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Geschrieben von bony am 10.12.2009, 9:43 Uhr

Schlechte Tests

Hallo zusammen,

wie reagiert ihr wenn Eure Kinder schlechte Tests schreiben obwohl Ihr mit ihnen gut geübt habt und ohwohl sie zu Hause alles wußten?
Weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Bin total enttäuscht. Muß aber motivieren.

Danke und Gruß

 
8 Antworten:

Re: Schlechte Tests

Antwort von Pemmaus am 10.12.2009, 10:00 Uhr

Auf jeden Fall nicht schimpfen, wenn die Vorbereitung gestimmt hat.

Mit dem Kind zusammen die Arbeit durchgehen und dabei das Kind selbst auf die Lösung kommen lassen. Vielleicht gab es Probleme mit der Fragestellung. Das kann man dann ja erkennen.

Verschenkte Punkte erkennen... und Mut machen für das nächste Mal.

LG
Pem

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Wir stärken unsere Talente und wachsen über uns hinaus

Antwort von Franz Josef Neffe am 10.12.2009, 13:34 Uhr

Wenn das Kind es zu Hause KANN, dann zeigt das, dass zu Hause das KÖNNEN gepflegt wird, und dafür darfst Du Dir schon mal einen Pluspunkt aufschreiben. Wenn es das Kind in der Schule NICHT kann, dann zeigt das a) dass die Schule nicht klug genug war, die die gute Vorgabe von zu Hause aufzugreifen und weiterzuführen und b) dass dort im Grunde (unbewusst) immer alles am NICHTKÖNNEN ausgerichtet ist.
Wenn die Mama zum Lehrer sagt: "Aber zu Hause kann ers doch!" und als Antwort bekommt: "Aber in der Schule kann ers nicht!", dann wird ja überdeutlich, wie stark es hier ums Können und dort ums Nichtkönnen geht.
In der Du-musst-Schule wird man zum Ich-muss-Denker dressiert, das mache ich als Ich-kann-Schule-Lehrer nicht mit. Ich greife dankbar die wertvolle Vorarbeit der Eltern auf und sage dem Kind schon bei der ersten Sicht, dass es kann und ich großes Interesse an seinem Können habe und wir das gemeinsam gut entwickeln werden.
Wenn Du Dir die Situation von Deinem Kind anschaust, dann ist da nix von Gemeinsam. Es steht ganz allein da mit den Problemen, die ihm durch eine einseitige Pädagogik erwachsen sind. Wenn das Kind nach meiner Rechenstunde nicht richtig rechnet, muss das mitnichten immer am Kind liegen. Und schließlich werde ich als Profi dafür bezahlt, dass ich rausfinde, was das Problem ist. Und ich werde nicht dafür bezahlt, dass ich in meine Vorschriftenschablone schaue, was für diesen Fall dort steht, und dann dieses am Kind vollziehe.
Wenn man ein paarmal in Tests Misserfolg hatte, dann haben Tests an sich schon die Wirkung, dass man sich bloßgestellt und erniedrigt und schlecht fühlt, da muss noch gar kein Test geschrieben werden, im Extremfall genügt das Wort, um Angstreaktionen auszulösen. Statt dass sich die Pädagogik daran gewöhnt, das konkrete Problem zu erkennen und zu lösen, gewöhnt sie alle an die Angst und wurstelt weiter.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer würde ich erstmal Dein Kind anlachen und sagen: "Jetzt sind wir Lehrer schon so dumm, dass wir nicht mal mehr so prüfen können, dass wir herausfinden, was für ein Genie Du bist! Entschuldige bitte! Meinst Du, Du könntest es mit mir nich einmal probieren?"
Dann sag ich ihr erst einmal mindestens 5 Minuten lang, wie gut und wunderbar sie ist und dass ich sehe, dass sie was kann usw.
Und dann zeig ich ihr AUF MEIN RISIKO, dass sie kann. Macht sie dabei einen Fehler, so nehme ich das auf mich und sage: "Ich hab das noch nicht richtig gemacht. Kannst Du mir helfen, die Aufgabe so zu stellen, dass das Ergebnis richtig wird?" Ich muss ja erst einmal das in die Brüche gegangene Vertrauen wieder gewinnen. Und dabei werde ich jede kleine Leistung als gut herausstreichen. Und Du kannst beobachten, wie es dabei im Menschen lebendig wird. Und wie er wächst. Ins Leben hinein. Nicht in die nächste Unterrichtsschablone.
Wenn wir dann eine gute emotionale Basis haben, können wir uns dem tatsächlichen Problem widmen: "Weißt Du, Unterricht wird heute oft dermaßen blöd gemacht, dass es nicht auszuhalten ist; wollen wir uns mal anschauen, wie wir damit fertig werden und es machen, ohne uns darüber aufzuregen?" Dann versetzen wir uns in die Rolle einer betroffenen Unterrichtsvollzugsbeamtin, die es unbedingt gut und richtig nach Vorschrift machen will und dabei den Menschen zum Objekt ihres Vollzugs macht. Wir sehen, dass das IHR Problem ist, und lösen einfach die gestellte Sachaufgabe. Das schaffen wir, weil wir mit unseren Kräften, die wir dafür brauchen eine gute Beziehung pflegen und sie regelmäßig stärken. Und dann überlegen wir uns, ob wir überhaupt in die Schule gehen, um dort das kleine 1 x 1 zu lernen. das geht doch zu Hause viel, viel besser! Nein, wir gehen in die Schule ab sofort, weil wir dort an einem Managemenztkurs in Personalführung, Thema: "Umgang mit schwierigen Erwachsenen", teilnehmen. Uns interessiert, wie wir die Lehrerin mit unserem Können zum lachen oder zum Staunen bringen oder wann sie vor Überraschung vom Stuhl fällt. Wär das keine Montivation für Euch?
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe

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Re: Schlechte Tests

Antwort von Putzteufel am 10.12.2009, 14:37 Uhr

ärger gibt es bei uns nur, wenn schlechte Test geschrieben werden aufgrund verschweigens der Themen die gelernt werden sollen- so geschehen bei meinem 6. Klässler er hatte keine Lust zu sagen was noch dran kam und das war Hauptthema in Erdkunde und er hat den Test verhauen - die wurde nicht so einfach akzeptiert. In Mathe fiel die letzte Arbeit warum auch immer schlecht aus -das war einfach so da wurde er unterstütz dass es nächstes mal besser geht.

Der Kleine genauso - seine 5+ in einem Diktat war ein absoluter ausrutscher und von daher kein Thema.

Diskutiert wird über schlechte Noten nur dann wenn nicht gelernt wurde - wenn gelernt wurde dann ist jede Note o.K. und man sieht ja dann wo es hakt wenn was falsch ist und kann es dann nachlernen.

Gruß Putzi

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manchmal wünschte ich mir...

Antwort von schneggal am 10.12.2009, 16:45 Uhr

...es gäbe ein paar mehr Lehrer, die wenigstens im Ansatz so denken!!

Danke für die Worte...nur leider ist der Weg, eine Lehrkraft in einer gemeindlichen Grundschule dahin gehend zu motivieren, schier unendlich...

lg schneggal

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Mach nicht den Fehler,...

Antwort von supermampfi am 10.12.2009, 17:36 Uhr

...und nimm diese Noten persönlich. Meine Mutter hat mir mit ihrem "ich-bin-ja-so-enttäuscht"-Blick allen Spaß am Lernen genommen. Fazit: Ich habe vor jeder Probe eine riesige Versagensangst gehabt.
Sie ist sicher auch enttäuscht. Aber Ihr solltet den Grund herausfinden, warum(!!!) es schiefgelaufen ist.

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Re: Schlechte Tests

Antwort von Tinai am 10.12.2009, 17:38 Uhr

Hallo,

zum einen darf man glaube ich seine echte Enttäuschung zeigen, wenn man sie so zeigt, dass man nur von der Leistung, nicht aber vonm Kind enttäuscht ist.

Ich war noch nie enttäuscht, auch wenn mein Sohn eine 4 nach Hause brachte.

Mein Sohn ist dann sehr geknickt. Ich frage immer, wie er zu seiner Leistung steht, ob er sich angestrengt hat oder ob er eine Erklärung hat, warum die Arbeit so ausgefallen ist. Da hat er ganz gute Ideen und tatsächlich hängt es auch vom Fach ab. Eine 2-3 im Aufsatz ist super, eine 2-3 in Mathe einfach weit unter Möglichkeiten -ganz individuell von seinem Leistungsvermögen ausgehend.

Und mit seinen Erklärungen kann man ihn dann auch motivieren, nächstes Mal zu üben oder rechtzeitig Bescheid zu geben (wir üben nur mit ihm, wenn er das von sich aus wünscht).

Zum Glück waren das bisher Ausrutscher am Ende der 3. Klasse und am Anfang der 4. Klasse und seine Lehrerinnen kennen ihn auch schon seit der zweiten Klasse. Gerade in Deutsch und in Mathe, wissen sie, was sie von ihm erwarten können und gehen auch mit Ausrutschern - wie mit Spitzenleistung sehr gut um!

Patzer gehören dazu und besser man macht in der Grundschule mal eine erste Erfahrung damit als erst später in der weiterführenden Schule. So zumindest meine Einstellung.

Grüße Tina

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Ersetze "Leistung" durch "Ergebnis"

Antwort von Tinai am 10.12.2009, 17:41 Uhr

denn leisten tun sie genug!

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Re: Schlechte Tests

Antwort von bony am 12.12.2009, 16:22 Uhr

Vielen Dank für Eure Beiträge.

Schönes Adventswochenende

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