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Geschrieben von Andrea&Würmchen am 18.10.2014, 18:51 Uhr

Xavier Naidoo

Hallo,

ich glaube, das war hier noch gar nicht Thema - vielleicht kriegt man das im Rest der Republik auch gar nicht so mit, aber hier vor Ort wird das, was Naidoo gemacht und gesagt hat, gerade ziemlich heiß diskutiert.

Hier kurz ein Link dazu:

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/xavier-naidoos-auftritt-vor-reichsbuergern-13210732.html

Was meint Ihr: Ist es richtig, ihm, was die geplanten gemeinsamen Projekte mit der Stadt Mannheim (Medienpark) angeht, die rote Karte zu zeigen? Oder sollte man künstlerische Leistung von persönlicher Gesinnung trennen - Stichwort Meinungsfreiheit? Schließlich hat er unbestritten viel für das Image der Stadt getan.

Ich bin der Meinung, es ist richtig, dass man momentan die Zusammenarbeit mit ihm auf Eis legt und ihm im wahrsten Sinn des Wortes keine Bühne mehr bietet. Unabhängig davon, ob mir die Musik gefällt oder nicht, fand ich es seit jeher ein bisschen befremdlich, jegliches (Fehl-)Verhalten mit dem eigenen Glauben zu begründen - siehe z.B. die Fremdschäm-Aktion, als er diesen einen Medienpreis bekam (war es der Echo?) und sich weigerte, die Trophäe anzufassen. Maaaann, dann soll er's ganz lassen und bereits im Voraus dankend ablehnen. Aber diese Show war mir zuwider. Nichtsdestotrotz ließ sich das ja irgendwie unter "Spinnerei eines Künstlers" abtun - das, was jetzt passiert ist, gehört in eine andere Liga.

Und dass nun die NPD zu Solidarität mit Naidoo aufruft - naja, deutlicher kann diese Gruppierung ihre Intelligenz ja nicht zeigen. Oder wird man da jetzt weltoffen und akzeptiert auch Menschen mit pigmentierter Hautfarbe - Hauptsache, die Gesinnung stimmt? Ich hoffe, es versteht jeder, dass dieser letzte Abschnitt pure Ironie sein soll...

Mich würde Eure Meinung interessieren - vielleicht ist Euch das ja auch völlig wurscht

Grüße
Andrea

 
10 Antworten:

Re: Xavier Naidoo

Antwort von Leena am 18.10.2014, 19:42 Uhr

Ich habe ab und zu das "Vergnügen" mit den sog. Reichsbürgern, daher hatte ich die Geschichte auch mitbekommen - wollte dazu aber dann doch lieber nicht posten, um solchem Zeugs auch keine Bühne zu bieten und der Sache mehr Aufmerksamkeitzu ggeben als sie verdienen würde.

Entsprechend denke ich auch in Sachen Naidoo...

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Re: Xavier Naidoo

Antwort von taram am 18.10.2014, 19:44 Uhr

Er sieht sich als Botschafter, daher singt er auch vor Publikum, dass privat nicht seine Gesinnung ist. Eigentlich nicht schlecht....aber man sieht ja was bei raus kommt

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Re: Ja klar,

Antwort von Franke am 18.10.2014, 19:50 Uhr

. . . die weigern sich, Steuern zu zahlen. Da hast Du natürlich Spaß dran.


"Das deutsche Reich existiert immer noch" - Wann ist jemals ein Staat eindrucksvoller untergegangen als 1945 zwischen Dänemark und den Alpen?

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Re: Xavier Naidoo

Antwort von Leena am 18.10.2014, 20:01 Uhr

Er hat bei der Veranstaltung ja wohl nun weniger gesungen als Reden geschwungen und DAS ist ja wohl das Thema. Wobei - wer in so einem Forum auch singt, darf sich über gewisse Reaktion nicht wundern.

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Re: Ja klar,

Antwort von Leena am 18.10.2014, 20:04 Uhr

Die versuchen sich zu weigern. ;-)

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Re: Ja klar,

Antwort von DK-Ursel am 18.10.2014, 21:58 Uhr

Hej allesammen!

Ich bin geradenicht ganz im Bilde --- da etwasweiter weg.
Undsowieso gerade erst von einer Woche Urlaub ohne vierl Nachrichten, Politik u.a. zurück.
Aber:
KeineSteuern bezahlen (wollen)... aber sicher benutzen sie auchdie von Steuern bezahlte Infrastruktur in Dtld.?

Zunaidoo - naja, ichdenke, der Punkt ist, daß er mit seinem Auftritt Öffentlichkeit für dieseLeute und Denkart verschafft.
Und es ist nun mal so, daß ein Künstler mit dem identifiziert wird, für das er sich "hergibt".
Daß der gerade verstorbene Siegfried Lenz oder auch Günter Grass sich für die SPD vor den Karren spannen ließen, geschah ja aus guten Gründen: Sie wollten Werbung machen für diese Partei.
Daß andere sichfür Organisationen einsetzen,die Gutes in derWelt tun, sciheht aus denselbengründen: Sie wollendie Arbeit der Gruppierung, für die sie ihren berühmtenNamen hergeben, öffentlich bekannt(er) machen.

da muß sich Naidoo nicht wundern, wenn er mißverstandenwird.

Respekt vor Andersdenkenden ist eine gute Sache -aber es ist ein schmaler Grat zwischen dem und Werbung bzw,.Identiifizierung mit eben diesen Menschen.
Wer berühmt ist, hat ebenauch eine Art Vorbildfunktion, und beisolchen öffentlichenAuftrittenm gilt die besonders.
Darüber hat er wohl nicht ausreichend nachgedacht, denke ich mal, sonst hätte er seine "christliche Art, auch auf konträr denkende Menschen zuzugehen" wohl anders gehandhabt.

Ich finde es richtigund verständlich, daß die Stadt Mannheim die Zusammenarbeit mit ihm erstmal auf Eis legt - auch die Stadt Mannheim hat einen Ruf zu wahren und auf ihn zu achten!

Gruß Ursel, DK

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Re: Da hat sich einer einige Arbeit gemacht

Antwort von Franke am 18.10.2014, 23:20 Uhr

http://www.krr-faq.net/


Anfang 2001 stieß ich, damals Jurastudent, erstmals auf die "KRR" und deren Internetforum. Die "Argumente" erschienen mir derart haarsträubend, daß ich versuchte, die Forenmitglieder darauf hinzuweisen. Ich merkte schnell, daß eine sachliche Diskussion nicht möglich war und entschloß mich, meine Informationen gesammelt auf einer Internetseite - der "KRR"-FAQ - zur Verfügung zu stellen.

Ziel der "KRR"-FAQ war und bleibt es, möglichst umfassend über die "KRRs" und die "Reichsideologen" aufzuklären, Hilfestellung in Diskussionen zu geben, sowie Anreize zur selbständigen Beschäftigung mit diesem Themenkomplex.

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Re: Ja klar,

Antwort von Leena am 19.10.2014, 10:02 Uhr

Geht ja nicht nur ums Nicht-Steuern-Zahlen wollen, sondern generell um die Nichtanerkennung der BRD und ihrer Gesetze.

Wobei es sehr schön ist, dass sie einerseits schreien, dass ihre Rechte verletzt würden und die Gerichte sie nicht schützen würden, sie aber andererseits selbst den Gerichten die Existenz absprechen.

Sehr inkonsequent, diese Reichsbürger... ist ja mal unterhaltsam, manche Trakrate zu lesen, aber alles in allem dann doch eher ABM.

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Ganz einig mit Dir, Leena!

Antwort von DK-Ursel am 19.10.2014, 20:14 Uhr

o.T.

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Re: Xavier Naidoo

Antwort von Hase67 am 20.10.2014, 9:54 Uhr

Ich habe ja nun einige Erfahrung mit Leuten, die sich selbst als "radikal anarchistisch" bezeichnen oder unsere Gesellschaftsordnung ablehnen, weil sie nicht "mit der Masse mitschwimmen wollen" - ich denke, das ist es ja auch, was Naidoo für sich in Anspruch nimmt und weshalb er sich vor keinen Karren spannen lassen will - es sei denn, den selbst gewählten christlichen.

Leider werden bei solchen Anwandlungen aber oft ganz entscheidende Fehler im Denkansatz gemacht. Ich habe keine Erfahrung mit den Reichsbürgern, aber was ich hier lese, deckt sich paradoxerweise mit vielen der Sichtweisen auf der entgegengesetzten Seite des politischen Spektrums, insbesondere die Ablehnung der etablierten (Finanz-)Gesetzgebung. Je größer solche Bewegungen werden (das zeigt sich z. B. auch hier bei den Wagenburgtruppen), um so größer ist auch die Anzahl derer, die eben ganz und gar nicht mehr gesellschaftskompatibel sind, weil sie sich explizit als Parallelmodell verstehen und eben auch gewaltbereit und aggressiv sind, wenn es darum geht, dieses Parallelmodell durchzuboxen. Letztendlich ist aber das, was sie leben, im Grunde nur eine archaische, vorgesellschaftliche Form des Zusammenlebens, und die von ihnen neu etablierten Regelmodelle schlagen sich irgendwann mit den gleichen Problemen herum wie unser eigenes Gesellschaftsmodell, nämlich mit Schmarotzertum und Gewaltbereitschaft. Inzwischen finde ich deshalb einiges davon, gerade im linksautonomen Spektrum, einfach nur dümmlich und kurzsichtig und ärgere mich, wenn ich wieder einmal zur Auseinandersetzung damit gezwungen werde - in Form von Demos, Sprayeraktionen, etc.pp. Das hat bei uns auch schon dazu geführt, dass sich nette Bekanntschaften von früher aufgelöst haben...

LG

Nicole

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