Großzügiger mit Geschenktem? Lang

Was mich seit ein paar Tagen umtreibt.
Bei uns zahlt die Gemeinde den Kita Platz ab einem Jahr wenn die Familie ALG 2 oder Wohngeld bezieht. Das ist auch völlig in Ordnung.
Jetzt ist es so, dass es in unserer Einrichtung etwa ein Drittel der Kinder betrifft. Und fast ausnahmslos alle diese Kinder gehen ganztags in die Einrichtung (45 oder 50 Stunden) obwohl bei all diesen Familien bei uns wenigstens ein Elternteil, oft beide, zu Hause sind.
Müssen die Eltern den Platz selbst bezahlen gehen die Kinder fast alle nur 30 bis 40 Stunden in die Kita, weil die Beiträge recht hoch sind.
Da alle Kinder bei uns ganztags aufgenommen werden können nehmen die einen Kinder nicht den anderen den ganztags Platz weg, darum geht es auch nicht. Auch nicht ob es für die Kinder ein Gewinn ist ganztags in die Kita zu gehen. Es ist eine reine finanzielle Frage.

Mit wundert (und ärgert) zunehmend dass die Familien ohne ersichtliche Not sich den ganztagsplatz zahlen lassen obwohl sie ihn nicht brauchen. Sie könnten alle auf 30 stunden runter buchen und wenn die Eltern wieder arbeiten jederzeit auf bis zu 50 Stunden hoch. Dies würde der Gemeinde (und damit dem Steuerzahler) einiges an Geld sparen. Ich das als negatives ausnutzen von Gemeindegeldern. Eltern, die den Platz bezahlen müssen wählen die Stunden sorgfältiger.
Ist es wirklich so dass Viele großzügiger mit Dingen umgehen, die ihnen kostenlos zur Verfügung stehen als wenn sie es selbst zahlen müssen? Oder täuscht mich der Eindruck? Hat es was mit der "was steht mir zu" Haltung zu tun, die man ja oft hört oder liest?

Der Träger (nicht die Gemeinde) will dass jedes Kind so aufgenommen wird wie es die Eltern wünschen, egal ob berufstätig oder nicht.

Die Gemeinde überlegt wohl schon länger die Praxis, den Platz unabhängig vom Bedarf zu zahlen, zu ändern. Aber da sie schon länger darüber nachdenken wird es auch noch länger dauern bis es hier zu einer Änderung kommt.

Jeckyll