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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Mila-2012 am 06.05.2015, 22:35 Uhr

Wann stillt sie sich wohl ab?

Hallo zusammen

Meine Tochter wird nächste Woche drei und stillt immer noch gerne und denkt nicht ans Aufhören. Wenn es nach mir ginge, könnten wir unsere Stillbeziehung langsam beenden, aber wie gesagt, ist meine Tochter da anderer Meinung.

Ich habe immer gesagt, wenn sie nachts durchschläft, werde ich sie abstillen. Nur warte ich immer noch aufs Durchschlafen. In guten Nächten wird sie nur einmal wach, in schlechten Nächten dreimal. Tagsüber wird sie nur zum Einschlafen gestillt und solange ich nachts noch stillen (muss), will ich auch das Einschlafstillen beibehalten. Es macht das Einschlafen deutlich einfacher und schneller.

Wir haben auch schon zwei Versuche gestartet, ohne Bust einzuschlafen und dies hat für jeweils eine Woche gut geklappt. Dann hat meine Tochter entschieden, wieder die Brust zum Einschlafen zu brauchen. Am Nachtschlaf hat das brustlose Einschlafen nichts geändert.

Vor fünf Tagen habe ich beschlossen, nachts abzustillen, da sie wieder angefangen hat, dauer zu nuckeln (ich habe noch einen 8 Monate alten Sohn, der mich nachts auch noch oft braucht).
Sie hat dann geweint und geschrien und mich beschimpft und ist richtig wach geworden. Danach sind wir bis zu drei Stunden wach gewesen, bis sie entweder vor Müdigkeit eingeschlafen ist oder ich vor Müdigkeit nachgegeben habe.
Sollte das so laufen? Ich hatte das Gefühl, dass das Ganze überhaupt nichts gebracht hat, ausser das ich unter Schlafmangel gelitten habe. Oder habe ich zu früh aufgegeben? War es vielleicht der falsche Zeitpunkt?

Im August gehe ich wieder arbeiten und muss, wenn auch selten, Nachtschichten machen. Da wäre es schon schön, wenn wenigstens ein Kind durchschlafen würde. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass es bei meiner Tochter noch ewig so weiter gehen wird.

Manchmal denke ich, das wird schon. Manchmal bin ich aber echt am verzweifeln und denke, ich hätte lieber nie so lange gestillt (obschon ich weiss, dass es gut für meine Tochter war/ist).

Liebe Grüsse

 
8 Antworten:

Re: Wann stillt sie sich wohl ab?

Antwort von Anna 02 am 07.05.2015, 9:29 Uhr

Hallo,

das klingt ja nach einer sehr anstrengenden Phase, aber die geht bestimmt wieder vorbei. Meine Tochter habe ich knapp 2,5 Jahre gestillt, auch mit etlichen Phasen des Dauernuckelns etc... Das Abstillen kam so zustande, dass ich einmal stärkere Medikamente nehmen musste und einige Tage nicht stillen durfte. Das habe ich ihr irgendwie erklärt und sie hat es akzeptiert, und danach gar nicht mehr nach der Brust gefragt. Da ich nicht stillen durfte, war ich selbst dabei gelassen und in keinem Gewissenskonflikt. Sie hatte aber seit sie 6 Monate alt war zusätzlich zum Stillen (oder wenn ich nicht da war) immer noch eine Flasche getrunken und das dann auch noch länger, und einen Schnuller hatte sie auch bis über 4 Jahre. Wenn sie nachts wach wurde, kam sie zu uns ins Bett oder ich habe sie geholt und gekuschelt, das ging dann obwohl es vorher auch lange nur mit Stillen ging.

Mein Sohn ist jetzt 14 Monate und totales Brustkind, verweigert Schnuller und Flasche... Jetzt wollen wir langsam versuchen, dass er auch mal ohne Brust mit Papa einschläft, es wird sicher nicht leicht. Ich habe selbst gar nicht so ein Problem damit, dass er nur mit mir einschläft, eher mein Mann. Typisch halt, schwer für einen Mann zu ertragen, dass er da außen vor ist.

Ich hoffe, du hast wenigstens die Unterstützung von deinem Mann und Umfeld, ist ja noch blöder, wenn man sich dauernd rechtfertigen muss. Viel Glück und alles Gute, und keine Sorge, plötzlich klappt dann etwas ganz einfach obwohl man es nicht mal erwartet hat. Wahrscheinlich war für deine Tochter einfach noch nicht der passende Zeitpunkt zum protestfreien Abstillen.

Viele Grüße!

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Re: Was möchtest DU?

Antwort von Bonnie am 07.05.2015, 10:44 Uhr

Hallo,

zu einer Stillbeziehung gehören ja zwei Menschen, und beide haben berechtigte Bedürfnisse. Aus Deinem Posting hört man heraus, dass Du seit längerem gern abstillen möchtest, aber Dich nicht traust, das auch wirklich klar für Dich festzustellen und dazu zu stehen. Aber nur, wenn Du klar weißt, was Du willst, kannst Du dies auch Deiner Tochter kommunizieren. Wenn Du unsicher bist, sendest Du widersprüchliche Signale, das merkt sie sofort.

Du möchtest Dich gern ganz nach Deiner Tochter richten und ihr keinen Konflikt und keine Herausforderung (Ablösung) zumuten. Das kann man verstehen, und es ist gut gemeint von Dir. Aber es ist für Dein Kind nicht gut, wenn Du als Mutter Deine eigenen Bedürfnisse ignorierst. Du stellst ja beim Stillen Deinen Körper ein Stück weit zur Verfügung. Bei einem Säugling ist das auch richtig und notwendig. Ein Kind im Kindergartenalter aber kann es emotional bereits gut aushalten, dass auch die Mutter ihre Körpergrenzen wieder etwas mehr wahrt.

Deine Tochter nimmt in diesem Alter also keinen seelischen Schaden, wenn sie die Erfahrung macht, dass ihre Mama auch auf ihre eigenen Bedürfnisse achtet. Im Gegenteil, das ist sogar eine wichtige Erfahrung. Sie lernt: Mama achtet auf sich, dann darf ich das auch tun. Das ist wichtig für ein Mädchen. Wenn Du aber gegen Dein Bedürfnis handelst, spürt sie das natürlich und lernt unterschwellig: Es ist okay, als Frau seinen Körper zur Verfügung zu stellen, auch wenn man es eigentlich nicht möchte. Das ist eine ungute Botschaft.

Ich würde sie jetzt (sanft) abstillen. Nicht, weil es Zeit dafür wäre oder so (ich hab' selbst langzeit-gestillt). Sondern weil Du es nicht mehr wirklich möchtest. Dass Deine Tochter dagegen protestiert, ist ganz natürlich und gut nachvollziehbar, sie möchte die liebgewonnene Gewohnheit nicht aufgeben. Kleine Kinder dürfen aber auch mal protestieren oder weinen und so ihren Unmut zeigen, das ist ihr gutes Recht. In diesem Alter darf es zwischen Groß und Klein Konflikte geben, das gehört zur schrittweisen Ablösung dazu, auch in anderen Bereichen. Kinder lernen jetzt, dass nicht nur sie, sondern auch die Erwachsenen Bedürfnisse und Grenzen haben. Das ist eine wichtige Erfahrung, die sie - bei allem Unmut - durchaus verstehen.

Du kannst sanft abstillen, so hab' ich es auch gemacht. Ich habe die Brust nicht mehr von mir aus angeboten, schon gar nicht zu festen Zeiten. Wollten meine Kinder an die Brust, habe ich immer etwas gezögert, gezaudert, mich geziert, sie nochmal abgelenkt, ein leckeres anderes Getränk angeboten. So habe ich das Ganze ein bisschen hinausgezögert - auch nachts. Dadurch konnte sich der enge, automatisierte Zusammenhang zwischen Stillwunsch beim Kind und dem Zücken der Brust lösen. Anstelle der Brust gab es eben andere Dinge, die trösten und den Wunsch nach Nähe erfüllen konnten. Eines Tages konnten die Kinder die Stillbeziehung dann loslassen und verloren das Interesse. Sie haben sich also letztlich nicht selbst abgestillt, sondern wir haben uns zusammen abgestillt. Das hat insgesamt etwa sechs Wochen gedauert.

LG

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Re: Wann stillt sie sich wohl ab?

Antwort von Mila-2012 am 07.05.2015, 10:54 Uhr

Hallo Anna

Danke für deine Antwort. Flasche nimmt sie erst seit Kurzem, aber mehr zum Spass. Wobei sie nachts tatsächlich schon geholfen hat zum wiederbeinschlafen. Schnuller nehmen beide Kinder nicht.
Mein Mann findet schon lange, dass es an der Zeit siei abzustillen. Er denkt auch, dass es sehr einfach sei. Aber er drängt mich auch nicht.

Liebe Grüsse

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Re: Was möchtest DU?

Antwort von Mila-2012 am 07.05.2015, 10:58 Uhr

Hallo Bonnie

Danke für deine Antwort.
Ich bin ein bisschen zwiegespalten. Ich möchte gerne, dass sie durchschläft. Zum Einschlafen stille ich sie gerne, das stört mich nicht.
Wir stillen eh nur noch zum Einschlafen und nachts. Zum Einschlafen fordert sie es wehement.

Liebe Grüsse

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Re: Wann stillt sie sich wohl ab?

Antwort von LadyFLo am 07.05.2015, 11:25 Uhr

hallo mila
mit de rflasche hast du doch erstmal einen guten ansatzpunkt. daran würde ich weiterarbeiten- und ihr nachts wenn sie stillen möchte ERSt die falsche geben und nur nachdem sie dort getrunken hat und nimmer noch stillen möchte di ebrust geben. das kannst du kla rmit ihr vereinbaren und sie immer wieder an die neue "stllregel" erinern. dann klappt das nachst vermutlcih sehr schnell das sie flashc enimmt und shcläft. ab dem zeitpunkt kann auch der papa anfangen das mit ihr zu machen- dmait du wied ermehr schalf bzw. stillzeit für deinen sohn bekommst.
erst wenn sie nacht keine brust mehr braucht kannst du abends das stillen verkürzen- sie darf- aber nur einen kleinen shcluck- der wird immer kleiner bis es nur noch kurz andocken un dweg ist- danch wird gekuschelt soange bis sie schläft... irgendwann kommt de rpunkt wo sie dnan ohne brust schlafne kann oder von selbst lieber die flashce abends will-

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Re: Was möchtest DU?

Antwort von Sille74 am 07.05.2015, 11:28 Uhr

Toll geschrieben! Etwas in der Art wollte ich auch sagen, haette es aber nicht so schoen gekonnt.

Also: ich schliesse mich Bonnie voll an.

Ich persoenlich glaube ja, dass gerade das Stillen zum Einschlafen ein Problem ist. Also die Verknuepfung Stillen = Einschlafen.Jedenfalls wurde bei uns das Schlafen deutlich "besser", auch wenn's immer noch anstrengend ist, als wir das Einschlafstillen liessen. Ich habe meinem Sohn gesagt, dass er VOR dem Schlafen solange trinken/nuckeln darf wie er will (notfalls bleibt das Nachttischlicht an), dass aber ohne Brust eingeschlafen wird. Das klappt ueberraschend gut und ohne Protest. Außerdem habe ich ihm gesagt, dass erst nachts die Brust nicht mehr so oft bekommen kann, sondern erst wieder morgens, wenn Papa aufgestanden ist (so ca. um 5 Uhr), da auch ich jetzt wieder mehr Schlaf brauche. Er darf Wasser trinken aus dem Becher. Das klappt so lala ... Ab ca. 4 Uhr wird erst doch noch unruhig und will so langsam wieder ... Trotzdem: Ich bekomme jedenfalls wieder mehr festen Schlaf, da die Prozedur mit dem Becher trinken wesentlich kuerzer dauert und auch Papa das uebernehmen kann. Mein Sohn ist "erst" 18 Monate, ich habe also nicht so lang durchgehalten wie Du ... Keine Ahnung, ob es bei einer Drei jährigen eigentlich eher besser klappt (--> mehr Verstand vorhanden und Sprachverstaendnis) oder schlechter (--> Trotzalter) ...

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Re: Wann stillt sie sich wohl ab?

Antwort von Anna 02 am 07.05.2015, 12:20 Uhr

Ich würde auf alle Fälle ein friedliches Abstillen anstreben. Wenn man es irgendwie erzwingt, fühlen sich alle schlecht und angesichts des kleinen Bruders wird dann vermutlich auch die Geschwisterrivalität gefördert... Da schafft man vielleicht langfristig mehr Probleme als wenn man noch ein paar Monate länger stillt, bis das Kind selbst weniger Interesse zeigt.

Bei einer 3-jährigen kann man vielleicht auch schon schrittweise Kompromisse finden. Z.B. erst stillen und dann ein Hörspiel zum Einschlafen o.ä...

Liebe Grüße!

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Re: Wann stillt sie sich wohl ab?

Antwort von sileick am 07.05.2015, 13:48 Uhr

Hallo Mila,
Du hast ja schon viele interessante Antworten bekommen, alle hab ich nicht genau gelesen, nur einige.

Meine Tochter ist 3,5, und sie stillt ebenfalls noch. Ich arbeite auch schon wieder, wenn auch nicht viel, aber die Nächte sind gewöhnlich ruhig.

Was ich hilfreich finde, ist, nicht ganz abzustillen, sondern deutlich zu machen, dass Du nachts schlafen möchtest und sie darum nicht stillen darf. Das ist eine berechtigte Forderung. :-) Sie findet das schön, schläft ja auch besser wieder ein damit, insofern ist es verständlich, dass sie das nicht gut findet. Biete ihr doch den Kompromiss an, zum Beispiel wieder stillen zu dürfen, wenn das erste Tageslicht durchs Fenster scheint o.Ä. Dann merkt sie, Du kommst ihr entgegen, und Du kannst aber eine gute Zeit der Nacht schön fest schlafen, falls der Kleine nicht auch noch dazwischenfunkt. ;-)

Wir stillen hier auch vor dem Schlafen, d.h. sie stillt kuschelig, ich erzähle noch eine Geschichte (Licht ist schon aus), und dann lege ich sie "wie ein Baby" (sagt sie immer so) ins Beistellbett. Ihr Papa schläft mit ihr ein. Seit einiger Zeit braucht sie es auch sehr, sich da noch mal fest an ihn zu kuscheln. Wenn er auf Dienstreise ist, bleibe ich bei ihr, bis sie schläft. Normalerweise wacht sie dann allerfrühestens gegen 3, meist zwischen halb 5 und 7 auf und möchte dann zu mir. Und das darf sie. Wir schlafen dann beide gemütlich weiter. Der Weg dahin war sanft. Ich habe sie nie schreien lassen, sondern ggf. mal eine Ausnahme gemacht, wenn ich merkte, dass sie es sehr nötig hatte. Kommt sie ausnahmsweise mal vor halb fünf nachts zu mir, darf sie kurz stillen, ich lege sie dann aber wieder ins Bett, und alle können weiter schlafen. Das passiert nicht oft.

Die Geschichte mit der Flasche würde ich nachts wirklich nicht mehr anfangen. Das ist nicht gut für die Zähne, und dann wäre doch stillen besser. Aber normalerweise reicht auch eine Wasserflasche, wenn das Kind nachts mal Durst hat. Bei uns steht immer eine greifbar.

Ich denke auch, wenn Du Dir mit dem Dauernuckeln sicher bist, fordere es auch ein, schlafen zu können! Lass sie vielleicht kurz stillen, sage ihr das auch vorher, dass sie danach wieder weiter schlafen muss, ohne zu stillen, und wenn sie dem Deal zustimmt, klappt es sicher auch.

Im Übrigen glaube ich, dass, wenn Du arbeitest und damit eine andere Situation entsteht, oft ohnehin alles einfacher zu regeln ist. Dann bist Du auch klarer in Deinen Äußerungen und Überzeugungen.

Eine Sache könntest Du für Dich noch mal prüfen: Ist in letzter Zeit was vorgefallen, das Dein Kind beschäftigt? Braucht sie vielleicht darum die Nuckelei bzw. holt sie sich Rückversicherung wegen etwas, das sie sehr beschäftigt? KiGa-Eingewöhnung etc., z.B.? Wenn das so ist, ist das natürlich nicht gerade der richtige Zeitpunkt, ihr das Stillen zu nehmen.

Übrigens hat meine Tochter letztens gesagt, sie bräuchte das Stillen gar nicht mehr so sehr. Aber es sei immer soooo schön! Sie genießt, so lange es währt. Ich biete nie von selbst an, zögere manchmal auch heraus (und oft vergisst sie es dann auch wieder), wenn es mir gerade nicht passt, und wir haben die Verabredung, dass wir im Beisein anderer Leute normalerweise nicht mehr stillen. Auch das klappt sehr gut. Sie wächst daran, dann auch mal auszuhalten, nicht den ultimativen Nähetrost zu haben, wenn sie es gern wünscht. Zumindest habe ich das Gefühl. Mit 3 kam sie oft noch an, wenn sie mal ohne mich war, und wollte dann sofort stillen. Mittlerweile ist das auch nicht mehr nötig. Ich merke, wie sich das alles langsam auswächst. Es ist einfach nicht mehr so notwendig wie vorher, gewinnt eher so einen Genießercharakter.

Wie schon gesagt: Warum gleich ganz abstillen? Warum nicht eine Vereinbarung für die Nacht treffen. Und darüber würde ich schon am Tag in einer ruhigen Minute sprechen. Dass Du unglücklich bist und immer müde, weil Du so nachts nicht schlafen kannst und dass Du das gern ändern möchtest. Schau doch mal, was sie sagt.

Viel Erfolg!

LG Sileick

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