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Geschrieben von Christine70 am 10.02.2015, 12:28 Uhr

Mindestlohn, die erste Abrechnung ! Wer noch?

Ich bin Zeitungszustellerin und gleichzeitig Briefzustellerin und bekomme seit 1.1.15 den Mindestlohn von 8,50 euro. Wir mußten auch im Januar neue Arbeitsverträge unterschreiben.

Nun bekomme ich heute meine erste Abrechnung für Januar und??? ich bekomme nicht mehr als die ganzen Monate vorher.
Warum?? ganz einfach zu erkären: sie haben uns die Stunden gekürzt, einfach so. Wir mußten für unsere Bezirke letztes Jahr unsere Stunden angeben, wie lange wir jeden Tag für unseren Zustellbezirk brauchen. Ich kam im Schnitt auf 2 Stunden pro Tag. Macht 48 Stunden im Monat. (Ich hab fast nur Einfamilienhäuser) Diese 48 Stunden standen auch die ganzen Jahre auf meinen Lohnzetteln.
Nun wurden die stunden bei mir auf 27 !!! stunden pro MONAT gekürzt.

ich hab jetzt angerufen in meiner Firma und die meinten, sie hätten ein Computerprogramm, so ähnlich wie google Earth und anhand dessen wurde mein bezirk berechnet und sie kamen auf 27 stunden im monat. DAS ist aber NICHT die Realität !!

Meine Kollegen und ich fühlen uns dermaßen verarscht. Seit Anfang Januar dürfen wir nämlich auch mehr arbeiten, die Zeitungen werden dicker, weil seit Januar mehr Reklame IN der Zeitung liegt und auch die Briefe werden mehr, wir haben jetzt die doppelte Menge als sonst. Dürfen aber nur noch halb so lange brauchen :(

Ich will jetzt keine Diskussion lostreten, ob der Mindestlohn wirtschalftlich gut oder schlecht ist, mich würde interessieren, wer hier noch den mindestlohn gekommt und ob ihr das merkt oder ob sich euere Firmen auch so was tollen haben einfallen lassen wir stundenkürzung !!

PS: Als Erklärung noch: wir bekommen den Mindestlohn, weil wir nicht nur Zeitungen austragen, sondern auch Resthaushaltreklame und Briefe. Diejenigen, die NUR Zeitungen zustellen, bekommen erstmal nur den übergangsmindestlohn von 6,38 Euro, das gilt aber für uns nicht.
Falls sich jemand wundert

 
36 Antworten:

Re: Mindestlohn, die erste Abrechnung ! Wer noch?

Antwort von Silvia3 am 10.02.2015, 12:38 Uhr

Zum Thema kann ich nichts beitrage, bin aber Zeitungsabonnement. Unsere Zeitung ist seit Ankündigung des Mindestlohns im 3-Monatstakt teuerer geworden, seit Anfang 2014 um 8€! Ich will sehr hoffen, dass davon der Mindestlohn für den Boten gezahlt wird. Ich bin immer sauer, wenn ich auf meinen Kontoauszug schaue und schon wieder sind 2 Euro mehr pro Monat abgebucht.

Silvia

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Re: versteh ich nicht

Antwort von HellsinkiLove am 10.02.2015, 12:47 Uhr

dann arbeitest du eben nur noch 27 stunden statt wie bisher 48 stunden.damit gleicht sich das doch aus.durch die wenigeren stunden kommst du ja trotzdem auf den mindestlohn.
und alles was du mehr arbeiten müsstest wird eben mit 8,50€ mehr vergütet oder es bleibt halt liegen oder wird auf mehrere aufgeteilt oder was auch immer.

bei mir wars mehr geld bei gleicher stundenzahl.
hat mir aber trotzdem nicht weitergeholfen weil ich aufgrund des mindestlohns nun gekündigt wurde.

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Was steht denn in Deinem neuen Arbeitsvertrag?

Antwort von Samsine am 10.02.2015, 12:56 Uhr

Da muss doch irgendwas zu Arbeitszeit und Stundenlohn drin sein.

Hast Du früher die 48 Stunden pauschal bezahlt bekommen? Egal, wie oft und wie lange Du gearbeitet hast? Wenn ja, wie hoch war das fixe Gehalt?

LG

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Re: versteh ich nicht

Antwort von Boots2012 am 10.02.2015, 12:59 Uhr

Ich verstehe das so:

Der Arbeitgeber gibt jetzt vor wie lange die Zusteller für die Austeilung der Post zu benötigen haben. Brauchen sie länger ist dies ihr Privatvergnügen.

Was soll den die TE machen? Einfach nach der abgelaufenen Zeit die Post liegenlassen? Damit verweigert sie die Arbeit und verliert ihren Job.

Christine70, wie viele Stunden hast Du denn im Januar gearbeitet? Also in echt? Zur Not müsst Ihr euch zusammen an die Gewerkschaft (gibts eine bei euch) wenden. Last eure Stundenzettel von einem Vorgesetzten unterschreiben und dokumentiert so wie viel Zeit Ihr tatsächlich arbeitet.

Diese Methode, die euer Arbeitgeber da versucht ist verboten, wird aber zB. im Hotelgewerbe tagtäglich so angewandt, wo die Zimmermädchen pro Zimmer gerademal 15 Minuten haben um auf Ihren Stundenlohn zu kommen. Tatsächlich brauchen die Mädels aber gut 60-90 Minuten für eine Gründlichre Reinigung.

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Re: Mindestlohn, die erste Abrechnung ! Wer noch?

Antwort von Christine70 am 10.02.2015, 13:32 Uhr

ja, unsere Zeitung wurde auch zum 1.1.15 teuerer wegen des Mindestlohnes

Hier haben schon wieder drei Abonnenten abbestellt.

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Re: Mindestlohn, die erste Abrechnung ! Wer noch?

Antwort von Christine70 am 10.02.2015, 13:32 Uhr

ja, unsere Zeitung wurde auch zum 1.1.15 teuerer wegen des Mindestlohnes

Hier haben schon wieder drei Abonnenten abbestellt.

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Re: versteh ich nicht

Antwort von Christine70 am 10.02.2015, 13:39 Uhr

Bei uns ist es so:

Montag sind wir am schnellsten, da wir da nur die zeitungen haben. da brauche ich 1 1/2 Stunden

Dienstag ist es schon mehr, da kommen die Briefe hinzu, also 2 Stunden

Mittwoch haben wir Resthaushaltreklame, (meinst zwei bis drei blätter) das heißt, wir müssen auch alle Häuser bedienen, die keine abonnenten sind, hier brauch ich 2 1/2 stunden

Donnerstag ist wieder ein wenig ruhiger, 2 Stunden

Freitag ist der schlimmste tag, viele Briefe, und auch Resthaushaltreklame.. hier brauch ich zwischen 2 stunden und 2 1/2 stunden, kommt ja auch aufs wetter an

Samstag das selbe wie freitag

Macht in Schnitt 12 bis 13 Stunden/Woche und das 4 wochen lang, kann sich jeder ausrechnen.

Ich bin eine schnellläuferin, bummel also nicht, ich will ja fertig werden. außerdem müssen wir um 6 uhr fertig sein, das ist vorschrift.

ich frage mich, wie die nun auf 27 Stunden im Monat kommen !

Ich hab angerufen und sie wollen das nun wieder anhand ihres ach so tollen Computerprogrammes überprüfen. Das entspricht aber nie und nimmer der Realität. Mit einem mauszeiger die Strecke abstecken ist nicht das selbe, als es in der Realität abzulaufen !!
ich hab auch zu meiner chefin gesagt, ich verlange, daß noch diese woche jemand morgens um 3 bei mir vor der haustüre steht und meinen bezirk ZU FUSS mit abläuft. Ich habe alleine 4 Straßen dabei, die ich doppelt laufen muß (Sackgassen) DAS wird anhand des programms mit sicherheit nicht berücksichtigt.

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Re: Was steht denn in Deinem neuen Arbeitsvertrag?

Antwort von Christine70 am 10.02.2015, 13:39 Uhr

das fixe gehalt im jahr 2014 war genauso hoch wie das geld was ich heute überwiesen bekommen habe. die lohnzettel kommen immer erste zwei tage später, also übermorgen.

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Das ist eine absolute Frechheit...

Antwort von iriselle am 10.02.2015, 14:00 Uhr

..-aber leider kenne ich mich da gar nicht aus. Lasst euch das nicht gefallen !!!
VG

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Re: Was steht denn in Deinem neuen Arbeitsvertrag?

Antwort von omagina am 10.02.2015, 14:04 Uhr

dieses tolle thema wird wohl ab jetzt noch zu arg gereizten gemütern führen....denn das mit den stunden ...gekürzt usw. ist wohl überall die norm...und grad in dieser branche wird jetzt geschummelt gemauschelt und getrixt auf teufel komm raus...ich hab bis ende des jahres mittwochs ein kleines " umsonstkäseblättchen " aus der region verteilt...wurde zum ende des jahres nett gekündigt...das macht jetzt der normale zeitungszusteller...der muss also jetzt zu jedem briefkasten...egal ob der ne zeitung bekommt oder eben nicht...die schimpfen auch wie die rohrspatzen...denn es wird wie bei euch gemacht...stundenkürzung und das ist gaaaaaaaaaaaaaaaaaaar nicht mehr zu schaffen...alternative...kündigen...was andres gibts nicht...also machen sie weiter und arbeiten für hohle nüsse ohne bezahlung ihre zeit weiter...eine tolle regierungserfindung dieser mindestlohn...das ende noch nicht abzusehen....ich finds zum lg regina

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Im Vertrag muss entweder ein Stundenlohn oder ein Pauschalbetrag stehen.

Antwort von Samsine am 10.02.2015, 14:08 Uhr

Schau bitte mal nach und gib Bescheid.

LG

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Hier liegt der Hase begraben !!

Antwort von Christine70 am 10.02.2015, 14:26 Uhr

wir bekamen anfang januar unsere neuen Arbeitsverträge und sollten diese innerhalb von einer woche zurückschicken.
Dort gabs auch den Punkt: Arbeitszeiterfassung
Da stand in der Tabelle aber nix drin. Wir sollten einen handgeschriebenen zettel beifügen mit unserer eigenen arbeitszeiterfassung, also wie lange wir täglich brauchen von Mo - Sa.
ich habe den arbeitsvertrag unter vorbehalt unterschrieben und DAS war ein Fehler. Alle meine kollegen haben aber das selbe getan, leider. wir hätten uns vorher mal erkundigen sollen :( Am telefon wurde uns alles so rosarot erklärt.
daß eben genau dieses computerprogramm noch nicht so funktioniert wie sie das möchten und deshalb da von seiten des verlages noch keine stunden eingetragen werden können, wir bekämen das aber sofort zugeschickt.
bis heute haben wir weder eine zeiterfassung noch eine durchschrift unserer arbeitsverträge erhalten, keiner von uns.
wir wissen also bis heute nicht, wieviele stunden sie für uns berechnen. gut, ich erfuhr das heute am telefon, daß es bei mir nur noch 27 stunden sind. wird bei meinen kollegen nicht anders sein.

es stand drin: Wir bekämen weiterhin nach Abonnenten und Stückzahl unseren lohn und dann wird der anhand der monatsarbeitszeit in einen stundenlohn umgerechnet.
Der differenzbetrag auf die 8,50 euro wird dann seperat auf dem lohnzettel ausgewiesen.
Besipielrechnung:
Ein zusteller hat im monat 150 euro verdient und das nun auf den stundenlohn gerechnet ergibt das bei 40 stunden arbeitszeit im monat ein stundenlohn von 4,50 euro !!

Der differentbetrag wäre dann hochgerechnet auf die 8,50 euro

40 stunden x 4 euro = 160 euro mehr für den mindestlohn.
dazu käme noch der nachtzuschlag, der uns bleibt laut arbeitsvertrag.

so sieht die realität aber nicht aus.

Die realität sagt, es werden nur noch 20 stunden gerechnet, macht einen stundenlohn von 7,50 euro........ differenzbetrag also nur noch 20 euro zum mindestlohn.

ich glaub mein schwein pfeift :(


jetzt gäbe es freilich die möglichkeit, alle 8 Austräger in unserem ort zusammenzutrommeln und geschlossen in der Firma anzutanzen. aber glaubt mal nicht, daß da alle mitspielen :( Wir haben nämlich welche, die ziehen bei allem und jeden den schwanz ein. wehren kommt für die nicht in frage, weil sie angst haben, sie verlieren ihren job.

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Da hat man Euch ja richtig fein aufs Kreuz gelegt!

Antwort von Samsine am 10.02.2015, 14:53 Uhr

Maßnahmen:
1. Alle Zusteller zusammentrommeln.
2. Fragen, wer eine Rechtsschutzversicherung hat (die anderen können sich dann meist günstig an eine Klage "dranhängen").
3. Anwalt nehmen, rechtliche Schritte einleiten.

Selbst, wenn es wahrscheinlich ist, dass ihr alle niemals dauerhaft Eure "echten" Stunden mit Mindestlohn ausgezahlt bekommen werdet, (vielleicht schon mal nach einem neuen Minijob umsehen) würde ich dieses Verhalten nicht hinnehmen. Solche AG müssen in ihre Schranken gewiesen werden!

Sorry, bin selbst Personaler und denke sicher immer auch an die AG-Seite, aber bei sowas geht mir die Hutschur hoch!

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Nachtrag

Antwort von Samsine am 10.02.2015, 14:57 Uhr

Vielleicht interessiert sich ja auch ein Mitbewerber des Verlagswesens für solch kreative Personalverwaltung?

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Re: Da hat man Euch ja richtig fein aufs Kreuz gelegt!

Antwort von Christine70 am 10.02.2015, 15:00 Uhr

ich bin selber jemand, der an die arbeitgeber denkt in sachen mindestlohn. hier gibts z. b. zwei taxiunternehmen, die zum 31.12. hingeschmissen haben, weil sie sich das einfach nicht leisten konnten, ihren fahrern die 8,50 euro zu zahlen :( es hat halt nicht nur vorteile, das ist mir bewußt.

Aber ich habe bisher halt auch nur für umgerechnet 3,70 die stunde gearbeitet, weil hier leider nichts anderes zu finden ist ohne Zweitauto. und ein zweites auto kostet auch wieder geld, also hab ich mir mal durchrechnen lassen, wieviel ich verdienen müßte, um schwarze zahlen zu schreiben. wir kamen auf 1000 euro netto. und solche jobs gibts hier nicht "mehr"

Mir war auch klar, daß ich keine 200 euro mehr verdiene im jahr, aber mich mit 20 euro abspeisen lassen? DAS seh ich auch nicht ein, vor allem weil hier die Abos auch teuerer wurden und die arbeit wurde seit anfang januar ebenfalls mehr. Wir haben z. b seit 1.1. das Finanzamt dazubekommen und die Rentenversicherung was die Briefe angeht. Ihr könnt euch vorstellen, wie die anzahl der zuzustellenden briefe in die höhe geschnellt ist. letztes jahr hatte ich im schnitt pro tag etwa 20 briefsendungen, seit januar sind es doppelt so viele :(

ich hab vorhin mal die gewerkschaft angerufen, bin ja bei Verdi. die wollen morgen zurückrufen und mich mal beraten, was ich machen kann. blöd halt nur, daß wir diese schei** arbeitsverträge unterschrieben haben, das hätte wir nicht tun dürfen. aber wir hatten halt alle angst um unsere arbeitsplätze. mist :(

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nicht Jahr, sondern monat ... sorry. owt

Antwort von Christine70 am 10.02.2015, 15:02 Uhr

ohne

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Re: Da hat man Euch ja richtig fein aufs Kreuz gelegt!

Antwort von Samsine am 10.02.2015, 15:12 Uhr

Das ist gut, Gewerkschaft ist erst mal eine gute Idee!
Ich kenne auch Betriebe, die mit ihren Arbeitnehmern "unter der Hand" eine Lösung gefunden haben, wie beide Seiten mit dem Mindestlohn "leben" können. Das ist natürlich rechtlich auch eine Katastrophe.
Aber die Art und Weise, wie man Euch abgezogen hat, ist wirklich link!

Viel Erfolg!

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Re: ebendrum

Antwort von HellsinkiLove am 10.02.2015, 16:46 Uhr

eigentlich wäre es verboten.

allerdings wenn der AG sich an den mindestlohn hält ist da schwer was zu machen.er hat ja theoretisch den mindestlohn angepasst.nur das dafür halt weniger gearbeitet werden muss.

und nochmal hinten die stunden als privatvergnügen dran hängen kann ich mir nicht vorstellen und dann würde ich dem AG geflissentlich mal den vogel zeigen

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tut Euch zusammen und wehrt Euch !

Antwort von Ellert am 10.02.2015, 19:14 Uhr

huhu

ich habe Gott sei Dank eine Arbeit die wirklich nach geleisteten Stunden bezahlt wird aber was Ihr da gerade erlebt
erinnert mich an unsere Reinigungskräfte die auch gesagt bekommenputzt in xy Stunden sauber, wenn Ihr das nich schafft dann nutzt Eure Freizeit für den Rest.

Wenn die nicht nachgeben würde ich mir definitiv was Neues suchen

dagmar

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Re: Da hat man Euch ja richtig fein aufs Kreuz gelegt!

Antwort von betty71 am 10.02.2015, 20:39 Uhr

So einfach ist es aber nicht. Dein Arbeitsvertrag muss eine Stundenzahl , die monatlich/ wöchentlich etc. geleistet werden muss, enthalten. Ebenso wie die Vergütung. Gleichzeitig kann auf diverse Tarifverträge, falls sie Anwendung finden, verwiesen werden. Nur eine Zeiterfassungstabelle, die auch noch leer ist, anzuhängen, funktioniert nicht so einfach. Dies würde ich nicht kampflos stehen lassen. Wenn sich Routen oder die Anzahl Abonenten ändert, hat das sicher Auswirkungen auf den Verdienst, aber es muss dazu vertragliche Regelungen geben.

Der Gang zur Gewerkschaft ist schon einmal gut, wobei es davon Stärkere gibt. Ansonsten hast Du auch ohne anwaltliche / gewerkschaftliche Vertretung die Möglichkeit, fristgerecht das Arbeitsgericht zu bemühen, dort gibt es keinen Anwaltszwang. Die Geschäftsstelle hilft bei der Klageaufsetzung, Kosten entstehen im ersten Rechtszug nur für die Zustellung der Klageschrift bei der Beklagten. Dann hast Du Klarheit! Viel Erfolg!!

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Re: Da hat man Euch ja richtig fein aufs Kreuz gelegt!

Antwort von Christine70 am 11.02.2015, 7:23 Uhr

danke euch

Ich hab gestern zufällig einen kollegen von mir getroffen, ihm erging es genauso, auch bei ihm wurden die stunden und die hälfte gekürzt. wir lassen uns das auf keinen fall gefallen.
heute war ich wieder 2 stunden unterwegs und die rechnen pro tag eine stunde, das kanns nicht sein :(

sicher ist es für die "sesselfurzer" einfach, per mausklick zu bestimmen, wie lange wir brauchen dürfen. aber die realität sieht ein wenig anders aus. es spielen viele faktoren eine rolle, wie lange wir unterwegs sind und damit meine ich jetzt nicht nur wie heute nacht das fiese glatteis.

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@Christine70

Antwort von speedy am 11.02.2015, 8:37 Uhr

Hi,
so, wie du den Arbeitsvertrag beschreibst, ist der nicht hinreichend konkret, um Arbeitszeit und -Entgelt bestimmen zu können und damit anfechtbar mit der Folge, dass bis zu einer Einigung das "übliche" Gehalt geschuldet wird, in deinem Fall der Mindestlohn.
Bei der Gewerkschaft bist du da auf jeden Fall schon mal richtig aufgehoben! Das musst du dir nicht gefallen lassen.

Gruß, Speedy

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Re: Mindestlohn, die erste Abrechnung ! Wer noch?

Antwort von mama-von-3-Söhnen am 11.02.2015, 11:32 Uhr

ich habe den selben Job wie Du und ich muß Dir sagen, ich habe gekündigt, denn ich lasse mich nicht mehr weiter ausbeuten!
Ich hatte Stundenlöhne von teilweise nur 2,50 Euro in 2014 dabei, da ich nach Stückzahlen bezahlt wurde.

Ich bekomme keinen Mindestlohn und sollte wöchentlich einen Zettel mit vorgegebenen Zeiten der Firma unterschreiben. Die Zeiten die dort auf den Zetteln stehen, sollen die mir mal vorarbeiten!!!

Ich habe den 1. Zettel nicht unterschrieben und meinen Zettel mit meinen tatsächlichen Zeiten eingereicht, da wurde mir knallhart ins Gesicht gesagt, man müsse sich einen anderen Zusteller suchen...habe gekündigt.

Wir sollten auch neue Verträge bekommen, aber dazu ist es nicht mehr gekommen.
Bei mir ist es leider so, ich kenne die anderen Zusteller nicht, da ich hier im Ort alleine unterwegs war.

Mit Zahlung des Mindestlohnes wäre ich auch über 450 Euro gekommen, da sich seit Januar die Post bei mir verdreifacht hat, durch interne Umstellungen.

Das traurige bei der ganzen Sache, habe den Job gerne gemacht. Aber irgendwann ist Schluß! Man kann sich nicht alles gefallen lassen!

Du kannst auf den Mindestlohn bestehen! Notfalls einklagen! Oder fristlos kündigen, da der Mindestlohn nicht gezahlt wurde.

Hoffentlich hast Du nicht die Zeiten unterschrieben, die Dir vorgeschrieben werden???

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habe heute meinen Lohnzettel bekommen :(

Antwort von Christine70 am 11.02.2015, 14:12 Uhr

Die haben echt einen an der Klatsche.

Die haben uns ersatzlos den NACHTZUSCHLAG gestrichen :(
Und sie rechnen für meinen Bezirk wirklich nur noch 27 stunden für 25 Arbeitstage/Monat.

Das heißt, ich bekomme jetzt

mal als beispiel, sind nicht die realen zahlen, die schreibe ich hier nicht rein

Früher:
Nachtzuschlag 45 euro
Gesamtlohn 250 euro

Heute
Ausgleich Mindestlohn 25 euro
Gesamtlohn 220 euro

das heißt, ich verdiene jetzt trotz Mindestlohn weniger als die jahre vorher :(

Als ich vorhin angerufen habe, was das mit dem Nachtzuschlag soll, wurde mir nur gesagt, den bekommen nur noch jene austräger, die LÄNGER als 2 Stunden am tag unterwegs sind. DAS wäre ja bei mir der fall, aber mir werden nur noch 27 stunden angerechnet, die zeit die ich länger brauch, ist privatvergnügen :(

Ich werd mir jetzt auch einen anderen Job suchen. Drückt mal die daumen, daß ich glück habe. ich nehm auch ganztagsjobs, aber das finden wird das schwierige werden, denn meinen erlernten beruf gibts es nicht mehr :(

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Re: habe heute meinen Lohnzettel bekommen :(

Antwort von wolfsfrau am 11.02.2015, 14:41 Uhr

Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber:

Nachtzuschlag - ist der nicht an bestimmte Uhrzeiten gebunden? Also nicht die Dauer der Ausübung?

"benötigte Zeit" - gibt die der Arbeitgeber vor? gibt es eine Möglichkeit, das zu widerlegen?

Ich drücke dir die daumen, dass du schnell was anderes findest - du solltest trotzdem versuchen, da was gegen zu tun.

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Re: habe heute meinen Lohnzettel bekommen :(

Antwort von KKM am 11.02.2015, 15:08 Uhr

Wenn Du etwas gefunden hast, dann melde die Firma doch mal beim Zoll!

Die laufen sich mit Mindestlohnprüfungen gerade warm!

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Re: habe heute meinen Lohnzettel bekommen :(

Antwort von taram am 11.02.2015, 15:53 Uhr

Bitte melde es - so kanns ja nicht sein

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Re: habe heute meinen Lohnzettel bekommen :(

Antwort von Zwurzenmami am 11.02.2015, 16:34 Uhr

das Spiel haben wir auch durch, nur ging es bei uns nicht um den Mindestlohn, sondern darum, das wir angeblich zu lange brauchen.

Laut Internet 2,5 h in Wirklichkeit brauchen wir 4 bis 5 Stunden, weil wir ja auch Parkplätze suchen müssen, an roten Ampeln stehen, bei den Leuten vor der Tür warten müssen, Essen aufmachen, eventuell noch Trinken hinstellen usw.

Alle haben gemeckert, aber von 10 Meckerern ist nur eine mit mir ins Büro gegangen um zu sagen, dass das nicht funktioniert.

Unser alter Chef wurde dann befragt und der ist zum Glück früher selbst gefahren und weiß auf was es ankommt, nur der Neue weiß so was nicht.

Ist immer blöd, wenn die Kollegen zwar meckern, aber nicht dazu stehen und was ändern wollen.

Das ihr die gleiche Arbeit in der selben Zeit schaffen sollt, passt nicht, die Wege werden nicht von Tür zu Tür berechnet, ihr geht ja vom Gehweg noch zum Briefkasten und das wird alles nicht eingerechnet, sondern nur den Gehweg entlang und nicht die tatsächliche Entfernung

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Es gibt eine Hotline zum Mindestlohn

Antwort von sara31 am 11.02.2015, 18:25 Uhr

Hallo, es gibt eine Hotline vom Ministerium, wenn man Probleme mit der Einführung des Mindeslohns hat:
030/60280028

http://www.der-mindestlohn-gilt.de/ml/DE/Ihre-Fragen/Mindestlohn-Hotline/artikel-mindestlohn-hotline.html

Vielleicht können die Dir weiter helfen....

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Re: Mindestlohn, die erste Abrechnung ! Wer noch?

Antwort von luvi am 13.02.2015, 0:05 Uhr

Hallo,
ich trage auch Zeitungen aus.
Wir müssen jedes Mal angeben, wie lange wir tatsächlich dafür gebraucht haben, bzw. die tatsächlich gearbeitete Zeit von der errechneten Zeit abweicht.
Das erste Mal habe ich ziemlich entnervt dazu geschrieben, wie sie denn auf diese völlig unrealistischen Stundenvorgaben kommen (Tatsächlich brauche ich 2 Std 30 min, sie gehen von 1 Std 20 min aus).

Mir wurde erklärt, dass die Werte von einem Computerprogramm errechnet werden, und es noch eine Weile braucht, bis die Feinjustierung stimmt. Bis dahin müssen wir es eben schriftlich ändern, bislang wurden meine Zeitangaben akzeptiert.

Luvi

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Re: genau DAS habe ich meinem mann schon seit monaten gesagt ...

Antwort von sechsfachmama am 13.02.2015, 9:28 Uhr

dass es genauso passieren wird! die stunden bleiben oder werden gekürzt und der AN darf in seiner freizeit kostenlos arbeiten.

und auch der zoll kann leider nicht täglich jeden arbeitnehmer überprüfen, wann er kommt und geht usw ...

in der reinigungsbranche schon lange üblich - mir wurde gesagt, ich putze "zu genau", da muss ich drübergucken - in einer kita, wo es hygienevorschriften gibt ... (woher ich die überhaupt kennen würde, das sei ja ne frechheit). auch in altenheimen usw. ist das gang und gäbe. man darf nur den dreck wegmachen, der offensichtlich ist, alles andere ist nicht zu schaffen.

auch in nem riesigen fitnessstudio war ne putzstelle ausgeschrieben - 2 stunden!!! pro tag morgens. 2 etagen saugen, wischen, die eine etage davon ist sauna, sanitär, duschen, umkleiden - diese muss täglich komplett desinfiziert werden ... dazu noch ab und an fenster putzen, geräte abwischen usw.
ich sagte, dass das in zwei stunden niemals zu schaffen ist - tja, den rest müssen sie eben in ihrer freizeit erledigen!

hatte mich jetzt mit einer verkäuferin unterhalten - die werden einfach auf gehaltsempfänger umgestellt - schon hat sich das mit mindestlohn erledigt ...

die busfahrer hier, die jetzt dadurch endlich mindestlohn bekommen, sagten mir - hört sich schön an, aber wenn wir uns das durchrechnen, haben wir unterm strich nicht einen cent mehr in der tasche, denn genau an der stelle geht die lohnsteuer nach oben! wir zahlen nur mehr steuern, sonst passiert hier gar nix.
letztlich also zahlt der arbeitgeber an den staat .... und dem AN bleibt nix mehr.

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das System geht aber nur wenn jeder mitmacht

Antwort von Ellert am 13.02.2015, 11:12 Uhr

Lerider hats genug Arbeitssuchende die sicha uf solche faulen Sachen einlassen und Angst um den Job haben
würde es jeder melden kämend ie Firmen damit nicht durch.

Wir melden konsequent Reinigungsmängel nach oben,
viele Firmen halten sich sonicht sehr lange und dann wird wieder neu ausgeschrieben.
Unsere müssen nachweisen dass sie Mindestlohn zahlen
leider gebend ie Reinigungskräfte unter der Hand genau das zu was Du berichtest, wer nichtin der Freizeit mehr putzt um sauber zu machen der fliegt.
Das war aber schon vor dem mindestlohn so da die Firmen sich bei Angeboten massiv nach unten bieten.
Früher gabs in de Firmen eigene Putzfrauen, die hat die Firma bezahlt und die hat auch gründlich sauber gemacht
aber nun ist es ja modern alles auszulagern, billiger wirds am Ende für einen AG auch nicht

Ich bin ein Verfechter von reeler Arbeitszeiterfassung wie wir sie haben
die AN müssen sich sogar zum Rauchen ausloggen...
Ich wünsche mir für die Zukunft all unserer Kinder dass sie Jobs finden die gerecht bezahlt werden, was mit guter Ausbildung und schulbidung wahrscheinlicher ist als bei Ungelernten und dass sie ohne ergänzend Hartz dann überleben können. Wenn sich das so weiterentwickelt werdens ich meine keine Kinder anschaffen oder nur eines, mehr sind ja fast nicht zu finanzieren

dagmar

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Re: habe heute meinen Lohnzettel bekommen :(

Antwort von Christine70 am 15.02.2015, 11:09 Uhr

Den Nachtzuschlag gibt es von abends 22 uhr bis morgens 6 uhr. allerdings gibt es einen § der besagt auch, daß der nachtzuschlag nur gezahlt werden muß, wenn in dieser zeit mehr als zwei stunden gearbeitet wird.
und da auf unserem abrechnungen immer stand, daß der nachtzuschlag freiwillig gezahlt wird, können sie den jetzt ersatzlos streichen. da hab ich mich schon erkundigt.

Und das mit den 27 stunden, das schreibt ein COMPUTER vor. Das heißt, wir haben für jede zeitung 20 SEKUNDEN zeit. die wirklichkeit sieht aber so aus:

Hofeinfahrten nicht geräumt, zum teil spiegelglatt. Die briefkästen teilweise so schmal, daß wir die zeitungen erstmal richtig falten müssen und am wochenende ist die zeitung oft so dick, daß wir die Reklame die innen liegt, rausnehmen müssen, weil wir sonst die zeitungen gar nicht in den schlitz bekommen. Dann werden die briefkästen oft von anderen Firmenreklamen zugemüllt. Dann müssen wir zurück zum gartentür. oft sind die briefkästen jetzt auch zugefroren, so daß wir mit einem kleinen schraubenschlüssel erstmal aufhebeln müssen.
ABER das zählt alles nicht, was der computer ausspukt, ist die richtzeit. brauchen wir länger, ist das halt eben pech :(

auch berücksichtigt der computer nicht, daß ich 4 sackgassen habe. ich muß also rein und wieder zurücklaufen. genausowenig merkt der computer, daß wir einen mehr als schweren zeitungswagen hinter uns herziehen müssen, von haus zu haus. also marathonläufe sind nicht drin. klar bummeln wir auch nicht, jeder will fertig werden, aber diese zeiten sind total unrealistisch. als ich freitag nochmal den verlag angerufen hab, wurde mir eiskalt gesagt, ich soll mich nicht so anstellen.

so sieht die realität aus...

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Re: genau DAS habe ich meinem mann schon seit monaten gesagt ...

Antwort von Christine70 am 15.02.2015, 11:15 Uhr

meine tochter hat glück. Die arbeitet in einem Minijob als Aushilfe am wochenende bei einem Friseur. Erst bekam sie pro Wochenende 40 euro (Was für eine 16-17 Jährige auch schon ein schönes zubrot war)
Nun bekommt sie aber auch den Mindestlohn und bekommt jetzt am Wochenende 76,50 euro. Sie arbeitet 9 Stunden Freitag und Samstag.

Da klappt das doch auch. Obwohl wir zur chefin (die wir privat kennen) gesagt haben, wenn ihr das zu viel ist, dann soll sie meine tochter nur noch samstag arbeiten lassen. aber sie meint, es geht schon in ordnung.

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Re: genau DAS habe ich meinem mann schon seit monaten gesagt ...

Antwort von Princess01 am 15.02.2015, 12:02 Uhr

Normal muss der Mindestlohn wie auch eine Stundenkürzung unterschrieben werden. Bei uns wurden nur die 40h Kräfte gekürzt und es dürfen keine Überstunden mehr gemacht werden.
Rest arbeitet wie immer und hat 200 euro mehr auf die Hand.
Ich an eurer Stelle würde dagegen angehen, da Überstunden absehbar sind und diese ja auch vergütet werden müssen.

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Ich würde schriftlich wiedersprechen, sonst Dich kündigen lassen

Antwort von Ellert am 15.02.2015, 15:15 Uhr

Für das wenige Geld würde ich mir das ehrlich gesagt nicht antun.
Auch das Argument der Computer sagt das so, der sagt nur was man programmiert. Nehm doch Deinen Chef mal mit und er soll zeigen wie das geht in der Zeit

Hast Du denn keine Chance im erlernten Job was zu finden das besser bezahlt wird ?
Was machen die denn wenn Du auf Deine Stunden bestehst ?

dagmar

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