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Geschrieben von mis.rose am 09.12.2022, 22:11 Uhr

Pathologischer Plazenta-Befund - Erklärung

Guten Abend,

meine Tochter ist bereits 15 Monate. Doch erst letzte Woche habe ich den Befund meiner Plazenta erhalten. Ich habe dort angerufen, weil ich ihn erklärt bekommen wollte. Dort sagte man mir: „Es steht doch ganz klar da, dass Ihre Plazenta nicht in Ordnung war. Manche Frauen sind dafür eben veranlagt. Sie hatten Glück, dass Ihr Kind gesund zur Welt kam.“

Ich bin nun total verwirrt. Meine Tochter kam in SSW 37+4 mit 2.270 g und 46 cm spontan zur Welt. Aber topfit und putzmunter. Während der Schwangerschaft musste ich von Arzt zu Arzt, weil sie im Bauch bereits so leicht geschätzt wurde. Es ging immer hin und her zwischen natürliche Geburt, Einleitung, Kaiserschnitt 4 Wochen vor ET. Erst Monate nach der Entbindung erfuhr ich, dass die ganze Zeit eine Wachstumsstörung angekommen worden ist. Leider hat man mit mir darüber nie gesprochen.

Wir wünschen uns prinzipiell ein zweites Kind. Ich bin nun allerdings in Sorge, dass wir beim zweiten Mal eben nicht „so ein Glück“ haben und frage mich, ob meine Plazenta wirklich „krank“ war und ob ich dazu veranlagt war/bin.

Könnten Sie mir deswegen den Befund bitte erklären ?

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Placenta mit Eihäuten

Makroskopie:
Placenta, 320 g, 155 x 165 × 16 mm. Deckplatte intakt. Basalfläche grob gefeldert. Parenchym dunkelrot-schwammig mit Verdichtungsareal, < 10%. Eihäute zart, gräulich durchscheinend mit
fokal fraglich placentarem Gewebe, ohne Bezug zur Placenta, 47 x 35 x 5 mm, 12 g. Nabelschnur parazentral inserierend, 412 mm, dreigefäßig.
1. Nabelschnur/Eihäute mit fraglich weiteres placentares Gewebe.
2. Placentaparenchym mit Verdichtungsareal.
3., 4. Weiteres Placentaparenchym.

Mikroskopie:
1. Nabelschnur mit einer Vene und einer Arterie in Wharton'scher Sulze und Überzug durch Amnionepithel. Eihaut mit Amnionepithel auf Decidua.
2. - 4. Deckplatte mit Amnion. Verzweigtes Zottenwerk mit Stammzotten, Zwischenzotten und überwiegend Endzotten. Wenig Kernknospen im Bereich der Zotten. Fokal ein älterer Infarkt mit vermehrt intervillöses Fibrin. Mehrere Zotten mit lockeren lymphohistiozytären Infiltraten und hier perivillös gering vermehrt Fibrin (PAS, Giemsa). Siderophagen nicht vermehrt (Fe). Decidua mit wenig Fibrin.

Immunhistochemie:
3. Innerhalb der lymphohistiozytären Infiltrate kleine T-Zellen (CD3), histiozytäre Zellen mit vermehrter CD1c-Expression und kein Anhalt für B-Zellen/Plasmazellen (CD79a).

Beurteilung:
Einzelplacenta mit
- einer Parenchymreifung wie im dritten Trimenon
- mäßiggradiger lymphohistiozytärer Villitis unklarer Ätiologie (VUE; siehe Kommentar)

Kommentar:
Weitere Einordung der Parenchymreifung im Kontext des Gestationsalters.
Die VUE ist eine Entzündung aus dem nicht-infektiösen (auto)immunulogischen Formenkreis. Im
Allgemeinen kann eine VUE mit einer fetalen Wachstumsretardierung assoziert sein (wahrscheinlich über einen indirekten Zytokineffekt).
Kein Anhalt für Malignität oder Chorioamnionitis.

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Vielen Dank und liebe Grüße
mis.rose

 
3 Antworten:

Re: Pathologischer Plazenta-Befund - Erklärung

Antwort von Blumenmädchen02 am 02.02.2023, 21:26 Uhr

Ich denke mal, dein(e) Gyn hat den Bericht auch erhalten? Sprich doch am besten mit ihm/ihr.

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Re: Pathologischer Plazenta-Befund - Erklärung

Antwort von mis.rose am 03.02.2023, 7:15 Uhr

Sie hat den Befund zwar bekommen, mir dazu aber keine Aussage gegeben. Lediglich gesagt „Da steht das Übliche drin.“ und das sich die medizinischen Fremdwörter im www nachschlagen lassen.

Deswegen frage ich hier nach

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Re: Pathologischer Plazenta-Befund - Erklärung

Antwort von Blumenmädchen02 am 03.02.2023, 8:16 Uhr

Tolle Ärztin…das kann sie wohl nicht abrechnen.

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