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Geschrieben von Nesaja am 08.03.2016, 9:16 Uhr

Ich kenne mich selbst nicht mehr :(

Hallo,
keine Ahnung, ob sich das überhaupt jmd komplett durchlesen wird, denn ich muss etwas weiter ausholen. Ich habe derzeit so viele Baustellen in meinem Leben, dass ich mich kaum sortieren kann.
Also, eigentlich müsste ich toootal glücklich sein: liebes Kind (9 Monate), Mann, endlich das Haus alleine für uns... ja alles sollte perfekt sein.
Aber: vor fast 10 Jahren lernte ich meinen Mann kennen. Kurze Zeit darauf starb sein Vater, den ich nie kennen gelernt habe. Mein Mann zog dann damals nach ca einem Jahr wieder zurück zu seiner Mutter. Sie wollte das eigentlich nicht. SIe wollte ihre Ruhe. Ich wohnte noch bei meiner Mutter und wir führten eine Wochenendbeziehung, da ich weiter weg arbeitete. Ich wechselte die Stelle und zog zu ihm. Ein fataler Fehler. Die Sm traute sich nicht, sich gegen ihren Sohn zu stellen, war aber über meinen Einzug wenig begeistert. Gut, ich jung, glücklich zu Hause raus zu kommen, näher an der Stadt. Super.
Das Haus, ach, alles sehr schwer zu beschreiben, zugestellt mit allem möglichen Zeug. Ich hatte so etwas noch nie zuvor gesehen. Es gab keine freie Stelle. Der Keller vermüllt, zugestellt mit Sachen. Sein Vater hatte eine große Leidenschaft, das Restaurieren, was allmählich zum absoluten Chaos führte. Wir arrangierten uns und nach und nach räumten wir den Keller aus und renovierten. Immer im Kampf gegen die Sm, der auch 5 Jahre nach dem Tod ihres Mannes alles viel zu schnell ging. Aufgrund der Beschaffenheit des Hauses, lud mein Mann nie Leute ein und wir zogen uns immer mehr zurück. Tja und nun- keine Freunde mehr keine guten Bekannten. Alles weg. Unvorstellbar für Menschen die so etwas nicht kennen, aber glaubt mir es geht, das man iwann alleine dasteht.
Ach ihr Leute, es haben sich da Szenen abgespielt. Ich kannte einen solchen Umgang miteinander in dieser Form gar nicht. Nach und nach kamen Sachen zum Vorschein, Situationen aus der Vergangenheit. Schlimm. Die Sm hatte ihr lebenlang alles weggelacht und beschönigt. Mein Mann hatte sehr darunter gelitten und lange lange hatte die Sm immer wieder abgestritten, das dieses oder jenes passiert sei.
Meine Sm eine ansich herzensgute Frau, absolut charakterschwach(keine Ahnung, ob dass das richtige Wort ist), nicht durchsetzungsfähig, labil, weinerlich, ein Gutmensch, der immer das Beste versucht zu sehen, absolut uneinsichtig, nicht reflektiert, blockt sofort, wenn sie etwas hört, was ihr nicht gefällt, beginnt zu weinen und es gibt kein Rankommen mehr. Ihre Familie geht ihr über alles, also ihre Geschwister und ihre Mutter. Ich, wirklich unvoreingenommen, dachte irgendwann, es läuft hier was schief. Ich merkte nach und nach wie ich immer aggressiver und unzufriedener wurde. Ich habe lange gebraucht, warum ich plötzlich anfing die Familie meiner Sm so abzulehnen und den Kontakt mied. Zum einen weil mein Mann mich aufgestachelt hat, zum anderen weil sich seine Aussagen bewahrheiteten und weiter, weil sie sowas von anders waren, als alle anderen Menschen, die ich kannte oder kennen gelernt hatte. Irgendwann, und das hat sehr sehr lange gedauert, merkte ich... es sind nicht wirklich die Menschen, die ich nicht mag, es ist das, was die Sm tut. Sie war so fixiert auf ihre Familie, dass man ständig das Gefühl hatte, für die lässt sie sogar ihren eigenen Sohn zurück. Ja klar es ist Familie, aber im Ernst, das eigene Kind steht einem doch näher als der Bruder!? Gut, es kamen nach und nach immer mehr Details zum Vorschein, das auch ich irgendwann verstand warum gewisse Dinge so sind und versuchte mich abzufinden. Wobei ich sagen muss, nie Anerkennung oder Wertschätzung zu bekommen, ist Gift für jede Beziehung. Da kann die Person ansich noch so net sein. Schnell geriet ich in den gleichen Teufelskreis wie mein Mann und auch ich begann irgendwann nicht mehr nur die Dinge zu beobachten, sondern griff die Sm verbal auch mal an. Sie teilte im Übrigen immer sehr gut aus, vor allem gegen nicht anwesende Personen. Mein Hass und mein Wunsch nach Anerkennung auf sie und von ihr wurden immer größer. Dummerweise schaffte ich den Absprung nie. Mein Mann wollte nicht weg und ich blieb, dumm wie ich war. Ich habe mir zwar ein paar mal Wohnungen angesehen, aber... Ich blieb in dieser ätzenden Abhängigkeit.
Früh sahen wir, dass die Sm mit allem überfordert war, mit dem Haus, der Sauberkeit, dem AUfräumen....mit allem. Aber helfen: Nein. SIe weigerte sich gegen alles. Man durfte nichts verändern. Selbst den Rasen mähten wir falsch. SIe machte es lieber allein, jammerte aber ständig niemand helfe ihr.
Was soll ich sagen, ich habe mich wirklich bemüht, zu Beginn, ich half ihr bei ihrem Geburtstag, machte das Essen. Ich versuchte mich einzubringen, aber ich fühlte mich am langen Arm verhungern gelassen. Fazit: Unser Verhältnis war kein gutes, aus meiner Sicht. Wir sind sehr verschieden. Ich im Gegensatz zu ihr: zu direkt und ehrlich.
Als ich schwanger wurde, naja wirklich begeistert war sie nicht, verstand ich auch irgendwie... als das Kind dann da war, hing sie ständig an mir, wie eine Klette. Es war unerträglich. Meine eigenen Mutter hingegen ließ sich kaum blicken, was mich sehr verletzte. Gut, ich hatte glaub ein paar Probleme mit der Bindung wg Ks und naja dem Kümmern nach der Geburt. Sagen wir ich hatte viel aufzuholen. Keine EInsicht kein Feingefühl ihrerseits. Nix. Nach einer Woche der komplette Ausraster, sie könne keine Bindung zu dem Kind aufbauen. Ok, da war Ende. Ich war fertig. Mein Mann, wollte sich von Anfang an dann gar nicht mehr ans Kind lassen, ich auch nicht, aber was macht Frau. Bekommt ein schlechtes Gewissen und handelt wider ihre Natur, was das ganze natürlich noch verkompliziert. Habe ihr das Kind dann gegeben. Ich hätte einfach nur noch SCh... schreien können. Wir suchten ewig ein Haus. Sie machte alles madig, hier was falsch da was....
Letztlich nahm sie sich von jetzt auf gleich eine Wohnung. SChön und nett von ihr mögen manche jetzt denken, ja klar irgendwie schon, aber....
Wir sitzen jetzt in diesem altertümlichen Haus, alles zu gestellt und gemüllt. Allein die Küche musste ich 2 Tage mit meiner Mutter schrubben. Ok, ich habe Verständnis dafür, sie hat es nicht mehr geschafft, aber einsichtig war sie erst jetzt, als sich all das nicht mehr verleugnen ließ. Sie tut mir manchmal leid und ich bin ihr auch für vieles dankbar. Ich muss sagen meinem Kind zuliebe drücke ich auch beide Augen zu. Unser Verhältnis ist auch besser geworden, das muss ich sagen.
Aber all das, diese jahrelangen Kämpfe, Auseinandersetzungen, auch wenn ich nur Zuschauer war, ich glaube, die haben mich so kaputt gemacht. Emotional so fertig, ich kenne mich selbst nicht mehr. Ich war früher so unbeschwert, so empathisch, oft etwas unpassend, aber momentan, alle meine schlechten Eigenschaften sind noch schlechter geworden.
Aktuell ist die Oma meines Mannes sehr schlecht dran, seit Wochen geht es mit ihr zu Ende und die komplette Familie versammelt sich im Wechsel rund um die Uhr am Bett. Ja irgendwie schön,aber da haben ich mir bezgl meines schlechten Gewissens und meiner Äußerungen auch schon was im Monatsforum anhören müssen. Ich sage es aber auch hier: ich bin der Meinung kümmern ist schön und am STerbebett sitzen auch, aber was da abläuft finde ich eher ungünstig für den Betreffenden. Denn Menschen merken wenn man sie nicht loslassen kann. Und naja ist auch egal, aber auch hier... ich rede darüber wie über Fremde, es lässt mich kalt. Es nervt mich eher dieses ganze Getue und Tag und Nacht wach sein müssen weil Oma sterben könnte. ALs ich sie das letzte Mal gesehen habe und auch wusste, es ist das letzte mal, da liefen auch bei mir die Tränen, aber ich habe oft mit ihr geredet und immer gesagt, ich wünsche dir einen schnellen schönen Tod und sie stimmte zu. Was da jetzt läuft...
Ja und nun, nach all diesen Sachen und dass ich mich manchmal selbst nicht leiden kann, überlege ich ständig, ob ich in "diesem" Haus überhaupt glücklich werden kann. Mal abgesehen von dem ständigen Streit mit meinem Mann. Ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Sm, das Gefühl sie verdrängt zu haben, ich wollte das Haus nie. Habe ich immer gesagt. Mein Mann schon. Ich würde am liebsten ausziehen, irgendwie habe ich manchmal das Gefühl ich schmeisse alles weg, auf das ich solange gewartet habe, also auch irgendwie mein Glück. Ich denke oft, wenn du gehst, dann kannst du endlich wieder durchatmen, du fühlst dich frei.
Was soll ich nur machen? Mein Mann versteht mich überhaupt nicht mehr. Ich bin nur noch biestig und gemein. Manche Sachen berühren mich auch wirklich nicht mehr, andere dafür umso mehr. Aber ich fange immer mehr an meine Sm und auch meinen Mann dafür zu hassen, was sie aus oder mit mir gemacht haben, obwohl ich natürlich selbst Schuld bin.
Naja in meiner Familie gab es auch noch viele Dinge die im Argen lagen und liegen, aber das wäre dann ein Buch.
Ich weiß nicht, ob ich mit diesem Wissen und Gewissen hier glücklich werden kann.

 
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