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von Linchen83  am 06.07.2017, 12:26 Uhr

Mann zu streng - Wissenschaftlicher Text zum Thema Hirnreife gesucht

Hallo zusammen,

ich gerate in letzter Zeit immer wieder mit meinem Mann aneinander, weil er an unserem Sohn (22 Monate) meiner Meinung nach völlig überhöhte Ansprüche stellt was die Erziehung angeht. Ich muss dazu sagen, dass die große Schwester (3,7 Jahre alt) immer sehr leicht zu erziehen war und schon sehr früh z.B. ein Nein akzeptiert hat und in vielen Sachen einfach von ganz alleine "vernünftig" war/ist. Sie wäre auch als Krabbelkind niemals auf die Idee gekommen an den Mülleimer zu gehen, Blumenerde in der Bude zu verteilen oder den Hund am Ohr zu ziehen. So ist sie halt einfach. Sie ist mehr die Quasselstrippe, die ihre Neugier dann im Gespräch durch endloses Fragen stillt :-) Aber der Kleine ist das krasse Gegenteil, er ist wild, draufgängerisch, furchtlos, neugierig, und unglaublich dickköpfig. Und das führt im Alltag leider ständig dazu dass mein Mann ihm schimpfend, verbietend und gefrustet (weil das alles nicht bei ihm ankommt bzw. nach 2 Minuten vergessen ist) hinterherläuft und mir noch Vorwürfe macht, warum ich ihm alles durchgehen lasse, bei der Großen hätte ich da anders reagiert. Und da hat er sogar Recht. Wenn ich ein 10monatiges Kind habe, das nach 1x NEIN den Computer/Mülleimer/Blumentopf in Ruhe lässt, dann kann ich das natürlich auch "ausnutzen". Aber beim Kleinen ist das halt einfach anders, und das kann mein Mann nicht akzeptieren. Er versteht nicht, dass eher unsere Tochter die "Ausnahme" ist und unser Sohn halt ein ganz normaler knapp 2jähriger Lausbub, der halt 98% des Tages einfach seinen Trieben erliegt ;-)

Inzwischen haben wir uns fast täglich in der Wolle, weil mein Mann permanent neue strenge Regeln "aufstellt", wie z.B.
- Sand bleibt im Sandkasten und darf z.B. auch nicht mit dem Kipplaster durch den Garten gefahren werden. (Meine Güte, dazu ist der Kipplaster doch da!)
- Er darf keine Blumen aus dem Beet reißen. OK, kann ich vertreten. Aber inzwischen darf er noch nicht mal mehr Gras von der Wiese abrupfen.
- Er liebt Wasser und wenn er einen Eimer mit Wasser hat und seine kleine Gießkanne, ist er happy. Das Wasser darf er aber dann NUR in die Blumenbeete gießen, nicht auf die Wiese.
- Sachen werfen ist grundsätzlich verboten. Auch Stofftiere. Bälle OK aber nur je nach Räumlichkeit.
- Er schiebt den Kipplaster gerne rückwärts und kippt dabei die Ladefläche um, weil es dann so schön mit den Kanten am Boden schleift. Da kriegt mein Mann auch nen Anfall und es gibt ein Riesengezanke, mein Mann klappt das Ding wieder zurück, Sohn will es aber anders, und am Ende ist das Teil halt weg.
- Grundsätzlich legt mein Mann viel Wert darauf dass "vernünftig" und "sorgsam" mit Spielzeug umgegangen wird. Er hat noch alte Spielzeugautos von damals, damit dürfen die Kinder aber nur unter Aufsicht spielen, sie könnten ja was kaputt machen.
- Sohnemann liebt es Sachen auszukippen und auseinanderzunehmen, das gibt auch immer Ärger. Memory ist nicht zum Auskippen da, sondern zum spielen. Playmobil-Autos sollen nicht in ihre Kleinteile zerlegt werden sondern "vernünftig" bespielt werden. Etc.pp.
- Im Urlaub am Strand baut mein Mann (er wird dann auch wieder zum Kleinkind) eine Burg oder wasauchimmer, Sohn latscht natürlich durch, Riesenärger.
- jeden Tag kommen neue Sachen dazu...

Ich muss zugeben, mich bringt der Kleine manchmal auch an den Rand meiner Geduld, er ist bestimmt kein "einfaches" Kind und wir haben auch oft genug unsere Auseinandersetzungen, aber ich versuche es halt immer irgendwie auf seiner Ebene zu lösen, ihm Alternativen zu bieten, und viele Sachen lass ich ihn halt einfach machen weil es echt auch kein Drama ist Sand oder Wasser auf der Wiese / Schrammen am Kipplaster / wasauchimmer zu haben.

So langsam merke ich wie er meinem Mann gegenüber eine ignorant-bockige Art an den Tag legt (was ich absolut verstehen kann!). Zwischendurch spielen sie auch total süß und er hat auch keine Angst vor ihm oder so. Aber es reicht halt schon die kleinste "Abweichung" von den Regeln und mein Mann ist wieder auf 180 und die friedliche Spielzeit vorbei...

Jetzt kann ich mir den Mund bei ihm fusselig reden, sein immer wiederkehrendes Totschlag-Argument: Bei der Großen ging das doch auch, warum kann ER das nicht kapieren? Und warum lässt DU ihm alles durchgehen?

Könnt ihr mir irgendeinen wissenschaftlichen Text oder vielleicht sogar ein Buch zum Thema Hirnreife bei Kleinkindern, speziell zum Verstehen von Regeln und Impulskontrolle, empfehlen? Ich habe die Hoffnung, dass ich ihn vielleicht durch die Lektüre von Fachliteratur ein bisschen von seinen Erwartungen herunterholen kann, denn auf die Dauer belastet das echt die Familienharmonie...

 
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