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Geschrieben von Chriss123 am 27.09.2023, 12:33 Uhr

Begrüßen im KiGa

Hallo zusammen,

Ich bin gerade etwas genervt von unserer Bezugserzieherin und den Kolleginnen und frag mich, wie ich deren Verhalten einordnen soll.

Wir sind erst seit ein paar Wochen mit unserer 2,5 Jahre alten Tochter in der Umgewöhnung von Tagesmutter zu KiGa: 1. Wochen super, 2. Woche am Freitag krank, 3. Woche Mo und Di abholen müssen wegen Weinkrampf, Mi und Do dann zu Hause behalten, weil die Kleine erkennbar zu wenig Schlaf hatte (sie weigert sich noch in der KiTa zu schlafen, pennt dann im Auto auf dem Heimweg ein und der ist zu kurz damit sie sich komplett ausschlafen kann). Jetzt ist Woche 4 und ich kann sie morgens unter Tränen abgeben und sie rennt mir nach dem Mittagessen in die Arme. Soweit eigentlich ne normale Eingewöhnung.

Was ich nicht verstehe, ist Folgendes: die Bezugserzieherin hat unsere als letztes Kind eingewöhnt. Zwei Bezugskinder hat sie aus dem letzten Jahr und einen Kleineren auch von diesem Jahr. Wenn wir morgens als erste da sind, begrüßt sie uns und interagiert mit der Kleinen. Geht auf Augenhöhe etc, also eigentlich super. Aber sind wir die zweiten oder dritten von "ihren Kindern" kommt da nur ein "Hallo Kind" und sie bleibt sitzen bei den anderen, die scheinbar friedlich mit ihr kuscheln/spielen. Und ich steh mit nem weinenden Kind an der Tür, das sich festklammert und erkennbar nicht bleiben will. Irgendwie hätte ich die Erwartung, dass dann gesagt wird "ich muss eben begrüßen, ich komm mit dem neuen Kind zurück" oder sie nimmt das andere Kind halt mit zu uns an die Tür um meine zu empfangen. Ich soll mich vor der Tür verabschieden und nicht in den Raum kommen, weil meine dann nur noch mehr klammert, also kann/soll ich die Kleine ja vermutlich auch net zur Erzieherin bringen. Ich versteh das nicht. Die Frau soll doch aktiv eine Bindung fördern und dass weinende Zweijährige mehr brauchen als ein "Hallo dahinten" und dann an der Tür von Mama stehen gelassen werden, find ich irgendwie normal. Oder ist das im KiGa einfach so? Kind weinend rein werfen und schnell rennen? Wie sind da eure Erfahrungen?

Die anderen beiden Erzieherinnen der Gruppe grüßen uns auch nur statt aktiv das Kind anzunehmen. Da sie aber ja nicht die Bezugserzieher sind kann ich noch nachvollziehen, dass sie sich nicht gegenseitig in die Eingewöhnung reinpfuschen wollen.

 
14 Antworten:

Re: Begrüßen im KiGa

Antwort von Hexhex am 27.09.2023, 15:40 Uhr

Hallo,

das sind ja mehrere Punkte, und ich sag mal separat was zu den einzelnen Themen.

Was die Eingewöhnungsmethode angeht, ist die in eurem Kiga zwar eine weit verbreitete, aber keine optimale. Entwicklungspsychologen sagen seit Jahrzehnten, dass die sog. Sanfte Eingewöhnung der beste Weg ist. Ich hatte das Glück, beim zweiten Kind so einen Kiga gefunden zu haben (nachdem mein erstes Kind in einem anderen Kiga anfangs sehr unglücklich war und viel geweint hat.)

Bei der Sanften Eingewöhnung bleibt man als Mutter anfangs ganz dabei (zuerst so ein, zwei Stunden) und geht erst nach Tagen das erste Mal für kurze Zeit weg (anfangs nur in den Nebenraum, später dann aus dem Kiga raus). Diese Zeiten verlängert man schrittweise, sofern das Kind die kurzen Abwesenheiten gut geschafft hat.

Die Sanfte Eingewöhnung hat kein Zeitlimit, sie darf dauern, so lange das Kind braucht, und wenn es sechs Wochen sind. Am Schluss muss die Mutter natürlich morgens nur noch kurz mit dableiben, man sitzt also nicht wochenlang im Raum. :-) So kann ein Kind die Mutter ohne Tränen gehen lassen.

Leider gibt es noch nicht viele Kigas, die das praktizieren, weil man oft die Anwesenheit von Müttern als störend empfindet. Aber die Kinder bezahlen natürlich den Preis dafür mit Tränen, Angst und Trennungsschmerz.

Das zweite Thema ist das Verhalten der Bezugserzieherin. Hier hilft es nicht, über ihre Motive zu spekulieren oder das Ganze hier im Forum zu diskutieren. Sondern du musst bitte einfach mit ihr sprechen. Man kann diese Dinge nirgendwo klären als dort, wo sie hingehören: bei der betreffenden Person.

Nur wenn Erzieherinnen ein Feedback bekommen, können sie ja überhaupt ihr Verhalten hinterfragen. Wenn Mütter immer schön den Mund halten und nur hintenrum jammern, erfahren Erzieherinnen noch nicht mal, was die Mütter bewegt.

Du musst auch keine Angst haben, dass dein Kind Nachteile hätte, weil du mal unbequeme Fragen stellst. Im Gegenteil: Ich konnte sowohl im Kiga als auch später in der Schule meiner Kinder immer feststellen, dass man mit Kindern von Müttern, die nicht zu angepasst waren, eher achtsamer umging. Ich selbst habe - freundlich - immer alles angesprochen, was mich verwundert oder irritiert hat.

Es geht ja hier um etwas, das dir Sorge macht. Also einfach mal zur Erzieherin hingehen und die Sache ansprechen - was sonst?

LG

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Re: Begrüßen im KiGa

Antwort von Cafe2go am 27.09.2023, 18:04 Uhr

Hallo,
Unser Großer wurde immer sofort begrüßt und zu einer Aktivität eingeladen. Wenn er weinte oder sichtlich traurig war, kam natürlich jemand zu ihm und hat ihn mir "abgenommen". Weinenden Kind in den Raum schieben und dann schnell die Tür zuknallen, obwohl keiner beim Kind ist finde ich unmöglich :-/

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Re: Begrüßen im KiGa

Antwort von Nikac am 27.09.2023, 18:11 Uhr

Wir haben auch das gleiche Konzept wie meine Vorschreiberin.
Das finde ich auch optimal so kann man dem Kind die Zeit geben die es braucht. Der eine länger der andere kürzer.

Was das mit der Bezugserzieherin angeht würde ich es auch einfach ansprechen wenn dich das stört. So bekommen sie auch Feedbacks wie es evtl besser laufen kann.
Es geht ja auch um dein Kind das sich dort wohlfühlen soll.

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Re: Begrüßen im KiGa

Antwort von Chriss123 am 27.09.2023, 19:08 Uhr

Danke für die lange Antwort. Einen kiga mit sanfter Eingewöhnung (nennt man bei uns wohl Münchener Modell) und Platz für uns hab ich hier leider nicht finden können. Zeit genug hätten wir dafür nämlich gerne gehabt.

Ansonsten bin ich ja froh, dass das Verhalten nicht die Norm ist/sein sollte und mein Bauchgefühl schon recht hat. Die anderen Eltern scheinen das so mitzutragen/ zu akzeptieren. Da hab ich mich jetzt doch gewundert, ob ich zu viel erwarte. Da werde ich definitiv drüber reden, am Anfang war halt viel los und ich dachte, ich bilde mir das Verhalten vielleicht auch ein, weil ich vom Weinen der Kleinen mitgenommen bin. Bei ihrer Tagesmutter ist Weinen beim Abgeben nicht einmal passiert und das hat mich einfach total überrascht.

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Re: Begrüßen im KiGa

Antwort von Chriss123 am 27.09.2023, 19:17 Uhr

Danke. Die anderen Eltern schicken halt rein und gehen. Scheint einfach das normale Vorgehen in dem KiGa. Da weint aktuell aber auch kein Kind - sind alle locker schon einen Monat länger in der Gruppe und scheinbar zufrieden. Dementsprechend war ich echt verwirrt, was jetzt von mir erwartet wird. Nicht reinkommen sollen find ich schon schwer genug, aber weinend stehen lassen und hoffen, dass irgendwann irgendjemand kommt... werd das definitiv ansprechen, da meine Erwartungen wohl eher nicht zu viel sind, wenn ich mir die Antworten ansehe.

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Münchner Modell /Berliner Modell

Antwort von blessed2011 am 27.09.2023, 19:26 Uhr

Münchner Modell ist nicht sanfte Eingewöhnung durch die Erzeiherinnen sondern die Mutter (bzw Bezugsperson) gewöhnt das Kind qausi in die Gruppe ein durch Begleitung

Berliner Modell ist Bezugserzieher Prinzip mit Eingewöhnung durch die Erzieherin

Man sagt Berliner Modell...das Kind wird eingewöhnt
Münchner Modell das Kind gewöhnt sich ein


Vielleicht liegt einfach ein anderes Konzept vor als du dachtest und deshalb gehen eure Erwartungen so krass auseinander. Google dir mal die Konzepte und frag wonach deine Kita arbeitet.

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Re: Begrüßen im KiGa

Antwort von Chriss123 am 27.09.2023, 19:27 Uhr

Ja, ich wollte das auch ansprechen. Aber irgendwie scheint reinschicken und gehen bei uns im kiga normal zu sein. Die anderen Kinder weinen und klammern aber auch nicht. Dementsprechend wollte ich vorher gern wissen, ob mein Radar korrekt ist und begrüßen/abnehmen ein erwartbarer Anspruch. Bei der Tagesmutter war das immer so, aber die hat auch sonst immer 150% gegeben für die Kids. Gab sogar ne Geburtstagsfeier für ein ehemaliges Kind, weil in dessen KiGa Ferien waren. Da hilft mir vorher Feedback, dass ich nicht völlig verwöhnt bin.

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Re: Begrüßen im KiGa

Antwort von die_ente_macht_nagnag am 27.09.2023, 19:28 Uhr

Wenn du Hilfe beim Abgeben mit dem weinenden Kind benötigst, muss du das kommunizieren. Auch Erzieher können keine Gedanken lesen. Sprich sie doch einfach mal an, dass du dir in der Situation eine aktive Unterstützung wünschst.

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Re: Begrüßen im KiGa

Antwort von Chriss123 am 27.09.2023, 19:36 Uhr

Ja, ich wollte das auch ansprechen. Aber irgendwie scheint reinschicken und gehen bei uns im kiga normal zu sein. Die anderen Kinder weinen und klammern aber auch nicht. Dementsprechend wollte ich vorher gern wissen, ob mein Radar korrekt ist und begrüßen/abnehmen ein erwartbarer Anspruch. Bei der Tagesmutter war das immer so, aber die hat auch sonst immer 150% gegeben für die Kids. Gab sogar ne Geburtstagsfeier für ein ehemaliges Kind, weil in dessen KiGa Ferien waren. Da hilft mir vorher Feedback, dass ich nicht völlig verwöhnt bin.

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Re: Münchner Modell /Berliner Modell

Antwort von Chriss123 am 27.09.2023, 19:41 Uhr

Ich glaub, du hast mich missverstanden. Ich weiß, dass unser KiGa das Berliner Modell hat. Ich hab einen mit Münchner gesucht, aber keinen Platz bekommen. Mit dem Berliner Modell hab ich mich also abgefunden. Aber auch in dem werden Kinder doch hoffentlich ordentlich begrüßt und gerade weinende auch sanft übernommen. Schließlich fordert das Konzept ja die Weinerei zum Teil heraus.

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Ja, im Kindergarten wird nicht eingewöhnt wie in der Krippe, das ist ganz anders

Antwort von blessed2011 am 27.09.2023, 21:42 Uhr

Ah ok,man hätte mit dem Münchner "rechtfertigen" können, dass ihr selber reinkommen und euch orientieren müsst. Das war mein Gedanke dahinter. (Nicht dass ich die Situation ohne Begrüßung zielführend finde, das sollte in jedem Modell passieren. Eigentlich nicht nur in irgendeinem Modell sondern in jedem sozialen Setting. Naja sei's drum

Wie oft ist das denn vorgekommen? Ich meine ja, sie ist die Bezugserzieherin aber sie ist ja trotzdem nicht freigestellt sich um die anderen zu kümmern, wenn dein Kind rein kommt. Wie würdest du es als mutter finden, wenn dein Kind vom Schoß genommen, beiseite gestellt und ignoriert wird nur weil ein neues, wichtigeres Kind kommt? Selbst nach der Eingewöhnung sind nicht alle Kinder stabil und brauchen morgens Zeit zum ankommen.

(nur um mal die andere Seite zu schildern, keine persönliche Kritik, ich verstehe dein Anliegen)

Fakt ist aber, dein Kind ist wichtig und sollte auch während er Eingewöhnung besondere Aufmerksamkeit bekommen, aber eben nicht die alleinige. Das wird ja spätestens nach der Eingwöhnung auch so sein, dass sie Teil der Gruppe ist, nicht allein in Betreuung.

Und wenn ich es richtig verstanden habe, reden wir von Kindergarten, nicht von Krippe? Da sind die Eingewöhnung meist an die Modelle der Krippe "angelehnt" aber werden sehr viel weniger struktuiert eingesetzt bzw benötigt, weil die meisten Kinder besser klar kommen, weil sie älter sind.

Ich wünsche euch, dass ihr eine gute Lösung findet. Wenn du der Einrichtung nicht vertraust, wird es sicherlich schwierig.

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Re: Ja, im Kindergarten wird nicht eingewöhnt wie in der Krippe, das ist ganz anders

Antwort von blessed2011 am 27.09.2023, 21:46 Uhr

Und zur Klarstelleung, ein weinendes Kind muss ZUwendung bekommen, und nein, niemand sollte sein Kind reinschieben und gehen, wenn das KIND noch nicht so weit ist. Bin ich völlig dagegen.
Such das Gespräch, sprich deine Beobachtungen an, so wie hier gesagt wurde.

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Re: Ja, im Kindergarten wird nicht eingewöhnt wie in der Krippe, das ist ganz anders

Antwort von Chriss123 am 28.09.2023, 10:23 Uhr

Ich verstehe das mit den anderen Kindern absolut. Schon allein, weil ich selbst Geschwister hab. Da muss ich bis heute auch mal auf Aufmerksamkeit warten. ;-)

Finde ich auch wichtig, dass Kinder das lernen. Und ja, da ist bei mir auch die Bereitschaft da, dass mein Kind mal mit Erklärung(!) abgesetzt und sich um ein anderes gekümmert wird, dass es augenscheinlich dringender braucht. Die anderen kuscheln oder spielen ja ohne Tränen, während meine Rotz und Wasser heult. Oder - total verrückt - man begrüßt das neu reinkommende Kind gemeinsam mit den schon vorhandenen! Ich kenn die anderen Kinder nicht gut genug, um deren momentane Wohlfühllage im kiGa zu beurteilen, aber wenn meine morgens schon da ist, müssten die ja dann auch ignoriert werden und damit klar kommen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Erzieherin sich ausgerechnet unsere rauspickt mit dem Verhalten. Das passiert nämlich jeden Tag, wenn wir nicht die ersten sind. Und das find ich schon schräg. Das erste Kind des Tages bekommt gefühlt die volle Aufmerksamkeit und die späterkommenden werden nur von weitem begrüßt. Überspitzt erleben wir gerade "Heute bin ich König und meine Erzieherin baut fünf Türme mit mir bis Mama geht" vs. "Oh, meine Erzieherin sitzt da hinten und beschäftigt sich mit xyz. Ich steh dann mal hier und weine". Da will man am liebsten jeden Tag schon vor der Öffnungszeit ankommen um ja den bestmöglichen Übergang zu kriegen und das kann ja irgendwie auch nicht sein...

Ich werde es ansprechen müssen, damit ich auch die Beweggründe der Erzieherin verstehe. Wollte nur erstmal objektives Feedback, ob ich total absurde Erwartungen hab an eine Begrüßung im KiGa.

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Re: Begrüßen im KiGa

Antwort von Rote_Nelke am 02.10.2023, 14:39 Uhr

Ich würde mein Kind zur Erzieherin begleitet.

Wenn du im Raum nicht erwünscht bist, muss sie sich halt zu dir bequemen.

Du kannst auch einen Gesprächstermin vereinbaren, evtl noch mit der Leitung zusammen. Den Verlauf der Eingewöhnung ansprechen und welche Lösungen es für die Ablösung geben kann.

Bei uns gab es immer noch ein Fenster zum Winken, teilweise konnten die Eltern noch ein kleines Herz malen und "da lassen"

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