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Geschrieben von eleanamami am 29.01.2010, 21:03 Uhr

Ein interessanter Artikel.....hochaktuell.....

Kind schläft, Mann liegt leider im KH...also hab ich Zeit.....

Hab dies gefunden....

"Bildung wirkt langsam, aber mächtig
von Reinhard Kahl 25. Januar 2010

Nur 25 Punkte mehr in den PISA-Studien brächten der nächsten Generation in Deutschland 5000 Milliarden Euro ein. Das errechnet eine heute in Paris vorgestellte OECD-Studie.

Verbesserungen der Bildung zahlen sich für die Wirtschaft stärker aus, als wenn mehr Geld in die Konjunkturpolitik gesteckt würde. Bildungsinvestitionen haben überhaupt nur einen Nachteil, sie rechnen sich nicht in Jahresbilanzen oder Legislaturperioden, sondern in Generationen. Sie wirken langsam, aber dafür mächtig.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, zu der die stärksten Industrieländer zusammengeschlossen sind, und die auch die PISA-Studien durchführt, wollte es jetzt genau wissen. Welche wirtschaftliche Wirkung hat bessere Bildung?

Die Autoren der Studie "The High Cost of Low Educational Performance" sind der Stanford Professor Eric H. Hanushek und der Münchner Bildungsökonom Professor Ludger Woessmann. Unter Mitarbeit von Andreas Schleicher, dem internationalen PISA-Koordinator, haben sie ihre Algorithmen aus amerikanischen Langzeitstudien und dem umfangreichen PISA-Daten entwickelt. Die enormen Effekte, auf die sie kommen, wollten die Autoren erst selbst nicht glauben.

Weltweit würde der eigentlich eher mäßige Zuwachs von 25 PiSA-Punkten sage und schreibe 115 Billionen Dollar im Leben der jetzt Geborenen ausmachen. Wenn die deutschen Kinder auf das Niveau der finnischen Schüler gebracht werden könnten, dann entspräche der Ertrag in unserem Land dem Fünffachen der gesamten Jahreswirtschaftsleistung (10.000 Milliarden Euro) oder einem zusätzlichen jährlichen Wachstum von 0,8 Prozent. 25 PISA-Punkte mehr brächten der nächsten Generation in Deutschland immerhin 5000 Milliarden Euro ein.

Die Studie, die drei verschiedene Szenarien vergleicht, nimmt für Verbesserungen in den Schulen einen Zeitraum von 20 Jahren an. Der Ertrag wird auf ein achtzigjähriges Leben der Neugeboren hochgerechnet. Es wäre allerdings eine Täuschung zu glauben, mit mehr Geld allein ließen sich höhere Schulleistungen kaufen.

"Für die Verbesserung der PISA-Performance", so Schleicher, "sind Ausgabensteigerungen nur zu einem Viertel verantwortlich." Der Rest komme von kostenneutralen Faktoren in der Qualität des Unterrichts. Es kommt also vor allem auf die Art an, wie man Schule macht. Polen nennt Schleicher als positives Beispiel. Dort hat eine Schulreform mit einer sechsjährigen Primarschule und weiteren drei gemeinsamen Jahren für alle Schüler in der Sekundarschule zwischen den PISA-Studien von 2000 und 2006 einen Gewinn von 29 PISA-Punkten gebracht. 25 Punkte mehr sind also nicht unrealistisch.

Was im Einzelnen die Qualität und Wirkmechanismen von Bildung ausmacht, kann eine solche Studie nicht definieren. Aber sie kann Faktoren ausschließen. So ist die Schulzeit allein ein zu vernachlässigender Faktor. Schleichers Empfehlung: In die Produktivität des Unterrichts und in die frühkindliche Bildung investieren!


Wie sehr sich die frühkindliche Bildung lohnt, stellten die Berater von McKinsey bereits vor einigen Jahren in einer internationalen Metastudie fest: Jeder Euro, der in die frühen Jahre investiert wird, würde laut McKinsey für den Einzelnen und für die Gesellschaft mit zwölf Prozent verzinst. Ein akademisches Studium hingegen bringt nur acht Prozent. Dem Institut der Deutschen Wirtschaft kamen die McKinsey-Zahlen etwas hoch vor. Man rechnete nach und kam für die frühen Jahre sogar auf eine Rendite von 13 Prozent.


Da fragt man sich, warum bringt eine Gesellschaft ihr Geld nicht auf diese Bank mit der höchsten, von keiner Inflation oder Finanzkrise bedrohten Rendite? Stattdessen beginnen nun Politiker schon wieder die Menschen auf Zeiten des Sparens einzuschwören. Sie wollen auch an Lehrern und anderen "Bildungskosten" sparen. Sie sagen, man könne halt jedes Stück des kleiner gewordenen Kuchens nur einmal essen. Denkfehler! Bildung ist nicht Kuchen essen, sondern Kuchen backen! Und natürlich kommt es auf die Zutaten an.

 
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