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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von nunenane am 04.04.2016, 17:06 Uhr

stillen, ich bin so unsicher...

hallo, ich möchte hier kurz meine Geschichte erzählen und euch meine Ängste schildern in der Hoffnung, dass mir jemand was beruhigendes sagen kann.

Mein Felix ist nun acht Wochen alt und ich bin echt stolz auf ihn, da er unseren holprigen gemeinsamen Start gut wegsteckt.
die Geburt war ein Notkaiserschnitt weil mein kleiner Mann im Becken stecken geblieben ist und selbst die Saugglocke nichts ausrichten konnte. Umso mehr hat es mich gefreut, dass er schon am zweiten Tag an die Brust gegangen ist. In meiner Euphorie hab ich ihn dann auch schön lange dran gelassen die kommenden Tage ( 45-50 min). Irgendwann hatte ich dann schon Schmerzen in den Brustwarzen. Noch im Krankenhaus habe ich um Hilfe gebeten und Medela Heilwolle bekommen. Die diensthabende Hebamme hat mir allerdings gesagt, dass die eher zur Pflege als zur Heilung dient und hat mir, ebenfalls von Medela, solche Auffangschalen gegeben, da diese den direkten Kontakt zum BH verhindert. Leider haben weder die Wolle noch die Schalen geholfen und nach fünf Tagen zu Hause mussten wir nachts ins Krankenhaus weil ich die Schmerzen nicht mehr ausgehalten habe. Meine Warzen waren mittlerweile blutig und sahen aus als hätte jemand dran gefuttert. Im Krankenhaus wurde ich beruhigt, da ich Angst hatte ich müsse abstillen. Aber die Ärztin und Schwester haben gesagt sie hätten schon schlimmeres gesehen. Ich bekam Stillhütchen und war mega glücklich und erleichtert. Meine Warzen wurden nicht besser und so habe ich weiterhin die Hütchen genutzt. Aber mit der Zeit bemerkte ich, dass Felix nie richtig satt war und stundenlang an der Brust blieb. Er hat ständig gequängelt und war nicht zu beruhigen. Ich hab ihn also tatsächlich stundenlang dran gelassen. Dann bin ich eines Nachts mit Schüttelfrost und Gliederschmerzen aufgewacht, herzlichen Glückwunsch ich hatte einen Milchstau. Mit 39,5 Fieber vegetierte ich die nächsten Tage vor mich hin. Ohne meinen Mann hätte ich das nicht geschafft. Er hat mir Feix zum stillen gebracht und sich den Rest der Zeit um ihn gekümmert. Mit Paracetamol ging es dann. Nach zwei Tagen bin ich dann zum Arzt und habe Antibiotika bekommen. Alles besserte sich. Leider hat der Stress Spuren hinterlassen und ich hatte nicht mehr genug Milch, Felix hat abgenommen. Wir mussten zufüttern. Das hat mich richtig traurig gemacht. Ich habe also Bockshornklee genommen, von Humana ein Milchförderndes Mittel und Globuli. Wir waren also auf einem guten Weg. Die Brustwarzen waren immer noch entzündet aber die Angst gar nicht mehr stillen zu können lies mich die Schmerzen ertragen.

Dann, beim abtasten der Brust merkte ich, dass immer noch ein Knubbel da ist. Nach Rücksprache mit meiner Hebamme habe ich wieder Quark drauf getan. Nach ca einer Woche war der Knubbel wieder riesig und ich ging vorsichtshalber zum Arzt, ich wollte nicht schon wieder Fieber bekommen, mein Mann war ja auch wieder arbeiten.

Mein Arzt war nicht begeistert und mein Plan, Tabletten holen und gut, ging nicht auf, er schickte uns ins Krankenhaus. Dort sollte ich laut ihm an den Topf und flüßiges Antibiotika bekommen. Die Ärzte dort sahen das anders. Ich hatte ein riesen Abzess ca 1,5 cm unter der Haut. Ich sollte operiert werden und damit auch abstillen. Mein Mann war erleichtert und nickte nur ab, ich war am Boden zerstört. Am nächsten Tag sollte es ein Ende haben, dabei hab ich so gekämpft. Felix war nun 6 Wochen alt. Ich habe geweint und deutlich gemacht das ich das nicht möchte. Sie sagten, sie sprechen mit dem Chef und sagen mir nach der OP ob ich weiter stillen darf. Die Nacht war schrecklich und ich habe nur geweint. Ich konnte mich einfach nicht mit dem Gedanken abstillen zu müssen anfreunden.
Mein Mann und ich hatten dann noch Streit, er hat mir vorgeworfen ich sei egoistisch weil ich so an dem Stillen festhalte. Er hätte keine Kraft mehr für dieses ganze Theater.

Am nächsten Tag wurde ich operiert. Nach der OP die gute Nachricht, ich darf weiter stillen. Sie hatten mir eine Drainage gelegt , oben rein unten raus. Die Wunde musste täglich gespült werden. Leider hatte die kaputte Brust nicht mehr genug Milch um meinen Felix satt zu machen du wir mussten wieder die Flasche geben. Das hat er sich schnell angewöhnt und ich hatte das Gefühl er würde faul werden und nicht mehr richtig an der Brust saugen um schnell die Flasche zu bekommen. Nach sieben Tagen durften wir dann auch heim.

Nun kämpfe ich täglich mit der Milch. Die Wunde ist noch auf und suppt, Milch läuft raus und es riecht schnell unangenehm, ich muss ständig den BH wechseln.

Ich weiss nie ob er satt ist, manchmal schläft er dabei ein und ist dann auch nicht wach zu bekommen. dann wacht er nach einer halben Stunde auf und hat Hunger. Am Abend scheinen meine Brüste immer leer zu sein und es reicht ihm nicht. er bekommt nun am Abend eine Flasche mit 100 ml. Mal trinkt er 80 mal nur 10. Ich weiss nie was reicht ihm. Wir schaffen irgendwie keinen Rhythmus zu bekommen. Ich trau mich auch nicht mehr weg weil ich nicht weiss ob es reicht oder nicht, ob ich dort wo wir hingehne genug ruhe habe oder nicht....ich bin einfach total unsicher was gut , richtig oder falsch ist. Kennt ihr das ? wie macht ihr das? liebe Grüße und danke im Voraus

 
18 Antworten:

Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von HSVMarie am 04.04.2016, 18:47 Uhr

Das tut mir sehr leid, dass ihr so einen schlechten Start hattet. Gibt es bei dir in der Nähe eventuell eine Stillberaterin der La leche Liga? Ein Stilltreff vielleicht? Warum haben sie dir im KH am Anfang nicht Lanolinsalbe für die Brust gegeben und mal geschaut ob du richtig anlegst? Man kann auch nur mit einer Seite stillen. Das mache ich jetzt grad wieder so. Mir hat abpumpen beim ersten Kind geholfen. Also gestillt und dann noch abgepumpte Milch gegeben. Alle 4-6 Stunden gepumpt. So hat sich die Milchbildung gesteigert und dann habe ich irgendwann das Pumpen ausschleichen lassen.

Aber dir würde ich empfehlen Kontakt zu einer richtigen Stillberaterin aufzunehmen und zu sehen, was ihr machen könnt um noch zum voll stillen zu kommen und dir die Ruhe und Sicherheit gibt, damit das auch klappt.

Alles Gute

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von Melek2013 am 04.04.2016, 19:04 Uhr

Hallo..

Und erstmal ein großes Lob ab dich, dass du sich da durchkämpfen willst..
Hatte auch die selben Probleme beim 1.Kind außer daß Abszess.. wunde blutige brustwarzen, milchstau.. u.v.m. konnte es nur 6 Wochen durchhalten.. habe dann abgestillt.
ICh kann dir aber eines sagen, je mehr du dich da hineinstresst desto mehr Auswirkung kann es auf deine Milch haben.. ich habe mich so einsam und nutzlos gefühlt, das dies einen großen Einfluss auf die Menge meines Milches hatte.

Dann bei meinem 2.Kind habe ich wirkliCh ALLES getan um zu stillen.. habe wieder dieselben Probleme gehabt (habe hohlwarzen).. aber diesmal mich richtig informiert.. und konnte meine Tochter 2.5 Jahre lang stillen..
Milchmenge steigern kann man nur durch anlegen und/oder abpumpen.. natürlich helfen dir auch einige Nahrungsmittel dabei..
Aufjedendall solltest du dich an eine sillberaterin wenden um für euch eine gute Lösung zu finden..

Ich wünsche euch viel Glück dabei..

LG melek

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von nunenane am 04.04.2016, 19:18 Uhr

Danke, ich hab aber leider keine Berater in der Nähe. Ich hätte gern eine hier im Umkreis aber ich finde niemanden. Eine stillgruppe gibt es im Krankenhaus, ich weiss aber nicht ob eine stillberaterin da ist.

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von nunenane am 04.04.2016, 19:19 Uhr

Dankeschön. Ich merke es auch sofort wenn ich Stress habe das mit der Milch was nicht stimmt, ein ewiger Teufelskreis. ...

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von LanaMama am 04.04.2016, 20:08 Uhr

Du Arme, das ist ein sehr beschwerlicher Weg! Gerade nach einem NOt-KS ist das Stillen emotional total wichtig, ich verstehe, dass Du darum kämpfst.

Du solltest aber den Moment abpassen, wo der Kampf nur noch Stress ist. Das wirst Du jetzt nicht hören wollen, aber Zwiemilch, also Stillen und Zufüttern ist nach einer Vorgeschichte ein großer Erfolg! Und Dein Kind ist damit gut versorgt.
Bei uns war es ähnlich und ich habe irgendwann meinen Frieden damit gemacht, dass ich meinen Sohn nicht voll stillen kann. Und von einem Tag auf den anderen ging es dann auf einmal. 10 Wochen war er da alt.

Einen Rhythmus kannst Du mit so einem Kleinr sowieso nicht erwarten. Gebe ihm was er braucht, egal wann er es braucht. Lass Dich nicht von dem Gedanken stressen, dass Stillen so viel besser sei - das Beste für ein Kind ist eine entspannte Mama. Auch nicht von Uhrzeiten, Mililiterangaben oder sonst irgendwas.

Zwiemilch hat ganz viele Vorteile, der Papa kann helfen... Und wer weiß, wenn es Dir besser geht, kommt der Rest vielleicht von selbst.

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von nunenane am 04.04.2016, 20:11 Uhr

Das ist eine wirklich aufbauende Antwort, danke dafür, dass hilft mir.

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von LadyFLo am 04.04.2016, 22:17 Uhr

das ist echt ein doofer stillstart. aber das einzie was euch hilft ist stillen. selbst wenn du keine stillberaterin in der nähe hast- di emachen auch e-mailberatung- das hilft oft- zumindest das wissen das da jemand ist der einem imer inen guten rat geben kann
mit 8 wochen steht er vor dem ersten groen schub- da wird nicht selten getrunken was das zeug hält.
mein herr hier ist nun 8 mon- und ich habe heute abend ca 2 ,5 h gestillt- nach der ersten stunde mit zwangspause- er hat nicht mehr richtig gerungen- mehr gekaut (autshc)
da er nur eine flasche am tag bekommt und die oft nicht austrinkt is ein gutes zeichen das deine milch reicht- brüste werden nie leer auch wenn sie sich so anfühlen. Aber mti deiner vorgeschichte ist es gut das dein kleiner es schafft dir bei de brüste so leer zu trinken das sie sich auch leer anfühlen
wenn du di emilchmenge steigern möchtest stille wechselseitig- also 5 min . brust- dann 15 min 2. brust dann wieder die erst- das kurbelt ordentlcih an- gleichzietig wird der kleine shcneller satt- vorteil für deine brustwarzen
jetzt brauchst nur noch jemand der dich unterstützt das die doof ewunde schnell heilt.
ich wünsch edir viel glück und eine nn endlcih komplikationsloe stillzeit.
LG

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von LanaMama am 05.04.2016, 2:35 Uhr

Danke! Und bitte lass Dich von Aussagen wie "das Einzige was Euch jetzt hilft ist stillen" nicht nich mehr stressen oder verunsichern. Das ist im Stillforum oft die einzige Antwort, aber nicht im richtigen Leben. Alles Gute für Euch!

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von LanaMama am 05.04.2016, 2:38 Uhr

Danke! Bitte lass Dich durch Aussagen wie "das Einzige was Euch jetzt hilft ist Stillen" nicht noch mehr stressen oder verunsichern. Das ist im Stillformum oft die Antwort auf alles und der Weisheit letzter Schluß, aber nicht im richtigen Leben. Alles gute für Euch!

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von LanaMama am 05.04.2016, 2:38 Uhr

Herrje, nach Änderung doppelt veröffentlicht.... Sorry.

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von faenny am 05.04.2016, 6:13 Uhr

Fühl dich erst mal ganz feste umarmt! Da habt ihr ja einiges mitgemacht!
Ich möchte dir Mut machen, nach deinem eigenen Weg zu suchen. Egal, wie er aussieht! Ganz egal, ob abstillen, vollstillen oder zwiemilch alles ist denkbar und ok, wenn es für dich und dein Kind passt. Und wenn du dich fürs Stillen entscheidest ist das nicht egoistisch! Ich war in einer ähnlichen Situation und eigentlich hat mir fast jeder zum abstillen geraten. Ich bin froh, dass ich mich durchgekämpft habe, auch wenn es wirklich hart war. Heute stille ich meine beiden söhne und wir profitieren noch so viel davon. Das Stillen lässt zum Beispiel meine Kinder leichter Ein und weiterschlafen, ist hilfreich bei Krankheiten und so weiter. Und das über die ersten lebensmonate hinaus, sofern man môchte.
Das mit der stillgruppe im Krankenhaus ist doch schon mal eine Idee. Ansonsten kannst du auch mit stillberaterinnen mailen oder telefonieren. Oder hier im expertenforum stillen schreiben.
Ich wünsche dir alles gute und dass du die Zeit mit deinem babybald sorgenfrei genießen kannst!!!

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von nunenane am 05.04.2016, 7:01 Uhr

Ihr seid alle sehr lieb, danke. Ich glaube ich brauchte das mal, dass Gefühl verstanden zu werden. Ich hab überall nur Skepsis geerntet uns zu hören bekommen "mit der Flasche wird er auch groß " oder "ich hab auch nicht gestillt.." . Aber keiner der es nicht gemacht hat, weiss wie es sich angefühlt und was es für die Mutter bedeutet....
Danke für den Rat und den Zuspruch.

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von nunenane am 05.04.2016, 7:03 Uhr

Dankeschön, ich werde deinen Rat annehmen und das mit dem Stillen im Wechsel versuchen.

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von sileick am 05.04.2016, 15:14 Uhr

Und noch ein Tipp von meiner Tochter:
Erst die eine Seite stillen, wenn da weniger kommt, die andere, und wenn die "leergeschlürft" ist, dann wieder die erste, bis man satt ist. Meine Tochter ist vier, und sie ist nach gut vier Jahren stillen echt Expertin. ;-)
Alles Gute für Euch! Ihr habt schon so viel miteinander erlebt und werdet auf Eure eigene Weise auch bald zur Ruhe kommen! Lass Dich nicht von allerlei propagierten Dogmen verunsichern, tu das, was sich für Dich und Dein Kind bauchmäßig richtig anfühlt.
Hast Du diese Links alle ausprobiert, wegen der Stillberaterin?:

http://www.afs-stillen.de/index.php/afs-vor-ort/stillberatung
http://www.lalecheliga.de/index.php?option=com_content&view=article&id=401&Itemid=93
http://www.bdl-stillen.de/stillberatungsuche.html

Alles Gute!

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von Ottilie2 am 05.04.2016, 17:04 Uhr

Ach du schei**! Das ist ja ein ganz übler Start. Respekt, dass du so kämpfst, das hätten viele nicht drauf.
Ich würde es so machen: Ich würde die Flasche weg lassen und stillen, stillen, stillen. Auf einen Rhythmus würde ich pfeifen, immer ran an die Brust. Die Milchmenge braucht paar Tage, dann ist sie an den Bedarf angepasst. Mit der Zeit wird dein Kind effektiver trinken und nicht andauernd an der Brust hängen, aber jetzt ist es noch so klein...
Wenn du dich mit der Pre wohler fühlst, ist das auch völlig ok, ich würde jedoch immer zuerst stillen und die Menge der Pre nicht erhöhen. Das schafft deine Brust auch alleine.
Weniger Milch nach Entzündung ist normal. Kann sein, dass die Seite mit dem Abszess immer etwas weniger Milch gibt oder die Milch schlechter fließt. Aber sie wird reichen.
Pass gut auf, dass die Wunde heilt.
Ein Abszess ist in der Regel (ggfs. babyfreundliches KH suchen) kein Grund fürs Abstillen. Bei uns in der Klinik werden die fast nur noch punktiert und drainiert, weil eine OP immer einen Untergang von Drüsengewebe bedeutet und das dann dort eher staut.
Alles Liebe!

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von Ottilie2 am 05.04.2016, 17:14 Uhr

Außerdem würde ich dir raten, mit deinem Mann ausführlich zu reden. Es ist wichtig, dass der Papa hinter der Stillbeziehung steht. Vielleicht kannst du dich etwas belesen und Argumente zusammen tragen.
Ich habe mal gelesen, dass unter Langzeitstillenden fast 100% Frauen waren, deren Partner das lange Stillen bedingungslos unterstützen. Die restlichen waren alleinerziehend.

Wunde Brustwarzen bedeuten immer auch eine Eintrittspforte für Keime. Ursache ist meist ein fehlerhaft angelegtes Baby. Vielleicht nochmal die Hebamme fragen oder im Netz stöbern, wie frau korrekt stillt (genug BW im Mund? Lippen umgeklappt? Kopf nicht überstreckt?).

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Re: stillen, ich bin so unsicher...

Antwort von Glaseule am 05.04.2016, 23:37 Uhr

Fühl Dich mal gedrückt! Das ist wirklich eine schreckliche Situation. Ich kann Dich total gut verstehen, bei mir war vieles ähnlich, und für mich war es nach ungeplantem KS auch emotional enorm wichtig, weiterzustillen. Ich war ebenfalls nach sechs Wochen an einem Punkt, wo meine FÄ meinte, sie könne mir nur weiterhelfen, wenn ich abstille.Ich habe es dann anderthalb Tage lang versucht und die ganze Zeit nur geheult, obwohl wahrscheinlich alle in meinem Umfeld erleichtert waren, dass das Drama nun endlich ein Ende haben würde.

Hatte es aber nicht, ich habe es dann doch wieder weiter probiert, weil ich gemerkt habe, dass ich es zu dem Zeitpunkt nicht verkraftet hätte, abzustillen. Ich habe lange zugefüttert und hatte mir eigentlich nur noch zum Ziel gesetzt, es wenigstens einmal am Tag zu schaffen, zu stillen. Wenn es ging, auch ein bisschen mehr. Und das war genau der richtige Weg, es wurde immer ein bisschen mehr, und nach etlichen Wochen war ich plötzlich beim Vollstillen angelangt - was ich anfangs niemals zu hoffen gewagt hätte. Mini hat dann die Flasche auch von sich aus abgelehnt, als sie sie nicht mehr brauchte.

Mit stillen, stillen, stillen als einziger Strategie hätte ich das übrigens auf keinen Fall hinbekommen, das wäre in meinem Fall der Todesstoß fürs Stillen gewesen. Also lass Dir nichts einreden, jede muss ihren eigenen Weg finden. Stillen, stillen, stillen kann ein guter Weg sein, aber alle möglichen anderen Varianten können genauso gut oder sogar besser funktionieren, je nach individueller Situation; Du wirst ein Gespür dafür haben, was Euch gut tut und was für Euch machbar ist. Dein Gefühl ist das Wichtigste, es gibt hier kein absolutes Richtig oder Falsch.Vertrau auf Dich. Und nimm für den Notfall einfach eine Flasche mit, wenn Dir das beim Weggehen Sicherheit gibt. Dein Sohn akzeptiert ja beides, da hast Du Glück. Und Du hast wirklich schon genug gelitten, nutze die Möglichkeiten, wo Du es Dir ein bisschen leichter machen kannst. Das hilft nach meiner Erfahrung bei wirklich schlimmen Stillproblemen besser als jede dogmatische Durchhalteparole.

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Ach ja, noch vergessen...

Antwort von Glaseule am 05.04.2016, 23:41 Uhr

Es gibt übrigens auch Stillberaterinnen, die telefonische Beratung anbieten. Und ich würde Dir raten, in erster Linie unter http://www.bdl-stillen.de/ zu suchen; die IBCLC-Stillberaterinnen haben die beste Ausbildung, und ich habe damit durchweg bessere Erfahrungen gemacht als mit denen der La Leche Liga.

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