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Geschrieben von ziegelstein am 02.05.2013, 14:32 Uhr

Kommunion und mein Kind leidet, weil wir nichts sind.....

..... und alle anderen jetzt ganz viele Geschenke bekommen. Und meinem KInd geht es so schlecht.

Ich frage jetzt schon manchmal, was denn zur Kommunion geschenkt wird. Ich höre dann immer: Fahrrad, Handy, IPod, Wii, Nintendo, Fernseher..... viel Geld.

Was bekommen den eure zur Kommunion?? Was fehlt meinem Kind also noch alles???

PS: wir leben im streng katholischen Bayern als Ungläubige!!

 
22 Antworten:

Re: Kommunion und mein Kind leidet, weil wir "nichts" sind.....

Antwort von Carmar am 02.05.2013, 14:49 Uhr

Meine Tochter ist erst nächstes Jahr dran.
Handy, IPod, Wii, Nintendo, Fernseher wird sie mit Sicherheit nicht bekommen.
Vielleicht ein Fahrrad in der nächsten Größe, denn sie hat noch keins mit Beleuchtung und das braucht man hier bei der Radfahrprüfung im 4. Schuljahr. Aber eigentlich ist das in meinen Augen kein Kommunionsgeschenk (eher Geburtstag, Weihnachten).
Viel Geld wird es auch nicht werden, weil wir nur mit 12 bis 20 Gästen feiern werden. Andere haben locker 50 bis 100 Personen am Start.
Und laden am Montag nach dem Weißen Sonntag die ganze Straße ein. Schüttel. Ich habe schon mehrere gehört, die meinten, man müsse ein Jahr vorher den Saal buchen. Wie das geht weiß ich nicht, denn die Termine stehen noch nicht fest.

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Re: Kommunion und mein Kind leidet, weil wir "nichts" sind.....

Antwort von Christine70 am 02.05.2013, 14:53 Uhr

erkläre deinem kind den sinn von kommunion und daß man nicht stolz sein muß, wenn man mit den geschenken angibt wie graf rotz.

wir haben unserem kind nicht viel geschenkt, weil wir genug ausgaben hatten. da kommen schnell ein paar hunderter zusammen. mein sohn hat das alles mitbekommen, auch die beiden großen, weil ich jede ausgabe mit ihnen besprochen hab. und dann gab es nur eine kleinigkeit, eine uhr oder eine kette mit kreuzanhänger. mehr nicht.

klar bekamen sie auch einiges an geld zusammen, aber da wurde einiges auf die seite gepackt für später. einen teil durften sie ausgeben, aber eine wii z. b. konnten sie sich nicht davon kaufen, dafür wars zu wenig.

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Re: Kommunion und mein Kind leidet, weil wir "nichts" sind.....

Antwort von Christine70 am 02.05.2013, 14:55 Uhr

erkundige dich mal, normalerweise wird da immer ein fester termin hergenommen. bei uns ist es immer der sonntag nach Himmelfahrt. das wäre dieses jahr der 12. mai, also muttertag.

einfach mal im pfarramt erkundigen, die haben bereits die termine für ein paar jahre im voraus. allerdings reichte es bei uns 3 monate vorher, weil hier nur wenigste katholisch sind. waren letztes jahr nur 3 kinder

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Re: Kommunion und mein Kind leidet, weil wir "nichts" sind.....

Antwort von tweenky am 02.05.2013, 14:57 Uhr

Bei uns steht das Ganze erst in zwei Jahren an.

Bei einem Freund meines Sohnes gab es vor allem recht hohe Geldgeschenke; ich glaube, hier sind fast 1.500 Euro zusammen gekommen.

Ich finde ja, dass man das Ganze auch übertreiben kann. Ein schönes Geschenk von nahestehenden Verwandten/Freunde finde ich prima; aber hier haben anscheinend sogar (nicht befreundete) Nachbarn 20 Euro und mehr gegeben.

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Re: Kommunion und mein Kind leidet, weil wir "nichts" sind.....

Antwort von lotte_1753 am 02.05.2013, 15:10 Uhr

Bei mir war es die Konfirmation, aber da kamen über 1000 DM zusammen und meine Familie ist noch nicht einmal so gross. Kannst ja eine Jugendweihe machen. Kommt in Bayern sicher gut.

Aber ich wüsste außer einem ipod auch nicht, was die Kinder brauchen und nicht bekommen. Er kann ja die gleiche Anzahl der Kommunionsunterrichtsstunden mit Unkraut jäten im Garten oder anderen nützlichen Dingen verbringen und bekommt dafür auch nen ipod?
L

p.s. mein Mittlerer (9) braucht wirklich dringend einen iPod. Der billigere mp3 Player, den er bekommen hat (zusammen mit wirklich guten ader preiswerten kleinen Boxen) ist Mist und ich weiss nicht wie lange ich schon vor dem dummen Ding gesessen habe, um es zu konfigurieren bzw. herauszufinden, warum plötzlich einige Alben rückwärts gespielt werden. Wenn ich nur nicht so geizig wäre ...

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Re: Kommunion und mein Kind leidet, weil wir "nichts" sind.....

Antwort von Carmar am 02.05.2013, 15:31 Uhr

Hier sind so viele Kinder, dass es jedes Jahr mehrere Gruppen und deshalb mehrere Termine gibt. Es kann natürlich sein, dass die Restaurants darauf eingestellt sind und dann die Säle erst vorreservieren und ab Bekanntgabe des wirklichen Termins das anpassen.
Wir werden wohl zuhause feiern. Ich mache mir da keinen Stress.
Kochwütige Personen und einen Konditor haben wir in der Verwandtschaft.
Das ist schon mal hilfreich.

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Re: Kommunion und mein Kind leidet, weil wir "nichts" sind.....

Antwort von Reni+Lena am 02.05.2013, 15:38 Uhr

*seufz*
ich schleuse gerade das dritte Kind durch die Kommunion...
O graus..nächsten Donnerstag ist der lang ersehnte tag...

Tja...da das ein Familienfest ist und wir hier sehr dörflich wohnen wird hier natürlich auch die ganze Verwandtschaft eingeladen.
Bei uns hält sich das in engen grenzen weil nicht mehr so viel Familie da ist, aber bei vieln Kindern mit "bäuerlichen" Hintergrund kommen da gut und gerne 50-80 Gäste.

Ich weiß auch von den letzten jahren dass da ein Saal angemietet wurde etc und dass diese Kinder viel Geld von den Gästen bekommen haben.
Hier ist es jetzt nicht üblich eine Wii oder ein Handy zu schenken, sondern etwas kleines zum Andenken (teilweise etwas religiöses) und dann einen Schein in die Karte zu legen.
Eine Freundin meiner mittleren (mit großer bäuerlicher Familie) hat knapp 3000 Euro geschenkt bekommen.

Bei uns ist es so, dass wir 6 Pärchen eingeladen haben, und jeder so etwa 50-100 Euro schenkt und einen Anhänger für das Szabo Armband.

Lg Reni

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Re: Kommunion und mein Kind leidet, weil wir "nichts" sind.....

Antwort von Birgit67 am 02.05.2013, 15:41 Uhr

bei uns ist es zwar Konfirmation und keine Kommunion - aber mein Großer bekam so viel Geld zusammen dass er sich einen Laptop und ein I-Phone kaufte - der Rest (noch knapp 200Euronen) kam aufs Konto.

Einige die ich kenne und die auch "nichts" sind umgehen das Kirchengedöns damit dass sie das Geld das so eine Feier kosten würde den Kindern dafür geben (unsere Konfirmation kostete mit 20 Gästen ich glaube es war mit allem drum und dran so knappe 700 Euro). vielleicht wäre das auch was für Euch - muss ja nicht gleich 700 Euro sein - weniger reicht sicherlich auch.

Mein 2. macht jetzt den Konfirmantenunterricht - aber weil es ihn sehr interessiert - der Beruf Pfarrer war auch mal in seinen Gedanken als Arbeitswunsch - nur dass er dafür das große Latinum braucht und studieren muss hat ihn wieder davon abgebracht.

Gruß Birgit

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Re: Kommunion und mein Kind leidet, weil wir "nichts" sind.....

Antwort von kravallie am 02.05.2013, 17:16 Uhr

ich habe mein kind auf eigenen wunsch vom katholischen religionsunterricht abgemeldet, der pfarrer ist unmöglich bei uns und hat ihr schon früh das kraut ausgeschüttet.
ich bin sehr froh, daß meine tochter nicht neidisch ist, weder auf das weisse kleid, noch auf geschenke. es werden auch hier immer weniger kinder, die zur kommunion gehen. auch im streng katholischen bayern.
meinem großen kind habe ich es noch angetan, geldgeschenke kamen aufs sparbuch, kann mich an die summe nicht mehr erinnern. keinesfalls riesig, ist ja auch nicht sinn und zweck der kommunion.
wird im allgemeinen konsumwahn oft vergessen.

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Re: Kommunion und mein Kind leidet, weil wir "nichts" sind.....

Antwort von Hase67 am 02.05.2013, 17:41 Uhr

Hi,

das ist bei uns ähnlich, liegt aber auch daran, dass wir ein katholisches Kind (meine Tochter, ihr Vater ist katholisch und legte Wert darauf, ich habe das dann mitgetragen) und ein nicht getauftes Kind haben. Natürlich gibt es zur Kommunion von der Verwandtschaft teure Geschenke, Geld, etc., und unser Sohn guckt diesbezüglich "in die Röhre".

Ich überlege gerade, ob wir für ihn nicht, wenn er 14 ist, eine Art Jugendfeier organisieren, auch weil ich das als Übergangsritus in das Erwachsenenleben schön finde. Eventuell wäre das auch etwas für euch?

LG

Nicole

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Re: Kommunion und mein Kind leidet, weil wir "nichts" sind.....

Antwort von RR am 02.05.2013, 17:45 Uhr

Hallo
Kind erklären wie es ist u. gut ist....

Ich selbst bin ev. u. zu meiner Konfirmation kamen nur die Oma u. meine Schwester u. ihr damaliger LG u. natürlich meine Eltern.

Folglich bekam ich wenig Geschenke u. wenig Geld.... Feier wurde zu Hause "gelassen" ausgerichtet. Da meine Schwester bei Ihrer Konfi sich ein Fahrrad vom Konfi-Geld kaufen konnte (damals gab es noch eine 2. Oma u. einen Paten) haben meine Eltern mir das Konfi-Geld aufgestockt so dass ich mir auch ein Fahrrad kaufen konnte... ich habs heute noch u. bin mittlerweile 45.....

Kinder können sehr wohl mit "Unterschieden" umgehen wenn sie es erklärt bekommen! Die Feier würde ja auch Geld kosten u. das "spart" ihr jetzt u. könntet ggf. euerem Kind davon einen Herzenswunsch erfüllen.

viele Grüße

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Re: Kommunion und mein Kind leidet, weil wir "nichts" sind.....

Antwort von Sabine mit Amelie am 02.05.2013, 18:56 Uhr

Hallo,

ich selbst bin zur Konfirmation gegangen und habe von meinen Eltern "nichts" bekommen. Ich hatte 9 Tage nach meiner Konfirmation Geburtstag und als meine Eltern mich damals gefragt haben, ob ich denn mein Geschenk schon gefunden hätte, sagte ich ihnen, dass ich eigentlich gedacht habe, dass ich nichts bekomme. Sie wollten wissen, wie ich auf die Idee komme. Ich habe ihnen gesagt, dass ich ja zur Konfirmation auch nichts bekommen hätte. Sie meinten dann nur, dass ich zur Konfi ja die Feier bekommen hätte und ich solle mal in den Keller gehen. Da stand dann ein nagelneues Fahrrad für mich. Da war die Freude natürlich sehr groß. Ich bekam übrigens damals insgesamt zur Konfi DM 300,-- und fand es sehr viel Geld. Bei mir in der Klasse war damals der Sohn unseres Bäckers. Der hatte damals DM 2.500,-- bekommen. Das war richtig viel Geld für damalige Zeit. Ich für mich habe das übrigens für meine große Tochter übernommen. Ich habe sie gefragt, ob sie eine Feier möchte, oder ob sie das Geld möchte, was die Feier kosten würde. Sie entschied sich für die Feier. Ich denke, je nach Größe der Familie oder des Verwandten- und Freundeskreis, kann so eine Kommunion oder auch Konfirmation richtig teuer werden und da reicht es durchaus, dem Kind einfach nur die Feier auszurichten. Bei der Kleinen haben wir noch 6 Jahre Zeit. Aber auch sie darf sich dann aussuchen, ob sie die Feier oder das Geld anstatt Feier haben möchte. Wobei ich sagen muss, dass bei der Kleine nicht mehr wirklich viele Leute da sind, die mit ihr feiern würden, von daher könnte es theoretisch sein, dass wir ihr dann doch noch eine Kleinigkeit schenken, als Ausgleich dafür, dass die Große mehr Gäste hatte.

Liebe Grüße

Sabine

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Kann ich mir vorstellen

Antwort von Birke am 02.05.2013, 19:10 Uhr

Meine Kommunion fand 5 Monate nach dem Tod meiner Mutter und der Trennung von uns Geschwistern statt und ich kann mich nur noch an eine schöne Familienfeier mit Oma und alles Geschwistern erinnern. Geld gab es wenig (habe von meinen Pflegeeltern ein rotes Klapprad bekommen), als später dann die Klassenkameraden von ihrem Konfirmationsgeld erzählten, war ich auch sehr neidisch.

Mein Sohn ist nicht getauft, und als letztes Jahr seine Cousine zur Kommunion kam, fand er die zwei Stunden Gottesdienst so anstrengend, das er heute noch froh darüber ist. Wir haben darüber gesprochen, sind auch immer zur Kirche gegangen und er geht auch auf eine kath. Grundschule, wo er auch am Religionsunterricht teilnimmt.
Am Montag hat er sich gefreut, das nur 10 Mitschüler da waren, die anderen hatten frei wegen Kommunion.
Macht einfach mal was tolles zusammen.

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*Lach*

Antwort von Sodapop am 02.05.2013, 21:46 Uhr

Meine Tochter leidet auch ganz furchtbar, weil Mama nur alte Technik hat. AAAAAAAAAlle haben doch schon ein iPad, ein Samsung Galaxy SIII, ein Superdooperfernseher, etc. Und sie ist es ja sooooooooooooooooooo leid, dass sie immer sooooo veraltete Sachen hat. (Nintendo DS und ein Android 2.1 Smartphone. Gaaaaanz schrecklich also )
Ich habe ihr darauf hin mal den ökologischen Rucksack eines Smartphones aufgezeigt und was wir Menschen unserer Welt eigentlich antun. Seitdem ist sie mir ihrem 'alten' Zeugs glücklicher und pflegt es sogar besser.

Aber nun zu Deiner Frage:
Zur Kommunion hat sich mein Kind auch nur Geld gewünscht. Von dem Geld wurde dann der lang ersehnte Traum von Meerschweinchen erfüllt.

Ich fand die Meerschweinchen sehr passend für den Tag. Eine Art Unterstreichung der neu gewonnen Reife. Die Gemeinschaft der Christen und Jesus ist für sie da, und sie ist für die zwei Meerschweinchen da und schenkt ihnen ein schönes Leben abseits des Tierheims.

Eine Geschenkeorgie zur Kommunion wollte ich auch eher vermeiden. Ich kann bei einem iPad oder Smartphone überhaupt keinen Bezug zur Erstkommunion herstellen. Oder ganz schrecklich eine Spielekonsole mit einem kriegerischem Spiel, egal wie niedlich die Story ist.
Sowas gibt es - wenn überhaupt - zu einem Geburtstag

Grüße
Sodapop - auch äußerst ungläubig, aber seit der Vorbeireitung zur Erstkommunion doch hin und wieder Gottesdienstbesucher. Der Pfarrer ist einfach wunderbar und seine Reden bewegen mich immer wieder.

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Re: Kommunion und mein Kind leidet, weil wir "nichts" sind.....

Antwort von shokocrosy am 02.05.2013, 22:03 Uhr

meine Tochter leidet nicht,
sie kann ja immer noch zur Konfirmation wenn sie sich dann taufen lässt

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Jetzt versteh ich erst..

Antwort von Sodapop am 02.05.2013, 22:05 Uhr

...dein Kind geht garnicht zur Kommunion. *andiestirnklatsch*

Ja sag mal Ziegelstein, hat dir denn keiner erklärt, dass es bei der Kommunion garnicht so sehr um den Glauben geht? Und die Eltern auch ganz ungläubig sein dürfen?

Es geht um ein schönes Fest für das Kind,
es geht auch um die Geschenke,
es geht um einen Grund für eine Familienfeier
und es geht auch darum, dem Kind zumindest den Einblick in eine Glaubensgemeinschaft zu bieten - austreten kann man ja immer, aber nie wieder wird das Reinschnuppern so schön gemacht :)

Ihr hättet ohne weiteres mitmachen können - kein Blitz fährt vom Himmel und spaltet euch, wenn ihr die Sache nicht so ernst nehmt.

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Ich bin auch nichts...

Antwort von Henni am 02.05.2013, 22:13 Uhr

und lebe im streng kath dorf im Schwarzwald...meine Kinder sind evangelisch...aber ich stelle Ihnen frei, sich konfirmieren zu lassen.... aber es war bisher eigetnlich kein problem, dass sie keine Kommunion haben... wenn sie sich konfirmieren lassen wollen ..okay..wenn nciht...bekommen sie aufs Konto das Geld was uns die Feier sonst woghl kosten würden oder so *g* hab noch bis Juni zeit zu überlegen...dann sit Konfirmationsanmeldung...

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Kommt mir sehr bekannt vor...

Antwort von krummenau am 03.05.2013, 8:46 Uhr

Wir leben im streng katholischen Westerwald in einem Dörfchen, das nur aus einer Straße besteht, und sind auch "nichts".
Als wir hier vor 13 Jahren per Zufall landeten, noch ohne Kinder, mußten die Nachbarn erstmal schlucken, daß wir nicht katholisch sind. Unsere direkte Nachbarin ist ausgerechnet auch noch die Küsterin der katholischen Kirche des Nachbarstädtchens. Sie ging mal im Dorf rund, um Geld für eine katholische Angelegenheit zu sammeln, ließ versehentlich auch an unserer Haustür ihr Sprüchlein los und sagte im selben Atemzug: "Ach, Entschuldigung, Sie sind ja evangelisch." Im benachbarten Städtchen gibt es immerhin eine kleine evangelische Gemeinde, das sind zwar "die Falschgläubigen", wie der urkatholische Paderborner zu sagen pflegt, aber immerhin gläubig. Ich entgegnete der Fairneß halber und um keine falschen Gerüchte aufkommen zu lassen: "Wir sind auch nicht evangelisch. Wir sind gar nichts." Sie, in dem Moment tatsächlich ausnahmsweise mal ungläubig: "Ach, so wenig?"
Unser Dorf mußte das dann wieder erstmal verdauen. Vor knapp 11 Jahren wurde dann unser erster Sohn geboren und man informierte uns darüber, daß es hier üblich sei, zur Kindstaufe das gesamte Dorf einzuladen. Ich informierte die Nachbarn im Gegenzug darüber, daß es bei uns üblich sei, auf eine Kindstaufe zu verzichten. Bei Kind Nr. 2, das 2 1/2 Jahre später zur Welt kam, fragte niemand mehr nach Kindstaufe.
Bei den Kindergärten hatten wir die "große" Auswahl zwischen evangelisch (jenseits der vielbefahrenen Hauptstraße) und katholisch (diesseits der vielbefahrenen Hauptstraße). Also fiel die Wahl auf den Katholischen wegen der besseren Lage. Obwohl der Kindergarten bei Aufnahme wußte, daß wir "nichts" sind, und das nicht aus Faulheit, sondern aus Überzeugung, denn ich habe da mit offenen Karten gespielt, haben sie immer wieder versucht, aus meinen beiden Heidenkindern doch noch gute Christen zu machen, da sie ja angeblich gerne mit in die Kirche gingen und nur die böse Mutter ihnen das verbieten würde.
Mein älterer Sohn hat das recht klaglos über sich ergehen lassen, der ist vom Naturell her aber eher ein "Erdulder".
Mein jüngerer Sohn, heute 8, war von dem ganzen christlichen Getue im Kiga total genervt. Ich konnte ihm keine Geschichte mehr vorlesen, in der auch nur ein "Gottseidank" vorkam (Mama, das ist eine Gottgeschichte, die will ich nicht weiter hören, hör auf zu lesen..., ich habe also alle "Gotseidanks" durch "zum Glück" o.ä. ersetzt), er hat sich im dritten Kigajahr um die Osterzeit im Stuhlkreis ständig die Ohren zugehalten, da nur noch die Ostergeschichte drankam, die er ja von den Vorjahren schon kannte, was ihm als mangelnde Schulreife vorgehalten wurde, und er wirft mir heute noch vor, wie ich es damals zulassen konnte, daß er einmal im Kiga ein Aschekreuz abbekommen hat. Da war er gerade mal etwas über drei Jahre alt und das ist 5 Jahre her.
Klar bekamen die beiden in der Schule mit, daß die anderen zur Kommunion gingen. In unserer Gegend gibt es traditionell wirklich teure Sachgeschenke und reichlich Geld und man redet gerne darüber, wer wieviel bekommen hat oder vermutlich bekommen wird. Es gibt auch Kinder, die offen zugeben, daß sie das alles nur wegen der Geschenke machen. Ich glaube, die Dunkelziffer liegt das weit höher, nicht jeder mag sich da outen. Die wenigsten Kinder werden hier in der Gegend gefragt, ob sie zur Kommunion wollen oder nicht, das macht man einfach. Das st, im wahrsten Wortsinne, gottgegeben. Und, wie gesagt, es wird ordentlich vergütet.
Wir haben unseren beiden Jungs freigestellt, sie dürften gerne zur Kommunion gehen und Geschenke einsammeln, dann müßten sie aber auch die Gegenleistung erbringen und zum Kommunionsunterricht, so und so oft in die Kirche etc. etc.Das haben wir auch ganz ökonomisch durchgerechnet. Wir wußten ja, wieviel Geld bei den Freunden so zusammenkam und haben dann ausgerechnet, wieviel Zeit diese insgesamt für die Kommunion investiert haben, Zeit, in der unsere Jungs Freizeit hatten. Dabei kam kein sehr attraktiver Stundenlohn heraus.
Mein jüngerer Sohn hat praktischerweise die dritte Klasse übersprungen und das ganze Kommunionsgedöns daher nur sehr am Rande mitbekommen, da das ja üblicherweise die Drittkläßler betrifft und er eben nie Drittkläßler war. Von seinen drei besten Freunden, durch die er das privat unabhängig von der Klasse hätte mitbekommen können, ist nur einer zur Kommunion gegangen, da sich das in der Familie einfach so gehört, die Oma sonst beleidigt wäre... Bei der Feier dieses Freundes war er neidlos mit dabei.
Seine beste Freundin und sein bester Freund wollten beide nicht zur Kommunion, beide konnten dies auch logisch - diametral entgegengesetzt - begründen:
Bester Freund: "Ich glaube doch sowieso an Gott und Gott weiß das, wieso soll ich da zur Kommunion gehen?"
Beste Freundin: "Ich glaube sowieso nicht an Gott, wieso soll ich da zur Kommunion gehen?"
Dei beiden waren erfreulicherweise auch gegenüber den üblichen Bestechungsversuchen in Form von Kommunionskleid, Geschenken und Geld immun und sind bei ihrer ablehnenden Haltung geblieben. Das ist hier aber die absolute Ausnahme.
Ab und zu flammt die Diskussion, wer an wen glaubt oder nicht und warum / warum nicht / wieder auf, es hält sich aber in Grenzen. Mit dem Übertritt auf das Gymnasium scheint das Thema erfreulich abzuebben, mein Großer ist in der 5. da spielte das alles bislang keine Rolle.
LG von Silke
.

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hessen.. auch lustige erfahrung..

Antwort von ninsche am 03.05.2013, 9:37 Uhr

als ich mich im jahr 2000 hier in der stadt anmeldete, fragte mich die nette dame von der stadt, welche religion ich hätte, weil ich ja nix eingetragen habe. ich sagte darufhin "nichts!" und sie "wie nichts? gar nichts?" und ich sagte "nein, gar nichts, nicht mal getauft"

das war für sie wohl auch etwas neu..

meine söhne sind beide nicht getauft, besuchen aber einen ev. kiga bzw ev.reli unterricht in der schule.

ich bin gespannt, wie es nächstes jahr wird, wenn die andern kommunion haben..

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Re: Kommunion und mein Kind leidet, weil wir "nichts" sind.....

Antwort von Mutti20132 am 03.05.2013, 12:24 Uhr

Mein Ältester hat bald seine Konfirmation und bei uns wird ihm die ganze Familie etwas Geld schenken, sodass er dann insgesamt auch so auf die 1000€ kommen wird... dann kann er sich selber das kaufen, was er gerne möchte. Ich selber werde ihm 200€ schenken... Feiert ihr nicht vielleicht auch im großen Kreise, so dass jeder was dazugeben kann?

Liebe Grüße!

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Danke an alle antworten...

Antwort von ziegelstein am 03.05.2013, 13:44 Uhr

... ich werde mir jetzt nochmal nach der Kommunion alle Geschenke anhören, es wird aber nichts dabei sein, was meinem Kind fehlt.

Sie hat seit letztem Jahr ihr 26er Fahrrad, jedes Jahr ihre Inliner und Schlittschuhe, unser Haushalt besitzt schon Nintendos, einen Fernseher bekommt sie nicht, eine Wii auch nicht, will sie auch nicht, einen MP3 Player hätte sie schon längst wenn sie einen bräuchte, ein eigener Computer kann noch warten, Geld ist auf ihrem Sparbuch drauf, sie bekommt jetzt zum Geburtstag einen ebook-Reader, weil sie ihn wollte und ich nicht mehr weiß, wohin mit ihren Büchern...

Also, meiner Großen geht es nicht schlecht, und wir brauchen keine Kommunion, um unserer KIndern das zu kaufen, was sie brauchen.

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Re: Kommunion und mein Kind leidet, weil wir "nichts" sind.....

Antwort von Caipiranha am 07.05.2013, 13:48 Uhr

Kann ich verstehen.

Ich fand es als Kind auch ganz grausam, dass erst alle Kinder zur Kommunion gingen, ein paar Jahre später der Rest zur Konfirmation. Und dabei ging es mir sicher nicht um die Geschenke, sondern darum, dass ich zu einer großen Gemeinschaft nicht dazu gehöre. Ich habe mich dann selbst bei Pfarrer angemeldet und gefragt, ob ich auch zum Konfirmationsunterricht kommen darf. Durfte ich und habe meine Eltern gebeten, doch bitte getauft und konfirmiert werden zu dürfen. Die Feier haben sie sich übrigens von mir von meinen Geldgeschenken erstatten lassen.

Unser Sohn hat von uns zur Kommunion Gold bekommen, von den Verwandten zusammen den Unimog von Lego-Technik, Geld und einen Kindle. Geräte von Apple und Nintendo gibt es bei uns grundsätzlich nicht als Geschenk, egal zu welchem Anlass.

Wegen unserer kleinen Verwandtschaft und der damit einhergehenden "weniger" Geschenken könnte er auch "leiden", denn bereits in der Dankmesse haben einige Kinder direkt ihre Zahlen in die Runde gegeben (ich weiß nicht, welches Kind ich gruseliger fand: das, das seine goldene Zuhälter-Rolex segnen lassen wollte oder das, das mit einem Bündel Geldscheine da stand um den segnen zu lassen). Ich muß aber wirklich sagen, dass der größte Teil der Kinder kein großes Aufsehen um die Geschenke macht und die auch nicht Thema sind... Wie auch sonst nicht bei Geburtstagen oder Weihnachten.

Abgesehen davon ist es nur EIN Anlass weniger im Leben Deines Kindes. Ein Fahrrad könnte man ihm auch zum Geburtstag oder zu Weihnachten oder "einfach so" schenken.

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