger Zeit langweilt sie sich. Sie sagt es auch, möchte nicht mehr hin, eben weil sie sich langweilt. Nun haben wir das Thema zu Hause auch manchmal (nicht oft, das wir ja größtenteils nicht hier sind wg. Arbeit und Kiga), aber da biete ich mal was an (Basteln, Spielen etc.), mal lasse ich sie aber auch selbst etwas finden ... das klappt dann auch normalerweise. Ab und zu jammert sie dann ewig, dass ihr langweilig ist ... aber am Ende findet sie selbst etwas, womit sie sich beschäftigt.

In den meisten Fällen sind es Bücher. Sie liebt Bücher über alles und braucht an und für sich nix anderes.

Im Kindergarten ist es wohl ähnlich, ich habe heute mit der Erzieherin gesprochen. Meine Tochter möchte immer nur lesen, lesen, lesen. Solange ihr 5 Freunde da sind, ist alles super. Sie tobt, bastelt ab und zu, spielt und und und ... sind die Freunde aber weg, findet sie keinen Weg zu den anderen Kindern und langweilt sich. Sie ist zwar recht beliebt, die Kinder spielen gern mit ihr, aber sie möchte halt manchmal nicht. Sie ist dann nicht sauer, sondern einfach gelangweilt und bleibt für sich.

So, nun ist sie generell ein Einzelgänger und introvertiert, dass ist eben so und ich finde es nicht schlimm (sie hats vom Vater). Aber dass sie sich nur noch langweilt dort finde ich dann schon schlimm. Die Erzieherin bietet nichts an, sie lässt sie sich dann langweilen. Nun finde ich das bis zu einem gewissen Punkt auch richtig - meine Tochter muss selbst Wege aus der Langeweile finden. Aber ich wünsche mir manchmal, dass sie etwas mehr gefordert (nicht gefördert!) wird. So á la "Komm, versuch doch mal mit der Schere dies und das." oder so. Einerseits sagt die Erzieherin, dass es nicht geht, dass meine Tochter sich nur mit Büchern beschäftigt, aber andersrum bietet sie ihr keine Alternativen sondern sagt, sie muss selbst drauf kommen. Darauf kommt meine Tochter aber nicht, eben weil Bücher ihr das Liebste sind *Teufelskreis*.

Noch als Hintergrund: In der Gruppe sind alle Kinder von 3-5, meine Tochter ist eine der ältesten. Die Vorschulkinder sind in einer Extra-Gruppe mit wenig Kontakt zu den anderen. Im nächsten Jahr ist meine Tochter selbst in der Vorschulgruppe, aber wir haben noch 4 Wochen vor uns ... und ob sich das Problem dann löst weiß ich nicht - denn auch dann ist sie eine der ältesten ohne "große Vorbilder".

Nun meine Frage: Wie kann ich meiner Tochter helfen, sich selbst zu helfen? Bitte versteht mich nicht falsch, ich möchte keinerlei Vorzugsbehandlung, Förderung oder irgendwas "Extra". Aber ich denke, wenn sie nicht selbst lernt, aus der Langeweile zu kommen, dann müsste man sie doch unterstützen, oder?

Wie kann ich das machen und was könnte/sollte der Kindergarten machen?

Sie hat laut Kindergarten soziale Defizite, die ich z.T. nachvollziehen kann und auch denke, da wird sie noch lernen müssen. Andersrum ist sie schlicht und ergreifend kein "Gruppenmensch" und ich weiß nicht, wie sie etwas lernen soll, was ihrem Charakter völlig entgegen ist. Sie kommt ja auch gut klar in Gruppen, aber eben, indem sie sich zurücknimmt, anpasst und abwartet ... ist das automatisch ein Defizit? Einfacher wäre es sicherlich, wenn sie offener wäre, aber kann sie das lernen? Wenn ja, wie? Aus zeitlichen Gründen kann ich mit ihr nicht ständig Sportgruppen etc. besuchen - sie geht einmal die Woche zum Turnen mit einem Mädel aus dem Kiga - aber nur unter Protest. Sie mag einfach die große Gruppe nicht :-( Die Turnlehrerin, die auch im Kindergarten Erzieherin ist, meint, sie muss unbedingt hin, eben weil sie sonst nicht lernt, in Gruppen klarzukommen ...

Ansonsten bin ich mit dem Kiga zufrieden, meine Tochter ist auch generell kein schwieriges Mädchen ...

Sorry, dass es so lang ist und danke, wer bis hierher durchgehalten hat!

Über Ratschläge freue ich mich sehr!

LG Mucki

 
7 Antworten:

Re: Brauche einen Tipp gegen gelangweilte Stimmung :-) (lang, sorry)

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 18.06.2009, 14:38 Uhr

Oh! Ich glaube du schreibst über mich als Kind. *sich da sehr wieder erkennt staun*
Ich muss da mal länger drüber nachdenken, in so geballter Form hatte ich das bisher nicht in dem Maße wahrgenommen....

Bis später...

LG
SPMFL

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Re: Brauche einen Tipp gegen gelangweilte Stimmung :-) (lang, sorry)

Antwort von berita am 18.06.2009, 17:52 Uhr

Ich vermute, dass es zum Teil auch am Konzept des Kigas liegt. Bei uns wird auch für Nicht-Vorschulkinder einiges geboten. Letzte Woche waren sie z.B. beim Kinder-Kurzfilmfestival, diese Woche einmal im Zoo und einmal auf einem Erdbeerfeld - die gesammelten Erdbeeren wurden am nächsten Tag dann gemeinsam zur Marmelade verarbeitet. Das sind nur Beispiele, es ist eigentlich jede Woche ein Ausflug angesagt bis hin zur Radtour oder Waldtag. Einmal die Woche ist Rhythmik angesagt. Oft basteln sie auch (eine Erzieherin hat sich darauf spezialisiert und macht wirklich schöne Sachen mit den Kindern), manchmal töpfern sie. Natürlich gibt es auch viel Freispiel und manchmal langweilt sich meine Tochter auch (z.B. wenn sie auf ihrem Standardspielplatz sind und ihre beste Freundin nicht da ist), aber das ist die Ausnahme und dabei ist sie jetzt schon fast vier Jahre in dem Kiga.

Wenn es bei euch wirklich so langweilig abläuft, wie es klingt, könnt ihr vielleicht mal auf einem Elternabend Vorschläge machen? Wenn nicht genug Erzieher da sind, können ja auch Eltern mitkommen bei Ausflügen & Co.

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@berita

Antwort von Mucki+Ninchen am 18.06.2009, 18:52 Uhr

Hallo,

danke für deine Tipps - nur das Problem ist nicht unbedingt der generelle Tag im Kiga, denn solange die Freunde meiner Tochter da sind, ist es kein Problem. Hier wird schon das ein oder andere unternommen, wenn auch nicht soviel wie von dir geschildert.

Mir gehts eher darum, wie meine Tochter, wenn eben mal nichts geboten wird, aus der Langeweile rauskommt. Grundsätzlich denke ich auch, dass einem Kind nicht immer von morgens bis abends Programm geboten werden muss - ab einem gewissen Alter sollten sie sich auch allein beschäftigen können.

Ich glaube nicht, dass es im Kiga generell langweilig ist, sie ist auch erst seit einem Jahr in diesem Kiga. Für meine Tochter ist es halt so ... nur wie kommt sie daraus? Wie bringt man ihr "lerne, dir was zu suchen, mit dem du dich beschäftigen kannst" bei, ohne ihr die Bücher anzubieten?

Hm, es ist einfach schwierig finde ich :-) Der Tag ist lang im Kindergarten ... und die letzten 3 Stunden sind offenbar besonders lang. Nur daran wird sich nunmal nichts ändern lassen. Ich möchte nur gern, dass sich das letzte Jahr vor der Schule nicht zu schwierig gestaltet ... ein Jahr kann echt lang sein. Und sie soll ja gern in den Kiga gehen - bisher gings auch recht gut, aber seit einiger Zeit eben nicht mehr.

Gruß, Mucki

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Re: @berita

Antwort von berita am 18.06.2009, 20:32 Uhr

Hallo,

achso hmm. Also ich muss sagen, dass ich als Kind selbst immer sehr lange im Kiga war. Und gerade die letzte Stunde habe ich als sehr unschön und ja auch langweilig empfunden, weil ich das letzte Kind war, das abgeholt wurde und es quasi nur noch ein Warten auf meine Mutter darstellte. Was soll man dann auch tun im Kiga, allein, oft müde und mit dem Spielzeug, das man eh schon auswendig kennt? Leider kann ich dir keine Lösung für das Problem nennen (wenn du niemanden hast, der sie eher abholt), aber ich würde da den "Fehler" nicht im Charakte meiner Tochter suchen. Das ist einfach eine blöde Situation fürs Kind. Bei uns ist das zum Glück nicht so problematisch, weil recht viele Kinder bis zum Kigaschluss bleiben, auch die Freunde meiner Tochter. Vielleicht kann sich deine Tochter gelegentlich verabreden und dann mit einem anderen Kind eher nach Hause gehen.

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Re: @berita

Antwort von Mucki+Ninchen am 18.06.2009, 21:00 Uhr

Huhu nochmal :-)

Ja, vielleicht hast du recht. Früher abholen geht leider nur ab und zu mal ... das genießt sie dann auch sehr. Heute habe ich sie früher abgeholt als sonst und sie fand es prima. Naja, wir werden das Jahr schon rumkriegen ... vielleicht wird es ja auch besser, wenn sie in der Vorschulgruppe ist.

Lieben Dank für deine Antworten!!

LG Mucki

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Kehraus

Antwort von glückskugel am 19.06.2009, 8:41 Uhr

Also bei uns dürfen die letzten Kinder immer mit der Erzieherin kehren, nachschauen ob überall das Licht aus ist und die Türen zu, das Gruppenbuch ins Büro bringen, Tassen abspülen und ganz viel mit der Erzieherin schwatzen. Das ist schon so eine Art Sonderbehandlung. Trotzdem ist es am Ende natürlich öde. Da würde ich auch den Fehler nicht beim Kind suchen.

Und zu Hause würde ich dann nicht mehr darauf bestehen, dass sie alleine was macht (außer am Wochenende). Die kurze Zeit zwischen 17 Uhr und Schlafenszeit würde ich voll zum gemeinsamen kuscheln, essen, spielen, lesen nutzen.

Im Übrigen ist ein Kind, das Bücher mag doch nicht das Schlechteste. Achte diese positive Eigenschaft an Deiner Tochter.

Ich mag große Gruppen und Feste oder Sportveranstaltungen übrigens bis heute nicht. Unglücklich bin ich deshalb nicht.

LG,
Stefanie

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@glückskugel

Antwort von Mucki+Ninchen am 19.06.2009, 10:57 Uhr

Huhu Stefanie,

ja, du hast recht. IN der Woche muss sie sich auch nicht allein beschäftigen, das kommt automatisch, während ich Essen mache sitzt sie neben mir in der Küche und liest.

Ich selbst liebe Bücher und bin heilfroh, dass es ihr genauso geht - deshalb irritiert mich die Einstellung des Kiga etwas, die das eben nicht so wollen. Vielleicht auch, weil sie Angst haben, dass meine Tochter "sich in der Bücherwelt verliert" und den Bezug zur Realität nicht aufbaut. Das ist zwar in meinen Augen eine unnötige Angst - aber im Kiga wird halt viel pauschalisiert. Und ein Kind, welches "aus dem Rahmen fällt", egal in welche Richtung, muss erstmal aufholen, lernen, sich anpassen, hat Defizite und so weiter ....

Ich denke, nach euren Antworten hier, ich werde einfach ein stärkeres Rückrat brauchen im Kiga - sie sollen meine Tochter so nehmen wie sie ist, und wenn ab 15 Uhr kaum Kinder da sind und sie lieber Bücher liest, dann soll sie es machen ... und solange sie sich in die Gruppe einfügt, muss sie nicht auf Teufel komm raus mit allen und jedem spielen wenn ihr nicht danach ist.

Zum Schluss aufräumen und so macht sie auch sehr gern, ist wohl auch hilfsbereit und alles - nur das kann man nicht 2 Stunden machen :-))

Ich versuche einfach, mal mehr auf mein Bauchgefühl zu hören ...

Danke dir auch für deine Antwort!

LG Mucki

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