Partnerschaft - Forum

Partnerschaft - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von innere aussteigerin am 07.11.2014, 7:23 Uhr

Wie würdet ihr damit umgehen?

Hallo,

Ich weiss nicht ob es hierhin gehört, aber ich beschäftige mich zur Zeit mit meiner eigenen Kindheit. Ich komme aus schwierigen Familienverhältnissen und hatte eine,nicht ganz so schöne Kindheit. Mir ist bewusst, dass es die perfekte selten gibt. Dennoch sehe ich mich sehr stark damit konfrontiert seit ich nun selbst Kinder habe. Es kommen oft Erinnerungen hoch, die mich maßlos wütend machen. Als Kind habe ich viel Ablehnung, Kränkungen und Zurückweisung erlebt. Daher weiß ich wie wichtig es ist (vor allem für mich), dass meine Kinder und auch mein Mann Liebe, Aufmerksamkeit und Anerkennung erfahren.

Meine Familie drängt sich auf und will miterziehen. Da der Kontakt von meiner Seite eh schon stark reduziert ist, wird vehement versucht in mein und unseres Leben einzumischen und an den Kindern rumzumäkeln. Obwohl ich meine Kinder verteidige und sie in Schutz nehme, sehe ich den verletzten Blick meiner Kinder, wenn die gemeinen Worte zu ihnen durchdringen. Ich will das nicht. Ich will nicht das sich das ganze wiederholt, aber ich werde dann als das Biest dargestellt,was nicht rumbiestern soll. Ja, es sind viele Sachen nicht verziehen und vergessen.

Mein Mann hat eine andere Stelle in einem anderen Bundesland angeboten bekommen. Ich bin am überlegen, ob ich schweigend ein "Cut" mache und wir dort ein Neuanfang machen. Mein Mann ist dafür, dass ich meiner Familie erkläre, warum ich keinen Kontakt will, aber er weiß auch "das eigentlich alles bei denen verloren ist".

Was meint ihr?

Viele Grüße
Innere Aussteigerin

 
27 Antworten:

Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von claudi700 am 07.11.2014, 8:03 Uhr

wichtig ist in erster linie, dass DU die themen aus deiner kindheit verarbeitest. das solltest du mit professioneller hilfe machen.

ein cut ist nicht falsch, ich würde kurz und knapp erklären, warum du jetzt diesen schritt machst und dann auch konsequent dabei bleiben. ohne vorwürfe, sondern in der ich-form ("ich möchte keinen kontakt mit euch, ich will mein eigenes leben und möchte eure einmischungen nicht.")

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von innere aussteigerin am 07.11.2014, 8:14 Uhr

Danke für deine Antwort.

Wie soll mir die Psychotherapie helfen? Ich weiß doch wo das Problem liegt. Meine eigene Kindheit ist nur ein kleiner Teil meines Lebens.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von Fredda am 07.11.2014, 8:37 Uhr

Sie könnte dir bei der Beantwortung deiner Frage helfen, beim Damit-Umgehen. Die Therapieform könnte z.B. "The Work" von Byron Katie, Gesprächstherapie mit verhaltenstherapeutischen Interventionen, Three in One (mein Lieblingszweig der Kinesiologie), systemischer Gesprächstherapie etc. sein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von innere aussteigerin am 07.11.2014, 9:01 Uhr

Ich glaube nicht, dass es mir helfen wird. Nicht falsch verstehen. Ich will mich nicht über Einzelheiten meiner Kindheit ausheulen. Aber es ist so, dass ich durch meine eigene Kinder erfahre wie lieblos meine Kindheit war. Das ich früher das Verhalten meiner Familie nie in Frage gestellt habe und als gegeben hingenommen. Ich könnte nie so zu meinen Kindern sein. Deswegen versuche ich mich mit den Erinnerungen auseinanderzusetzen und dabei durchlebe ich manchmal den Schmerz. Vielleicht hilft es mir zur weiteren Reifung? Man hört ja nie auf sich zu ändern. Für mich steht fest, dass ich meinen Eltern/Familie keinen Raum mehr lasse und mich loslöse.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von claudi700 am 07.11.2014, 9:15 Uhr

doch, es würde dir helfen.

denn du wirst diese schlechten erfahrungen IMMER mit dir rumschleppen, es wird dich immer belasten und dir lebensqualität nehmen. es würde dir sehr viel bringen.

warum bist du so negativ eingestellt, wenn es um professionelle hilfe geht? unterschwellig gibst du mit deiner art deinen kindern auch diese schlechten erfahrungen weiter, auch wenn du das mit sicherheit verneinst.

du setzt dich vielleicht mit den erfahrungen auseinander, d. h. du erinnerst dich und durchlebst das ganze. aber verarbeiten sieht anders aus, es geht darum, es sozusagen abzuhaken, als teil des lebens zu sehen, aber nicht als lebensbestimmend.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nicht jede unglückliche Kindheit macht eine Therapie notwendig

Antwort von Windpferdchen am 07.11.2014, 9:22 Uhr

Hallo,

eine Psychotherapie finde ich in diesem Fall auch eher unnötig. Nicht, weil Du weißt, wo das Problem liegt - denn dieses Kopfwissen schützt ja nicht vor Leid. Sondern, weil es offenbar keine behandlungsbedürftige Symptomatik gibt. Eine Freundin von mir ist Psychiaterin (Ärztin für Neurologie und Psychiatrie). Sie sagt: Eine Therapie ist nötig, wenn man im Alltag nicht mehr gut zurecht kommt. Weil man z. B. Ängste, Panikattacken, Dauerkonflikte in der Partnerschaft (die auf die Kindheit zurückgehen), Depressionen, Phobien oder Zwänge usw. hat. Eine unglückliche Kindheit allein ist kein Grund für eine Therapie - entscheidend ist, ob diese Kindheit einen heute noch so im Alltag einschränkt, dass man Hilfe braucht. Das klingt bei Dir nicht so.

Ich würde jetzt tatsächlich Distanz zu den Eltern wahren. Denn wir sollten uns nur mit Menschen beschäftigen, die uns Energie GEBEN, nicht mit solchen, die unsere Energie fressen. Ich würde aber nicht ihretwegen wegziehen. Wenn Du mit Deinem Mann wegziehst, dann nur, weil das richtig für Euch ist - nicht, um Deinen Eltern zu entfliehen. Damit bekämen sie einen sehr hohen Stellenwert, den sie nicht mehr haben sollten.

Wie viel Distanz man zu seinen Eltern hat, hängt ja nicht von den Kilometern ab, die man zwischen sie und sich legt! Sie können auch nerven (z. B. telefonisch), wenn man in Grönland wohnt... Und man kann sich umgekehrt auch gut von ihnen abgrenzen, wenn man in derselben Stadt wohnt. Abgrenzung findet innen statt, nicht außen, gell.

Langfristig und als Fernziel wäre es für Deine Wut über die Kindheit sicher gut, wenn Du Deinen Eltern verzeihen könntest. Das heißt nicht: vergessen oder verdrängen, schönreden oder sagen: heiteitei - alles ist wieder gut. Es heißt: Ich lasse mein Glück und meine seelische Stimmung nicht mehr von der Vergangenheit oder dem jetzigen Verhalten der Eltern beeinflussen. Ich reiche ihnen das schwere Päckchen, das sie mir aufgebürdet haben, zurück. Ich vergebe ihnen, dass sie sind, wie sie sind - ohne dass mich das noch mit Groll erfüllen muss.
So wird man wirklich auch innerlich frei vom Einfluss der Eltern und den Wirkungen der Kindheit. Denn diesen Schritt musst Du irgendwann noch schaffen, gell.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von Fredda am 07.11.2014, 9:22 Uhr

Es muss ja auch keine klassische Psychoanalyse sein (lies bitte mal, was ich schrieb), du kannst aber über das Lösen der "Knoten" aus der Vergangenheit Handlungsfähigkeit in der Gegenwart erlangen, da muss nichts durchgekaut werden, nur genutzt, um JETZT weiterzukommen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von aus 4 mach 3 am 07.11.2014, 9:32 Uhr

Wenn Du soweit bist, dass Du sagst: "Gut, ich mache mich nicht zum Geisel meiner Vergangenheit auch im Bezug auf MEINE Kindererziehung nicht", dann ist ja alles gut.

Aber schon aus dem Gedanken heraus, dass Du Dir überlegst einen cut zu machen um ihren Bemerkungen nicht mehr ausgesetzt zu sein, Dich nicht erklären zu wollen, alles durch Entfernung in Form von Kilometer hinter Dir zu lassen, zeigt auf, dass Du zwar erkannt hast, dass da etwas falsch lief, aber das es Dich immer noch wütend/ traurig o.ä. macht und die Familie eine gewissen MACHT über dich hat.

Daher der Tipp meiner Vorrednerinnen, Dir jemanden dazu zu holen, um die Gefühle, die es in Dir auslöst, zu verstehen, damit frei und ohne Negativeinflüsse umzugehen etc.....

Ich kann Dich gut verstehen, ich habe ähnliches hinter mir. Ich habe mittlerweile gut 500km zwischen uns und auch den nötigen emotionalen Abstand, trotzdem schafft es z.Bsp. meine Mutter, mir immer wieder das Gefühl zu geben "das ich Schuld bin an allem" (am Scheitern meiner Ehe "Du bist nicht fähig einen Mann zu halten", "Du hältst Deine Kinder Dumm" etc....).
Dank einer Gesprächstherapie, treffen mich diese Äußerungen zwar immer noch, haben aber nicht mehr die Kraft mich aus der Bahn zu werfen bzw. ich höre es denke mir ein Teil und weiter geht es auf meinem Weg.
Ich habe nach unseren Treffen nicht mehr diesen Ballast, diese "Nachwirkungen" vor allem treffe ich keine Entscheidungen mehr aus Gründen die meine Familie betreffen ("denen zeige ich es jetzt erst recht", wegziehen um weg von ihnen zu sein, missachten um sie zu "strafen" etc....).
Z.Bsp. Meine Mutter: Sie poltert los und wenn ich sie bitte es zu lassen und sie das nicht tut, verabschiede ich mich freundlich von allen, setzte mich ins Auto und fahre nach Hause (auch wenn ich erst 5 Stunden vorher angekommen bin). Ich fahre dann aber nicht beleidigt, wütend, nervös und traurig weg sondern mit der Gewissheit, das ist gut für mich und ich tue mir das einfach nicht mehr an.

Wenn Du mit Deinem Mann umziehst, dann solltest Du DIR überlegen ob DU das willst, damit DEINE kleine Familie ZUSAMMEN ist, aber nicht um einen Kilometerabstand zwischen Dich und Deiner Familie zu bringen.

Denn was wird die Folge sein:
Man besucht sich und diese Besuche sind meist für 1-2 Nächte, das Zusammentreffen, die Vorbereitungen und Nachbereitungen viel intensiver, Geschenke gibt es dann immer für die Kinder (meine Mutter schenkt dann gerne etwas mit dem sie meint MICH zu ärgern/ treffen oder Einfluß zu nehmen), Bemerkungen und Boshaftigkeiten verteilt man auch am Telefon und gerne bei Familientreffen, meine Mutter schaut sich dann gerne bei uns um um mir zu sagen, was ich im Haushalt alles nicht im Griff habe etc

Es hört nicht auf, wenn Du weg ziehst (beschaffst Dir damit aber vielleicht erst einmal etwas Ruhe und Abstand) denn Du wirst sie nicht ändern können, aber Du kannst lernen besser damit umzugehen für Dich und Deine Familie.

ToiToiToi......

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nicht jede unglückliche Kindheit macht eine Therapie notwendig

Antwort von innere aussteigerin am 07.11.2014, 9:50 Uhr

Also. Es beeinträchtigt mich nicht. Ich habe funktionierende Ehe und ein liebevolles Verhältnis. Diese Erinnerungen kommen nicht häufig. Eher etwas was mir auch als Kind passiert ist.

Meine Tochter (5) hatte gestern nachmittag durchfall. Es lief leider alles in die Hose als sie auf die Toilette gerannt war. Das fand sie viel schlimmer als ich. Ich habe sie getröstet und abgewaschen. Dann ein Bad eingelassen und mit ihr gespielt. Es war gar kein Thema mehr. Als ich dann später alles sauber gemacht habe. Kam mir halt die Erinnerung wie meine Mutter mich als Kind grob und mit zugekniffenen Mund abgewaschen hat. Ich denke mir dann, meine Mutter war wegen sowas angefressen und grob zu mir? Und mein verständnis ist dann gleich null. Aber ich mache dann weiter.

Meine Kleinste (22 monate) hat Angst vor meinem Vater, weil er immer laut ist und sich nicht etwas zurücknehmen kann. Sie weint dann. Er meinte dann, dass er uns (meine Geschwister und mich) hätte uns in der Sch... Sitzen lassen, wenn wir so geschrien hätten. Daraufhin habe ich nur gesagt, dass sie nicht jeden mögen muss. Mein Mann hat mich darin auch bestärkt in dem er hinzufügte: "auch nicht in der Familie!"

Wegen Umzug geht es mir darum, ob ich denen das sage oder nicht. Die Entscheidung dafür liegt nicht in der Familiensache. Eben, wenn ich denen nicht die neue Adresse und Telefonnummer mitteile, können die nicht unangemeldet vorbei schneien.

Gruss

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von innere aussteigerin am 07.11.2014, 9:55 Uhr

Danke. Ich weiss es zu schätzen, was du schreibst. Ich war nur am überlegen, ob wir ohne neue Adresse und Telefonnummer " abtauchen" sollen. Es wird die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, aber so gibt es keinen weiteren Einfluss auf uns. Vielleicht ist es eine Form der Erziehung. Aber ich habe das ganze Leid. Und ich finde nichts zu sagen ist auch eine "Aussage".

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

sehe ich anders

Antwort von EinTraumWirdWahr am 07.11.2014, 10:02 Uhr

Nein, nicht immer ist eine Psychotherapie das richtige Mittel, und nicht immer hilft sie jedem.

"doch, es würde dir helfen." ---> Das weißt du doch gar nicht.

"denn du wirst diese schlechten erfahrungen IMMER mit dir rumschleppen, es wird dich immer belasten und dir lebensqualität nehmen. es würde dir sehr viel bringen." ---> Die Erfahrungen schleppt man auch nach einer Therapie mit sich rum, die sind ja nicht weg. Man findet in einer Therapie nur einen anderen Umgang damit. Eventuell.

Ich weiß zwar, was du meinst, aber ein "so eine Therapie hilft immer" ist einfach nicht richtig.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

innere aussteigerin

Antwort von EinTraumWirdWahr am 07.11.2014, 10:06 Uhr

ICH persönlich, würde "abtauchen". Ich habe es gemacht - ich hatte ähnliche Gründe wie du und bin ähnlich geprägt (soweit ich das aus dem herauslesen kann, was du geschrieben hast). Für mich (und ich kann ja wirklich nur von mir reden), war es genau der richtige Weg! Mehr gern per PN, wenn es dich interessiert.

Für viele ginge das nicht, der Weg würde sich falsch anfühlen, aber jeder Mensch ist anders, und es gibt einfach nicht DEN Weg ...

Höre auf deinen Bauch, besprich dich mit deinem Mann ... und dann tu das, was DU für richtig hälst.

Auch beim "Aussteigen" bleibt immer noch der Weg, sich später zurückzumelden ... der Vorteil ist: Du bestimmt, wann und wie und ob.

Viel Glück und Erfolg!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nicht jede unglückliche Kindheit macht eine Therapie notwendig

Antwort von aus 4 mach 3 am 07.11.2014, 10:23 Uhr

Wenn Du im Moment nicht anders damit umgehen kannst und willst, dann mach das so.
Nur das Anknüpfen danach ist schwerer und wird event. noch mehr verbale Angriffe auf Dich/ Euch zur Folge haben.
Hast Du Geschwister? Wie wird es sein, wenn Ihr weg zieht? Willst Du mit ihnen auch kein Kontakt mehr.......
Deine Tochter ist 5.....in 2 Jahren fragt sie vielleicht nach und Opa und warum ihr die nicht mal Besuchen könnt.
Was ist, wenn eines deiner Elternteile stirbt.......

Das sind alles Gedanken, die man sich bei so einem cut fragen muss darf.

Fredda hat gestern einen in meinen Augen so treffenden Artikel im aktuell gepostet (www.brigitte.de/frauen/stimmen/nachkriegskind-1220230) der mir persönlich klar gemacht hat, warum die Generation "Eltern" so ist wie sie ist. Warum sie so wenig auf Gefühle geben und soviel auf Drill und Funktion.

Wir sind anders aufgewachsen, wir hatten Zeit für das Thema Gefühl, durften uns damit auseinandersetzten/ erleben/ und auch Trauern.

Ich habe meiner Oma (83) gestern den Artikel vorgelesen. Sie hat alles eins in eins bestätigt und meinte dazu dann:
"Weißt Du, wir haben nicht nachgedacht was für uns der richtige Weg ist, es musste alles gemacht werden egal was, also haben wir gemacht. Ob es Männerarbeit war, Frauenarbeit, Schleppen, Aufräumen, Putzen, Geld verdienen. Man hat gemacht egal was man sich wünschte und wollte.
Und genau das habe ich auch von meinen 4 Kindern erwartet.
Und dadurch habe ich mir und ihnen das wichtigste genommen: "Mutterliebe", denn dafür war keine Zeit, weil man nur noch funktioniert hat.
Woher sollten sie Gefühle lernen, man hat nicht über die Toden gesprochen, denn die waren Tod und konnten nicht helfen, man hat nicht über die Lebenden gesprochen denn die haben gelebt und sollten arbeiten und froh sein.
Tja und die Kinder, die wurden groß sollten was Gescheites werden denn schließlich haben "wir" ja alles dafür getan das sie in Sicherheit aufwachsen. Also sollten sie Spuren.
Und genau darum ist es die "Generation" dazwischen."

Das Gespräch hat mir einfach bestätigt, jeder trägt sein Päckchen, jeder versucht klar zu kommen aber diese Generation dazwischen ist der Puffer für das was war und das was heute ist.
Vielleicht hilft Dir das Verständnis zu haben und Deinem Mann beizupflichten:
Ein begründeter Abschied mit Erklärung!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von Pamo am 07.11.2014, 10:28 Uhr

Möglicherweise hilft es nicht, aber ganz sicher schadet es dir nicht.

Es gibt keine Medaille dafür, keine Hilfe in Anspruch genommen zu haben.

Und wenn du dich wirklich bereits innerlich losgelöst hättest, dann würde sich für dich nicht mehr die Frage stellen ob und wie du deinen Umzug bzw. Cut kommunizierst.

Ich persönlich (ich!) bin dafür sowenig Porzellan wie möglich zu zerdeppern. Ich würde demnach meine Familie freundlich darüber informieren, dass ich wegziehe. Und ich würde in regelmäßigen Abständen, z.B. alle 3 Monate oder alle 6 Monate, ein Massenbrieflein schreiben wo ich unprivate Neuerungen mitteile und Grüße an alle schicke. So würde ich lose den Kontakt halten für den Fall, dass ich meine Meinung ändere.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

wenn man das richtige gegenüber hat...

Antwort von claudi700 am 07.11.2014, 10:36 Uhr

ist es hilfreich. fakt.

es würde ihr helfen, WENN sie jemanden an ihrer seite hat, der das ganze thema mit ihr gemeinsam richtig angeht und abarbeitet.

die lebensqualität steigt, wenn man den richtigen umgang mit den schlechten erfahrungen erlernt.

ich habe nicht gesagt, dass eine therapie "immer" hilft, aber die totale verneinung ist m. e. "noch falscher"!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

das ist eine flucht

Antwort von claudi700 am 07.11.2014, 10:38 Uhr

keine klärung für dich!

nichts zu sagen kann aber auch bedeuten, dass du den kritikern recht gibst und eben abtauchst aus feigheit.

m. e. der falsche weg.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von Nikas am 07.11.2014, 12:34 Uhr

Tu das, was Dir im Moment am besten bekommt. Und sei es, an einen unbekannten Ort zu ziehen. Du kannst Dich ja einfach nur so verabschieden, dass Du deinen Wegzug mitteilst, aber keine Adresse angibst und einfach nur hinterlässt, dass Du Dich irgendwann schon einmal wieder meldest.

Dann bist du schon mal das ständige verunsichernde Damoklesschwert der Einmischung deiner Familie los und kannst Dich auf Dich besinnen und stärken.

Wenn Du, irgendwann einmal, soweit bist, deiner alten Familie in neuer Stärke gegenüberzutreten, dann tu es.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von kunstflair am 07.11.2014, 15:05 Uhr

ich finde es in so einem fall immer etwas heikel, einen ratschlag zu geben. er könnte ja nicht zu deiner situation passen und somit ist ein kommentar obsolet.

freddas tipps finde ich prima, denn ihr hinweise kann man ausprobieren ohne geschirr zu zerschlagen.

wie du siehst, schreibe ich aber trotzdem. warum? Weil ich denke, dass es mir in deiner situation helfen würde, einfach mal andere erfahrungen zu hören.

ich finde nicht, dass man alles verzeihen muss. ABER ich finde, jedem soll die möglichkeit gegeben werden, dass sich etwas zum guten wenden kann.

damit meine ich keinesfalls, dass du ihnen irgendwie beibringen solltest, was man unter liebevollem umgang versteht. nein, aber ich würde versuchen, nicht mit ihnen zu diskutieren, egal zu welchem thema. selbstverständlich würde ich eine adresse hinterlassen, aber ohne ein freudiges: ach, kommt mich doch bald besuchen!

ich würde versuchen, sie so zu sehen, wie sie sind. menschen, zu denen du und die kinder einen bezug habt, die dir aber nicht gut tun.

warum ich den kontakt nicht kappen würde? Weil es nicht nur deine eltern sind, sondern auch die grosseltern deiner kinder und man NIE WEISS, was sich in zukunft noch alles tut.

wenn du einfach ohne adresse verschwindest, wird es anstrengender als wenn du für dich beschliesst, ihnen keinen raum mehr zu geben in deinem leben. sie werden dich ja sowieso ausfindig machen, das ist doch heutzutage ein klacks.

falls du es nicht schaffst, nicht mit ihnen zu diskutieren, dann würde ich wie folgt vorgehen:
dein vater schreit rum mit der kleinen? ich würde die kleine nehmen und ihm sagen, dass du gerne wiederkommst, sobald er sich beruhigt hat.
er beginnt von früher zu erzählen, wie er euch 'im griff' hatte? dann sagst du einfach, dass du dich darüber freust, wie er sich negative erlebnisse so schönreden kann, damit es ihm gut geht, du würdest es halt vorziehen, gleich im moment liebevoll auf die tochter einzugehen, damit du dir dann später mal nichts schönreden musst.

nun noch schnell zu meiner geschichte. ich finde es viel einfacher, seit ich kinder habe. denn ich kann ihnen zeigen, wie man es auch anders machen kann. ich kann mich abgrenzen, weil ich selber sehe, dass sie unsicherer werden, je sicherer ich bin. seit ich zudem das gefühl habe, ihnen nichts mehr erklären zu müssen, finde ich es noch einfacher. und, ehrlich, ich wäre die letzte, die das geglaubt hätte, aber wir haben jetzt meistens ein richtig entspanntes verhältnis. rückschritte nicht ausgeschlossen, aber insgesamt ist es viel besser, als ich mir je zu träumen gewagt hätte.

viel mut und energie für alles!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von fsw am 07.11.2014, 16:49 Uhr

Wenn dein Mann zu dir steht,dann packt eure Sachen und macht diesen Neubeginn.Es kann für euch alle nur besser und ruhiger werden.Tut es,ihr habt nichts zu verlieren.Viel Glück!Ach ja,dein Name klingt nach Hilfeschrei...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von Jule9B am 07.11.2014, 18:39 Uhr

Ich finde es auch toll, dass dein Mann zu dir steht und dich unterstützt. Ich habe auch zu einem Teil meiner Familie den Kontakt abgebrochen, indem ich weggezogen bin, ohne dem jenigen meine neue Adresse und Telefonnummer mitzuteilen. Der Kontakt war ohnehin sporadisch, aber für mich eher negativ.

Ich habe es nicht bereut und obwohl der Teil der Familie auch zu anderen gemeinsamen Verwandten sporadisch Kontakt hat, die unsere neue Adresse und Nummer haben, ist seither Funkstille. Ich vermisse nichts und konnte mit einem Kapitel abschließen. Ich finde, man muss nicht jeden ertragen, nur weil er zur Familie gehört, also blutsverwandt ist ... Mir geht es jetzt besser.

In deiner Situation bietet es sich ja förmlich an, dass ihr wegzieht und damit schon mal Kilometer zwischen euch und den anderen Teil der Familie bringt. Ich würde bei den Eltern wohl nicht so weit gehen und ihnen die Adresse nicht mitteilen /Telefonnummer shcon eher nicht), aber doch ein Gespräch führen, dass du es aus den gegebenen Gründen auch als Neuanfang siehst und keine Überraschungsbesuche akzeptierst. ;)
Im neuen Haus habt ihr sicher auch gar kein Gästezimmer!!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

geh

Antwort von phoebe87 am 07.11.2014, 19:34 Uhr

scheiße nein- vergiss die. ohne Witze! meine kannst du auch in den rauch pfeifen...
kopieren tun die eh nix.(meine) redest gegen wände..machen nix falsch...
geh und lass sie hinter dir wenn du Kontakt willst dann suchst du ihn wieder zu ihnen...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von glückskinder am 07.11.2014, 22:48 Uhr

Ein Schnitt ist nicht die Lösung. Und dies weißt du auch.

Du musst reden, deiner Wut Worte verleihen. Anders wirst du die innere Zerrissenheit nicht lösen können.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Das ist Unsinn! Ein Schnitt kann durchaus eine Lösung sein.

Antwort von lastunicorn am 08.11.2014, 5:10 Uhr

Und erstrecht für die Kinder. Die AP kann sich noch und nöcher von der Familie bevormunden und traktieren lassen und nichts unternehmen. wichtiger ist aber, dass sie die Kinder vor den Übergriffen schützt. Großeltern hin oder her... ebenso wie manche Kinder vor ihren Eltern beschützt werden müssen, kommt es eben auch vor, dass Kinder vor ihren Großeltern beschützt werden müssen.

An die AP: höre auf dein Bauchgefühl. Wenn sich ein Cut richtig für dich anfühlt, dann mach' diesen. Auch das Wie ist individuell und nur du kannst es ganz alleine - natürlich auch in Absprache mit deinem Mann - mit Kopf und Herz entscheiden. Es kostet Überwindung und kann/muss manchmal auch endgültig sein. Und nur diese Überwindung, weil es ja doch die eigenen Eltern sind, lässt dich zögern und überlegen. Das hat nichts damit zu tun, dass es die falsche Lösung sein könnte, wie meine Vorschreiberin unterstellt. Das ist eben eine Konstellation, bei der du auch immer ein wenig verlieren wirst. Hundert Prozent richtiges Gefühl wird es nie geben, wenn es dabei um Menschen geht, die so nah an dir dran sind/waren.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

danke

Antwort von innere aussteigerin am 08.11.2014, 8:41 Uhr

Ich hatte gestern Abend noch mal mit meinem Mann über das Thema gesprochen. Die Entscheidung wegzuziehen stellt sich nicht wegen meiner Familie sondern weil mein Mann seit Jahren an diesen Stellenwechsel/diese Versetzung hingearbeitet hat. Bedeutet: Mehr Gehalt für wesentlich weniger Arbeitszeit. Mehr Zeit für uns.
Es ist eine Chance loszulassen. Ob und wie ich das mache, weiss ich noch nicht. Aber wichtig ist, dass ich los lasse. Auch die negativen Gefühle. Letztendlich ändert sich ja nichts daran.

Nochmal möchte ich mich bei euch allen bedanken. Vor allem für die ehrlichen und privaten Antworten und Pn,s.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

Eure innere Aussteigerin

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

das sollte eigentlich hierhin!

Antwort von innere aussteigerin am 08.11.2014, 8:45 Uhr

Nochmal: Danke

Ich hatte gestern Abend noch mal mit meinem Mann über das Thema gesprochen. Die Entscheidung wegzuziehen stellt sich nicht wegen meiner Familie sondern weil mein Mann seit Jahren an diesen Stellenwechsel/diese Versetzung hingearbeitet hat. Bedeutet: Mehr Gehalt für wesentlich weniger Arbeitszeit. Mehr Zeit für uns.
Es ist eine Chance loszulassen. Ob und wie ich das mache, weiss ich noch nicht. Aber wichtig ist, dass ich los lasse. Auch die negativen Gefühle. Letztendlich ändert sich ja nichts daran.

Nochmal möchte ich mich bei euch allen bedanken. Vor allem für die ehrlichen und privaten Antworten und Pn,s.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

Eure innere Aussteigerin

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Zum Reden gehören zwei

Antwort von Nicol am 09.11.2014, 21:25 Uhr

Einer der redet und einer der zuhört. Hört sich so an, als ob da keiner zuhört, dann kann man sich das Reden auch sparen.

Ich würde wahrscheinlich auch gehen. Insbesondere da es nicht nur um die Verwandschaft geht, sondern auch um den Job für Deinen Mann.

Viel Kraft

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: das sollte eigentlich hierhin!

Antwort von Astrid18 am 11.11.2014, 6:34 Uhr

Wenn der Grund für den Umzug in erster Linie beruflich bedingt ist, dann kommst Du ja erst einmal gesichtswahrend und konfliktfrei aus der ganzen Nummer raus: Du sagst Deiner Familie, dass Ihr umzieht.

Wenn Ihr umgezogen seid, kannst Du den Kontakt einschlafen lassen, oder wenn Du merkst, Du brauchst einen Schlußstrich, per Brief oder auch mündlich Deiner Familie mitteilen, dass Du erst mal Abstand nehmen möchtest.

Du wirst mit dem Umzug erst einmal gut beschäftigt sein, Dich und die Familie am neuen Ort heimisch werden zu lassen. Du wirst neue Leute kennenlernen, das ist alles spannend, und es wird Dir sicherlich gut tun, Abstand zu haben. Ob Du den Kontakt komplett abbrichst, oder auf Sparflamme hältst, kannst Du dann entscheiden.

In meiner Familie hat sich auch ein Familienmitglied bewusst für Abstand entschieden. Ich kann es gut verstehen, wie auch ein paar andere auch. Nur diejenige, die Grund dafür sind, verstehen es nicht, sie wollen es aber auch nicht verstehen.

Insofern nur zu!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge in Partnerschaft - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.