zurück| Geschrieben von Miraculus am 28.04.2015, 12:26 Uhr |
heute ist es schlimm
Hallo ihr,
Ich weiß grad nicht wohin mit mir und meinem Schmerz. Der Verlust des Babies ist zwar erst zwei Tage her, aber ich fühle mich so furchtbar schuldig und hilflos.
Ich werde von Ängsten geplagt nie wieder schwanger zu werden. Momentan plane ich noch nicht gleich wieder zu üben, sondern erst etwas Zeit ins Land gehen zu lassen und schauen was mein Zyklus sagt. Aber heute weiß ich absolut nicht wohin mit mir.
Das schlimmste ist, dass niemand mir meine Ängste nehmen kann. Ich brauche einen Weg damit umzugehen. Mein Partner hat auch mit dem Verlust zu kämpfen und hat angeboten sich krank schreiben zu lassen um bei mir zu sein. Ich bin ja auch momentan krank geschrieben. Er ist aber irgendwie zuversichtlich was noch ein gemeinsames Kind angeht.
Ich habe ja schon eine Tochter, aber bei ihm war es das erste Kind.
Mich verwirren die blöden Statistiken. Jetzt habe ich diese leider gelesen und sie tragen vermutlich zu den Ängsten bei.
Gibt es irgendwelche Möglichkeiten mit dem Verlust fertig zu werden?
Traurige und verzweifelte Grüße
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Re: heute ist es schlimm
Antwort von Nele24 am 28.04.2015, 12:59 Uhr
Hey, ich hatte Weihnachten auch eine FG, die erste Zeit war schlimm. Aber ich habe gelernt nach vorne zu schauen und nicht zurück. Außerdem hat mir die Nähe zu meiner Tochter geholfen.
Du hast doch auch ein Kind, war es problematisch schwanger zu werden?
Bei mir hat es 7 Jahre gedauert, deswegen bin ich mittlerweile 37 und hoffe, dass diese Schwangerschaft gut geht. Ich versuche positiv zu bleiben, denn negative Gedanken bringen mich nicht weiter und bringen nix gutes.
Und ganz ehrlich, hör auf zu googeln!! Da findest du nur extreme Sachen. Wenn du krankgeschrieben bist, kannst du ja trotzdem spazieren gehen. Und such dir doch ein schönes Buch! Versuch dich abzulenken und positiv nach vorn zu schauen!
LG nele
Nele
Antwort von Miraculus am 28.04.2015, 14:32 Uhr
Ja, ich habe eine Tochter. Als sie entstanden ist, war mein damaliger Partner im Praktikum und nur selten da, , also so aller zwei bis drei Wochen ein Wochenende. Da hatte es 5 Monate gedauert bis ich schwanger war. War wohl ein ziemlicher Zufall, der Treffer. Jedenfalls habe ich einfach nur die Pille abgesetzt und nie irgendwas mit fruchtbaren Tagen berechnet. Sie ist dann so zu meinem 28. Geburtstag entstanden.
Nun ja. Nun bin ich halt älter. Vielleicht hatte mein Körper einfach geahnt, dass diese jetzt nichts wird. Als ich meine Tochter zum ersten Mal im US als dunkles Pünktchen im US gesehen habe, ist mir das total ans Herz gegangen. Als ich letzte Woche die Fruchthülle gesehen habe, hat mich das auch berührt, aber irgendwie auch traurig. Hatte es nur nicht so realisiert. Vielleicht ahnte mein Körperradar schon was. Und vielleicht war ich deswegen diese Schwangerschaft so unentspannt.
Spazieren gehen tu ich gerne. War vorhin draußen und gleich kommt mein Partner, da gehen wir nochmal eine Runde. Meine Tochter ist zur Zeit bei ihrem Papa.
Die Trauer sitzt halt in den Knochen. versuche schon nicht mehr so viel im Netz rum zu stöbern.
Wahrscheinlich dauert das alles noch ne ganze Ecke. Positiv denken ist momentan noch schwer. Aber letztendlich bin ich niemand, der dauerhaft den Kopf in den Sand steckt. Es schmerzt halt unheimlich. Als meine Mama vor 11 Jahren gestorben ist war das auch schlimm, aber anders schlimm als jetzt.
Re: heute ist es schlimm
Antwort von lisi3 am 28.04.2015, 15:50 Uhr
Hallo, ich hatte vor Jahren auch eine Fehlgeburt, deswegen kann ich sehr gut verstehen, wie du dich fühlst. Bei mir war es in einer ähnlichen Ssw. wie bei dir. Versuche irgendetwas gutes für dich zu tun, spazieren gehen, oder etwas anderes, was dich ablenken könnte (wobei du dir auch ruhig Zeit zum Trauern nehmen darfst, dass muss auch sein).
Ich möchte dir noch etwas Mut machen. Ich habe mein jüngstes Kind mit 42 Jahren, allerdings nach längerer Wartezeit bekommen. Dagegen bist du doch noch ein junger Hüpfer. Warte nur ab, es klappt bestimmt bald.
Liebe Grüße
Re: heute ist es schlimm
Antwort von KugelbauchGE, 9. SSW am 29.04.2015, 10:05 Uhr
Versuch dich nicht verrückt zu machen und lass das googlen sein!!! :)
Es braucht seine Zeit... der eine braucht mehr, der andere weniger. Wichtig ist es zuzulassen und nicht zu verdrängen. Mein Mann hat mir bei meiner 1. FG in der 12. Woche nicht zur Seite gestanden und gemeint, ich solle mich nicht so anstellen. Das hab ich ihm damals sehr übel genommen. Daher habe ich auch lange gebraucht das zu verarbeiten, weil ich niemanden zum Reden hatte.
Bei uns werden die Fehlgeborenen Kinder beerdigt. Mir hat es sehr geholfen, mein Kind zu grabe zu tragen und es zu besuchen. Ich habe ihr Sachen ans Grab gestellt, Kerzen, Teddys, Engelchen... Anfangs habe ich nur dort gesessen und geheult, irgendwann ist man nur noch traurig und heute ist es ein klein bisschen Wehmut mit einem Lächeln auf dem Gesicht, wenn ich mir vorstelle wie sie ausgesehen hätte.
Ich wünsche dir viel Kraft! 
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