zurück| Geschrieben von Jova20 am 14.03.2024, 20:14 Uhr |
spontane Geburt nach Dammriss 3b
Hallo zusammen.
Ich bin momentan in der 23 SSW mit unserem 3. Kind. Obwohl ich noch Zeit habe mache ich mir jetzr schon Gedanken über die Geburt. K1 kam spontan und sehr schnell nach Blasensprung auf die Welt. Geburt war intensiv aber kurz und ich war sehr schnell wieder fit danach. K2 kam bei 40+2 deutlich schwerer als K1. Geburt war sehr lange, da er irgendwo festhing. Nach 8h wollten sie mir einen Wehencocktail machen, damit es vorwärts ging. Muttermund war da bereits seit mind. 3h offen aber das Kind rutschte nicht in den Geburtskanal. Ich lehnte ab und verlangte eine ärztliche Untersuchung. Bei US sah man, dass er sehr weit oben verkeilt war und zudem als Sternengucker lag. Sie sagten, dass sie die Fruchtblase öffnen, damit er mit dem Wasser runterrutscht. Hat nichts geholfen ausser das die Schmerzen unerträglich wurden. Dann PDA damit wir ausruhen können und die Hebamme ihn von aussen besser positionieren kann. Nach 2h meinten sie, dass er nun runter gerutscht ist und richtig im Geburtskanal liegt. Das stimmte aber nicht und so kam er als Sternengucker. Ich hatte einen Dammriss 3b und Risse in den Labien. Nach der Geburt konnte ich knapp 12h nicht aufstehen, weil mei Kreislauf ständig kollabierte. Dann zu Hause hatte ich eine sehr starke Nachblutung. Brauchte danach Eiseninfusionen und es dauerte sehr lange bis ich wieder fit war. Durch professionielles Beckenbodentraining mit einer Physiotherapeutin hattw ich zum Glück keine Folgen des Dammrisses.
Nun befürchte ich, dass bei einem weiteren Riss längerfristig Folgen auftreten können wie Inkontinenz.
Meine FA meint, dass es gut ohne Riss gehen kann aber es gibt natrülich keine Garantie. Sie würde mich verständlicherweise auch für einen KS anmelden. Nun bin ich unschlüssig. Vielleicht hat jemand von euch nach einem Dammriss 3b nochmals spontan entbunden und kann berichten? oder hat sich jemand für eine KS entschieden?
Wir wohnen in der Schweiz auf dem Land. In unserem Krankenhaus ist die Kaiserschnittrate seeehr tief.. es werden auch Zwillinge und BEL immer möglichst spontan entbunden. Die Hebammen und Ärzte sind also sehr pro natürliche Geburt.
Vielen Dank für euere Meinungen und Antworten. liebe Grüsse
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Re: spontane Geburt nach Dammriss 3b
Antwort von rabe71 am 14.03.2024, 21:10 Uhr
Hallo,
ja, wenn es dein wirklich großer Wunsch wäre, spontan zu entbinden, dann könnte man es in Erwägung ziehen. Da du offenbar keine Probleme mit der letzten Verletzung hast.
Ich persönlich würde mir das aber wirklich gut überlegen. Einfach, weil dir keiner garantieren kann, dass es nicht nochmal so reißt. Ich hätte einfach Sorge um den Beckenboden und Sorge vor Inkontinenz und würde mich deshalb wohl für den Kaiserschnitt entscheiden.
Also: Spontangeburt nur, wenn du wirklich gar keine Probleme hast, wenn doch eine leichte Form der Inkontinenz o.ä. besteht: Kaiserschnitt.
Aber das ist nur meine Sicht der Dinge.
Re: spontane Geburt nach Dammriss 3b
Antwort von Jova20 am 14.03.2024, 21:27 Uhr
Vielen Dank für deine Antwort. Genau das ist meine Angst, dass ich nicht nochmals ohne Folgen "davon komme", sollte es nochmals reissen. Ich kämpfe noch mit mir, weil der KS ja nicht unbedingt medizinisch notwendig wäre. Das wird man bei uns schon sehr geprägt auf natürliche Geburten..
Re: spontane Geburt nach Dammriss 3b
Antwort von rabe71 am 16.03.2024, 9:51 Uhr
Du kannst natürlich schauen, wie groß das Kind am Ende der SWS geschätzt wird und ob die SWS ohne Beckenbodenprobleme verläuft.
Ich sehe hier schon eine medizinische Indikation.
Natürlich ist ein Kaiserschnitt eine OP, mit möglichen Risiken, aber wenn man abwägt, was wahrscheinlicher ist (Komplikation Spontangeburt vs.Kaiserschnitt), steht hier ja schon eine gewisse Komplikationswahrscheinlichkeit bei der vaginalen Geburt.
Frag doch nochmal im Expertenforum den Kaiserschnitt-Experten!
Alles Gute!
Re: spontane Geburt nach Dammriss 3b
Antwort von Leevka am 16.03.2024, 21:12 Uhr
Hallo! Ich kann deine Überlegungen sehr gut verstehen. Ich hatte bei meiner ersten Geburt einen Dammriss 4. Grades, da war wirklich alles durch, was reißen kann 
Grund war wohl eine Kombination aus einem kurzen Damm und ungünstigem starken Pressen in Rückenlage, weil am Ende die Herztöne schlecht wurden und es schnell gehen musste.
Es ist aber sehr gut verheilt und ich hatte wie du keine Probleme mit Inkontinenz. Ich habe mich in der zweiten Schwangerschaft nach einer Untersuchung beim Proktologen für eine natürliche Geburt entschieden, die aber auch bewusst vorbereitet (Positionen, Dammschutz, Presstechnik). In meiner Geburtsklinik waren sie nicht begeistert, konnten den Weg aber mitgehen, nachdem ich unterschrieben habe, dass ich entsprechend aufgeklärt wurde.
In meinem Fall war es die richtige Entscheidung. Ich hatte wirklich eine Traumgeburt komplett ohne Verletzungen. Nun muss man aber auch dazu sagen, dass die Geburt ein sehr angenehmes Tempo hatte und das Kind gut lag und mitgearbeitet hat. Darauf hatte ich ja keinen Einfluss.
Ich würde empfehlen, in Ruhe mit den Ärzten zu sprechen, das hört sich ja vielversprechend an in dem Krankenhaus, und auch auf dein Bauchgefühl zu hören. Ich hatte mir vorgenommen, wenn irgendetwas anderes nicht passt (Gewicht, Lage, Schwangerschaftsbergiftung etc) es nicht stur durchzuziehen, sondern dann den Kaiserschnitt zu wählen.
Und ich glaube, dass es ohne PDA leichter ist, Verletzungen zu vermeiden. Beim ersten Kind hatte ich eine, wenn auch nur schwach, weil ich gegen Ende einen heftigen Wehensturm hatte. Da konnte ich das Pressen viel schlechter steuern. Bei der zweiten Geburt hatte ich keine Schmerzmittel und habe viel besser gefühlt, wo das Kind ist und wie ich drücken muss.
Ich wünsche dir alles Gute, falls dich noch irgendetwas von meinen Erfahrungen interessiert, frag gerne nach! 
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