Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von NyotaUhura am 12.03.2016, 11:40 Uhr

Wie hättet ihr reagiert?

Ich glaube, dass ich mir früher gar keinen Kopf darüber gemacht hätte, aber da es hier schon ausgiebig diskutiert wurde frage ich mal nach.
Gestern waren wir bei Ikea, mit meiner 12 jährigen Tochter und ihrer türkischen Freundin. Muslime, aber nicht streng gläubig. Ich denke auch die Eltern nicht, kenne diese aber nur oberflächlich.
Sind am Ende noch Essen gegangen und die Mädchen wollten unbedingt Köttbullar essen, also Schweinefleisch.
Ich hab darauf hingewiesen, das Mädchen wollte es trotzdem essen, sagte, sie hat schon öfter Schwein gegessen. Die Eltern sehen das nicht eng.
Gut, also bekamen sie diese.
Zwar mit gemischten Gefühlen, aber ich wäre mir komisch vorgekommen es zu verbieten.
Ist schließlich nichts was wirklich schadet, ok, Schweinefleisch ist nicht so gesund, aber in dieser Menge nicht bedenklich. Die Süßigkeiten, die das Mädchen isst (Baklava,.....) sind auch nicht gesünder..
Meine Tochter erzählte mir später, dass die Eltern das nicht wissen dürfen.
Mhmmmm, ich bin nicht die Richtige um auf religiöse Gebräuche des Mädchens zu achten. Einige kenne ich schließlich gar nicht.
Ein blödes Gefühl bleibt trotzdem.
Wie seht ihr das?

 
22 Antworten:

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von Murmeltiermama am 12.03.2016, 11:51 Uhr

Ich finde, Du hast es genau richtig gemacht. Hast es ihr ausdrücklich gesagt, dass Schweinefleisch dran ist, hast mehrmals nachgefragt. Was sollst Du denn noch tun? Sie ist 12, keine 6. Bei kleineren Kindern hätte ich es vielleicht wirklich nicht erlaubt. Mit 12 kann sie ohnehin rebellieren und Schweinefleisch essen, wenn sie das möchte, ob mit oder ohne Deine "Hilfe". Vermutlich sind die Mädels ja auch sonst mal alleine unterwegs oder auf einem Schulausflug oder nach der Schule etc. Mit 12 findet man immer Gelegenheiten, irgendwas Verbotenes zu tun, wenn man das denn möchte.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von Isa2012 am 12.03.2016, 12:16 Uhr

Ich finde ebenfals dass du richtig gehandelt hast.
Sie ist 12 und kein Kleinkind mehr. Du hast sie darauf hingewiesen dass es Schweinefleisch ist.
Aber anscheinend kommt es ja eher von den Eltern als von dem Kind. Du bist nicht dafür verantwortlich dass dieses Mädchen außerhalb des Elternhauses kein Schweinefleisch ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von Leena am 12.03.2016, 12:26 Uhr

Wenn ich ein Kind mal als Besuchskind da habe, fühle mich nicht dafür verantwortlich, das Kind mit Karotten und glutenfreien Buchweizenküchlein oder was auch immer möglichst "gesund" zu ernähren... mal von allem anderen abgesehen.

Und ein 12-jähriges Kind, das Schweinefleisch essen möchte... Du hast darauf hingewiesen, dass es gemischtes Hack mit Schweinefleisch ist normalerweise in den Köttbullar, das Kind wollte ausdrücklich... da würde ich mich auch nicht dafür verantwortlich fühlen, das Besuchskind aus religiösen Gründen irgendwie zu reglementieren. Wäre was anderes, wenn die Eltern mir das Kind nur unter der Auflage mitgegeben hätten, Frau Leena, wenn Sie beim Ikea noch essen gehen, achten Sie darauf, dass meine Johanna-Kasimira auf keinen Fall Schweinefleisch isst!, dann würde ich mich daran gebunden fühlen, aber so... nein, ich schätze nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von Steffi528 am 12.03.2016, 12:34 Uhr

ich kenne einige türkische Mitmenschen, die eigentlich Moslems sind, sich aber nicht so genau an das Schweinefleischverbot oder Alkoholverbot halten. Andere sind da extrem empfindlich und grillen ihr Geflügel dann selbst auf dem Einmalgrill. Ich schreibe aber niemanden vor, was er oder sie essen und trinken darf auf Grund ihres Glaubens. Ich bin auch nicht für das Einheiten von Essensvorschriften von Kindern zuständig, es sei denn, sie sind allergisch auf etwas und es wurde mir extra gesagt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von Danyshope am 12.03.2016, 12:54 Uhr

gegenfrage, gestern war Freitag. Also für Katholiken Fisch angesagt. Hättest Du die Frage auch gestellt wenn das Kind aus einem streng gläubigen katholischen Haushalt stammen würde wo die Eltern auf diese Einhaltung wert legen?

Schweinefleisch-verbot in Ländern wo überwiegend Moslems leben hat durchaus seinen Sinn und Zweck. Und das unabhängig von der Frage ist man Moslem oder Christ. Hier ist es eher eine Frage wie streng hängt man an den religiösen Hintergründen fest.

Du hast das Kind drauf hingewiesen, es wollte trotzdem, also warum da noch weiter drüber nachdenken. es ist weder gegen Schweinefleisch allergisch, noch bekommt es sonstige gesundheitliche Probleme davon. Und wenn es die Eltern nicht noch extra gesagt haben eh einerlei. Oder weist du welche Religion alle sonstige Freunde deiner Kinder haben? Und achtest bei denen allen darauf das diese sich da auch überall dran halten wenn Du die Aufsicht hast.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von aus 4 mach 3 am 12.03.2016, 13:00 Uhr

Ich kenne einige, heute Erwachsene, die in unserer Jugendzeit das Schweinefleischverbot heimlich "umgingen". Mal kam es raus und es gab Ärger, mal kam es eben nicht raus (und damals gab es noch nicht an jeder Ecke für günstig Geld etwas zum Essen).

Die meisten davon nehmen das "Verbot" heute ernst.

Ich habe einmal eine Freundin gefragt warum sie das früher aß und sich heute so strikt an die Verbotsvorgabe hält.

Da meinte sie:" Du, alle Moslems bzw die allermeisten die im Westen leben, probieren in der Jugend Schweinefleisch bzw halten sich nicht an die Vorgabe, da der Glaube einfach nicht gelebt wird oder dagegen rebelliert wird.
Genauso verhält sich das mit Alkohol, probieren tun es alle, irgendwann mal und ggf auch mal in rauhen Mengen.
Nur dann wenn man Erwachsen wird, seinen Platz in der Welt gefunden hat und der Glaube eine tragende Rolle einnimmt, dann setzt man die Vorgaben um und zwar ohne schlechtes Gewissen. Das verbuche ich als Erfahrung!"

Dies fand ich sehr einleuchtend

Ich kann Dein Gefühl verstehen und sehr gut nachvollziehen. Nur Ändern kannst Du dagegen nichts, dass Mädel hat eine Entscheidung gefällt und Du hast sie auf "die Gefahr" hingewiesen. Da sie das einschätzen kann, wird sie die Konsequenzen tragen müssen.

Sollten dich die Eltern beim nächsten Treffen darauf ansprechen kannst, würde ich auch erzählen, dass ihr bei Ikea etwas gegessen habt. Sollten sie detailiert nachfragen würde ich auch nicht lügen, die Konsequenz wird das Kind tragen müssen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von DK-Ursel am 12.03.2016, 13:58 Uhr

Hej!

ja, das ist eine interessante Frage, die ja auch darauf hinausläuft, wie weit Integration und unser Bewußtsein und unser Umgang damit gehen.

ich finde auch,d aß das, was Du gemacht hast, schon reichlich war.
Das Mädchen ist 12, also weiß sie, was sie darf (und will) und was nicht.
Die Eltern wissen - und lassen sie - daß sie Umgang mit Menschen hat, die viele Regeln nixcht teilen, da gilt es dann, das Kind zu sensibliieren und ansonsten damit zu leben,d aß es manchma landers geht als gewollt.
ich als Mutter kann anderen Eltern diese Verantwortung - für dieses ERZIEHUNGSPROBLEM - nicht anderen aufbürden.

Also, absolut okay.
Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von Butterflocke am 12.03.2016, 15:00 Uhr

Mach Dir keinen Kopf...

Wenn Du es nicht gekauft hättest, hätte sie es sich irgendwann und irgendwo bei nächster Gelegenheit selbst gekauft.
Dessen sind sich auch die Eltern bewusst...
Du hast ausdrücklich dauaruf hingewiesen. Mehr hätte ich auch nicht getan.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von Moira am 12.03.2016, 17:02 Uhr

Schließe mich an - mach Dir keinen Kopf


Erinnert mich an meine Jugend ( frühe 80iger): eine türkische Mitschülerin hatte uns zum Geburtstag eingeladen und servierte Würstchen aus dem Glas. Auf unsere Nachfrage, ob sie die essen dürfe meinte sie ganz stolz: Klar ich hab doch extra Bockwürstchen gekauft!
Muß ich heute noch oft dran denken!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von Moira am 12.03.2016, 17:18 Uhr

Ich glaube sie meinte Ziegenbock oder so, wir haben sie nicht aufgeklärt - ihre Eltern waren recht streng.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von EarlyBird am 12.03.2016, 18:58 Uhr

Ich sehe das wie meine Vorschreiberinnen.

Du hast darauf hingewiesen - sie hat die Entscheidung gefällt. Darüber hinaus hätte sie dich sogar belogen (wenn es nicht stimmt, das ihre Eltern nichts dagegen hätten). Also eindeutig nicht deine Schuld oder deine Verantwortung, zumal die Eltern dir nicht explizit eine Untersagung ausgesprochen haben.

Ich schreibe auch jetzt nur, weil ich keinesfalls bei den Eltern ein Wort darüber verlieren würde. Ich würde auch nicht gezielt erwähnen, das wir dort gegessen haben. Wieso auch? Dann käme evtl. das Eine zum Andere und es gibt am Ende ein morts Tohuwabohu, welchen du dir hättest sparen können.
Besser bei einem nächsten Ausflug im Vorfeld nachfragen und solltest du dann in Erfahrung bringen, dass das Mädchen das nicht essen darf, so würde ich sie nochmal auf ihre Lüge im Ikea ansprechen - das reicht dann aber auch als Verhaltenskonsequenz wie ich finde.
Denn würde sie weiterhin mit mir und meiner Tochter Ausflüge machen wollen, so muss ich ihr Vertrauen können und sie sollte mich zukünftig bitte nicht mehr belügen.
Ich sehe das also vielmehr als eine Sache zwischen "DIR" und "IHR", als eine Sache ihre Eltern betreffend.

Sorry Grammatik, schreibe gerade so nebenbei ;)

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ich hätte es genauso gemacht

Antwort von Ellert am 12.03.2016, 20:55 Uhr

huhu

Schwein mal zu essen finde ich medizinisch unbedenklich ( ist janicht Schnaps oder so)
Wie es Menschen mit der eigenen Religion vereinbahren kann und mag ich nicht einschätzen
wenn man darauf hinweist dann kann es ds Mädel mit 12 selbst einschätzen.
Genau das macht religiöse Freiheit eigentlich aus
eher weniger die Eltern sondern das Mädel selbst.

Ich würde es sicher den Eltern von mir aus nicht sagen

dagmar

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von Kübi92 am 12.03.2016, 23:38 Uhr

Hallo ihr lieben,
finde ich sehr interessant..wollte mich mal als Türkin und Muslimin dazu äußern..bin selber in Berlin geboren und aufgewachsen und stimme zu dass viele in ihrer Jugend das "verbotene" mal kosten genauso wie Alkohol..du brauchst kein schlechtes gewissen haben, wobei ich deine Rücksicht demgegenüber sehr schön finde. Die Freundin ist in einem Alter wo sie selbst entscheiden kann. Manche eltern verbieten zigaretten und trotzdem proBieren die Kinder in diesem alter daß mal aus..Ich wollte es mal anders fragen, wie würdet ihr bei einem Besucher-Kind reagieren, dessen Familie sich vegetarisch oder vegan ernährt?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von stjerne am 13.03.2016, 3:05 Uhr

Meine Kinder leben vegetarisch, weil sie selbst das so wollen. Sie sagen Gastgebern von sich aus, dass sie kein Fleisch möchten. Obwohl ich schon lange vegetarisch lebe, habe ich meinen Kindern die freie Wahl gelassen, wie sie leben.

Als Besuchskinder klein waren, habe ich elterliche Vorgaben strikt beachtet (keine Cola, keine Gummibärchen) und das auch von anderen Eltern erwartet. Mit zwölf gehe ich davon aus, dass die Kinder das selbst entscheiden, meine und fremde.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@danishope

Antwort von Jeckyll am 13.03.2016, 7:40 Uhr

Sehr interessante Fragestellung...

Grundsätzlich ist ein Kind mit zwölf in der Lage die Entscheidung für oder wider religiöser Verbote selbst zu treffen.

Ein katholisches Kind hätte bei mir ebenso die köttbular essen dürfen wie ein vegetarische erzogenes oder muslimisches Kind.

Jeckyll

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Kübi und @all

Antwort von aus 4 mach 3 am 13.03.2016, 7:42 Uhr

@Kübi:
Naja, wenn ich weiß das eine Familie streng Vegan/ Vegetarisch lebt und ich mit deren 12 jährigem Kind im Ikea bin und wir dort etwas Essen und das Kind mag Köttbular.......

Dann würde das bei mir genauso laufen wie bei unserer APerin: Ich würde es ansprechen. Und wenn sich das Kind für die Fleischvariante entscheidet, würde ich mich persönlich fragen ob der ungewohnte Magen das gut "meistert", würde sie aber gewähren lassen.

@all:
Ich habe nicht davon geschrieben, das man bei den Eltern petzt, sondern was ist wenn die Eltern vermuten, dass ihr Kind diese Vorgabe nicht befolgt hat und das wissen wollen.

Es ist doch meist so: Kind kommt von einem Ausflug nach Hause. Eltern und Kind unterhalten sich über das erlebte. Eltern fragen: Und was hast Du im Ikea gegessen. Kind weicht entweder der Frage aus oder verhält sich eine kurze Sekunde anders als gewohnt oder bekommt eine leicht rote Gesichtsfarbe und schwindelt.
So, manche Eltern lassen das Ganze auf sich beruhen, manche aber eben nicht

Ich sehe das Problem eher dann, wenn man mal den Eltern begegnet. Was ist wenn die Eltern explizit nachfragen: WAS HAT MEIN KIND BEI DIR GEGESSEN?
........ich würde dann nicht Lügen wollen!
Nun kann man sagen: Ochhhhhhh, das weiß ich gar nicht mehr so genau? War es Fisch oder dieser Salat?
Wenn die Situation das hergibt, dann ist gut.
Aber oftmals läuft das anders.

Meine Tochter hat eine GUTE Freundin (9), die darf Zuhause GAR NICHTS SÜßES, nicht mal im Ansatz.
Bei mir/ uns gibt es IMMER selbst gebackenen Kuchen/ Gebäck o.ä.
Das ist unsere Zwischenmahlzeit am Nachmittag. Dafür gibt es bei uns ganz selten mal irgendeine Nascherei......das ist soweit bei jedem bekannt.

Wenn Mutter und Kind hier waren und meine Kinder am Nachm beim Spielen nach dem Gebäck/ Kuchen fragen, dann biete ich das allen an. Die Mutter aß nix und fragte für ihre Tochter nach einem Apfel.
Oft versuchte ich natürlich das zu Umgehen und bat gleich Obst an, wenn alle da sind. Aber wenn es ein spontaner Besuch ist/ war, dann umschiffte ich das manchesmal halt leider nicht so geschickt.

Nun kam es aber auch vor, dass dieses Kind auch mal nachmittags alleine hier war, weil die Mutter eine Betreuung braucht, dann machen die Kinder Hausaufgaben u spielen. Da kam dieses Mädel IMMER und fragt natürlich nach dem Gebäck/ Kuchen. Und wenn alle ihr Stück gegessen hatten und alle dann spielten dann kam sie meist danach und fragte ob sie heimlich noch eines essen darf.

Irgendwann habe ich dann mit ihr "darüber" gesprochen und ihr gesagt, dass ich das ihrer Mutter erzählen muss, wenn die Mutter nachfragt, da meinte das Kind: "OHWEI, da bekomme ich richtig ärger!"

Und ich finde das ist eine schwierige Situation. Will ich das das Kind ärger bekommt? Neeee, aber ich will auch nicht meinen Essensplan mehrmals im Monat (3-4x) verändern weil dieser von meinem Besuch nicht akzeptiert wird.

Hier lief es dann so, dass ich der Mutter sagte, dass es dieses Gebäck/ Kuchen bei uns nun mal halt gibt und das ihrer Tochter, wenn sie alleine hier ist, dann eine Kleinigkeit mit isst.
Seit dem darf das Mädel nun kaum noch alleine her kommen. Schade für die Mädels und das wegen KUCHEN!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @Kübi und @all

Antwort von Danyshope am 13.03.2016, 8:03 Uhr

Das Problem kenne ich zu gut.

Ich habe jeden Tag berufsbedingt schon mit Veganer, Vegetariern zu tun, oder wo Leute extreme Ernährungsansichten haben wie zB keinen Zucker, nur Vollkorn usw.

In den meisten Fällen ist das richtig übel für die Kinder. Alle rebellieren da irgendwann gegen, und bekommen entsprechend Stress dann daheim. Dabei sind die Eltern das eigentliche Problem, welche ihren Willen den Kindern aufzwingen. Für mich ein absolutes NoGo. Wenn die Eltern beschließen, wir ernähren uns vegan, dann ist das deren Ding. Die Kinder sollten selbst entscheiden dürfen. Und gleiches bei anderen Dingen. Eben halt auch bei der Frage, wie weit halte ich Ernährungsformen ein mit religiösen Hintergrund. Wie gesagt, ich frage mich immer, warum achten niemand bei Christen darauf, ob sie das gerade essen dürfen. Da ist es eine Selbstverständlichkeit das man das lockerer sieht. Und ja, für mich ist das auch eine Sache der Integration - wobei eigentlich von Freiheit - . es ist einfach etwas was derjenige für sich alleine festlegt, wo man drauf Rücksicht nehmen kann, es aber eben nicht fokussieren muss.

Wenn es eine "Allergie" gibt welche ich habe, dann Verbotslisten. Allen voran Verbotslisten bei Lebensmitteln. Für mich führen diese langfristig gesehen immer zu einem gestörten Verhältnis im bereich Ernährung. Und ich finde halt, essen sollte IMMER Spaß machen. Diesen Spaß nehme ich Kindern wenn diese wissen, das was ich gerade esse wird mir daheim Ärger bringen. Wohlgemerkt, so lange das in einem "gesunden" Umfang ist, es keine gesundheitlichen Aspekte hat (Cola bei einem 2jährigen ist halt nun einmal alles andere als gesundheitsfördernd) und eben keine Allergien oder Intoleranzen vorliegen.

Unser ist zB jetzt 3,5 Jahre alt. Wir waren hier gestern bei einem Treff im Rathaus. Dort gab es Limo für die Kinder welche dort in der Betreuung waren. Ich selbst kämme nie auf die Idee unsern daheim Limo anzubieten, er will eh immer nur Wasser. Tja, gestern hatte er 100ml oder so. Soll ich jetzt einen riesen Aufstand deshalb machen? Er hatte seinen Spaß, war zwar etwas überdreht, aber das war es auch schon. Gerade eben trinkt er wieder sein geliebtes Wasser, also alles paletti. Und wegen einmal Limo wird er umkippen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @Kübi und @all

Antwort von EarlyBird am 13.03.2016, 9:55 Uhr

Na klar hast du da recht, in deinem Falll ist es schwierig. Aber die AP weiß ja gar nicht was das Kind darf und was nicht und solange die Eltern dbzgl nichts sagen würde ich es nicht ansprechen. Da ginge es mir primär um das Lügen, dass das Mädchen weiß, das ich nicht angelogen werden möchte.
Wenn ich es wüste das sie es nicht darf, hätte ich ihr das Schweinehack nicht gekauft. Von einer Regelmäßigkeit war doch auch nicht die Rede und Süßigkeiten empfinde ich persönlich als schlimmer, weil die Eltern nicht verlangen können das deine Kinder darauf verzichten müssen und man aber auch kein Kind beim schnappulieren zuschauen lassen kann/möchte.

Ich kenne auch eine vegane Familie und diese gibt bei Geburtstagsfeiern ihr alternatives Essen mit. Ich selbst bin seit rund 25 Jahren Vegetarier, meine Kinder dürfen aber Essen was sie wollen.

Lg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von Häsle am 13.03.2016, 10:46 Uhr

Stjerne, genau so mache ich das auch.
Bei kleinen Kindern halte ich mich an die Vorgaben der Eltern. Falls es keine Vorgaben gibt, mache ich es so, wie ich es bei der Mehrheit der Eltern miterlebe. Meine eigenen Regeln sind nämlich nicht immer so streng...

Meine Große ist 10, und da frage ich zwar noch ein Mal (!) nach, ob dieses oder jenes, was die Kinder sich gerade einbilden, daheim erlaubt ist, aber das war's auch. Wir hatten das schon mit Gummibärchen (bei einem muslimischen Mädchen), in die Stadt gehen zum Shoppen (bei einem Mädchen vom Nachbardorf) und Spezi. Manche Kinder fragen daheim nach, manche nicht. Bei den engeren Freunden weiß ich inzwischen über Allergien und Medikamente Bescheid, und da passe ich natürlich auf, dass nichts passiert. Ich würde sie nicht mit dem Zug in die Großstadt fahren lassen oder mit dem Fahrrad auf die Landstraße.
Aber ansonsten sind die doch echt in einem Alter, in dem sie sich "verbotene" Lebensmittel selber kaufen können. Entweder hat man sie bis dahin passend erzogen oder man sieht das eh locker. Sonst hilft nur Einsperren und daheim Beschulen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von kanja am 13.03.2016, 10:56 Uhr

Ich finde, Kinder in dem Alter dürfen das selbst entscheiden.

Mein Sohn hatte vor zwei Jahren zwei türkische Jungs zum Geburtstag eingeladen.

Ich hatte zum Abendessen chicken nuggets (und noch etliches andere) gemacht. Die beiden haben aber nichts davon genommen, weil sie wohl woanders gar kein Fleisch essen, weil man ja nie so genau weiß ...

Hätten sie salamipizza genommen, hätte ich sie die natürlich auch essen lassen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von Alexxandra am 13.03.2016, 12:06 Uhr

Bei mir bekommen die Kinder, auch in jüngeren Jahren, was sie wollen, solange es nicht schädlich ist. Wenn ein Kind zuhause aus religiösen oder anderen Gründen gewisse Lebensmittel nicht essen darf, es aber eigentlich will, werde ich es ihm bestimmt nicht verbieten. Was macht man dann eigentlich, wenn das muslimische Mädchen das Kopftuch außerhalb von Zuhause ablegen will? Auch Bedenken anmelden?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie hättet ihr reagiert?

Antwort von Terkey235 am 13.03.2016, 14:46 Uhr

Ich hätte auf die vegetarischen Köttbullar hingewiesen

LG terkey

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.