Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Siedler20 am 19.05.2017, 15:12 Uhr

Mein Sohn 12 ist immer allein.

Ich bin langsam am Verzweifeln, und mache mir allmählich Sorgen. Mein Sohn (12) will mit keinem anderen Kind was ausmachen. Den ganz Tag hockt er allein in seinem Zimmer rum. Ich weiß gar nicht wie oft ich schon gefragt habe ob er mal was ausmachen will. Immer hat er Ausreden, dass alle sowieso komisch sind. Wir wohnen hier in einem kleinen Ort, und die Auswahl ist wirklich nicht berauschend. Mit den Jungs war er bis zur 4. Klasse in der Grundschule bis dahin hat er ab und an mit einem Jungen was gemacht, allerdings gab es in der 4. Klasse einige Dinge die nicht schön waren deshalb wollte er dann mit dem nichts mehr machen. Ich dachte mir, ok, verstehe ich. In der 5. Klasse ging er dann aufs Gymnasium, er war der einzigste seiner Klasse der auf diese Schule ging. Aber alles lief gut, er hatte gleich schon Kontakt, mit 2 Jungs mit denen er, zwar nicht oft, aber doch ab und an sich traf. Zum ende der 5. Klasse hat er mit einem neuen Jungen was gemacht. Er ist wirklich ein ganz lieber Kerl. Aber leider halt sehr schüchtern (also dieser Junge) sodass, es immer seeehr ruhig war. Ich glaub so 5 mal trafen sie sich. Aber dann passierte etwas total blödes. Seine Klasse wurde aufgeteilt, nach Fremdsprache. Das hat er erst am vorletzten Schultag vor den großen Ferien erfahren. Total bescheuert!!! Er war total traurig,weil er von seinen Freunden der einzigste war, der Französisch genommen hat. Er kam also nur noch mit 3 anderen aus seiner Klasse in eine Neue. Für mich war das irgendwie auch schlimm. Aber auch da hat er sich eingelebt, und wie ich glaube, wird er auch anerkannt. Schreibt auch in Gruppen über Whats App und so. Verbringt nie allein die Pausen usw. Trotzdem will er mit niemanden was ausmachen. Wenn ich sage dass er sonst später ganz alleine ist, dann ist ihm das egal. Er möchte am liebsten noch Lego spielen, aber das macht keiner mehr in seinem Alter. Er will auch nicht Fußball spielen, oder Fahrrad fahren oder sowas, das ist im zu langweilig. Ich mach mir Sorgen, dass irgendwas mit der Psyche nicht stimmt. Wir haben in der Verwandtschaft leider auch 2 Fälle die so Einzelgänger sind. Aber Frauen! Wie soll er über Pubertäre Probleme sprechen, über Mädchen über Musik usw... ?
Entschuldigung für den langen Text. Aber langsam weiß ich nicht weiter. Was meint ihr dazu??

 
34 Antworten:

Re: Mein Sohn 12 ist immer allein.

Antwort von DK-Ursel am 19.05.2017, 16:37 Uhr

Hej !

der lange Text ist nicht schlimm, aber so ohne Absätze habe ich mir das Lesen weitgehend verkniffen.
SDolange Dein Sohn nicht wirklich leidet, ist es so, wie er ist.
Du kannst aus einem Einzelgänger keinen Herdenmenschen machen - hierzulande hat man mich total genervt, weil meine Töchter nur 1 Freundin hatten,wenn überhaupt --- lange gingen sie ihre eigenen Wege.
Aber so sind sie, da schlagen auch ein paar elterliche Gene durch, und wenn sie damit glücklicher sind als in einer Gruppe - dann ist das so.

Wie war das noch mit:
Mein Kind soll sein, wie es ist - Hauptsache glücklich?
Dann akzeptier ihn so, wie er ist - auch wenn es Dir nicht gefällt --- nur wenn er merkt, daß er Dir so nicht paßt, tut es ihm weh und schadet wirklich.

Wie gesagt, wenn Leidensdruck da ist, besteht Handlungsbedarf, ansonsten: Laß ihn nach seiner Facon selig werden, wie es so schön heißt und selten beherzigt wird.
Schon gar nicht beim eigenen Kind.
Gruß Ursel, DK

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Re: Mein Sohn 12 ist immer allein.

Antwort von kanja am 19.05.2017, 17:35 Uhr

Warum kann sich dein Sohn nicht mehr mit den Freunden aus der “alten“ Klasse, vor der Aufteilung treffen? Die sind doch noch da.

Hat er Hobbys, bei denen er andere Jungs trifft? Es muss ja kein fußballverein sein.

Oder gibt es AGs in der Schule, die ihn interessieren? Astronomie, Schach .....?

Meine Kinder haben auch wenige Freunde, aber gute.
Und gerade meinen Sohn muss ich auch manchmal etwas anstupsen, was Aktivitäten angeht.

Nur du kannst entscheiden, ob dein Sohn alleine glücklich ist oder ob es doch besser wäre, ihn etwas entschiedener zu seinem Glück hinzuschieben.
Gerade in dem Alter ist die Gefahr groß, dass er dir nur SAGT, es ist alles ok, in Wirklichkeit ist es das aber nicht.
Da musst du gut hinhören.

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Re: Mein Sohn 12 ist immer allein.

Antwort von Siedler20 am 19.05.2017, 18:35 Uhr

Mein Sohn mag sich mit niemanden mehr aus der alten Klasse treffen.
Man muss dazu sagen, dass er schon ein bißchen anders ist als die meisten Jungs.
Er war und ist immer ein ruhiger Typ, der z.B. sämtliche Kämpferspielchen die oft andere kleinere Jungs machen nicht mag.
Er mochte nie Star Wars was mal so in war. Auch keine You Tube Beitrage von Jugendlichen die irgendeinen Sch... machen. ( Gott sei Dank). Er ist nie großartig in der Wohnung rumgetobt geschweige denn wo anders. Bei den Lehrern und Eltern also sehr beliebt.
Das ist halt das was er an anderen Jungs immer kritisiert. Aber ich finde es schlecht, wenn er nur nach seinen Interssen geht und anderen gar keine Chance bietet. Heute sagt er mir noch er will mal alleine Wohnen, weil es ihm egal ist ob er mal eine Freundin findet. Ich weiß er ist noch zu jung das zu beurteilen. Aber bedenklich finde ich es schon, wenn sich einer so abschirmt.
Ich selbst war nie so. Hatte zwar keine Massen an Freunde aber zwei richtige. Und die eine bis heute, auch wenn man sich nicht mehr so oft sieht. Für mich wäre es damals schrecklich gewesen niemand zu haben.

Meine kleiner 7 Jahre ist ganz anders. Und sogar ihm macht er oft seine Freunde schlecht.
Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe ihn über alles, er ist wirklich einerseits ein toller Junge der eigentlich seinem alter vom Sozialverhalten immer schon voraus war.Aber das finde ich halt komisch.

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Re: Mein Sohn 12 ist immer allein.

Antwort von kanja am 19.05.2017, 19:52 Uhr

Es ist sehr schwierig, dir weiter zu raten, zumal du leider keine meiner Fragen beantwortet hast.

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Re: Mein Sohn 12 ist immer allein.

Antwort von Siedler20 am 19.05.2017, 20:04 Uhr

Sorry, war wohl zu sehr in meinen Gedanken.

Also wie gesagt, mit der alten Klasse möchte er nichts mehr machen. Er lehnt jeden Sportverein ab. Auch hat er keinen nennenswerten Hobbys, die er mit anderen machen kann.

In der Schule hat er nach dem Unterricht Tischtennis gespielt, aber hat es mittlerweile beendet, weil er zur Zeit Schmerzen im Fuß hat. Aber das macht ihm nichts aus, weil er da sowieso nicht mehr gern hin ist.

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Re: Mein Sohn 12 ist immer allein.

Antwort von Pamo am 19.05.2017, 20:46 Uhr

Dein Sohn findet nicht recht Anschluss, das ist in einem kleinen Ort sehr schwer für Kinder, die irgendwie nicht ganz stromlinienförmig sind. Da kann es Techniken geben, vielleicht gibt es bei einen Schul- oder sonstigen Psychologen, der da konkrete, einfach anzuwendende Tipps geben kann. Viel Glück! Und verliert da nicht den Mut.

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Re: Mein Sohn 12 ist immer allein.

Antwort von kanja am 19.05.2017, 22:17 Uhr

Dazu braucht der Sohn aber Unterstützung. Ich hoffe, er bekommt sie.

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Re: Mein Sohn 12 ist immer allein.

Antwort von niccolleen am 19.05.2017, 22:27 Uhr

Vielleicht hat er genug mit den Schulkontakten und moechte daheim seine Ruhe haben. Jetzt kommt er auch schon in die Pubertaet, da moechte er vielleicht auch nicht mehr dauernd seiner Mama Rechenschaft darueber abgeben muessen, ob er diese Woche wieder sozial genug war oder nicht und ob er schon ein Fall fuer den Psychologen ist oder nicht. Vielleicht wuerde er sich inzwischen eher auf die Zunge beissen, bevor er dir erzaehlt, dass er sich mit wem was ausgemacht hat, und deshalb tut er es gar nicht mehr, weil sonst weiss ich was fuer ein Jubel von deiner Seite kommen koennte.
Ich kenn ja eure Situation nicht, koennte es sein, dass du bestimmte Vorstellungen von seinem Freundesleben hast, wie es sein soll, die er aber nicht teilt, und er unter Umstaenden von dieser Ueberwachung schon etwas genervt ist?

lg
niki

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Re: Mein Sohn 12 ist immer allein.

Antwort von oma am 20.05.2017, 15:16 Uhr

Ich möchte mal eine Lanze brechen für deinen Eigenbrötler...
Es gibt eben Menschen, die von Natur aus sehr gern für sich allein sind.
Ich bin auch so jemand. So lange ich denken kann war ich liebend gern für mich allein und habe es immer als großes Geschenk empfunden, von niemandem "entertaint" werden zu müssen. Und ich kann dir versichern: Eigenbrötler können durchaus über einen großen inneren Reichtum verfügen.

Das Gefühl von Einsamkeit und Langeweile erlebe ich nur in Situationen wie z.B. auf Partys, wo Menschen bei lauter Musik und viel Alkohol sich furchtbar lustig finden, aber nie, wenn ich allein bin.

Und meiner Beliebtheit hat mein Eigenbrötlertum nie einen Abbruch getan. Eigentlich hatte ich eher immer Mühe, meinen Freundeskreis übersichtlich zu halten.

Ich kann absolut nicht verstehen, warum man jemanden wie mich unbedingt ändern will (was meiner Meinung nach sowieso nicht funktionieren kann...). Kommt denn irgend jemand auf die Idee, ein lebhaftes und kontaktfreudiges Kind zum Eigenbrötler umerziehen zu wollen? Eher nicht, oder?

Mein Sohn hat sehr viel von mir geerbt. Bis zum 16. Lebensjahr hat er eigentlich nur vor dem PC gehangen. Ich erinnere mich an einen Tag, als 2 sehr hübsche Mädels geklingelt haben und er sie weggeschickt hat. Kommentar meines Mannes: "Der kann nicht von mir sein!" *grins*

Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, ihn in irgendeine Richtung zu schubsen, denn unglücklich erschien er mir nie.
Seinen 18. Geburtstag hat er dann allerdings im Kreis von 200 Freunden und Bekannten gefeiert. Und der beste Freund aus Kindergartentagen ist heute der Patenonkel seiner Tochter. SOWAS finde ich wirklich wertvoll.

Jetzt, mit 39, ist er ein sehr erfolgreicher Ingenieur mit eigener Firma, 2 leiblichen Kindern und momentan 3 Pflegekindern (eines in Dauerpflege, 2 in Kurzzeitpflege, darunter ein schwerstbehindertes), hat also ein sehr ausgeprägtes soziales Engagement.

Ich plädiere dafür, deinen Sohn so anzunehmen, wie er anscheinend "gemeint" ist und ihm zu signalisieren, dass du ihn immer unterstützen wirst. Lass ihn seinen Weg gehen und sein Glück finden.

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Re: Mein Sohn 12 ist immer allein.

Antwort von Salkinila am 20.05.2017, 16:10 Uhr

Ich kann bei oma nur unterschreiben!! Solange dein Sohn nicht leidet, ist doch alles in Ordnung. Er ist anders als du, damit musst du dich abfinden.
Ich bin auch nicht sehr gesellig und habe überhaupt keine Probleme damit alleine zu sein. Mein Sohn kommt sehr nach mir - er hat eine handvoll guter Freunde, mit denen er sich ab und zu trifft, aber meistens ist er nachmittags und am Wochenende alleine. Und hat keinerlei Probleme damit. Er mag einfach seine Ruhe haben, was ich gut verstehen kann.
Mit seinen Freunden hatte er, denke ich, großes Glück, da sie alle sehr ähnlich ticken. Es hat allerdings etwas gedauert, bis sie sich gefunden hatten, da sie alle sehr ruhig und zurückhaltend sind. Mein Sohn macht auch keinen Sport oder hat andere Hobbies, weil er keine Vereine mag. Er ist weitgehend ein Einzelgänger, aber glücklich und zufrieden. Eine seiner Lehrerinnen meinte mal, er ruhe so in sich selbst :) Und der große Vorteil von Einzelgängern ist, dass sie sich nicht so sehr von anderen beeinflussen lassen. Gruppendruck ist hier ein Fremdwort...

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Re: Mein Sohn 12 ist immer allein.

Antwort von Lou_84 am 20.05.2017, 16:15 Uhr

Danke für deinen Text!
Als eigenbrötlerische Tochter und Enkeltochter von Eigenbrötlern (Papa, Oma und Opa) hast du mir aus der Seele gesprochen.
Meine Mutter hat nie verstanden, dass ich mittags nach der Schule schon genug sozialen Austausch hatte und meine Ruhe brauchte. Ich war mit 17 kurz vorm Burnout, weil sie mich ständig gedrängt hat, "was zu machen". Bin dann ausgezogen und hatte endlich Ruhe.

Auch ich habe heute trotzdem eher zuviele Freunde (zuviele, um ihnen und meinem Wunsch nach Einsamkeit gerecht zu werden).
Meine Tochter ist bisher das Gegenteil, total kontaktfreudig. Sorgen mache ich mir deswegen aber nicht. Auch sie wird ihren Weg machen :)

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Re: Mein Sohn 12 ist immer allein.

Antwort von niccolleen am 20.05.2017, 17:59 Uhr

Sehr schoen gesagt! Viel besser als ich mit meiner ruppigen Art ausdruecken konnte.

lg
niki

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Genau wie bei uns, Oma

Antwort von DK-Ursel am 20.05.2017, 18:07 Uhr

aber das schrieb ich auch schon oben.
Wie auch schon gesagt:
Alle Mütter möchten ,daß ihre Kinder glücklich sind, die allermeisten aber eben nach ihrer (der mütterlichen) und nicht ihrer (der Kinder-) Facon.
Schade.

In einem Land, wo Gemeinschaft hochgepriesen und gefördert und zu Kleinkinderzeiten meiner kinder die Bezeichnung Indivualist zumindest noch Schwierigkeiten prognostizierte, habe ich die besorgten Lehrer reden lassen - beim zweiten Kind hattensie dann kapiert, daß wir nicht so für die Menschenherden geschaffen sind, wobei diese Tochter dann doch wieder mehr Umgang pflegte

Anderssein wird immer schwer akzeptiert, das fängt schon bei den Müttern an...

gruß Ursel, DK

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Ich finde immer noch, man muss genau hinschauen

Antwort von kanja am 20.05.2017, 20:52 Uhr

Aus den Beiträgen der AP wird für mich nicht ganz klar, ob der Sohn mit seinem Schicksal wirklich zufrieden ist.

Oder ob er darunter leidet, in seinem Umfeld keinen passenden Freund zu finden, weil er nicht mainstream ist, das aber nicht nach außen kommuniziert.

Ich war in meiner Jugend phasenweise sehr unglücklich, wovon meine Eltern keine Ahnung hatten. Das wünsche ich keinem.

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Re Ich würde...

Antwort von Banu28 am 21.05.2017, 9:44 Uhr

Ich glaube, Dein Sohn sollte unbedingt ein sportliches Hobby haben. Ich finde es überhaupt nicht gut, wenn er nur zu Hause hockt, Einzelgänger hin oder her. Kinder wollen sich bewegen, sich erfahren, sich ausprobieren. All das geht beim Herumhängen zu Hause nicht.

Es gibt hier 100 Möglichkeiten, nicht nur Fussball. Für absolut jeden Zwölfjährigen gibt es etwas, das ihn anspricht. Das muss nicht in Eurem Dorf sein, notfalls muss er eben mit dem Bus fahren. Ich würde das jetzt stark forcieren, man kann die Kides in diesem Alter schon noch beeinflussen. Geh mit ihm zum kostenlosen Schnuppertraining beim Bouldern, Judo, Parcours, Kanu fahren - ganz egal. In jedem Verin darf man dreimal kostenlos probeweise mitmachen.

So gewinnt Dein Sohn ganz nebenbei auch neue Kontakte, lernt Teamgeist, kriegt Erfahrung und Routine im Umgang mit Anderen usw.

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@ kanja

Antwort von oma am 21.05.2017, 17:50 Uhr

kanja, was du als „Schicksal“ bezeichnest, empfinde z.B. ich als Segen, wie ich oben schon geschrieben habe.

Was die AP beschrieben hat, nämlich dass ihr Sohn sich für dümmliche Youtube-Videos, Starwars u.ä. genauso wenig interessiert wie für sportliche Aktivitäten, Kämpferspiele und Rumgerenne, kenne ich genauso von mir und auch von meinem Sohn.
So sind sie halt, die Eigenbrötler... ;o)

Dafür können sie sich Stunde um Stunde mit kniffligen Aufgaben beschäftigen oder sich ganz tief in einem Buch verlieren und sich dabei unglaublich glücklich und zufrieden fühlen.
Ein Zustand, den all die ständig beschäftigen Hektiker rundherum meist nur vom Hörensagen kennen.

Wie oben schon jemand schrieb: In sich ruhen. Völlig unabhängig sein von der Meinung anderer. Statt dessen eine eigene Meinung haben und diese auch vertreten können. Sich auch allein „komplett“ fühlen können. Stille und Ruhe nicht nur aushalten, sondern auch genießen können (meiner Meinung nach ein ungeheurer Luxus!).

Das alles ist kein Mangel, kein Charakterfehler, der unbedingt „behoben“ werden muss, sondern ein großes Geschenk und eine Lebensbereicherung.

Sicher gibt es auch unter den Eigenbrötlern ungenießbare Zeitgenossen, will ich gar nicht abstreiten. Aber viele werden sicher trotz ihrer Zurückhaltung ein adäquates Maß an sozialen Kontakten haben und dabei oft gerade durch ihre ruhige, zurückhaltende Art wohltuend aus der Masse herausragen.

Ich besuche nur wenige Feste, und das auch nur bei Menschen, die mir besonders am Herzen liegen. Dort stoße ich dann natürlich auch auf Menschen, die mir unbekannt sind, und es passiert dann regelmäßig, dass diese Fremden (vergeblich) alles versuchen, mich näher kennenzulernen und auch einzuladen. Schon während der Schulzeit war ich durchgängig – einschl. Berufsschule – Klassensprecherin. Und so war es auch bei meinem Sohn.

Also: Ob Mainstream oder nicht – es gibt hüben wie drüben liebenswerte und beliebte sowie stinkstiefelige und unbeliebte Menschen. Und aus einem Eigenbrötler wird eben nicht zwangsweise ein lebensfremder Sonderling.

Und was deinen letzten Satz betrifft: Ich bin bei alkoholkranken Eltern aufgewachsen und war auch totunglücklich. Hätte meine Eltern nicht interessiert, selbst wenn sie es bemerkt hätten.
Aber gerade Menschen, die in sich ruhen, finden in sich die Kraft, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen und die negativen Erfahrungen dazu zu nutzen, es selbst besser zu machen.
Ich habe schon als Kind beschlossen, keinen Alkohol zu trinken und mein Kind, so ich eines bekommen sollte, voller Liebe und ohne Gewalt zu erziehen. Und genauso war es dann auch...

Meine Schwester dagegen, vom Temperament und Charakter her das genaue Gegenteil von mir, also sehr kontaktfreudig und lebhaft, hat leider die meiste Zeit ihres Lebens unsere Eltern gespiegelt.

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@ Banu28

Antwort von oma am 21.05.2017, 17:59 Uhr

@ Banu28

Dein Beitrag hat mich richtig entsetzt...

Zwei meiner Enkelkinder sind 13 und 14. Weder ich geschweige denn ihre Eltern wären jemals auf die Idee gekommen, so massiv in das Leben und die Entwicklung der Kinder einzugreifen wie du anscheinend für richtig hältst!

Ein 12-Jähriges Kind hat schon einen recht ausgeprägten Charakter. Und es befindet sich in einer nicht gerade einfachen Lebensphase, in der es sich selbst finden und einordnen muss. Und dann erscheint jemand und erklärt ihm, dass etwas mit ihm nicht stimmt, dass es sich nicht normal verhält, dass es sich verändern muss.
Weißt du was: So züchtet man meiner Meinung nach psychische Störungen heran!

Allein schon was Sport betrifft. Wieso muss jeder Mensch Sport lieben??? Weil es gesund ist?
Wieso rauchen und trinken dann so viele Menschen? Auch wenn sie vielleicht Sport machen?
Nee, das ist für mich kein Argument. Ich habe Sport immer gehasst. Wirklich gehasst. Hätten meine Eltern mich in einen Sportverein gezwungen, wäre das für mich ein Weltuntergang gewesen...

Ich habe noch nicht mal einen Kindergarten gesucht. Auch das wäre für mich die Hölle gewesen, weil ich immer am liebsten ganz allein in einem Bilderbuch oder Katalog geblättert oder Bildchen gemalt habe.
Wenn meine Mutter mich dann doch mal rausgejagt hat (wir haben in einer sehr ruhigen Sackgasse gewohnt, wo die Nachbarskinder den ganzen Tag auf der Straße gespielt haben), hab ich mich immer gefragt: Wieso rennen die bloß die ganze Zeit so? Das ist doch anstrengend...

Okay, meine Schwester war das ganze Gegenteil, der hätte ein Kindergarten wohl gut getan. Aber wir reden ja hier über die Exemplare, die sich eben allein wohler fühlen. Wie das Kind der AP eben.

Du schreibst, dass man Kinder in dem Alter noch beeinflussen kann.
Das finde ich echt heftig. Ein Eigenbrötler ist nicht verkehrt gepolt, er hat keinen Fehler oder Mangel. Er ist nur anders. Besonders.

Ich hatte ja oben schon mal geschrieben, dass wohl auch niemand auf die Idee käme, aus einem kontaktfreudigen, lebhaften Kind einen Eigenbrötler machen zu wollen. Sowas ist krank. Und umgekehrt ist es genauso krank!

Eigenbrötler sind nicht „Mainstream“. Ja genau, stimmt! Aber wieso sollte man das auch sein?
Hab ich noch nie verstanden.

Mein Sohn ist 39. Ich habe ihn damals ohne jedes Schmerzmittel auf die Welt gebracht und musste weit fahren, um eine Klinik zu finden, die das zu dem Zeitpunkt erlaubte.
Ich habe ihn nach Bedarf gefüttert, nicht nach der Uhr.
Er durfte im Familienbett schlafen.
Ich habe kein Sauberkeitstraining gemacht sondern ihn selbst entscheiden lassen, wann er keine Windel mehr braucht.
Wenn er operiert werden musste – leider mehrmals – habe ich jedes Mal darauf bestanden, dass ich bei ihm bleiben kann. Hat mich eine Stange Geld gekostet.
Und bei der letzten OP – gebrochenes Schlüsselbein – habe ich ihn mit seinen damals 12 Jahren selbst entscheiden lassen, ob er einen Rucksackverband (wäre meine Entscheidung gewesen) oder eine OP will. Er hat die OP gewählt.

Das sind nur ein paar Beispiele. Alle waren zu der Zeit völlig ungewöhnliche Entscheidungen, die niemand verstanden hat. Seltsamerweile haben aber dieselben Menschen, die mich dafür kritisiert haben, immer meinen außergewöhnlich gut geratenen Sohn gelobt...
Mich hat nie tangiert, ob jemand meine Entscheidungen verstehen konnte oder nicht.
Dabei war ich bei seiner Geburt erst 20! Aber gut informiert und charakterstark.
Ich bin eben nicht abhängig von anderen Meinungen. Ich bin nicht „Mainstream“. Und darauf bin ich stolz.

Wahrscheinlich muss ich froh sein, dass meine Eltern als Alkoholiker sich nicht die Bohne für ihre Kinder interessiert haben und es mir deshalb erspart bliebt, dass sie mich umerziehen wollten.

DU findest es nicht gut, wenn ein Kind nur zu Hause hockt. Fragst du auch, was ein Kind gut findet? Würde es dir gefallen, wenn man einen anderen Menschen aus dir machen wollte?

Und apropos Mainstream: Den lese ich im Hauptforum, und es schüttelt mich. Ich habe mich immer gefragt, woher dieses widerliche Cybermobbing eigentlich stammt. Und dort habe ich erfahren: Die Jugendlichen lernen es von ihren Müttern!

Da hängt man sich an bestimmten Usern auf, die zu Trollen ernannt werden, eine selbsternannte Forenpolizei springt auf jedes Posting an (und es hat den Anschein, dass die „Trollbeiträge“ fleißig abgespeichert werden, damit man sie bei Bedarf sofort wiederfindet und verlinken kann), und ein ganzer Rattenschwanz von immer denselben Usern springt darauf an. Da wird weit unter der Gürtellinie beleidigt und praktisch im selben Atemzug den Trollen Beleidigungen unterstellt. Lemminge. Allerunterste Schublade. Und von genau denselben Usern lese ich in anderen Bereichen einfühlsame und intelligente Beiträge, wo ich mich frage, ob das wirklich dieselben Personen sind.
Also: Wenn das „Mainstream“ und normal ist, dann bin ich herzlich gerne und voller Stolz Eigenbrötler und unnormal.

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Du missverstehst mich etwas

Antwort von kanja am 21.05.2017, 18:04 Uhr

Ich bestreite gar nicht, dass es Menschen gibt, die in sich ruhen und ohne große Kontakte zufrieden sind. Ich bin selbst ziemlich introvertiert und ziehe ein gutes Buch einer Party vor.

Aber es gibt auch Menschen, die in ihrem Umfeld nicht die richtigen Kontakte finden, warum auch immer, und darunter leiden.

Gerade in der Pubertät wird ein Junge dann zu seiner Mutter eher sagen, es sei alles ok und er wolle sich nicht treffen, als einzugestehen, dass er mit den sozialen Kontakten Probleme hat.
Er hat vielleicht gemerkt, dass er anders ist als die anderen und kann damit nicht umgehen. In einem Dorf gibt es vielleicht tatsächlich niemanden, der auf seiner Wellenlänge ist. Das heißt aber nicht, dass er es sich nicht wünschen würde.

Wenn der Sohn der AP zufrieden ist, so wie es ist, kann sie ihn natürlich einfach in Frieden so sein lassen.

Wenn sie aber denkt, er hat sich in seinem Schneckenhaus verkrochen und kommt aus eigener Kraft nicht heraus, dann kann und sollte sie ihm Hilfe anbieten.

Hier in einem Forum kann man nicht beurteilen, wie es tatsächlich ist.

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Re: Du missverstehst mich etwas

Antwort von oma am 21.05.2017, 18:23 Uhr

Hm, da reden wir wohl aneinander vorbei. Ich finde, die AP hat sehr gut beschrieben, was ihr Sohn nicht mag: Toben und Rumgerenne, Kampfspiele, Youtube-Videos, Starwars, sportliche Aktivitäten...

Genau DAS ist es aber, was Jungen "normalerweise" so machen! Und an anderer Stelle schrieb sie, dass er in seinem Sozialverhalten schon immer voraus war.
Sie schrieb nicht, dass er keine Kontakte findet. Sondern, dass ihm diese Kontakt keinen Spaß machen. Das ist doch ein Riesenunterschied.

Ich sehe absolut keinen Grund, warum er sich zwingen oder zwingen lassen soll, sich an ihm unangenehmen Aktivitäten zu beteiligen.

Ich finde eben nicht, dass man jemanden zu seinem Glück zwingen muss. Das kann man nämlich durchaus auch in sich selbst finden.

Es geht mir nicht darum, hier jemanden zu "bekehren". Beteilige mich ja eigentlich schon seit Jahren nicht mehr aktiv im Forum. Aber ich hatte das dringende Bedürfnis, mal darzustellen, dass Eigenbrötler nicht automatisch unglücklich, einsam und unbeliebt sind. ..

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Re: @ Banu28 - Ach herrje...

Antwort von oma am 21.05.2017, 20:01 Uhr

In einem anderen Unterforum lese ich gerade diesen Satz von dir:

"Es ist unsere Aufgabe als Mutter, unser Kind vor Überforderung zu schützen."

Ähm, ja. Unter diesem Aspekt solltest du deinen o.a. Beitrag vielleicht nochmal überdenken. Es dürfte wohl so ziemlich jedes Kind überfordern, in einer sowieso schon schwierigen Lebensphase zu erfahren, dass gerade die ihm nahestehendste Person es für "nicht normal, nicht stromlinienförmig" hält und nichts unversucht lässt, einen anderen Menschen aus ihm zu formen anstatt ihm zu versichern: So, wie du bist, bist du wundervoll und richtig.

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Re: @ Banu28

Antwort von pauline-maus am 21.05.2017, 20:49 Uhr

Ich unterstütze deine Meinung total.
Ich selber bin und war immer schon eher der Typ " einsamer Wolf" aber glücklich einsam und selber gewählt.
Trotz dessen habe ich viele Freunde , welche ich aber nicht immer und dauernd treffen muss. Ein gemeinsamer Urlaub ,wäre eine Horrovorstellung.
Zusätzlich brauche ich auch nie einen spannemann für irgendwelche Aktivitäten, ich mache und entscheide lieber alles alleine.
Klassenfahrten und Ferienlager waren ein greul für mich und meine Eltern mussten mich fast zwingen zum draussen spielen.
Komischerweise hatte ich aber sehr hartnäckige Freunde, die es immer wieder probieren mich zum spielen zu holen, grins breit...
Und genau darin erkenne ich auch den Sohn der Posterin.
Meinen Tochter ist nun wieder das genaue Gegenteil von mir, somit ist jeder anders und muss so auch verarbeitet werden.

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Wow...

Antwort von oma am 21.05.2017, 21:31 Uhr

Wenn ich richtig gezählt habe, sind wir nun schon 6 "einsame Wölfe" in diesem Thread, ein richtiges Rudel! :o)
Da hätte ich gar nicht mit gerechnet. In meinem Umfeld bin ich die Einzige von der Sorte.

Mein Mann ist übrigens das komplette Gegenteil von mir. Sehr gesellig und extrovertiert. Zur Zeit befindet er sich mal wieder auf Reisen mit seinem Wohnwagen.
Früher haben wir auch Urlaub gemacht mit anderen jungen Familien, dem Kind zuliebe. War für mich auch immer der absolute Horror. Jetzt schick ich meinen Mann immer allein los und genieße das Alleinsein total.

Natürlich funktioniert so eine Beziehung nur bei einem hohen Maß an gegenseitiger Toleranz. Wir kennen einander nicht anders - waren 15 und 19, als wir zusammenkamen -, und je älter wir werden, umso besser funktioniert es.
Es ist also wirklich nicht so, dass ein Eigenbrötler seinesgleichen finden muss. Es kann durchaus ein Deckel aus einer anderen Serie auf den Pott passen. *grins*

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Re: Wow...

Antwort von pauline-maus am 21.05.2017, 21:47 Uhr

Dann kann ich nur gratulieren, da ich den Deckel noch nicht gefunden habe und ich war 12 Jahre verheiratet , mit vorher 4 Jahren beziehungszeit.
Ich bin kein Beziehungstyp , glaube ich zumindest....

Es gibt bestimmt viele von uns ,nur gibt es im Umfeld wenige davon, dadurch wird es nicht weiter getragen

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oma...

Antwort von kleineTasse am 22.05.2017, 5:59 Uhr

ich bin der siebte Wolf in dieser Runde. Und ich lege noch einen drauf. Ich habe garkeine Freunde und das selbst ausgesucht. Ich genüge mir wirklich sehr, komme gut mit mir klar und kann ganz wunderbar alleine sein. Ich habe einen anstrengenden Job und kann mir nicht vorstellen, in meiner knapp bemessenen Zeit noch Freundschaften zu pflegen. Ich empfinde andere Menschen in meinem Privatbereich als seeeehr anstrengend und nervig. Das Schönste ist, wenn ich zu Hause bin und einfach Zeit für mich ganz alleine habe. Das mag auf andere schon verhaltensgestört wirken, aber das ist auch ok. Ich kenne ganz viele Leute die selber ein Geschäft haben, gehe da auch regelmäßig vorbei und wir quatschen dann über Gott und die Welt. Es sind aber keine Freunde und in meinem Privatleben will ich sie auch nicht haben. Mir genügt das vollkommen.

Ich denke, dass der Junge der Ausgangsposterin, nicht glücklich ist in seiner Haut. Er macht die Freunde seines kleinen Bruders schlecht, was für mich so klingt, als ob er doch sehr unzufrieden ist oder auch gern Gesellschaft hätte. Aber da muss er drauf kommen und nicht die Mutter. Ich hatte auch so einen Stubenhocker zu Hause. Irgendwann fiel ihm die Decke auf den Kopf und er steckte ganz zaghaft mal sein Nässchen raus. Dann ging das Schlag auf Schlag mit den Kumpels und nun ist er permanent unterwegs. Hat jetzt sogar eine Monatskarte, damit er noch beweglicher ist.

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@ kleineTasse

Antwort von oma am 22.05.2017, 13:33 Uhr

Dein Satz "Ich empfinde andere Menschen in meinem Privatbereich als seeeehr anstrengend und nervig." hat mir ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert.
Wir haben nämlich deshalb als Alternative eine gemütliche Partyhütte, weil ich nur ganz wenige Menschen in der Wohnung haben möchte. (Sohnfamilie natürlich ausgenommen...)
Am Schlimmsten finde ich unangemeldeten Besuch. *ächz*

Dass der Sohn der AP die Freunde seines Bruders schlecht macht, könnte auch eine Stichelei unter Geschwistern sein. Aber im Grunde denke ich, der Junge selbst und niemand sonst entscheidet, ob er sich jetzt unglücklich fühlt oder nicht. Für mich hat es etwas mit Respekt vor einem Menschen egal welchen Alters zu tun, ob ich ihn akzeptiere wie er ist oder ihn zu ändern versuche, weil ICH anders lebe und nur das für richtig erachte.

Und was du von deinem Sohn berichtest, habe ich bei meinem genauso erlebt. Wie ich oben schrieb, saß er bis 16 in der Freizeit ausschließlich vor dem PC. Und hat seinen 18. dann plötzlich mit 200 Freunden und Bekannten gefeiert. Ohne jede Schubserei von uns in eine andere Richtung.

Heute macht der ehemalige Sportmuffel Wanderurlaube mit seiner Familie, klettert und macht 12km lange Spaziergänge mit dem Familienhund. Er nimmt sich aber immer noch Auszeiten für sich selbst und kann immer noch super gut allein sein.
Und vor allem: Er ist glücklich und ausgeglichen und strahlt das auch aus. Also auch so ein in sich ruhender "Buddha"...

Man kann seine Kinder nur auf den Weg stellen. Gehen müssen sie ihn allein.

Schade, dass die AP sich nicht mehr meldet. Ich finde, 7 glückliche Eigenbrötler in einem gar nicht so langen Thread könnten einen schon zum Nachdenken bringen.

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Re: @ kleineTasse

Antwort von Siedler20 am 22.05.2017, 15:36 Uhr

Hallo zusammen.

Ich danke allen "Eigenbrötlern" für ihre Meinung. Mir war es mal wichtig andere Ansichten zu hören bzw. zu lesen.
Vielleicht lässt man sich wirklich zu sehr von Anderen verunsichern, weil immer alle sagen, man ist komisch, wenn man gerne alleine ist. Auch im Ort denken mit Sicherheit viele so von meinem Sohn, weil er mit den anderen nichts macht. Schade ist zwar, dass es eben keinen gibt, der so ist wie er hier. Aber ich finde es andererseits auch nicht gut mit Leuten was zu machen, die man gar nicht leiden kann, nur damit man nicht alleine ist.
Ich selbst bin auch gerne alleine, und zusammen mit anderen einen Urlaub zu machen ist überhaupt nicht mein Ding. Ich bin aber erst so geworden seit ich eben Erwachsen bin. Als Kind hatte ich zwei gute Freundinnen, und wenn die nicht da waren, war ich nahe an einer Depression. Wir waren halt auch immer total albern und hatten viel zu lachen. Manchmal wünschte ich diese Zeit zurück. Aber alle haben sich so verändert. Die meisten Frauen werden so ganz anders wenn sie Kinder haben. Man kann nichts mehr anfangen. Nur dauernt über Kinderkrankheiten reden usw. Deshalb bin ich auch ohne Freunde. Ich sehe die besagten vielleicht 1-2 mal im Jahr das reicht mir.
Ich bin 37 Jahre alt, und fühle mich manchmal so als wäre ich selbst nicht ganz erwachsen. Mache oft Quatsch mit meinen Kindern. Ich glaub der Große denkt manchmal ich spinne. Da muss ich mich auch mal bremsen, denn mir wäre das früher bestimmt auch unangenehm gewesen.

Sorry das hat jetzt gar nicht dazugehört.

Ich war und bin auf meinen Sohn immer schon ganz besonders Stolz gewesen. Nie hat man mit ihm Probleme gehabt, dadurch dass er eben so ruhig ist. Spass versteht er aber schon, und lachen tut er gern. Also vielleicht findet er doch noch seinen "Traumkumpel" und bis dahin kann ich sowieso nichts tun.
Vielleicht ist er auch nur so verschlossen geworden, weil er halt jetzt in die Pubertät gekommen ist.

Wie gesagt
vielen Dank an all die netten Worte. Und ich will ihn nicht umkrempeln, will nur dass er glücklich ist.

LG

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Re: @ Siedler20

Antwort von oma am 22.05.2017, 16:13 Uhr

Ich freue mich, dass du dich noch mal meldest. Mich hat das Thema wirklich sehr beschäftigt, sonst hätte ich mich gar nicht zu Wort gemeldet, da ich seit Jahren nur noch einer der berüchtigten stillen Mitleser bin.
Jetzt bin ich sehr froh, dass du dich nicht beeinflussen lassen willst und deinem Sohn Zeit und Raum gibst, seinen Weg zu finden. Hab einfach Vertrauen.

Ich hab gerade gedacht, was für eine verkehrte Welt das doch ist. Dein Sohn hat nie Probleme gemacht. Und ich glaube, das können die meisten Eigenbrötler von sich behaupten, weil sie in der Regel einfach ein Stück weit vernünftiger sind als die meisten anderen. Und dann macht man sich Sorgen, dass ihr Verhalten vielleicht nicht normal ist !?! Ist doch makaber, oder? Genieß es einfach.

Ihr könnt miteinander lachen. Das ist etwas, was ich ungeheuer wichtig finde. Dafür ist man definitiv nie zu alt.

Alles Liebe für dich und deinen Sohn

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Re: @ kleineTasse

Antwort von pauline-maus am 22.05.2017, 20:47 Uhr

Du bist ne tolle Mutter , dein Sohn hat Glück mit dir und ich denke ihr macht das schon .
Klar macht man sich Gedanken, wenn das Kind nicht so ist, wie der mainstream ...man will halt nur das beste.
Ich bin auch so ne alberne ,manchmal peinliche mama, mache jeden mist mit, solange das mein 39 jähriger Körper das zulässt;)...ich denke das ich so bin ,ist so, da ich keine Angst habe Sympathien zu verlieren.ich komme gut alleine klar und ob ich jemanden eventuell vergrauelen könnte ist mir nicht so wichtig
Was nun das alleinig richtige ist , weiss ja nun mal leider keiner und somit kann vieles muss aber nicht.
Mir ist wichtig, wenn ich abends meine Augen Schlüsse , ich glücklich und zufrieden bin mit meinem und dem leben meines kindes,was andere tun u denken ist dabei sehr egal

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Re: @ kleineTasse

Antwort von pauline-maus am 22.05.2017, 21:39 Uhr

“Draußen, jenseits der Vorstellungen von Richtig und Falsch, liegt ein Feld. Dort werden wir uns treffen. "
Von Rumi ..., das find ich immer wieder treffend und super schön gesagt

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Re: @ kleineTasse

Antwort von Siedler20 am 22.05.2017, 23:41 Uhr

Ich danke Euch

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Re: Mein Sohn 12 ist immer allein.

Antwort von anhaltiner am 29.05.2017, 0:42 Uhr

Kann es sein dass Du alleinerziehend bist und dein Sohn nicht zu einem Mann erzogen wird. Dann wird er natürlich Probleme haben mit sich selbst.

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Re: Mein Sohn 12 ist immer allein.

Antwort von Mutti69 am 04.06.2017, 11:00 Uhr

Kann es sein, dass man dich als Kind vom Wickeltisch fallen lies?!

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Wie erzieht man denn einen Sohn zu einem Mann?

Antwort von Petra28 am 05.06.2017, 22:57 Uhr

Vor allem - wie bringe ich meinem Sohn bei, sich später als erwachsener Mann ständig unter sich unterhaltenden Frauen aufzuhalten?

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Re: Mein Sohn 12 ist immer allein.

Antwort von Jamie1 am 19.06.2017, 10:11 Uhr

Hallo,

Ich hab jetzt die anderen Antworten nicht gelesen, aber hast du ihn schon auf Hochbegabung testen lassen? Hab nämlich ein ähnliches Exemplar hier (auch 12). Seit 3 Jahren wissen wir was mit ihm los ist und seitdem wir ihn einfach LASSEN, ist es besser geworden und er trifft sich mit Freunden. Nicht oft, aber es wird.

Seit mein Sohn weiss dass er gut ist wie er ist und seine Eltern ihn so akzeptieren, handelt er befreiter. Ist sogar jetzt mit grossem Spass im Fussballverein. Immer noch kein Gruppentyp, aber die paar Freunde im Fussball heben sein Selbstbewusstsein.

LG Jamie

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