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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Milka82 am 11.06.2015, 11:49 Uhr

fühle mich angegriffen :'(

Hallo,

komme gerade von der U7 (mein Sohn ist vorgestern zwei geworden). Der Kurze hat bei der Untersuchung ein riesen Spektakel gemacht und den Arzt samt Helferin nicht wirklich an sich "arbeiten" lassen. So what, ist halt zwei, dachte ich mir.
Dann kam die Sprache darauf das er zum einschlafen noch gestillt wird. Habe ich mir nicht ausgesucht und auch definitiv nicht so geplant. Hat sich einfach ergeben. Es ist absolut nicht daran zu denken das J. allein damit aufhören wird. Und ab und an leide auch ich unter der Situation. Bin halt immer die die Kids ins Bett bringt und manchmal wünschte ich mir eben das es etwas relaxter wäre und ich das auch mal abgeben könnte.
Wenn ich ganz arg leide und mich total unwohl in der Stillsituation fühle lese ich bei euch und dann geht es wieder
Ich möchte definitiv nicht das mein Kind leidet oder das es ihm nicht gut geht. Und genau darum geht es. Da sagt dieser Arzt doch tatsächlich es ist absolut nicht gut für ihn und man sieht ja an seinem verhalten das er emotional nicht gut entwickelt ist. Ich klammere und dadurch benimmt er sich jetzt wie ein Kleinkind. (Und ich dachte immer mit zwei ist man noch ein Kleinkind).

Puh.. Das hat gesessen. Stand ich aber zu dem Zeitpunkt noch drüber.. Dann rief ich meinen Freund an um ihm davon zu erzählen. Da meinte er doch glatt, ja dann hör doch auf. Mein Großen hätte ich auch total verhätschelt und der käme jetzt auch nicht klar. Dazu muss ich sagen das wir seit letzter Woche nach einer langen Odyssee die Diagnose ADS bekommen haben. Ich habe mich mit Selbstvorwürfen nur so zerfleischt und weiß jetzt langsam das es nicht meine Schuld ist. ADS ist ein Ungleichgewicht von Botenstoffen im Hirn,ähnlich einer Depression. Das kann man nicht an erziehen oder so.
Warum ist man als Mutter immer Schuld. Ich liege hier und heule.. Fühle mich ungerecht behandelt. Ich will doch nur das Beste für meine Kinder...
Hoffe es ist nicht zu lang geworden. Schreibfehler bitte ich zu entschuldigen. Bin ect fertig und soo wütend...
LG Milka

 
17 Antworten:

Re: fühle mich angegriffen :'(

Antwort von Pampersmami am 11.06.2015, 12:09 Uhr

Nein , DU BIST NICHT SCHULD!!!!!!!!

Und lass Dir das nicht einreden! Mit dem Stillen hat das schon mal gar nix zu tun ! Es gibt zig Kinder die in dem Alter noch Schnuller, Flaschen u.s.w. haben , da wird oft auch nicht so ein Gewese drum gemacht!

Im Gegenteil mir ist es ein völliges Rätsel , warum erwartet wird das 2Jährige und auch älter sich bei einem Arzt alles gefallen lassen und an sich "rumdoktern" lassen sollen ohne Angst/Unsicherheit/Nervosität zu verspüren! Es sind FREMDE, Basta!

Das mit dem ADS ist leider etwas tiefgründiger, und ein hartes Stück Arbeit da die Schuldgefühle die man ja meist von Anderen eingeredet bekommt abzulegen! Mein Sohn hat Autismus und ich habe eine Kur , psychologische Hilfe und eine Gruppe mit betroffenen Eltern gebraucht um innerlich(bei extrem Sit. auch mal äußerlich) den Stinkefinger zu zeigen, wenn andere meinen ich wäre eine schlechte Mutter und mein Kind nicht erzogen!
ABER nach all den Jahren ist hier das Motto " Alle die uns kennen mögen uns und die die uns nicht mögen , können uns!"
Nicht das ich meine Brut nicht manchmal auch auf den Mond wünsche und verfluche ABER das mache ich schon selbst , andere haben sich da nicht mehr einzumischen!

Also Kopf hoch und lass Dir nicht so`n Schmarrn einreden! Dein Kind weiß , das seine Mama für Ihn da ist wenn Sie gebraucht wird- es gibt doch nichts schöneres als so aufzuwachsen!

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terrible two

Antwort von nörgelmama am 11.06.2015, 12:34 Uhr

Ein Kind darf mit 2 Jahren gern noch gestillt werden, wenn es das möchte. Auf die Bedürfnisse eines Kindes einzugehen, ist das einzig Richtige. Die Bemerkung ist unangemessen, übergriffig und böse. Vor allem deshalb, weil Du Dich überhaupt nicht dagegen wehren kannst. Du weißt nämlich nicht, wie Dein Sohn wäre, wäre er nicht mehr gestillt. Das sich Dein Kind in einer fremden Situation eben nicht auf einen völlig Fremden einläßt, ist im Gegenteil Ausdruck des sicheren Wissens, wo er hingehört (=sicher gebunden). Hat er fein gemacht!!!! Der Engländer sagt "terrible two", weil Kinder in dem Alter ihren eigenen Willen entdecken, eigentlich toll, oder? Es macht sie nur nicht mehr so leicht führbar.

Die Grenze (für Stillen und anderes) ist dort, wo es für die Anderen unangenehm wird (der Einzige, der das DOOF finden darf, bist nämlich DU!).
Wichtig ist, daß Du Dir klar wirst, was Du möchtest. Wenn Du es aushalten kannst, Deinen Sohn weiter zu stillen, dann mach das. Wenn Du eigentlich auch nicht mehr wirklich damit zufrieden bist, dann versuch freundlich, ihm Alternativen anzubieten. Vielleicht ist es auch Deine eigene Ambivalenz, die Dich so getroffen reagieren läßt. Ach ja, Männer sind manchmal nicht hilfreich, das ist eben so.

Der langen Rede kurzer Sinn: einatmen, ausatmen, lächeln! DU führst Dein Leben, Du entscheidest. Niemand hat das Recht, Dir hier reinzureden.
Ich hab 4 Kinder, die großen 3 zwischen 3 und 3,5 Jahren gestillt,, das Kleinste ist gerade 2 (...). Was hab ich mir den Mund fusselig geredet, bevor ich einfach alle hab reden lassen. Du machst das schon alles richtig. LG Nö.

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Re: fühle mich angegriffen :'(

Antwort von faenny am 11.06.2015, 14:49 Uhr

Kann mich meinen Vorrednerinnen mal wieder nur anschließen!
Und - leider auch mal wieder - meinen Unmut über Ärzte äußern. Ich frage mich so oft, als was die sich eigentlich sehen? Unser allwissender Vormund? Ich üersönlich kann damit nur ganz schwer umgehen - und wechsle tatsächlich solche Ärzte umgehend. Ich selbst bestimme über mich - und zusammen mit meinem Freund über unseren Sohn (zumindest noch und im angemessenen Maße :-) und Ärzte haben für mich lediglich die Funktion einer Informationsquelle, da sie einfach wissen haben, welches mir fehlt. Sobald sie da anfangen ihre Kompetenzen zu überrschreiten, habe sie leider einen Privaatpatienten weniger.
Fühl dich mal virtuell gedrückt, von einer, die laut Kia ihr Kind schon mit 6 Monaten nicht mehr hätte einschlafstillen dürfem, es aber immer noch tut, und mein Sohn komischerweise ganz offen in die Welt geht....

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Re: fühle mich angegriffen :'(

Antwort von Nachtwölfin am 11.06.2015, 14:59 Uhr

Hm, wenn er sich benimmt wie ein Kleinkind, dann liegt das vermutlich daran, dass er ganz einfach ein Kleinkind ist ;-).
Vielleicht kann er den Arzt auch einfach nicht leiden oder er mag sowieso nicht von Fremden, die ihm noch dazu womöglich unsympathisch sind, begrapscht werden. Völlig unabhängig von angeblich klammernden Müttern oder vom Stillen.
Meine wurde in dem Alter längst nicht mehr gestillt, ich war und bin nicht der klammernde Typ, und sie hat auch erst mit 4Jahren friedlich beim Arzt untersuchen lassen, egal worum es ging. Auch beim netten Arzt, der mir total sympathisch ist.

Beim Vorgängerarzt war an allem die Milchflasche schuld, die sie noch zur Beruhigung nach Wutanfällen (die natürlich auch nur von der Flasche kommen können) und zum einschlafen gebraucht hat. Die Flasche hatte auch schuld daran, dass sie immer so lange zum Einschlafen gebraucht hat und nachts so lange wach war. Jetzt trinkt sie keine Milchflasche mehr, aber ich bin mir sicher, dass die Flasche im Kleinkindalter immer noch an allem schuld ist, was so passiert. Sowas hat ja immerhin weitreichende Folgen.

Pass bloß auf: Der wird mit über 40 immer noch daheim wohnen und total unselbständig sein, und du bist schuld, weil du ihn nicht rechtzeitig abgestillt hast.
#Ironie off#

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Re: fühle mich angegriffen :'(

Antwort von L.U.Z. am 11.06.2015, 15:53 Uhr

Hallo, ich denke, dass langes Stillen ein Kind nicht verwöhnt solange es BEIDE gerne machen! Verwöhnung fängt an, wenn das Kind alles bekommt was es will und die Eltern Dinge für das Kind tun, welche sie selbst eigentlich nicht wollen. Man muss als Eltern auch Nein sagen können, das ist für Kinder sehr wichtig!! Allerdings sollte man nur dann Nein sagen wenn man es wirklich so meint und auch nur Ja wenn man selbst dazu steht. Du solltest also in dich gehen und dir überlegen wie du zu dem Stillen stehst. Machst du es auch gerne oder "opferst" du dich für dein Kind auf weil du denkst ein Nein würde ihm schlecht tun? Denn wenn das so ist tust du ihm evtl echt nichts gutes, und ein klares "ich nöchte das nicht mehr" wäre da beste für ihn... genießt ihr aber beide die Stillbeziehung noch finde ich solltest du dir nichts einreden lassen und weiterstillen solange ihr es möchtet

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Re: fühle mich angegriffen :'(

Antwort von FräuleinSauerkirsch am 11.06.2015, 17:35 Uhr

Hallo,
bin echt empört, was manche Ärzte von sich geben.. Du bist auf keinem Fall schuld und fügst deinem Kind damit doch keinen Schaden zu. Lass dir das bloß nicht einreden! Im Expertenforum wurde vor ein paar Tagen eine Frage gestellt, ob Stillen einem Kleinkind schaden kann. Die Antwort fand ich sehr hilfreich und aufbauend, vielleicht magst du sie lesen.
Ärzte, auch Kinderärzte, haben oft wenig Ahnung vom Stillen. Eine Freundin ist Kinderärztin (arbeitet aber in der Jugendpsychiatrie) und hatte noch nie von der WHO Empfehlung 2 Jahre oder auch länger zu stillen, gehört! In ihrer Ausbildung war Kinderernährung kaum ein Thema. Mein Kinderarzt riet übrigens auch dazu, mit 6 Monaten schon nicht mehr in den Schlaf zu stillen. Mach ich trotzdem und Kind schläft besser wenn es in den Schlaf gestillt wird, also mach das bitte so wie es für euch passt!
Ich hadere auch manchmal mit dem Stillen (meist finde ich es super und kuschlig, aber manchmal nervt es auch, ich glaube das ist ganz normal). Wenn es mir mal echt zu viel wird oder ich nicht da bin, kann bei uns aber auch der Papa den Kleinen ins Bett bringen, vielleicht könnt ihr das auch mal versuchen, die beiden haben mittlerweile ihre eigenen Rituale entwickelt wie das Einschlafen und auch Durchschlafen auch mal ohne Mama klappt.
Ich finde übrigens man kann Kinder auf keinen Fall mit zu viel Nähe und Liebe verwöhnen, wenn es diese braucht und einfordert, und daher auch nicht mit Stillen. Ein Kind wird eher dadurch "verwöhnt" indem ihm alles abgenommen wird und die Selbstständigkeit eingeschränkt wird. Um selbstständig und selbstbewusst zu werden muss man ihm etwas zutrauen und das Kind sich selbst auch. Das geht nur wenn es einen sicheren Hafen hat und Nähe bekommt wenn es diese braucht. Höre auf dein Mamaherz. Du machst es bestimmt richtig!

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Re: fühle mich angegriffen :'(

Antwort von M@mi am 11.06.2015, 21:48 Uhr

Oh je, die U7 steht mir auch bald bevor und mein Kinderarzt ist auch so ein "Schlauer"... Die Aussage könnte ich mir bei dem auch gut vorstellen... Genau aus diesem Grund wird der gute Mann erst gar nicht erfahren, dass wir hier auch noch stillen... Der soll sich um das kümmern, was er gelernt hat, nämlich kranke Kinder gesund machen und fertig!

Wie meine Vorschreiberinnen schon alle geschrieben haben: Lass dir nix einreden, du bist sicherlich nicht schuld!!!

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Re: fühle mich angegriffen :'(

Antwort von Kräuterzauber am 11.06.2015, 22:32 Uhr

Die ander haben ja schon alles gesagt. Ich wollte nur kurz von uns erzählen: ich habe meinen Sohn immer nach Bedarf gestillt und nie schreien lassen. Als der 2. Geburtstag kam sagte mein Mann "du wirst noch in die Schule fahren müssen um ihn zu stillen!" Und soll ich dir was sagen? Mein Sohn hat sich ganz von selbst kurz vor seinem 3. Geburtstag abgestillt. Ohne Tränen, ohne Zwang. Wahrscheinlich denkst du jetzt "oh Gott sooo lange stillen????" :-) ich hätte das auch niemals gedacht und jetzt rückblickend kann ich nur sagen, dass es die schönste Zeit war! Denn, mal abgesehen von den Glückshormonen (oder welche auch immer..) hatten wir in jeder Krise, sei es Schub oder Krankheit gewesen, immer die Sicherheit dass er gut versorgt ist und es hat zur Genesung beigetragen! Also, versuche es zu genießen. Es geht vielleicht schneller vorbei als dir lieb ist ;)

Ach und zu deinem Kind beim Arzt: Sei froh dass dein Sohn sich nicht alles gefallen lässt und sich wehrt!

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Re: fühle mich angegriffen :'(

Antwort von sileick am 11.06.2015, 22:54 Uhr

Mein Kind ist gut 3,5, und wir stillen auch noch schön, weil sie es so absolut himmlisch findet. Warum auch nicht. Bevor man hierzulande und in anderen westlichen Industrieländern dazu überging, der Flaschenmilch mehr zu vertrauen als der menschlichen Natur und extrem kurze Stillzeiten hervorrief, stillten die Kinder der Welt im Schnitt etwa 4 Jahre lang. Die meisten stillen sich zwischen 3 und 4 ab.

Du machst alles richtig, wenn Du Deinem Gefühl folgst. Dabei wäre es dann vielleicht gut zu schauen, ob Du Dich innerlich auch gegen das Stillen des Kleinkindes sträubst, weil Du so viel Gegenwind bekommst und Dir eingeredet wird, dass das nicht gut sei, oder ob es ein Bedürfnis von Dir ist, langsam abzustillen oder weniger zu stillen. Ich sehe es auch so, dass in letzterem Falle sicher eine Veränderung sinnvoll ist, aber nicht aufgrund unqualifizierter Bemerkungen, und die des Arztes finde ich unqualifiziert.

Lass Dich nicht verunsichern, horche in Dich hinein, was für Euch gut ist, und das ist dann auch richtig.

:-) Sileick

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Re: fühle mich angegriffen :'(

Antwort von maeusezahn am 12.06.2015, 7:58 Uhr

Hallo,
kann mich den anderen nur anschließen.
Meine persönliche Erfahrung ist, ein KiA sagte zu mir "Mit einem Jahr braucht die das Stillen nicht mehr." - und tschüss du A*** sagte ich mir. Hab gewechselt und der war dem Stillen positiv ggü. gestellt. Hab sie bis ü 3 noch einschlafgestillt, hat sich selbst schleichend abgestillt und war perfekt ohne Stress.
Dazwischen kamen auch Kommentare wie "Das große Kind... Musst du noch Stillen?", ich: "Ja, wieso denn nicht?", meist kam keine Antwort, oder ich fragte auch ob denn ein Schnuller oder Flasche zum einschlafen letztendlich was anderes ist - Totschweigen auf der anderen Seite.
Dein Sohn ist erst 2, ist klar dass er die Praxisleute nicht umarmt... War bei uns auch und ist bestimmt bei vielen so.
Und Ads haben bestimmt auch Flaschenkinder *kopfschüttel*
Nimm es dir nicht zu Herzen, DU bist die Mama und du weißt am besten die Bedürfnisse deiner Kinder einzuschätzen.
Gvlg

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ihr seid die Besten....

Antwort von Milka82 am 12.06.2015, 8:29 Uhr

Ich danke allen die geantwortet aus tiefstem Herzen. Es hat sehr sehr gut getan eure positiven Gedanken zu lesen.
Hat den Kopf wieder für das wesentliche, nämlich die Kinder, frei gemacht...
Danke, danke, danke

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Re: fühle mich angegriffen :'(

Antwort von chrpan am 12.06.2015, 10:41 Uhr

Dass dein Partner meint, du hättest dein größeres Kind verhätschelt, kommt vielleicht daher, dass er die Diagnose noch nicht " verarbeitet" hat. so eine Situation löst bisweilen Wut und Hadern aus, und die Situation, die du beim Kinderarzt erlebt hast, würde für deinen Partner zum "Katalysator". Dass du in Wahrheit natürlich nicht schuld bist, nicht verhätschelt hast, ist aber Fakt! Ich hoffe, dein Partner nordet sich bald wieder ein.

So eine Kinderarzt-Situation hatte ich (und eine Freundin auch), mit 2 Jahren. Unser damaliger Arzt (ich gehe seither nicht mehr hin) war entzückend mit unserem Sohn im 1. Jahr, aber zwischen 1. und 2. Geburtstag wurde immer deutlicher, dass er langsam "Spuren" oder kooperieren sollte. Er schrie aber bei der Untersuchung sehr und wollte nicht angefasst und ausgezogen werden. Das runterziehen von Strumpfhose und Windel gegen seinen Willen durch den Arzt führte dazu, dass er sich monatelang nicht wickeln lassen wollte.
Wir hatten damals extra diesen Wahl- und keinen Kassenarzt, damit ich r sich Zeit für uns nehmen kann. Dass ich meinen Sohn zwischen den einzelnen Untersuchungsschritten in seinem Weinen trösten wollte, hat den Arzt sehr genervt. Nach der Untersuchung hat der Arzt mich zur Seite genommen und mir Ernst zugeredet. Ich soll meinen Sohn zu den Großeltern geben und "Zeit für mich" haben und außerdem "muss er sich jedesmal beim Arzt neu wehren" , wenn ich die Untersuchungen nicht abgegrenzter durchziehe.

Ich hätte nicht das Bedürfnis, ihn abzugeben, habe das überhaupt nicht angesprochen und finde, das war eine ungebetene Einmischung. Dass mein Sohn sich noch wehren KANN finde ich toll und ich werde es ihm nicht abtrainieren! Ich habe in meiner Arbeit zu viele gestandene Feauen gesehen, die sich gegen Grenzüberscheitungen (auch von medizinischem Personal!!) nicht gewehrt haben oder es nicht konnten, weil es ihnen abgewöhnt worden war, irgendwann..

Bleibe dir treu!
Alles Liebe,
Chris

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Re: fühle mich angegriffen :'(

Antwort von niccolleen am 12.06.2015, 13:50 Uhr

Also aufs Stillen geh ich gar nicht ein, das ist eh nicht zu diskutieren. Hab auch bis 2 j gestillt.

Meine Kinder waren meist recht kooperativ beim Arzt aber auch nicht immer. Ich habe bei deinem Post wieder an den einen ausgeschlachteten Thread von vor einigen Wochen denken muessen, wo es um Kindesmisshandlung/missbrauch ging. Und da hat jemand eine Statistik gepostet, dass 80 oder 90% (jedenfalls ein irrsinnig hoher Anteil) an Kindesmissbrauch innerhalb des engsten Umfeldes passiert (Familie, gute Bekannte, Nachbarn), und dass es meist daran scheitert, dass Kinder einfach lernen, dass es ok ist, wenn man sie angreift oder sogar ihnen wehtut, sie vertrauen einfach. Und dass das eben nicht gut ist. Es ist gut, richtig und sogar sehr wichtig, dass Kinder weitestgehend selbst entscheiden und in ihrer Entscheidung bestaerkt werden, wenn sie sich eben nicht angreifen lassen wollen. Sicher ist es beim Arzt eine Ausnahmesituation, aber da kann man ja dann Kompromisse schliessen. In jedem Fall ist es sicher nicht gut, das Kind zum "Spuren" zu erziehen, wenn es darum geht, dass ihn wer angreift oder sogar wehtut (Impfung z.B.), die Gegenwehr muss in jedem Fall Respekt finden, auch wenn man dann halt darueber in dem Fall diskutieren muss.

lg
niki

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Re: fühle mich angegriffen :'(

Antwort von tamtamgo am 13.06.2015, 10:37 Uhr

Oh Mensch... Lass dich mal knuddeln!
Hatte mal ne ähnliche Situation...
Meine mittlere wollte nicht krabbeln!! Mein Instinkt sagte:da stimmt etwas nicht.......
Mit 13 Monaten war ich dann beim Kinderarzt (vertretungsarzt) und der machte mich rund das ich mein Kind zu viel trage und nicht lang genug brüllen lasse und das meine Maus zu viel schlafen würde. Deshalb würde das Kind nicht krabbeln. Körperlich sei alles bestens!
Bei der ersten Krankengymnastin sollte meine kleine dann in so ein Gestell. Sie schrie wie am Spieß und als ich Eingriff und ihr gesagt habe das es ihr weh tut wurde mein Baby als "faule Zicke" und "brüllaffe" betitelt!!!
Und ich als unfähige Mutter die keine Ahnung hat.

Natürlich suchte ich ne andere KG die sich das Kind liebevoll anschaute und sagte: um Gottes Willen!!! Bitte heute noch zum sportchirurg!!!
Dort stellte sich raus das mehrere Wirbel im Rücken komplett ausgerenkt und verdreht waren!!! Sie musste über mehrere Tage eingerenkt werden und hätte niiiiiiiieeeee krabbeln oder laufen können mit den Schmerzen.
Innerhalb weniger Wochen krabbelte die Maus und 3 Monate später lief sie :)

Im Nachhinein hab ich als Mutter dann doch das richtige Gefühl gehabt das etwas nicht stimmt... Und das es weder am Willen des Kindes noch an meiner "Unfähigkeit" gelegen hat.

Es ist fürchterlich was andere Menschen sich manchmal rausnehmen! Frechheit!

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Re: fühle mich angegriffen :'(

Antwort von sileick am 14.06.2015, 9:59 Uhr

Wenn ich sowas lese, stehen mir die Haare zu Berge. Dad ist keine Frechheit und dass diese Leute “sich etwas herausnehmen“ finde ich an dieser Stelle viel zu schwach ausgedrückt. Diese Leute sind arrogante Stümper mit keierlei Takt- oder Respekt für die Personen, mit denen sie zu tun haben, beruflich, mit dem erklärten Ziel, sie auf dem Weg zur Heilung zu begleiten. Wie soll bei solchem Umgang Heilung geschehen?!
Hach, wie mich solche Geschichten manchmal ärgern! Sollten sie nicht, aber manchmal ist das wirkluch zum Draufhauen. Eine Fehldiagnose kann sicher vorkommen, aber man muss doch die Menschen achtsam und würdig behandeln!
Tut mir im Nachhinein so Leid für Euch!

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Re: fühle mich angegriffen :'(

Antwort von tamtamgo am 14.06.2015, 11:06 Uhr

Dank dir!
Ja es ist zum k******!!!! Als ob man dann nicht schon genug sorgen hat das etwas nicht stimmt, bekommt man noch so eine ohrfeige.
Aber dann ein Kind so zu betiteln das ich nicht einmal kenne nur es weint ist schon mehr als dreist.
Wenn ein Kind richtig dicke tränen weint sollte man schon wissen das da etwas weh tut. Zudem sie in dem Alter schon "Mama" rief und versuchte ihre arme nach mir auszustrecken....
Konnte dem Trauerspiel ganze 3,4 Minuten zugucken und hatte ein bibberndes schlotterndes kleines Menschlein danach auf dem Arm.
So Leute sollten den Job wechseln!!!!!!

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Re: fühle mich angegriffen :'(

Antwort von sileick am 14.06.2015, 15:06 Uhr

Na Du hast sie da sicher gut weiter begleitet, und sie wird es ohne Schaden überstanden haben. Problematisch wird es ja erst, wenn dann Mama auch gleich die Mitte verliert und innerlich dem Kind Vorwürfe macht, "schwierig" zu sein. Für Dich ist das aber wieder ein Drahtseilakt mehr. Immer stehen die Mütter zwischen einer den Kindern oft völlig ohne Verständnis auftretenden Erwachsenenwelt. Funktionieren kommt vor verstehen. Warum eigentlich? Es könnte so viel schöner sein, wenn wir nicht so oft der Prellbock wären. Und nicht selten kommt man dann ja auch an seine eigenen Grenzen und fragt sich zweifelnd, ob man alles richtig macht. Sieht man ja hier im Forum. ;-)

Menschen, die so unachtsam mit ihren Patienten (in Heilberufen oder auch pädagogisch orientierten Berufen) umgehen, gehören ein Stück weit therapiert oder sollten sich tatsächlich überlegen, ob sie beruflich richtig am Platze sind. Leider ist Arroganz in medizinischen Fachkreisen noch immer weit verbreitet. Oft schlimmer als das Lehrervorurteil, die ja angeblich immer alles besser wissen, egal ob oder nicht.

Es ist auch ein gesellschaftliches Problem, dass alle über einen Kamm geschert werden sollen und häufig der Eindruck entsteht, dass, wer sich nicht wohlfühlt im System, geändert werden muss. Dabei sind doch all diese Systeme eigentlich für die Menschen gemacht, die Menschen können und sollen doch nicht ins System gequetscht werden, wenn sie von ihrer Natur her nicht hineinpassen. Am deutlichsten wird das immer wieder bei Kindern, alten Menschen und kranken Menschen, finde ich. Die sind es, die sich eben oft (noch) nicht (mehr) biegen lassen können.

Jedenfalls toll, dass Du Deinen Kindern eine so liebevolle und verständnisvolle Mama bist, auch in solchen Situationen!

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