zurück| Geschrieben von Ellert am 29.03.2016, 10:59 Uhr |
Trinkgeldfrage
Hallo Ihr
ich bin es ja gewöhnt in Niedriglohnländern der Zimmerdame bzw dem Herrn Dollars als Tipp zu hinterlassen.
Bin gerade irgendwie auch unschlüssig wie man das in Europa so handhabt
die Hotels sind ja zT wirklichnicht billig, bisher haben wir nur dann was liegenlassen wenn wir den Service als besonders empfanden.
Im Vergleich zum Lohn ist ja auch ein Dollar hier schon 5 Euro wenn es reich -
wiemacht Ihr das ?
dagmar
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Re: Trinkgeldfrage
Antwort von sojamama am 29.03.2016, 11:03 Uhr
Hier in D legen wir nichts hin, denn da haben wir entweder nur Billighotel oder fahren mit dem Camper, da erübrigt sich diese Frage dann eh.
Waren wir aber weiter in einem entfernteren Land (Zypern, Ägypen, Türkei etc.) in einem Hotel, dann haben wir immer mal was hingelegt oder persönlich gegeben.
melli
ja, in den Ländern wie Ägypten, Malediven etc leben die ja fast vom Trinkgeld
Antwort von Ellert am 29.03.2016, 11:11 Uhr
da finde ich es auch normal
Aber irgendwie denke ich mir gibt ja auch keiner Tringkgeld wenn ich meinen Job mache
ist das in Europa noch üblich wie früher
also Deutschland, Frankreich, Österreich etc
dagmar
Re: ja, in den Ländern wie Ägypten, Malediven etc leben die ja fast vom Trinkgeld
Antwort von DK-Ursel am 29.03.2016, 11:35 Uhr
Hej !
Dazu habe ich gerade für meine Deutschschüler im Netz gesucht und gefunden, es gibt da durchaus "Regeln".
Gibt man wirklich in Dtld. kein Trinkgeld mehr?
(Dann lassen wir die Chunks wie "stimmt so", oder die Übung, wie man dann aufrundet, demnächst weg...
Gruß Ursel, DK
Re: Trinkgeldfrage
Antwort von Strudelteigteilchen am 29.03.2016, 12:09 Uhr
Da ich inzwischen drei Leute kenne, die im Zimmerservice arbeiten, und weiß, wie verdammt wenig die verdienen, lasse ich auch in D ein Trinkgeld da. Niedriglohnländer - hmm, in dem Zusammenhang ein lustiger Aspekt. Ein Ägypter, der im Zimmerservice arbeitet, hat wenigstens einen anerkannten Job, von dem er eine Familie halbwegs ernähren kann. Ein Zimmermädchen in Deutschland bekommt von seinem Gehalt nicht mal sich selber ernährt. Ich kenne keinen im Zimmerservice, der davon leben kann - zusätzlich gibt es immer staatliche Transferleistungen oder einen verdienenden Ehepartner. Hier, in diesem "Hochlohnland".
@ Ursel:
Du hast aber schon verstanden, daß es hier um Zimmerservice geht, oder? Die Floskeln und das (großzügige) Aufrunden sind im Restaurant und anderen Dienstleistungsbereichen (Friseur, Taxi) üblich und haben mit Hotelzimmern nicht wirklich was zu tun.
Haben die nicht Mindestlohn bei uns ?
Antwort von Ellert am 29.03.2016, 13:29 Uhr
8,50.- bei einem Vollzeitjob ist nun nicht soo extrem wenig-
In Ägypten kennt Maike einheimische,
es gibt Hotels die zahlen 400 Dollar und das ist richtig viel geld, andere nur 100.- und da die janicht nur ein Kind haben in der Regel leben die davon nicht ohne Trinkgeld. Deren Frauen schaffen auch nicht, so wirklich vergleichen kann man die Gehälter also eh nicht
dagmar
Re: Trinkgeldfrage
Antwort von Trini am 29.03.2016, 13:58 Uhr
Eigentlich mache ich es zu Hause nur da, wo mir besonderer Service entgegen gebracht wird ( Restaurant, Friseur ).
Allerdings bin ich auch eher dienstlich im Hotel.
Ich weiß wohl, dass Zimmermädchen schlecht bezahlt werden, aber ich gebe auch beim Arzt oder Zahnarzt den MFA kein Trinkgeld.
Trini
Re: Haben die nicht Mindestlohn bei uns ?
Antwort von Strudelteigteilchen am 29.03.2016, 14:12 Uhr
In welchem Wolkenkuckucksheim lebst Du eigentlich? Ist Dir wirklich neu, daß man den Mindestlohn umgehen kann? Da macht man ein paar Selbständige draus, die ihren Lohn nicht stundenbezogen sondern zimmerbezogen bekommen, und schon hat man einen Stundenlohn von vier Euro oder weniger. Es klagt auch keiner, weil das zeitraubend und anstrengend ist und man nachher nicht mal mehr diesen Job hat. Und das gilt nicht nur für billige Hotels - eher im Gegenteil. In einem Motel One ist das Zimmer so ausgelegt, daß der Room Service ratzfatz durch ist, ohne Minibar und staubfangenden Fernsehern. Im Steigenberger ist das dann doch komplizierter.
Ich sage ja nicht, daß man in Ägypten davon reich wird. Aber man hat zumindest eine Chance, davon leben zu können. Meiner Erfahrung nach ist diese Chance hier deutlich geringer - wenn sie denn überhaupt vorhanden ist, was ich bezweifle. Warum man also in Ägypten Trinkgeld bezahlen sollte und hier dann einen auf "Hätteste mal was Anständiges gelernt!" macht, entzieht sich mir.
Ich habe diese gesamte Sparkultur in Deutschland inzwischen so dicke! Wer auch nur für einen Cent Verständnis von Volkswirtschaft hat, kann das doch nicht richtig finden. Für viele Billiglöhner - und die gibt es in Deutschland, man kann alle Regelungen umgehen - gilt: Das miese Einkommen wird mit Transferleistungen aufgestockt. Oder es lohnt sich gerade mal so auf 450-Euro-Basis, weil man dann nicht in der teuren LSTKL 5 landet. Der Steuerzahler subventioniert also auf die eine oder andere Art das billige Hotelzimmer. Ist das sinnvoll?
Re: Trinkgeldfrage
Antwort von Alexa1978 am 29.03.2016, 14:18 Uhr
Ja, sicher. Die Höhe richtet sich nach dem Preisniveau des Hotels. Du bist aber natürlich zu nichts verpflichtet.
Das ist aber ne Gesellschaftsfrage
Antwort von Ellert am 29.03.2016, 14:23 Uhr
Gerne genommen wird der 450.- Job wenn man eben noch von der Arge was obendrauf bekommt und alle die Zuschüsse für Klassenfahrten bekommt.
Das ist das Anspruchsdenken der gesellschaft und nicht da Problem des Billiglohnes .
noch lieber zu dem Job noch einen Schwarzjob ( oder halt Trinkgeld) dazu den man nicht angibt.
Und dann hast Du die andere Seite der Menschen die den Zimmerlohn akzeptieren den es so aber nicht gibt
wie wir hier schon den Zeitungsausträger hatten der dann Stunden gekürzt bekam damit er nicht auf den Mindestlohn kommt.
Ehrlich wäre dann nur zu kündigen bis sich keiner mehr findet der sich drauf einlässt....
Mit 5 Euro Trinkgeld rette ich die Branche im Hotel leider auch nicht
ich glaube auch der McD-Pommesfrittierer hätte gerne mehr Geld in der Tasche, aber der darf nichtmal Trinkgeld nehmen
Immerhin gibt es hier ergänzendes H4, auch wenn es manche ausnutzen !
dagmar
Re: Trinkgeldfrage
Antwort von omagina am 29.03.2016, 14:25 Uhr
ich arbeite hier im sogenannten zimmerdienst....und alles was ich hier kenne...und das sind nicht wenig....arbeiten auf 450 eurobasis....es ist aber scheinbar nicht mehr üblich der zimmerfee was zu geben oder hinzulegen....wenn ich zweimal im monat 5 euro bekomme ist das viel....manche monate ist gar nix....mag in teuren hotels anders sein..weil andre besucher....keine ahnung...ich arbeite in einem familienbetrieb...ohne zeitdruck und vorgaben....das ist allemal noch besser als nur unter druck arbeiten zu müssen...lg
Re: Haben die nicht Mindestlohn bei uns ?
Antwort von Silvia3 am 29.03.2016, 15:02 Uhr
Vom Mindestlohn kann man aber auch nur mehr schlecht als recht leben. Bei 160 Stunden im Monat kommst Du auf 1360 Euro brutto Monatsgehalt.
Von daher finde ich ein kleines Trinkgeld bei ordentlicher Arbeit (also richtig gut geputzt, nicht husch husch) schon angemessen. Ich gebe in Deutschland immer 2€ pro Nacht.
Silvia
Re: Das ist aber ne Gesellschaftsfrage
Antwort von Strudelteigteilchen am 29.03.2016, 15:44 Uhr
Ich finde Dein Denken sehr schräg. Wenn man mit einem Stundenlohn von 4 Euro - oder von mir aus 8,50 Euro - nicht auskommt, sind die Ansprüche zu hoch? Überhaupt - was ist das "Anspruchsdenken der Gesellschaft"? Ist es die Gesellschaft, die Ansprüche hat? Oder der Einzelne? Oder hat der Einzelne Ansprüche, weil die Gesellschaft ihm das so vorlebt?
Nein, man rettet die Branche nicht, wenn man Trinkgeld gibt. Aber man hilft einer einzelnen Person, die den Job wahrscheinlich eh nur deshalb macht, weil sie sonst keine anderen Möglichkeiten hat und nicht, weil sie sich damit ihren Kindheitstraum von einem erfüllten Leben erfüllen möchte.
Keiner muß Trinkgeld geben, nirgendwo. Ich fand nur die Argumentation mit dem Billiglohnland unlogisch und fernab von der deutschen Realität.
die Argumentantion ist ganz logisch
Antwort von Ellert am 29.03.2016, 16:45 Uhr
es gibt Länder da verhungern Leute wenn sie nicht genug verdienen
und
es gibt Deutschland, da bekommt man ergänzend Hartz.
Ob das gut oder nicht gut ist ist nicht die Frage gewesen.
Mit 8,50.- Vollzeit kann man überleben behuaupte ich mal (ausser in München etc)
mit 4,- alleine nicht, auch nicht mit vier mit Trinkgeld !
Anspruchsdenken der Gesellschaft heisst dass es genug Menschen gibt die gerade so verdienen dass sie ergänzende Leistungen bekommen weil daraus noch anderes folgt
und nicht 2 Stunden mehr arbeiten weil die dann wegfallen würden.
Das ist schon Anspruchsdenken zu sagen, wer es anders macht ist doof
Schätze Dich glücklich solche Leute nicht zu kennen
dagmar
Re: Trinkgeldfrage
Antwort von RoryG am 29.03.2016, 21:11 Uhr
Wir geben auch in Deutschland Trinkgeld. Ich geb auch immer beim Friseur etc. Trinkgeld. Beim Arzt oder Zahnarzt hab ich noch kein Trinkgeld gegeben, aber durchaus für die Mitarbeiter dort ne große Packung Merci hingebracht. 
Vg, Rory
war nur fürs Hotel die Frage
Antwort von Ellert am 29.03.2016, 21:35 Uhr
Klar, im Restaurant hatte ich die Frage mir nie gestellt
und auch im Hotel wenn ich es Besonders war gerne gegeben
aber so standartmäßig mache ich es eigentlich nicht
ich erinnere mich an meine Kindheit, da gabs Tankwarte
da hat man auch immer was gegeben, kennt das noch jemand ?
dagmar
Im Hotel ist es halt auch schwierig, ...
Antwort von Trini am 30.03.2016, 0:51 Uhr
weil man gar nicht weiß, ob die/der Richtige das Trinkgeld bekommt.
Beispiel:
Gina hat heute toll geputzt und morgen frei, dann steckt sich ihre Kollegin das Trinkgeld ein, das der Gast hingelegt hat.
Ist ja nicht überall so, wie in ordentlichen Restaurants, dass es abgegeben und geteilt wird.
Trini
